GranaPadano schrieb:ch für meinen Teil hab sehr lange im Gesundheitswesen gearbeitet, bevor ich rausgegangen bin und etwas völlig anderes nun beruflich mache. Trotzdem kann ich mir gerade mehr als gut vorstellen, was meine ehemaligen Kollegen und Kolleginnen durchmachen und in der nächsten Zeit noch durchmachen werden.
Ich bin so wütend, wenn ich mir einen Großteil der Menschen in Berlin ansehe, die ignoriert, was ihnen empfohlen wird, die nicht verstehen (wollen), was jetzt wichtig ist.
Und nein, ich bin auch nicht scharf auf Ausgangssperren, aber ich hab auch keine Lust, dass das hier so endet wie in Italien. Und zwar weder für die Menschen, die dann Hilfe in den Krankenhäusern suchen, noch für die, die dann darin arbeiten.
Ich begrüße keine totalitären Strukturen und ich freue mich nicht darüber. Aber gleichzeitig empfinde ich große Frustration, dass viele Menschen sich eben nicht daran halten, zuhause zu bleiben und nur rauszugehen, wenn es eben nötig ist oder ungefährlich für sie und die Allgemeinheit.
Ich sehe schlicht im Moment nicht mehr viel andere Optionen.
Was für eine Idee hast du denn?
Kann dich gut verstehen. Das ist einfach eine schlimme, eine sehr schlimme Situation und mir geht es ähnlich wie dir. :/
Und klar, für Uneinsichtige muss ne praktikable Lösung her.
Ich würde es vielleicht so machen: Ich würde das Versammlungsverbot ausweiten (ist schon tiefgreifend genug) und für bestimmte Orte/Plätze besondere Regelungen erlassen.
So wäre es denkbar, dass man jegliche Zusammenkunft jenseits von drei Personen verbietet (ausgenommen Familien mit Kindern).
Dann wären die großen Gruppen aufgelöst. Außerdem würde ich für besonders attraktive Orte Sonderregelungen begrüßen, z. B. hier in München an der Isar: Spazierengehen erlaubt, Abhängen in Gruppen nicht.
Dasselbe für besondere Plätze, z. B. den Stachus auch hier in München, an denen sich gerne Jugendliche treffen.
Denke, dass diese und auch junge Erwachsene wsl diejenigen sind, die prozentual am häufigsten unter den Uneinsichtigen zu finden sind - schwierig, auf die einzuwirken, die Auflehnung gegen Erwachsene oder Ältere ist da einfach normal und erwartbar.
Eigentlich müssten in Bezug auf dieses Problem alle, die jung sind (also Teenager oder Leute in den Zwanziger) verstärkt dafür werben, zuhause zu bleiben - dass sozusagen der Gruppendruck groß genug wird.
Wie man das umsetzt, keine Ahnung ... eventuell über die sozialen Medien, als ne Art Challenge. Bei der Ice Bucket Challenge haben sie doch auch alle mitgemacht, und das war ja auch für ne gute Sache.
;)Wenn zu viele "coole" Leute ein bestimmtes Verhalten uncool finden, wird es ein Selbstläufer.
Was halt gar nicht geht und total kontraproduktiv ist, sind Beschimpfungen und Beleidigungen, dazu noch von sogenannten "Prominenten", die Wortwahl der wirklich untersten Schublade verwende - das fordert bei bestimmten Leuten ein solches Verhalten (also, genau das zu machen, worauf geschimpft wird) ja geradezu noch heraus.