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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

422 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Karma, Anthroposophie, Endzeitsekte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 00:59
@Wurstsaten
Ein bisschen Kontext hätte halt nicht geschadet.


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 01:01
@ickebindavid
Man sollte eben wenn man in die Diskussion einsteigt alle vorherigen Beiträge gelesen haben


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 01:04
Ich hab das mal so ohne viel Blablah und Preambel aus meiner Latex Quelle reingepastet

\subsection{Sozialpraktikum}
Als Eingangsvoraussetzung für das Studienkolleg mussten wir ein achtwöchiges Sozialpraktikum in einem Heim für „Seelenpflegebedürftige“ machen.

Ich bin mit sechs Mitschülern in ein Camphill Heim nach Schottland gegangen.
Das Heim war in einem ziemlich heruntergekommenen alten Herrenhaus und den Nebengebäuden untergebracht.
Als wir dort ankamen, mussten die Insassen die Wände der mir zugewiesenen Wohngruppe vom Ruß reinigen, der durch einen Brand einige Tage vorher entstanden war.
Einer der Insassen hatte es da wohl nicht mehr ausgehalten und deswegen Feuer gelegt.
Das einzige Problem der Betreuer war, dass die Feuerwehr in den darüber liegenden Raum eingedrungen ist, wo sich der Zweig traf, und diesen damit entweiht hatte.

Die Insassen waren durchweg Jugendliche und junge Erwachsene aus der britischen Oberschicht und dem Landadel, viele sprachen auch deutsch.
Die meisten Betreuer waren schwer von den Insassen zu unterscheiden, am letzten Tag habe ich noch jemanden, den ich für einen Insassen gehalten habe als Betreuer identifiziert.
Ian war so ein Fall, der war dafür zuständig das, das Unkraut was nicht von der Ziege, den Betreuern oder Insassen aufgegessen wurde mit einer Motorsense klein zu halten.
Seine einzige Qualifikation dafür war, dass seine Schwester dort auch als Betreuerin beschäftigt war.

\subsubsection{Hauseltern}
Birgitta war die Hausmutter von der Wohngemeinschaft der ich zugeteilt war, der Hausvater war ihr vor einiger Zeit abhanden gekommen.
Stattdessen gab es in der Wohngruppe einen älteren Engländer mit leicht autistischen Zügen, der immerzu „isn’t it“ murmelte.
Birgitta, wenn auch nicht ganz so adipös, hat mich wegen ihres sauren Geruchs und Moralisierens stark an Frau Gienapp erinnert.

\subsubsection{Karnickel}
Der Leiter dieser Einrichtung war ein älterer Anthroposoph, der Karl König noch persönlich kannte, seine Eltern waren wohl in den 1930er Jahren mit ihm nach England emigriert.
Sein jüngster Sohn, etwas jünger als wir Praktikanten, lebte noch bei ihm in der Wohngemeinschaft, fand seine Situation aber nicht so toll.
Er war u.a. für die Dezimierung der Kaninchen zuständig, die den Hügel unterhöhlten auf dem das Herrenhaus stand.
Es gab unter den Betreuern bei allen möglichen oder unmöglichen Gelegenheiten endlose Debatten, ob es ethisch vertretbar sei, die Kaninchen mit einem Kleinkaliebergewehr zu erlegen (fair kill?)“,
letztendlich kam immer das gleiche Ergebnis da bei heraus: die Kaninchen mussten verzehrt werden.
Mehrere Tiefkühltruhen waren bis zum Bersten mit küchenfertigen Kaninchen gefüllt, viele Betreuer verschmähten Fleisch und der Sohn des Leiters mochte auch keine Kaninchen mehr.
So wurden wir Praktikanten für die kulinarische Bestattung der Kaninchen herangezogen, was die Situation in den Kühltruhen nicht wirklich verbesserte.

\subsubsection{Carolyn}
Einige in Mädchen in der Wohngruppe waren sehr adipös, anscheinend war es den Betreuern nicht möglich die Nahrungsaufnahme dieser Bewohner effektiv einzuschränken, obwohl alle Vorratsschränke und selbst die Tiefkühltruhen mit Schlössern gesichert waren.
Wenn das Essen, das ihnen ausgegeben wurde nicht reichte, wurde eben am Komposthaufen genascht.
Ein Mädchen mit Downsyndrom hat sogar ein halbgefrorenes Huhn, das zum Auftauen auf der Kühltruhe lag, versucht zu essen.
Carolyn war circa 140cm groß und wog geschätzte vier Zentner.
Eine neue Betreuerin hat sie versehentlich in die Badewanne gesteckt, es hat mehrere Stunden gebraucht, um sie da wieder herauszuholen. Manchmal fragt man sich, wer ist hier eigentlich behindert.

\subsubsection{Ivette}
Wir hatten auch eine Französin unter den Mitarbeitern der Wohngruppe. Ob die wirklich Ivette hieß weiß ich nicht mehr, auf Jeden Fall war das ein scharfes Gerät und hatte einen Faible für einen Insassen.
Henry war Autist der eigentlich nicht sprach, aber sehr gut aussah.
Mit dem Interesse von Ivette konnte er gar nicht umgehen und hat sich immer verdrückt wenn sie ihn angeschmachtet hat.
Brigitta hatte das wohl auch bemerkt, wollte aber nicht einschreiten, am Tag meiner Abreise sprach Henry mich auf deutsch an, ob ich ihn nicht da raus holen könnte.
Ich sage ihm, dass ich als Praktikant da nichts machen könne.

\subsubsection{Miky}
Miky war ein Insasse meiner Wohngruppe mit Downsyndrom, der drei Akkorde auf der Gitarre konnte und deswegen ein Popstar werden wollte.
Ian hat ihm erzählt, dass man sich dafür einen Irokesenschnitt zulegen muss, und hat das dann auch ausgeführt.
Mikys Mutter hat bei der Abholung zu den Sommerferien geweint, als sie ihn so gesehen hat.

\subsubsection{Aleister}
Samstags gab es die sogenannte Handlung der Christengemeinschaft, für die Insassen, danach öffnete für eine halbe Stunde ein Kiosk, an dem die Insassen Süßigkeiten kaufen konnten.
Aleister, ein Insasse mit Prader Willi Syndrom wurde einmal, weil er eine Minute zu spät kam, der Kiosk vor der Nase zugemacht, da hat er Anlauf genommen und die Kiosktür eingerannt -vier Zentimeter Eiche.

\subsubsection{Praktikantenverwendung}
Eigentlich konnte die Einrichtung mit so vielen Praktikanten gar nichts anfangen, da vierzehn Tage nach unserer Ankunft die Sommerferien für die Insassen begannen.
nur einige wenige Insassen, die aus irgendwelchen Gründen nicht von ihren Eltern abgeholt wurden, waren noch da.
Sabine, eine Mitreisende hat gemutmaßt, dass die uns nur genommen haben, weil die Betreuer keine Kaninchen essen wollten.

\subsubsection{Arbeitsatmosphäre}
Von einer Arbeitsatmosphäre kann man eigentlich gar nicht sprechen, Camphill ist ein totalitäres System, das mittels moralischem Drucks alle Mitarbeiter und auch deren Familienangehörigen vereinnahmt.
Was mir Ton, ein niederländischer Mitarbeiter und auch der Sohn des Leiters erzählt haben, hätte ich nicht geglaubt, wenn ich es nicht auch mit eigenen Augen gesehen hätte.
Mein Schwager arbeitet als Heilerziehungspfleger in einer anthroposophischen Einrichtung bei Lüneburg, der sagte mal, dass sich zuweilen ahrimanische Wesenheiten in einen sozialen Organismus einschleichen und diesen von innen heraus vergiften.


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16.10.2019 um 01:08
@Wurstsaten
Um was geht es da?
Und was für ne Quelle?


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16.10.2019 um 01:10
@ickebindavid
Latex ist mein Satzprogramm und ich hab das geschrieben, und das, was ich da erlebt habe ist so bekloppt, dass ich noch immer körperliche Schmerzen empfinde, wenn ich daran denke


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16.10.2019 um 01:15
@ickebindavid
Lesen, sich vielleicht ekeln und dann in die Heia, aber bitte keine Alptäume


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16.10.2019 um 08:35
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Es geht mir auch nicht um Waldorfbashing
Nein, natürlich nicht. Du schreibst hier - scheinbar - eigens gemachte negative Erfahrungen nieder, die - wohlgemerkt - 2 deiner Kinder machen mussten, welche aber dennoch mind. bis zur 8. Klasse diese Schulform besuchten.
Hast du denn in all der Schulzeit deiner Kinder mal ein Gespräch mit den diversen Gremien dort gesucht? Oder ist aktuell eins deiner Kinder durch irgendeine Prüfung gerasselt, weswegen du jetzt so vehement die Schuld in diesem Alternativsystem suchst?
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Waldorfschulen wurden massiv von Reichsbürgern, völkischen Siedlern und anderen braunen Esoterikern unterwandert
Dafür hätte ich übrigens immernoch gerne einen Beleg.


Waldorfschulen sind staatlich anerkannte Ersatzschulen. Würde da irgendetwas prinzipiell nicht mit rechten Dingen zugehen, wäre dies wohl kaum der Fall.

Da wird weder mit Globulis gehandelt, noch gegen Impfungen gewettert. Und Karten gelegt hat mir da auch noch nie jemand.

Was für Vorstellen manche Menschen haben .... :palm:


In der Didaktik unterscheiden sie sich teils von den Regelschulen (wobei ich die Beobachtung machen muss, dass diverse Konzepte auch hier so langsam Anklang finden), die Ziele (Schulabschlüsse) werden dennoch erreicht. Es verlassen sogar mehr Waldorfschüler die Schule mit einem anerkannten Schulabschluss, als es bei Regelschulen der Fall ist.

@cejar
Sorry, für mich passen deine ganzen Horrorstories mit der Aussage, das Du trotz des selbst Erlebten Deine Kinder dennoch auf die Waldorfschule geschickt hast. Da Du Deinen eigenen Diskussionsthread dazu zu einem Storythread gekapert hast habe ich leichte Zweifel in der Intuition dieses Threads.
Wirkt wirklich befremdlich so langsam.


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16.10.2019 um 10:31
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Waldorfschulen sind staatlich anerkannte Ersatzschulen. Würde da irgendetwas prinzipiell nicht mit rechten Dingen zugehen, wäre dies wohl kaum der Fall.

Da wird weder mit Globulis gehandelt, noch gegen Impfungen gewettert
Das ist übrigens ganz interessant, wie das hier in einem Kontext steht. Ich will, wohlgemerkt, - an dieser Stelle - keine Homöopathie-Debatte anfangen. Aber wo du das Beispiel schon aufgreifst und das in Teilbereichen auch themenverwandt ist:

Auch die Homöopathie ist staatlich anerkannt, ist vom Gesetzgeber protegiert bis hin zu gefördert (das geht auf einen politischen Kuhandel zurück, Carstens-Stiftung etc. ...). Und ist kompletter Dummfug, kann ebenfalls gefährlich werden (weil wirksame medizinische Maßnahmen umgangen oder verschleppt werden). Bei der H. ist ganz klar zutreffend, dass da prinzipiell etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Dto. Heilpraktiker-Zulassung.

Nur ein prominentes Beispiel dafür, dass das Staats-Argument bei der Waldorfschule nicht automatisch gilt. Und wer so alles in politischen Entscheider-Positionen Anthroposophen sind/waren, ist kein Geheimnis.

Gestern fragte ich noch, ob es da wirklich Seilschaften gibt; klar. Aber wie finster sind ihre Zielsetzungen?
@Wurstsaten arbeitet das ganze Thema hier schon ein bisschen zu persönlich geprägt ab, hat es den Eindruck. Eine einzige Horror-Story. So was habe ich auch, zugegeben, nicht ansatzweise von Waldis & Co. gehört.


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 10:48
Mir ist es generell eher unverständlich wie man ein Kind auf eine Schule schicken kann, die sich der Anthroposophie verbunden fühlt.
Kann sich jemand den Schmonzes von Steiner durchlesen ohne das ihn das Gefühl beschleicht er hätte nicht mehr alle Nadeln auf der Tanne gehabt?
Wenn ja, dann bitte doch einmal ausführen.
Wenn ich solchen Bullshit lese:
„Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“ — Rudolf Steiner, Über das Wesen des Christentums (GA 349), S. 52
https://beruhmte-zitate.de/zitate/131299-rudolf-steiner-die-weisse-rasse-ist-die-zukunftige-ist-die-am-gei/
dann hab ich den Kaffee schon auf und werde mein Kind mit Sicherheit nicht in eine Schule schicken, die sich den Lehren eines anscheinend frühvergreisten und "vollbemeisten" Rassisten verbunden fühlt.
Wer voll darauf abfährt sein Kind einer Bewegungsschulung zu unterziehen, der findet abseits der Schule noch genügend Möglichkeiten sein Kind in die in Deutschland ubiquitär vertretenen Sportvereine zu schicken.
Die Fähigkeit seinen Namen zu tanzen hat meines Wissens im weiteren Leben noch nirgendwo einen Hering vom Teller gezogen.

Wenn ich sowas sehe

literaturliste-580
„Literatur und Fundstellen zum Geschichtsunterricht in der Mittelstufe an Waldorfschulen”, Hans-Jürgen Schumacher, Gabriele Kühne; Manusskriptdruck der Pädagogogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen, Abt. Kassel, 1995
https://www.ruhrbarone.de/geschichte-in-der-waldorfschule-atlantis-und-die-rassen/49644
Dann kann ich nur hoffen, dass die Waldorfschulen da mittlerweile erheblich dazugelernt haben, auch wenn sie sich damit weiter von den Vorstellungen ihres Gurus entfernen.
Den Kindern wäre es zu wünschen.
Vielleicht kann ja @Kältezeit etwas dazu sagen.
Die Waldorfpädagogik übernimmt die in der Anthroposophie übliche Einteilung des Menschen in „Wesensglieder“. Diese „Wesensglieder“ entwickeln sich laut Rudolf Steiner (1861–1925) in zeitlichen Abschnitten von 7 Jahren, den „Jahrsiebten“:

– von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt,

– von 8–14 Jahre der Ätherleib,

– von 15–21 Jahre der Astralleib,

– vom 21 Lebensjahr an endlich das ‘Ich’1 – erst dann ist der Mensch ein Mensch, vollwertig.
Quelle wie oben.
Echt jetzt?
Wie behummt kann man denn sein die individuelle Entwicklung der Kinder in starre Jahresschemata zu pressen?
Die in der Waldorfschule unterrichtete anthroposophische "Kulturepochenlehre" beschreibt eine fiktive Völkerwanderung auserwählter Menschen von "Atlantis" nach (die "Kulturepochen" in chronologischer Reihenfolge): 1. Urindische Kultur, 2. Urpersische Kultur, 3. Ägyptisch-Chaldäische Kultur, 4. Griechisch-Lateinische Kultur, 5. Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche (1413–3573 n. Chr., unsere gegenwärtige Epoche).
https://hpd.de/artikel/100-jahre-waldorfschule-rudolf-steiners-survival-of-the-whitest-16893
Stimmt das so @Kältezeit ? Du hast dich ja im Vorfeld damit beschäftigt.


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 10:53
@Heide_witzka
Heißt das, die in der Mittelstufe tatsächlich dieses Material verwenden?
Dann ist es womöglich doch ärger als angenommen ... und womöglich spricht aus Scham kein Schualbgänger mehr darüber.


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 11:11
Zitat von NemonNemon schrieb:Heißt das, die in der Mittelstufe tatsächlich dieses Material verwenden?
Dann ist es womöglich doch ärger als angenommen ... und womöglich spricht aus Scham kein Schualbgänger mehr darüber.
Das weiss ich nicht, deshalb auch die Fragen an @Kältezeit
Vielleicht hat sich ja grundlegend was geändert.


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 11:14
Zitat von NemonNemon schrieb:kann ebenfalls gefährlich werden
Inwiefern kann Waldorfpädagogik - so, wie sie sich heute gestaltet - denn gefährlich werden?

Vielleicht bin ich da wirklich an eine sehr moderate Schule geraten; ich hab mich im Vorfeld natürlich auch im Internet durch Erfahrungsberichte durchgewühlt und gerade auch die Kritiken gelesen, die ich aber in persönlichen Gesprächen überhaupt nicht als valide bezeichnen kann.

Ich war auf verschiedenen Infoabenden und habe mich direkt als Skeptikerin geoutet. Ausgeschlossen wurde ich nicht und mein Kind dennoch aufgenommen.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Die Fähigkeit seinen Namen zu tanzen hat meines Wissens im weiteren Leben noch nirgendwo einen Hering vom Teller gezogen.
Nennt sich Eurythmie und beinhaltet nicht das Namen-Tanzen als solches. Bewegung und Koordination hingegen, kann das weitere Leben durchaus positiv prägen, wie ich finde.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wie behummt kann man denn sein die individuelle Entwicklung der Kinder in starre Jahresschemata zu pressen?
Du wirst lachen, aber das war tatsächlich auch einer meiner größten Kritikpunkte, als meine 6-jährige Tochter nicht in die 1. Klasse, sondern in die Vorschule eingeschult werden sollte, weil sie erst 6 ist. Ich find sie für ihre Alter ziemlich weit entwickelt und befürchtete eine Unterforderung.
Dann hab ich selbstständig recherchiert, weil wir uns so langsam entscheiden mussten und PISA gefunden:
Die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal nicht versetzt zu werden, ist bei Kindern, die ein Jahr früher eingeschult wurden, signifikant er-­‐höht (Bellenberg 1996; Bellenberg & Klemm 1998; Lehmann u. a. 1997, Abschnitt 4.5)-­‐Die auf Grund der Stichtagsregelung ein Jahr später eingeschulten, in-­‐zwischen 7-­‐jährigen, im Sommer geborenen Kinder erhalten häufiger eine Gymnasialempfehlung als die im Frühling Geborenen, die bereits mit 6 Jahren (also ein Jahr früher) eingeschult wurden (Jürges & Schneider 2006; Puhani & Weber 2006).Vergleichbare Resultate hat eine schwedische Langzeitstudie zum Einschu-­‐lungsalter erbracht: Mit 7 Jahren eingeschulte Kinder schneiden die ganze Schulzeit hindurch im Mittel besser ab als die Kinder, die bereits mit 6 Jahren in die erste Klasse aufgenommen wurden (Fredriksson & Öckert 2005)
https://www.pedocs.de/volltexte/2014/4584/pdf/bf_2009_2_Hagemeister_Statistische_Ergebnisse_Einschulungsalter.pdf

Da ist es mir doch egal, ob der Steiner das irgendwie mal (vermutlich durch Zufall) so gesagt hat. Wenn es doch erwiesenermaßen tatsächlich so ist.

Und ob mein Kind nun 1 Jahr länger "spielen" kann, kann mir im Nachgang relativ egal sein. Ich weiss, wieviele Kinder Probleme in der Schule haben, vorallem seit G8.


Der Stoff, der an Waldorfschulen vermittelt wird, deckt sich mit denen der regulären Schulen. Nur unterscheidet sich die Art der Stoffvermittlung teils erheblich. Man setzt auf ganzheitliches Lernen, die Unterrichtsfächer werden im Epochenunterricht miteinander verknüpft. So spricht man im Französischunterricht ( ab der 1. Klasse werden bereits 2 Sprachen gelehrt) eben über die französische Revolution; im Geschichtsunterricht ebenso und in Physik / chemie werden vielleicht Erfindungen / Erkenntnisse aus genau dieser Zeit behandelt. So muss Kind nicht stetig umswitchen, die Thematiken sind miteinander verbunden. Ich finde, das ist garnicht mal verkehrt.

Die Darstellungen in diesem Band zeigen auch, dass bei den Waldorfschulen vieles von dem, was die PISA-Studie als für den Erfolg moderner Bildungssysteme maßgeblich herausstellt, seit mehr als einem Jahrhundert Programm ist: Traditio-nell lernen Schüler für sich, im Rahmen standardisierter Lehrpläne. In den Wal-dorfschulen war es immer Ziel, Lernpfade zu individualisieren und Schüler dazu zu befähigen, gemeinsam und voneinander zu lernen. Traditionell benutzen Schulen Klassenarbeiten und Zensuren zur Kontrolle, etwa um Leistungen zu zertifi zieren und den Zugang zu weiterer Bildung zu rationieren. Die Waldorfpädagogik hin-gegen betont motivierende Leistungsrückmeldungen, die Vertrauen in Lernergeb-nisse schaff en und mit denen Lernpfade und Lernstrategien entwickelt und beglei-tet werden können.
https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Sozialwissenschaften/BF/Barz/Kolumne/Bildungserfah...


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16.10.2019 um 11:20
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Das weiss ich nicht, deshalb auch die Fragen an @Kältezeit
Vielleicht hat sich ja grundlegend was geändert.
Ich habe davon noch nichts gehört. Wenn die mir mit Atlantis oder Rassen kommen, war mein Kind die längste Zeit auf dieser Schule.

Da ich aber dort viele Eltern kenne, die dem linken, nicht-esoterischen Spektrum angehören, mach ich mir da keine Gedanken.

Man darf halt nicht den Fehler machen und denken, dass da nur Eso-Bekloppte herumlaufen: die Schule hier ist wirklich durchwachsen. Geschäftsmänner, Anwälte, Musiker, selbstständige Hundetrainer, einfache Handwerker. Quer Beet ist alles an Eltern dabei - ich finde es teils sogar schon zu elitär, wenn ich sehe, wie 80% mit ihren SUVs vorfahren.


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16.10.2019 um 11:22
@Nemon
Hier mal der Bericht eines Lehrers, der an einer Waldorfschule unterrichtet hat. Recht aktuell, gerade mal einen Monat alt.
Hier gehts nicht so sehr um die Lehrinhalte, sondern ums Umfeld.
Auch mal interessant.
https://www.sueddeutsche.de/bildung/100-jahre-waldorfschule-erfahrung-kritik-1.4588339
Hier sieht man schön wie aktuell Steiner noch in den Köpfen der Verantwortlichen zu sein scheint
https://www.waldorfschule.de/service/infomaterial/literatur/#c820 (Archiv-Version vom 07.11.2019)


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 11:37
Ich würde jetzt mal annehmen, dass es keinen Grund gibt, diese Form eines alternativen Schulangebotes zu akzeptieren.
Wenn man eine "etwas andere Schule" möchte, bitte - aber wozu braucht man den ideologischen Unterbau und die zumindest in Teilen dubiose Praxis, die sich auf Steiner & Co. bezieht. Es gibt schließlich auch genug andere Privatschulen, an denen ein andere Klima herrscht als in den "Ghettos". (Sorry für die Wortwahl; ist vielleicht etwas überspitzt, aber es gibt ja Gründe dafür, warum die SUVs nicht vor jeder Schule Schlange stehen).


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 11:41
@Nemon
@Kältezeit
Sorry, hab gerade noch mal gegoogelt
https://www.waldorf-ideen-pool.de/Schule/faecher/geschichte
Einfach auf die jeweils interessanten Theman klicken, gibt viel zu entdecken.

Was findet sich da? :D
ATLANTIS
An dieser Stelle soll nicht der Beweis erbracht werden, ob es die Atlantis gegeben hat oder nicht. Die Frage darf offen bleiben.

Die meisten Kulturen spiegeln in ihren Sagen und Mythen eine Erinnerung an eine große Flutkatastrophe wider. Die alten Völker taten das ganz unabhängig voneinander. Einiges soll hier gesammelt und dargestellt werden.
Na das lässt doch hoffen.


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16.10.2019 um 11:42
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich würde jetzt mal annehmen, dass es keinen Grund gibt, diese Form eines alternativen Schulangebotes zu akzeptieren.
Na scheinbar schon. Es gibt ja auch Eltern, die selbst auf einer waren, ihre 2 Kinder dort anmelden und die gesamte Schullaufbahn dort durchlaufen lassen und im Nachgang nichts Gutes zu berichten haben und Lehrer, die sich in verächtlichen Texten dazu äußern und dann, warum auch immer, doch wieder in die Waldorfschule zurückkehren. :D

Ich sehe die hiesige Waldorfschule nicht als esoterisch-religiöses-verblendetes Schulkonstrukt an und das werden die wenigsten Eltern wohl tun. Ansonsten könnte man sein Kind ja auch einfach auf einer katholischen Schule anmelden.


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16.10.2019 um 11:50
@Kältezeit
wie gesagt: Wenn es Bedarf gibt - okay. Aber warum sollten wir akzeptieren, dass eine Schwurbelsekte im Deutschland des 21. Jahrhunderts Bildungsträger ist. Das lässt sich auch anders machen.


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Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

16.10.2019 um 11:57
Zitat von NemonNemon schrieb:Aber warum sollten wir akzeptieren, dass eine Schwurbelsekte im Deutschland des 21. Jahrhunderts Bildungsträger ist.
Vermutlich, weil das gängige Bildungssystem auch genug Schwächen aufweist und die Menschen nach Alternativen streben.

Hier ein sehr aktueller Beitrag von gestern, auf den ich gerade durch Zufall gestossen bin:
https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/deutschland-verdummt-narzissten-und-egozentriker-sprengen-gesellschaft-warum-wir-jetzt-gegensteuern-muessen_id_10779932.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-gesundheit&fbc=facebook-focus-online-gesundheit&ts=201910121451&cid=12102019&fbclid=IwAR2Fk52wFuXct716WEG6Z0tebex6f8O3JQGGD9BesckYen6iu6SMkaVHeD4
Zitat von NemonNemon schrieb:Das lässt sich auch anders machen.
Sag an.


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16.10.2019 um 12:15
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Vermutlich, weil das gängige Bildungssystem auch genug Schwächen aufweist und die Menschen nach Alternativen streben.
Das ist kein Argument für die Waldorf-Schule im Speziellen.
Und Waldorf ist erst keine Antwort auf die Problematik des Bildungszerfalls in Deutschland, der im Link dargestellt wird.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Sag an.
Ist nicht mein Thema, da ein Konzept hinzulegen.
Mal als Ansatz: Wenn Waldorf legal ist, nimm halt das Schema und kehre den ideologischen Mist raus ...


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