Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?
16.10.2019 um 14:14Kältezeit schrieb:Waldorfschulen sind staatlich anerkannte Ersatzschulen. Würde da irgendetwas prinzipiell nicht mit rechten Dingen zugehen, wäre dies wohl kaum der Fall.Sehe ich auch so... der Threadersteller stellt mehrere Vorurteils-Stammtische in seiner Gedankenkneipe auf, habe ich so die Befürchtung.
Da wird weder mit Globulis gehandelt, noch gegen Impfungen gewettert. Und Karten gelegt hat mir da auch noch nie jemand.
Meine beiden Töchter waren auf der Waldorfschule, die jüngere sogar vom Kindergarten an (Waldorfschulen haben auch eigene Kindergarten).
Ich muss zugeben, es ist nicht alles Gold, was da glänzt... jedenfalls auf dieser Schule (in Bonn).
Mit den Sprachen, ich weiß nicht, das klappte nicht so gut. Obwohl Fremdsprachen ab der ersten Klasse schon unterrichtet wurden, fand ich nicht, dass dies gut gemacht wurde. Viel zu langsames Lernen habe ich da gesehen, wirklich quälend langsam, was damit endete, dass die ganze Klasse auch nach 5-6 Jahren nicht einen Satz wirklich grade sprechen konnten... und das sogar in Englisch.
Dann dieser Epochenunterricht... ich weiß nicht... zwei Wochen lang zwei Stunden Deutschunterricht in den ersten beiden Stunden, jeden Tag? Ist das grauenhaft... ich meine, ich bin jetzt immer gut in den Sprachen gewesen, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich damals jeden Tag zwei Stunden Mathe gehabt hätte, ich wäre ausgewandert. Ich konnte nämlich den Matheunterricht nie wirklich mögen, liegt einfach an der fehlenden Begabung in diesem Bereich.
Und Eurythmie... na ja, in den ersten Jahren, wenn sie noch Kinder sind, wird das gut von ihnen aufgenommen, aber wenn die Pubertät naht, dann bekommen die Jugendlichen fast ausnahmslos das Kotzen... ich konnte es gut verstehen. Es ist doch, wenn es Heranwachsende werden, äußerst albern und wirklich auch ein wenig peinlich.
Und anecken darf man als Kind auch nicht. Die Kinder, die schwierig im Unterricht waren, haben es dort nicht lange gemacht. Stören und so... haben die dort überhaupt nicht gern.
Das waren so die Contrapunkte... auf der Habenseite gibt es natürlich auch viel. Kinder, die nicht so schnell mit dem Lernen sind oder eben da Schwierigkeiten haben, werden gut gefördert, die monatlichen Aufführungen in wunderschönen eigenen Hallen sind richtig künstlerisch wertvoll und auch sehr anspruchsvoll... tolle Theaterstücke werden da gezeigt von den Kindern in allen Altersgruppen... Musikkonzerte mit richtigen Orchesterstücken, auch mal moderner... super kann ich da nur sagen.
Auch der Unterricht im künstlerischen Bereich kann sich sehr sehen lassen. Die Naturwissenschaften waren auch okay, nur die Sprachen fand ich jetzt nicht sehr berrauschend vermittelt.
Für manche Kinder sind Waldorfschulen hervorragend geeignet, aber eben nicht für alle... meine Jüngere fand es nicht so toll da, meine Ältere allerdings hat sich sehr wohl gefühlt.