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Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

685 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Familie, Freundschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)

04.12.2019 um 11:15
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das überrascht mich nicht ;-) bin ich doch der Meinung das ich meinen Standpunkt dazu in dem anderen Thread nicht vollständig beenden konnte.
na deutlich gemacht hast Du ihn aber ;)
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:OK, hattest du die Erfahrung gemacht das Freunde sich dahingehend geändert haben? Also vormals von dir akzeptierte Freunde, weil Anschauung gleich tendieren dann nach rechts?
Ja, diese Freundschaft hat sich erledigt. In meinem privaten, persönlichen Umfeld lege ich keinen Wert auf solche Personen.


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04.12.2019 um 11:17
@Tussinelda
Wie ist es mit Familie? Der kann man sich ja nur mit größerem inneren Aufwand entziehen.
Wie ist in deinem Wahlkreis die AfD prozentual aufgestellt?
Hast du den Eindruck das in deinem Umfeld die rechten Tendenzen zunehmen?


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04.12.2019 um 11:22
@behind_eyes
meine enge Familie ist schon immer weltoffen und eher links, da gibt es nichts zu befürchten.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wie ist in deinem Wahlkreis die AfD prozentual aufgestellt?
bei der Landtagswahl 7,6% in meinem Wahlkreis.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Hast du den Eindruck das in deinem Umfeld die rechten Tendenzen zunehmen?
in meinem direkten Umfeld? Nein.


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04.12.2019 um 11:36
@Tussinelda
Gut, damit ist der Gegenwind, der tief in dein Privatleben reinweht, nicht so ausgeprägt wie bei mir.

Unsere Familie war auch früher weltoffen, teilweise einfach liberal und teilweise CDU geprägt (viele Unternehmer).
Als die Flüchtlingswelle begann, und damit der hier einhergehende Demonstrationszug, Pegida etc., wurde der Gegenwind für mich immer stärker. Am Anfang war ich dann einfach der Gutmensch, heute fühle ich mich in meiner Familie eher belächelt und ausgegrenzt.
Das hängt auch damit zusammen, daß in meiner Familie die Kinder, welche in den 90ern,Anfang 2000 eher unpolitisch waren, jetzt im Wahlalter sind und durch ihre familiäre Prägung ganz einfach das nachplappern was die Eltern mittlerweile sagen. Diese Zahl an nachwachsenden wählenden Familienmitgliedern wird immer größer sodass sich der Anteil dieser einfach vergrößert und mein Platz geringer wird.


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04.12.2019 um 11:40
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Am Anfang war ich dann einfach der Gutmensch, heute fühle ich mich in meiner Familie eher belächelt und ausgegrenzt.
Du hast doch Argumente für Deine Sichtweise und gegen die AfD. Die musst Du eben aufzeigen, Gegenfragen stellen, wenn irgendwelche Behauptungen aufgestellt werden, sie widerlegen. Dass sie Dich belächeln wäre schon mal der erste Punkt, den ich ansprechen würde. Insbesondere, wenn Du ihre "Argumente" widerlegt hast. da gibt es dann nämlich nix zu belächeln, sondern dann sollten sie eher peinlich berührt sein oder Dich zumindest so weit schätzen, Deine Aussagen ernsthaft zu überdenken.


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04.12.2019 um 11:44
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die musst Du eben aufzeigen, Gegenfragen stellen, wenn irgendwelche Behauptungen aufgestellt werden, sie widerlegen.
Das habe ich sehr oft getan und ich muss zugeben das ich dafür etwas die Kraft verloren habe.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Insbesondere, wenn Du ihre "Argumente" widerlegt hast. da gibt es dann nämlich nix zu belächeln, sondern dann sollten sie eher peinlich berührt sein oder Dich zumindest so weit schätzen, Deine Aussagen ernsthaft zu überdenken.
Soweit die Theorie. Ich denke der "die Welle" - Effekt wird da unterschätzt, in der Gruppe sind sie nämlich stark. Selbst entkräftende Argumente führen nur sehr kurz zu einem Innehalten. Dann kommt die nächste Statistik das die da oben nichts mehr im Griff haben etc.


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04.12.2019 um 11:57
Eher im Gegenteil, was mich fast schon wundert.

Die Adf hat bei uns relativ stark abgeschnitten, jedoch kenne ich keinen einzigen von ihnen bzw keiner will es zugeben scheinbar ^^

Kann ich nachvollziehen, mein Vater ist eingefleischter Putin-Wähler, meine Mutter verachtet ihn, wenn's bei uns im Elternhaus politisch wird heißt die beste Option Flucht :D


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04.12.2019 um 14:12
@behind_eyes
Das Problem ist, dass dann den ganzen Abend über Politik und Flüchtlinge und Ökos und Nazis und Sozis diskutiert wird... oder gar über Marx und Heidegger... und das dann kein Ende nimmt. Und wenn du dann zwei völlig konträr denkende Leute dabei hast, kann das ganz schön anstrengend werden. Dann wünscht man sich irgendwann nichts sehnlicher, als eine Diskussion über Bud Spencer Filme...


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04.12.2019 um 14:27
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Bei der Familie ist es noch schlimmer, ich habe mittlerweile nur noch eine Bezugsperson die so denkt wie ich, der Rest wählt mittlerweile AfD.
Bei uns wählt zwar keiner AFD, aber eine entfernte Verwandte wurde verstoßen, nachdem sie einen Flüchtling ehelichte, nachdem sie sich schwängern ließ. Keine Ausbildung, kein Job. Er wird wohl auch nie die erhoffte Fachkraft werden. Sie leidet an Amiga-Syndrom.

Ich bemerke auch einen Trend hin zur Normalität. Langsam hören sie alle auf zu spinnen und beginnen wieder klar zu denken.


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04.12.2019 um 14:37
Zitat von FrühlingshaftFrühlingshaft schrieb:Bei uns wählt zwar keiner AFD, aber eine entfernte Verwandte wurde verstoßen, nachdem sie einen Flüchtling ehelichte, nachdem sie sich schwängern ließ. Keine Ausbildung, kein Job. Er wird wohl auch nie die erhoffte Fachkraft werden. Sie leidet an Amiga-Syndrom.
was eine ätzende Aussage. Noch herabwürdigender ging es gerade nicht, oder wie?


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04.12.2019 um 14:47
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Interessant. Da fällt mir aber auf, daß die grundsätzlichen Unterschiede in der politischen Ausrichtung, also früher in den 90ern oder besser gesagt vor der Flüchtlingswelle, nicht solche großen Unterschiede hervorbrachten wie z.Bsp. die Einstellung ob einem hilfsbedürdtigem Menschen geholfen werden muss. Das nehmen zwar viele AdDler hier auf Anfrage auch für sich in Anspruch, allerdings wird sofort gesagt das viele Menschen die zu uns kommen nur scheinbar Hilfe benötigen. Das steht dem dann entgegen.
Das Schöne ist ja, dass das nicht der bürgerliche Mob und auch nicht der rechtsaußen Mob zu untersuchen und zu entscheiden hat, welcher Mensch hilfsbedürftig ist oder nicht.


Ich kenne durch soziale Netzwerke wie gesagt einige AfD-Wähler, die können oder wollen nicht mal zwischen (Kriegs)Flüchtling und Asylbewerber (durch politische Verfolgung zb.) und dem freiwilligen Migranten, der hier vielleicht einfach nur Arbeit und ein besseres Leben finden will unterscheiden.
Ebenso vergessen sie, dass 2015 eine absolute Ausnahmesituation war, die zwar streng nach EU-Recht so nicht hätte stattfinden dürfen, vom EugH später jedoch mit einer ausführlichen Begründung gebilligt wurde. Stattdessen denken die bis heute, dass 2015 nicht aufgehört hätte und wir immer noch einem Massenzustrom unterliegen würden, was absoluter Bullshit ist.
Ebenso dieser Bullshit mit "Fremd im eigenen Land".

Was mich am Ende aber wirklich aufregt, ist das ständige heucheln und mit zweierlei Maß messen hinsichtlich Täter und Opfer.
Ebenso, dass die, die von Überfremdung faseln, vermutlich nicht mal einen Ausländer in ihrem Ort haben geschweige denn von der Flüchtlingswelle überhaupt nichts oder fast nichts mitbekommen haben, weil es viele ländliche Regionen überhaupt nicht betroffen hatte und immer noch nicht betreffen dürfte.


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04.12.2019 um 14:59
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das Schöne ist ja, dass das nicht der bürgerliche Mob und auch nicht der rechtsaußen Mob zu untersuchen und zu entscheiden hat, welcher Mensch hilfsbedürftig ist oder nicht.
Naja, hinsichtlich ihrer Wahlkraft könnte irgendwann schon die Situation eintreten das sie einfache Mehrheiten nur durch ihre eigene Partei stellen können. Die AfD wandelt sich ja derzeit hin zu einer "scheinbaren" Bürgerpartei. Ich haben den Eindruck das sie zukünftig auch von Bürgern gewählt wird, die überhaupt nicht im rechten Lager zu verorten sind.
Mit einer geschickten Wahlkampagne (denken wir an Trump) kann sich da noch einiges tun, das Wählerpotenzial der AfD scheint mir noch lange nicht ausgeschöpft.


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04.12.2019 um 15:04
@behind_eyes

Sorry, eines noch.

Weißt du was auch viele AfD-Wähler gerne vergessen oder verdrängen?

Dass wir im Kern erst mal nicht auf Zuwanderung verzichten können, noch nie verzichten konnten und wir auch in Zukunft auf Zuwanderung (in unseren Arbeitsmarkt) angewiesen sind.
Das gelingt letztendlich aber auch nur mit Integration anstatt Ausgrenzung/Ablehnung und Grenzen dicht=Abschottung.

Man nehme zb. von heut auf morgen sämtliche Zuwanderung aus dem Kreislauf. Unser Alltag würde zusammen brechen. Das große Rad, das alles zusammenhält, alles am Laufen hält, würde vermutlich zum stillstand kommen. Und darunter hätte sogar unsere Wutbürger (sorry) zu leiden. Wir alle hätten darunter zu leiden.
Aber soweit können die nicht denken.
Auch nicht, dass wenn jemand erst mal arbeitsfähig und auch dazu die Erlaubnis hätte, dass derjenige dann aktiv den Kreislauf am Leben halten würde und auch dem Staat zugute kommen würde und letztendlich auch uns wieder.


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04.12.2019 um 15:04
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wie geht ihr damit um?
Bekennende AfD-Wähler gibt es in meinem Freundeskreis nicht.

Aber wenn jemand das tun würde, würde ich ihn nicht mehr zu meinen Freunden zählen.
Natürlich muss ich nicht mit meinen Freunden in allen politischen Fragen überein stimmen, aber bei zu großen Abweichungen, fehlt mir dann die Basis für eine Freundschaft.
Ich würde schon mit CDU oder FDP-Wählern nicht befreundet sein wollen.


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04.12.2019 um 15:10
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Mit einer geschickten Wahlkampagne (denken wir an Trump) kann sich da noch einiges tun, das Wählerpotenzial der AfD scheint mir noch lange nicht ausgeschöpft.
Da hast du natürlich auch recht. Bin jetzt nur von der Vergangenheit und Gegenwart ausgegangen.

Ja, zu dem anderen, da würde es vermutlich helfen, wenn die unsozialen Einstellungen der AfD in die Öffentlichkeit breiter getragen werden/bekannter werden würden. AfD zb. ist keine gute Alternative für normale Arbeitnehmer. Keine Volks- und Arbeiterpartei, eher das Gegenteil ist der Fall.
Partei für (konservative) Wohlhabende und Privatunternehmen.


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04.12.2019 um 15:10
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:aber bei zu großen Abweichungen, fehlt mir dann die Basis für eine Freundschaft.
Ich würde schon mit CDU oder FDP-Wählern nicht befreundet sein wollen.
Wo liegen denn bei dir die Grenzen, also was beispielhaftes.


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04.12.2019 um 15:13
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wo liegen denn bei dir die Grenzen, also was beispielhaftes.
Wenn das Weltbild zu konservativ ist, wie bspw. bei CDUlern.
Mal einen netten Abend im Bekanntenkreis, kein Problem, auf einer oberflächlichen Ebene kann ich auch mit sehr konservativen Menschen auskommen.
Oder bei einer zu asozialen Einstellung wie bei den wirtschaftsliberalen der FDP.


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04.12.2019 um 15:15
@rhapsody3004
Die Fachkräfte könnten aber zum einen, zumindest teilweise, von der Industrie ausgebildet werden und zum anderen sollte die EU gross genug sein, um
die meisten der benötigten Fachkräfte zu bekommen, siehe hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien etc.
Betonung auf die meisten der benötigten Fachkräfte.
Wichtig ist ausserdem, daß Menschen aus völlig anderen Kulturkreisen, außerhalb der EU, den Willen zu Integration haben.


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04.12.2019 um 15:19
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was eine ätzende Aussage. Noch herabwürdigender ging es gerade nicht, oder wie?
Welche genau? Dass meine Familie nicht AFD wählt?


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04.12.2019 um 15:21
In meinem Bekannten und Freundeskreis gibt es auch ein paar "Rechte", ich aktzeptiere ihre Meinung, soll doch jeder die Partei wählen die er will bei mir hört aber die Aktzeptanz auf, wenn man gegen wen auch immer hetzt oder Geschichte relativiert aber toi toi toi bis jetzt hat das niemand gemacht, sonst hätte es eine Diskussion gegeben :)


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