Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?
15.10.2019 um 11:09Dahinter steckt ebenso Methode, wie hinter der Praxis, das anthroposophische Fundament und anthroposophische Inhalte der Waldorfschule zu verschweigen.https://www.gwup.org/141-wurzel/neuigkeiten/1156-versteinerte-erziehung
Ich habe mehrere Veranstaltungen und Infoabende in Waldorfschulen besucht. In dem, was an Inhalten und Methoden vorgestellt wurde, war anthroposophisches Gedankengut eindeutig erkennbar, allerdings gut versteckt hinter unverbindlichen Vokabeln. Das Wort „Anthroposophie“ fiel dabei nie. Die „ganzheitliche Sicht auf das Kind“ wurde ebenso ins Feld geführt, wie „das Lernen mit Herz, Hand und Verstand.“ Auf direkte Nachfrage, ob der Unterricht anthroposophisch geprägt sei, erhielt ich die ausweichende Antwort, dass Anthroposophie nicht gelehrt würde, also kein Unterrichtsfach sei. Auch viele Waldorfeltern kennen nach meiner Beobachtung den (noch näher zu erläuternden) Zusammenhang zwischen Waldorfpädagogik und Anthroposophie nicht.
Aufschluss über dieses Versteckspiel gibt die Biografie ihres Begründers. Rudolf Steiner will von einem nicht namentlich genannten Lehrmeister in die Geheimwissenschaften eingeweiht worden sein. Dabei will er Anweisungen erhalten haben, wie mit den Naturwissenschaften und Vorbehalten der Öffentlichkeit umzugehen sei:
Wie sollte er den Drachen der modernen Naturwissenschaften zähmen und ihn vor das Gefährt der Geist-Erkenntnis spannen? Und vor allem, wie sollte er den Stier der öffentlichen Meinung besiegen? Auf die Fragen seines Schülers antwortete der „Meister“ dem Sinne nach: Wenn du den Feind besiegen willst, so beginne damit, daß Du ihn zuerst begreifst. Du wirst nur dann Sieger über den Drachen werden, wenn Du in seine Haut schlüpfst.“ (Hemleben, zitiert nach Prange 2000, S. 51)
Besser kann man Steiners Strategie kaum beschreiben. Dies erklärt auch die inhaltlichen Differenzen, die sich zwischen öffentlichen und internen, an seine Anhänger gerichteten, Reden und Schriften zeigen. In der Öffentlichkeit gab Steiner den exakten Wissenschaftler, blieb dabei aber meist unkonkret und oberflächlich. Intern ließ er sich kultisch verehren, gab sich als Universalgenie und führte seine Ideen sehr viel detaillierter aus. (vgl. Prange 2000, S. 51f.)
Wenn man sich mal was über Steiner sein Leben und seine Ansichten durchliest, dann drängt sich unweigerlich der Verdacht auf, dass er nicht mehr alle Nadeln an der Tanne hatte.
Das war unter Anderem ein Grund meine Kinder nicht auf eine Schule zu schicken, die sich auf die Lehren eines solchen Menschen beruft.
Wenn Kinder Eurythmie als Schulfach haben, Alternativmediziner den Astralleib mitbehandeln oder ein "Demeter"-Landwirt Wasser versprüht, das zuvor durch Kuhdung "dynamisiert" wurde, der wiederum einen Winter lang im Boden vergraben lag um kosmische Kräfte zu sammeln - dann stecken die Lehren Rudolf Steiners dahinter, des vor 150 Jahren geborenen Begründers der Anthroposophie.https://www.evangelisch.de/inhalte/113473/01-06-2013/Anthroposophie%3A%20Religion%20im%20Widerspruch%20zum%20Christentum%3F
Das mag von mir zu kurz gedacht sein, aber mir fehlt bei solchem Esoschmonzes jeglicher Zugang.
KulturstufenSorry, klingt für mich nach Vollmeise (Quelle wie oben)
Der Lehrplan der Waldorfschulen ist stark geprägt von Steiners Theorie der Kulturstufen. Der Mensch vollzieht in seiner Entwicklung die Entwicklungsgeschichte der Menschheit nach. Bei Grosse liest sich das so:
Im zehnten Jahre ist das Kind "Germane", dann "Grieche"; dann absolviert es die Wanderung vom Osten bis ans Mittelmeer und wird als Zwölfjähriges ein Römer, im dreizehnten Jahr ein Ritter und Klosterbruder, ein Columbus, der Amerika entdeckt, und zieht als Vierzehnjähriger mit Napoleon nach Russland und ist mit der Geschlechtsreife in seiner Gegenwart angekommen. (Grosse, zitiert nach Prange 2000, S. 115)
Aus dieser, für Außenstehende willkürlichen Zuordnung von historischen Epochen zu Altersstufen der Kinder, folgt die curriculare Einteilung von Unterrichtsinhalten in Abstimmung mit der Entwicklungsstufe des Kindes (s. Kapitel „Anthroposophische Entwicklungspsychologie – Lehre von den Körperhüllen“). Steiner selbst hat zahlreiche Korrelationen festgelegt. So hat er Märchen und Sagen den unteren Klassen und animistisches Denken dem Alter bis zur vierten Klasse zugeordnet (GA 300a, 100 f.), für ihn war klar, daß "vor dem 10., 11. Jahr […] selbstverständlich die Geschichte nur in Form der Erzählung, des Biographischen getrieben werde" (GA 301, 133), das Nibelungenlied in die zehnte Klasse gehöre (GA 300b,23)“ (Zander 2007, S. 1410), und so weiter.
Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle, dass Steiner davon ausgeht, dass die Menschheit ihren Ursprung in Atlantis hat. Die Atlantier waren demnach eine hochentwickelte Rasse mit unvorstellbaren geistigen und technischen Fähigkeiten. Er berichtet von schwebenden Fahrzeugen, in denen die Atlantier schwebten und davon, dass man die Lebensenergie der Pflanzen in technisch verwertbare Energie umsetzen konnte. (vgl. Zander, 2007, S. 642) Wenn man dem Verband der Freien Waldorfschulen folgt, soll die Lehre von Atlantis nicht mehr Unterrichtsinhalt sein, andererseits musste ein SWR-Fernsehteam an einer Stuttgarter Waldorfschule anscheinend nicht lange suchen, um die Atlantislehre in einem Epochenheft zu finden („Wie gut sind Waldorfschulen?“, Dokumentation, SWR-Fernsehen, Erstausstrahlung 6.11.2006).
Aber das kratzt ja nur nebenbei am Threadthema. Wers braucht soll ruhig weiterhin seine Kinder auf diese Schulen schicken.
Warum soll die Anthroposophie eine Endzeitsekte sein @Wurstsaten ?