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Freundschaften im politischen Wandel (AfD, Pegida, Rechtsruck)
03.12.2019 um 19:55Hallo,
ich möchte gerne das Thema "Freundschaften in Zeiten des politischen Wandels" besprechen.
Meine Motivation ist die immer spürbarerer Orientierung meines Umfeldes nach Rechts.
Angefangen hat alles mit der Flüchtlingskrise 2014. Damals musste ich mit Erstaunen feststellen das einige sehr gute Bekannte auf einmal Thesen von Pegida guthießen. Ich sah mich konfrontiert mit Thesen wie
Die nehmen uns die Arbeit weg
Die sollen ihr eigenes Land aufbauen
Das Geld kann man unseren Rentnern geben
Wer bis hier flüchten kann, kann nicht bedürftig sein
Grenzen zu, möglich auch mit Schusswaffengebrauch etc.
Der damalige Flüchtlingsstrom von Ungarn über Österreich solle an der deutschen Grenze enden usw.
Das war für mich ziemlich harter Tobak. Ich bin weltoffen und hinterfrage viel und selbst in meiner Gartengemeinschaft wo fast alle AfD wählen bin ich eben "der Linksgrüne" - da halte ich auch nicht hinterm Berg und diskutiere gerne.
Sehe mich eher als Erdenbürger, nicht als Deutscher, eher noch Europäer. Jemanden an der Grenze abzuweisen geht gar nicht, jeder muss gehört werden, Waffen gehören generell verboten, auch Militär weltweit etc.
Irgendwann bemerkte ich, daß es mich immer mehr stört, mit jemanden eine Beziehung zu pflegen der rechts denkt, sich äußert. Vor allem gab es immer mehr Links und WhatsApp Bilder die entweder Ausländer diskriminieren oder irgendwelche Propagandaberichte die nach kurzer Recherche in sich zusammenfallen.
Ich ging mit mir ins Gericht und fasste den Entschluss der Ausweitung meiner Toleranz auch auf die rechte Gesinnung - jeder ist ein Mensch und hat seine Überzeugungen.
Das ging eine ganze Weile gut bis ich auch feststellte das Ankerpersonen in meiner Familie sich ebenfalls rechts äußerten und das hat einen echten Konflikt in mir ausgelöst. Meine eigene Einstellung zu dem Thema - die ich sonst eher subtil mir rumschleppte bzw habe ich mich selber damit nie groß auseinandergesetzt - meldete sich immer mehr und ich habe heute den Eindruck das ich meinen Freundeskreis neu sortieren muss - nicht um zu zeigen das ich anders denke (das tue ich sowieso) sondern ich habe den Eindruck das ich sonst keinen inneren Frieden mehr hab.
Bei der Familie ist es noch schlimmer, ich habe mittlerweile nur noch eine Bezugsperson die so denkt wie ich, der Rest wählt mittlerweile AfD.
Wie geht ihr damit um?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und habt ihr vielleicht schon Konsequenzen gezogen?
Was hat das mit euch gemacht?
Gruss
ich möchte gerne das Thema "Freundschaften in Zeiten des politischen Wandels" besprechen.
Meine Motivation ist die immer spürbarerer Orientierung meines Umfeldes nach Rechts.
Angefangen hat alles mit der Flüchtlingskrise 2014. Damals musste ich mit Erstaunen feststellen das einige sehr gute Bekannte auf einmal Thesen von Pegida guthießen. Ich sah mich konfrontiert mit Thesen wie
Die nehmen uns die Arbeit weg
Die sollen ihr eigenes Land aufbauen
Das Geld kann man unseren Rentnern geben
Wer bis hier flüchten kann, kann nicht bedürftig sein
Grenzen zu, möglich auch mit Schusswaffengebrauch etc.
Der damalige Flüchtlingsstrom von Ungarn über Österreich solle an der deutschen Grenze enden usw.
Das war für mich ziemlich harter Tobak. Ich bin weltoffen und hinterfrage viel und selbst in meiner Gartengemeinschaft wo fast alle AfD wählen bin ich eben "der Linksgrüne" - da halte ich auch nicht hinterm Berg und diskutiere gerne.
Sehe mich eher als Erdenbürger, nicht als Deutscher, eher noch Europäer. Jemanden an der Grenze abzuweisen geht gar nicht, jeder muss gehört werden, Waffen gehören generell verboten, auch Militär weltweit etc.
Irgendwann bemerkte ich, daß es mich immer mehr stört, mit jemanden eine Beziehung zu pflegen der rechts denkt, sich äußert. Vor allem gab es immer mehr Links und WhatsApp Bilder die entweder Ausländer diskriminieren oder irgendwelche Propagandaberichte die nach kurzer Recherche in sich zusammenfallen.
Ich ging mit mir ins Gericht und fasste den Entschluss der Ausweitung meiner Toleranz auch auf die rechte Gesinnung - jeder ist ein Mensch und hat seine Überzeugungen.
Das ging eine ganze Weile gut bis ich auch feststellte das Ankerpersonen in meiner Familie sich ebenfalls rechts äußerten und das hat einen echten Konflikt in mir ausgelöst. Meine eigene Einstellung zu dem Thema - die ich sonst eher subtil mir rumschleppte bzw habe ich mich selber damit nie groß auseinandergesetzt - meldete sich immer mehr und ich habe heute den Eindruck das ich meinen Freundeskreis neu sortieren muss - nicht um zu zeigen das ich anders denke (das tue ich sowieso) sondern ich habe den Eindruck das ich sonst keinen inneren Frieden mehr hab.
Bei der Familie ist es noch schlimmer, ich habe mittlerweile nur noch eine Bezugsperson die so denkt wie ich, der Rest wählt mittlerweile AfD.
Wie geht ihr damit um?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und habt ihr vielleicht schon Konsequenzen gezogen?
Was hat das mit euch gemacht?
Gruss