Medica schrieb:Das Problem ist, dass wesentliche Informationen und Antworten auf Fragen bis heute nicht kommuniziert werden. Da kann man dann auch wenig machen.
Vielleicht, weil man eben keine evidenzbasierten Aussagen treffen kann und weil vieles noch nicht durchgeplant wurde.
Wenn du dir die Dateien des RKI einmal anschaust und dir vorstellst eine Praxis zu haben, dann wirst du schnell merken dass auf viele konkrete Corona-bezogene Fragen z.B. bezüglich Vorbereitung, Bedarfsprognosen, Kostenübernahme, Isolation etc. keine Antwort gegeben wurden und zum Teil immer noch nicht wird.
Du bringst es echt perfekt auf den Punkt.
Gestern hat man doch gesehen, wie hilflos im Grunde diejenigen sind, die es doch am besten wissen müssen. Das RKI hat in seinem Pressebriefing erläutert, welche Erwartungen (!) sie an die Ärzte haben.
Diese sollen Infizierte nicht einfach so in ihre Praxis lassen, sondern, sie sollen gewährleisten, dass diese isoliert von anderen behandelt werden können. Als Vorschlag, wie man das in die Praxis umsetzen könne, kam dann: naja, man könne ja sozusagen "Randstunden" der Sprechstundenzeit heranziehen, und zu diesem Zeitpunkt dann alle, von denen man den Verdacht hat, sie könnten evtl. covidinfiziert sein, gemeinsam abarbeiten. Sozusagen die Infizierten unter sich.^^
Offenbar haben die Verantwortlichen keine Ahnung, vom normalen Alltag in einer Hausarztpraxis. Der Patientenandrang ist doch sowieso schon immes, wie soll man dann noch zusätzlich Kapazitäten schaffen, um mutmaßlich Infizierte separiert zu empfangen?
Außerdem, wie kann man denn die Vorauswahl treffen - das Kriterium, das bislang galt und an dem die Ärzte sich sozusagen "festgehalten" haben (Aufenthalt in Asien, bzw. längeres Gespräch mit jemanden, der sich dort aufgehalten hat), kann man ja schon seit längerem getrost in die Tonne kippen. Das Virus breitet sich mittlerweile munter unkontrolliert aus, INdexpatienten sind nicht mehr aufzufinden, und theoretisch kann jeder, der hustet, das Virus an der nächsten Straßenecke aufgeschnappt haben.
Das ist einfach unglaublich, in dieser Situation den Ärzten zu sagen, was man von ihnen "erwartet", denn, das ist schlicht und einfach in der Praxis nicht leistbar.
Im Moment bin ich einfach nur sprachlos und, ich bin schon gespannt, wie hoch die Infiziertenzahlen sein werden, wenn wir ähnlich viele Tests durchgeführt haben, wie bereits in Italien.
RayWonders schrieb:müssen Ärzte nicht grundsätzlich schon über sowas wie die Pandemiepläne informiert sein? Bevor überhaupt was passiert oder die Regierung anfängt zu handeln?
