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Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

685 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Familie, Freundschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

04.12.2019 um 08:47
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wie geht ihr damit um?
Es gibt doch so viele andere themen.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und habt ihr vielleicht schon Konsequenzen gezogen?
Ja. Ich ziehe keine Konsequenzen, jeder soll alles was gesetzlich erlaubt ist sagen können.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Was hat das mit euch gemacht?
Nichts, letztendlich kann man privat unendlich streiten, am Ende macht jeder sein Kreuz auf dem Wahlzettel.


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Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

04.12.2019 um 08:51
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ja. Ich ziehe keine Konsequenzen, jeder soll alles was gesetzlich erlaubt ist sagen können.
Aber gelten im privaten Zusammenleben nicht andere Maßstäbe?
Die Forderung nach einem Schießbefehl ist nicht verboten, dennoch bringt doch genau diese Einstellung, das Gutheißen einer solchen Änderung, grundsätzliche Wertekonflikte auf die man im direktem freundschaftlichen Bezug zu einer Person doch nicht die Gesetzestreue als Legitimierung "vorschieben" kann?

Mein Problem hier ist ja, daß die meisten in meinem Umfeld ja erst durch die Flüchtlingswelle diese Positionen eingenommen haben. Die Freundschaften sind normal entstanden durch Gemeinsamkeiten der Weltanschauung oder des Musikgeschmackes.


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Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

04.12.2019 um 08:54
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Aber gelten im privaten Zusammenleben nicht andere Maßstäbe?
Sehe ich nicht so. Außerdem kann man privat nachfragen wie es denn gemeint ist und bei der Aufforderung es mal in einem Beispiel darzustellen steigen eh die meisten aus.


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Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

04.12.2019 um 09:00
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:bei der Aufforderung es mal in einem Beispiel darzustellen steigen eh die meisten aus.
Genau das habe ich im Beispiel des Schießbefehls gemacht (Kinder) und da war Ruhe, das änderte aber nichts an der grundsätzlichen Ausrichtung ihrer Einstellung dazu.
Und damit kommen doch Probleme auf.

Ich finde es sehr interessant das du da drüber stehen kannst, ich selber kann es nicht (mehr).

Es war im Anfang meines Wählerlebens sehr einfach, egal wo man sein Kreuz gemacht hat, wo mein Umfeld sein Kreuz gemacht hat, es gab nicht diese großen Unterschiede was die Werteausrichtung betrifft. CDU, SPD, Grüne, FDP - keiner von denen hatte die Ausgrenzung von Menschen auf dem Papier bzw. machte überhaupt erstmal signifikant einen Unterschied zwischen Menschen und Menschen.
Da ich genau damit ein Problem habe, wirkt sich das offensichtlich auf mein Privatleben aus seit dem die Anhängerschaft dieser Positionen hier so groß geworden ist.


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04.12.2019 um 09:08
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich finde es sehr interessant das du da drüber stehen kannst, ich selber kann es nicht (mehr).
Man muss - ich habe viel im Ausland gearbeitet und musste schon "immer wieder" Neues dazu lernen was "Meinungsfreiheit" ist.
Ich behaupte hinter jeder Meinung steht ein Mensch und beschäftige mich mehr mit seinen Gründen als wie er was sagt.
Des weiteren muss ich der deutschen Gesellschaft in allen Themen einen unehrlichen Umgang in den Diskussionen...vielleicht hacke ich es deswegen locker ab.


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04.12.2019 um 09:14
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:ich habe viel im Ausland gearbeitet und musste schon "immer wieder" Neues dazu lernen was "Meinungsfreiheit" ist.
Bin auch 4-5 mal im Jahr im Ausland, also wirklich andere Kontinente. Allerdings kann ich meinen Dienstreisen nicht so tief in die Kultur eindringen.. Die meisten AfDler hier fahren ja aber noch nichtmal ins Ausland für den Urlaub. Es gibt bei vielen hier garkein Interesse was über die Landesgrenzen hinaus geht. Das sehe ich aber unabhängig davon, daß gäbe es früher schon.


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04.12.2019 um 09:15
Mit ist in Familie und Bekanntenkreis bisher kein AfD-Fanboy aufgefallen. In NRW scheint die AfD noch nicht so prominent zu sein. Auf meinen Radtouren im Osten der BRD waren zumindest Flüchtlinge immer ein Thema. Man konnte sich kaum nach dem Weg erkundigen ohne dass sich der Angesprochene bemüssigt fühlte irgendwie auf das Thema zu kommen. Wir sind dann dazu übergegangen nur noch geschlossene Fragen zu stellen.
Freundschaften mit AfD Fanboys?
Wenn die Politik ausgeklammert werden kann, warum nicht. Ein Mensch ist mehr als seine politische Gesinnung. Wenn ich allerdings den Eindruck gewinne, dass er Geschichtsklitterung, Rassismus ect sein eigen nennt, dann würde ich die Freundschaft wohl abkühlen lassen/beenden.


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04.12.2019 um 09:16
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Des weiteren muss ich der deutschen Gesellschaft in allen Themen einen unehrlichen Umgang in den Diskussionen...
Das stimmt und das ist definitiv eine Erfahrung welche ich in Diskussionen mit AfDlern vernehmen und ich muss bestätigen das dies auch so ist. Ihre Ängste werden durch Wegdiskutieren einfach weggeredet ohne das eigentliche Problem zugänglich zu machen.


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04.12.2019 um 09:19
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Die meisten AfDler hier fahren ja aber noch nichtmal ins Ausland für den Urlaub. Es gibt bei vielen hier garkein Interesse was über die Landesgrenzen hinaus geht.
Eben, aber da sind wir bei "Meinung": muss man das? muss man sich für andere Kulturen interessieren?


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04.12.2019 um 09:41
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Eben, aber da sind wir bei "Meinung": muss man das? muss man sich für andere Kulturen interessieren?
Natürlich nicht. Aber das fehlende Interesse wurde in meinem Umfeld ergänzt durch Ablehnung, weil natürlich durch die Flüchtlingskrise der Kontakt zur anderen Kultur da war. Selbst wenn man keinen Kontakt zu Ausländern hat, ist die Nähe schon alleine durch die Medien gegeben und plötzlich wurde das vorherige Desinteresse durch Interesse in der Ablehnung ergänzt.


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04.12.2019 um 09:53
@behind_eyes
In der ganzen Diskussion um die Krise der Flüchtlingen fehlt die Vernunft, auf alle Seiten.
Diskussionen im privaten Umkreis führen zu nichts und zu unnötigen Streit. Wenn einer keine Migration will, ok, wenn einer Migration will, auch ok. Die zwei Streithähnen werden nichts an der Situation ändern.


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04.12.2019 um 10:25
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Natürlich nicht. Aber das fehlende Interesse wurde in meinem Umfeld ergänzt durch Ablehnung, weil natürlich durch die Flüchtlingskrise der Kontakt zur anderen Kultur da war. Selbst wenn man keinen Kontakt zu Ausländern hat, ist die Nähe schon alleine durch die Medien gegeben und plötzlich wurde das vorherige Desinteresse durch Interesse in der Ablehnung ergänzt.
DAs PRoblem ist das du vom "Ausländer" sprichst. Ich denke das greift einfach zu kurz. Das Problem muss man schon aufdröseln..


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04.12.2019 um 10:29
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und habt ihr vielleicht schon Konsequenzen gezogen?
Leider ja. Ich rede mit einem Teil der Familie nur wenn es sich nicht vermeiden lässt und um den Großeltern und Eltern zuliebe den Frieden zu wahren.

Wenn rechte Hetze oder Propaganda stattfindet dann sprechen wir (meine Freundin und ich) das direkt an und konfrontieren den Anderen jeweils mit seinem Verhalten. Direkt und vor allen Anderen. Egal ob die Äußerungen im Whatsappchat, auf einer WG-Party, im Supermarkt oder in der Bahn getätigt wurden. Das hat durchaus zu sehr unangenehmen Momenten geführt und auch schon dafür gesorgt, dass die Stimmung recht schnell gekippt ist.
Auf der Anderen Seite sind auf diese Art aber die Fronten recht schnell geklärt. Und Sowohl im Freundeskreis wie auch im öffentlichen Raum stellen sich dann auch Andere hinter einen.

In meinem alten Freundeskreis (ich komme aus Sachsen und vom Dorf) hat das zu einem Zerwürfnis geführt. Für die einen bin ich der Nestbeschmutzer. Die Anderen führen sich zu wohl dabei wegzuhören und wegzuschauen. Mit denen treffe ich mich zwar immer mal, aber eben nur um "der alten Zeiten willen".
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Was hat das mit euch gemacht?
Ich habe die Freundschaft zu anderen Leuten vertiefen können. Die hätte ich sonst nicht so kennen gelernt. Teilweise geht es denen auch wie mir. Das verbindet.

Und die Rechten im Familienkreis sind sowieso Leute mit denen ich privat nicht viel zu tun haben würde. Vom Dummgeschwätz bekommt man teilweise Ohrenbluten und was zählt ist sowieso nur der Schein. Das ist eben die Art von Leuten, die immer das neuste Handy und die absurdesten Schuhe haben, die während ihrer Ausbildung einen Kredit über 20.000 € nehmen und sich davon einen Golf kaufen und die ihre Erlösung darin finden, einmal im Jahr am Ballermann/ Goldstrand "so richtig die Sau rauszulassen". Bis auf gemeinsame Urgroßeltern verbindet uns da also sowieso recht wenig. Ihre Einstellung anderen Leuten auch das Wenigste zu neiden führt lediglich zu Verachtungsgefühlen die sich bei mir einstellen.


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04.12.2019 um 10:39
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:DAs PRoblem ist das du vom "Ausländer" sprichst. Ich denke das greift einfach zu kurz. Das Problem muss man schon aufdröseln.
Das ist richtig, sehe ich auch so. Hier geht es aber darum, wie sich Beziehungen ändern, welche Auswirkungen es hat, wenn dein/mein Umfeld tendenziell immer mehr nach rechts wandert.
Klar, das zugrundeliegende Problem, das was die Leute dahinwandern lässt, ist vielschichtig, lässt sich nicht nur auf das Thema Ausländer reduzieren.


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04.12.2019 um 10:52
Ich unterhalte mich mit Freunden für gewöhnlich lieber über schönere Themen. Jeder hat seine Einstellung und die kann man auch mal diskutieren, generell ist mir aber egal, ob jemand rechts, links oder untendurch ist, so lange er oder sie mir nicht ständig mit irgendwelchem Politkram in den Ohren hängt und es keine primitiven oder gewalttätigen Doofbacken sind. Ich will normalerweise aber nix von Politik hören, wenn ich mich auf einen Abend mit Freunden treff.


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04.12.2019 um 11:06
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das war für mich ziemlich harter Tobak. Ich bin weltoffen und hinterfrage viel und selbst in meiner Gartengemeinschaft wo fast alle AfD wählen bin ich eben "der Linksgrüne" - da halte ich auch nicht hinterm Berg und diskutiere gerne.
das überrascht mich, ehrlich gesagt, irgendwie wirkst Du auf mich sehr ambivalent.
Zum Thema:
Menschen die in irgendeiner Form gruppenbezogen menschenfeindlich sind, sind nicht meine Freunde. Ganz unabhängig davon, ob sie AfD wählen oder nicht.


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04.12.2019 um 11:07
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich will normalerweise aber nix von Politik hören, wenn ich mich auf einen Abend mit Freunden treff.
Hier gab es Zeiten da konnte man sich dem Thema nicht entziehen, ich erwischte mich dabei wie ich nicht mehr auf Treffen ging weil es nur noch um Politik ging. Leute die früher sich auf politische Diskussionen nicht so eingelassen haben.


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04.12.2019 um 11:09
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das überrascht mich, ehrlich gesagt, irgendwie wirkst Du auf mich sehr ambivalent.
Das überrascht mich nicht ;-) bin ich doch der Meinung das ich meinen Standpunkt dazu in dem anderen Thread nicht vollständig beenden konnte.
Vielleicht wird es dir hier ein wenig klarer.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Menschen die in irgendeiner Form gruppenbezogen menschenfeindlich sind, sind nicht meine Freunde. Ganz unabhängig davon, ob sie AfD wählen oder nicht.
OK, hattest du die Erfahrung gemacht das Freunde sich dahingehend geändert haben? Also vormals von dir akzeptierte Freunde, weil Anschauung gleich tendieren dann nach rechts?


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Doors ehemaliges Mitglied

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04.12.2019 um 11:10
Mag sein, dass es daran liegt, dass in meinem Landkreis die AfD nur knapp die 5%-Hürde nimmt.
Mag sein, dass es daran liegt, dass sich in meiner Gegenwart keiner als Rassist oder Nahenazi zu outen traut.
Mag sein, dass es daran liegt, dass ich einfach die falschen bzw. richtigen Leute kenne.
Mag sein, dass es daran liegt, dass ich meine Freunde sorgsam auswähle.
Mag sein, dass es daran liegt, dass meine Familie grösstenteils unterm Rasen liegt.

Aber irgendwie finden sich in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld keine "Rechtsgeruckten". Vielleicht gibt es keine und es handelt sich um Halluzinazis? Oder sie halten einfach die Klappe aus Angst vor einer Reaktion.

Einzig allein auf einer grünen Insel im Atlantik hockt Mrs. Himmler, meine grimme Schwiegermutter. Von der könnte selbst Höcke noch was lernen. Aber so lange sie zunehmen immobil wird, ist die Gefahr einer Invasion gering.


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Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

04.12.2019 um 11:13
Zitat von DoorsDoors schrieb:Mag sein, dass es daran liegt, dass in meinem Landkreis die AfD nur kanpp die 5%-Hürde nimmt.
OK, das ist dann schon ein Unterschied. Hier ist die AfD bei ca. 25% während die CDU als stärkste Kraft auf 30% abgerutscht ist. Diese 25% gab es vorher nicht, die sind da. Es gab vor der AfD keine nennenswerte Kraft mit rechter Ausrichtung.


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