Groucho schrieb:Naja, gewisse wirtschaftsliberale Einstellungen finde ich schon menschenverachtend genug, als dass ich mit so jemandem nicht befreundet sein möchte.
Ja, da kenne ich auch einen ganz speziellen Kandidaten, der über Umwege BWL studiert hat und nun sogar Abteilungsleiter ist. Seine Eltern (FDP) hätten anderes nicht akzeptiert, er wurde quasi dahin gedrängt und wählt nun selber die FDP und pocht immer auf Eigenverantwortlichkeit und weniger staatliche Hürden/Regulierungen etc, da das Unternehmen und die eigenen Ziele nur bremsen würde.
Er ist der Überzeugung, dass jeder etwas werden kann, wenn er sich nur anstrengen würde. Dann bräuchte man auch keinen Sozialstaat mehr, da die Menschen mit dem richtigen Job finanziell unabhängig wären.
Ist natürlich teilweise richtig, außer dass es jeder schaffen könnte, wenn er denn nur will. Das ist falsch!
Viel schlimmer finde ich da aber die allgemeine Großkotzigkeit und Kurzsichtigkeit von ihm.
Das was er sich in seinen gelben Träumen vorstellt, wäre/ist viel zu kurz gedacht, da selbst wenn jeder studieren könnte, es eigentlich nicht jeder dürfte, da wir nicht nur allein durch Akademiker überleben könnten.
Und da es immer Unterschiede geben muss und auch wird, müssen normale Arbeitnehmer auch gerecht entlohnt werden. Nur ein Beispiel.
Vom Mindestlohn hält er nichts, da eine wirtschaftliche Bremse. Ich hingegen sehe ihn noch zu wenig an.
Hartz IV sehe er gerne verschärft, da für ihn nur ein Ausruhbecken. Ich hingegen versuche ihm klar zu machen dass die, die nicht wollen, den geringsten Anteil ausmachen dürften und ich das generell allen gönne, dass wenigstens halbwegs menschenwürdige Lebensbedingungen möglich sind, möchte ich hier ja keine amerikanischen Verhältnisse zb. haben.
Lieber zahle ich auch für wenige Faule, wenn dafür das gesamte menschenwürdige Bild aufrecht erhalten bleibt.
Ich versuche ihm zb. immer die Lebensverhältnisse, die Zustände in den USA näher zu bringen, ob er sich solche katastrophalen sozialen Zustände auch für Deutschland wünschen würde, mit Nachteilen, die auch seine wohlhabende Ecke/Schicht betreffen würden.
Das Problem;. er sieht immer nur eine Seite der Medaille in den USA, nicht die andere, obwohl jederzeit die Nachteile einer Seite auch schnell zum Problem der anderen werden können und das in mehrerer Hinsicht.
Zb. kann eine Seite auch ganz schnell abstürzen. Zum anderen ergibt sich aus mehr sozialer Unzufriedenheiten und Armut auch wieder mehr Kriminalität und das entstehen von ganzen Elendvierteln, worunter auch die goldenene Seite der Medaille zu leiden hätte und hat.