tisch schrieb:ich kenne mich nicht aus aber der sprung ins meer könnte doch bereits mit dem aufschlag auf die wasseroberfläche tödlich sein, oder?
Von Deck 5 dürfte das primär davon abhängen wie man aufkommt.
Da ist dann von:
- man landet weitgehend unverletzt im Wasser
über
- der Aufprall reicht für eine Bewusstlosigkeit
bis zu
- der Aufschlag war bereits tödlich
alles möglich, wobei man bedenken muss, dass jemand der bewusstlos im Wasser landet üblicherweise auch nach dem ersten Atemzug tot ist.
tisch schrieb:darf ich fragen, wie man sich so eine suche vorstellen muss auf offenem meer?
Abgesehen davon, dass das Schiff von dem der Verschwundene stammt zur Stelle zurückkehrt (was bei einem derart riesigen Pott eher Protokoll als ernsthaft nützlich sein dürfte) kommen halt sobald wie möglich andere Schiffe zur Hilfe, die haben dann zum Teil auch kleine Boote dabei die herumrudern.
Wenn die nächste Küste nicht zu weit weg ist gibts noch Hubschrauber, sonst manchmal eher kleine Flugzeuge.
Was machbar ist und wie schnell hängt erheblich davon ab wie groß das Schiff ist von dem jemand über Bord ging, wie nah die nächste Küste ist usw.
Von einem riesigen Kreuzfahrtschiff auf praktisch hoher See zu fallen macht das alles nicht einfacher.
tisch schrieb:gibt es überhaupt hoffnung, ihn zu finden?
Theoretisch gibt es immer Hoffnung, es sind ja schon die unglaublichsten Dinge passiert.
Statistisch betrachtet und im Anbetracht ganz einfacher Fakten jedoch muss man Deine Frage aber eher mit "nein" beantworten.
Kleinerose15 schrieb:Und ihn zu finden ist auch sehr unwahrscheinlich man wird sicher irgendwann finden wenn er angepült wird.
So sicher ist das nicht.
Wie wahrscheinlich das ist kann Dir vielleicht nen Meteorologe oder sonstwer sagen, der im Blick hat wie sich Wind und Wellen in dem Bereich bewegen, aber die Sache mit dem "angespült werden" ist eher etwas das bei Schiffsunglücken der Fall ist bei dem sich das Schiff eher an der Küste langbewegt.
Wenn die Position mit ca 200km von Neufundland entfernt korrekt ist und die Winde nicht zufällig extrem in die richtige Richtung pusten, dann muss man bei solchen Fällen davon ausgehen, dass der Vermisste niemals gefunden wird.
Photographer73 schrieb:Ob etwas davon mit seinem Selbstmord zusammenhängt, wird sich evt. noch herausstellen.
Wäre ich mir nicht so sicher. Üblich ist ja _eigentlich_ das bei bestätigtem Selbstmord die Medien sich zurückziehen.
Onida schrieb:Wäre es möglich, dass er nicht runtergesprungen ist, sondern einfach ganz normal während einer Pause / Bummeln in irgendeiner Stadt nicht wieder zurückkam?
Das wäre wie bereits einige schrieben nur dann eine Option, wenn jemand anders mit seiner Boardkarte wieder an Board ging und derjenige da bei der Registrierung darauf verzichtet hat die Boarcard mit der Identität (Reisepass oder so) abzugleichen.
Das halte ich persönlich aber für recht unwahrscheinlich.
Onida schrieb:Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass man nach so einem Vorfall im Meer gefunden wird
Irgendwo bei 0 und weniger als Null.
AgathaChristo schrieb:Das soll ja jetzt gelöscht worden sein, so wie ich gelesen habe. Wer kann den denn löschen, als nur er selbst?
Luminita schrieb:Ich glaube aber kaum, dass Instagram den Account so plötzlich und prinzipiell grundlos löschen würde.
Keine Ahnung wie Instagramm das nu hält aber üblicherweise können Angehörige die Accounts Verstorbener entfernen oder einfrieren lassen und das ist auch richtig so.
Wenn das als bestätigt gilt, dass DK wirklich wie vermutet über Bord ging und jetzt eher nicht mehr lebt könnte Instagramm aber auch beschließen seine Accounts von sich aus einzufrieren.
EDGARallanPOE schrieb:Man hat sich damit wohl aus der Suche ausgeklinkt und überlässt sie den professionellen Rettungsschiffen der Küstenwache und anderen herbeigeeilten Rettungsschiffen.
Das kann aber sowohl heißen, dass jedem klar ist das so ein Riesenpott da eher stört als auch das intern mittlerweile nicht mehr von einer Rettungsaktion gesprochen wird sondern von dem Versuch einer Bergung.
meermin schrieb:Bleibt zu hoffen, dass vielleicht doch noch alles gut ausgeht und Daniel lebend gefunden wird.
Das möchte ich ihm ja fast eher nicht wünschen....
Wenn das nicht grade ein Werbegag war um Presse zu kriegen und jemand mit nem Boot unten gewartet hat ist es eh nicht sonderlich wahrscheinlich das er noch lebt.
Und einen derartig Geschmacklosen Werbegag trau ich ihm nicht zu, außerdem wäre das unter den Umständen auch eher nicht machbar (der Sturz von Deck 5 bliebe gefährlich und soweit von der Küste entfernt kannste nicht mitm Ruderboot warten, es hätte ein "Rettungsboot" da sein müssen von einer Größe die der Aida nicht entgangen wäre.
Davon das solch eine Aktion nicht nur mit erheblichen Kosten und anderen Strafen belegt würde und einen ausnahmsweise mal verdienten Shitstorm auslösen würde mal zu schweigen.
Kleinerose15 schrieb: Coquet schrieb:
Bei den Tierchen, die sich da tummeln, wird es kaum etwas Anschwemmbares geben, selbst, wenn da irgendwo Land in der Nähe wäre, was es nicht ist.
Naja früher oder später wird sicherlich von ihm was ankommen.
Wie gesagt, bei der Entfernung zur Küste wäre ein Auffinden oder Anschwemmen ein verdammt großer Zufall.
Üblicherweise bleiben Menschen die soweit draußen verloren gehen vermisst.
Schau Dir halt mal an wieviel Ozean es gibt, wie klein ein Mensch ist und wie unwahrscheinlich es ist da an eine Küste geschwemmt zu werden.
hyetometer schrieb:Es gäbe noch die winzig kleine Möglichkeit, sich wie Schiffbrüchige auf Treibgut zu retten und damit Zeit zu gewinnen. Aber so was muss auch erst mal auf offener See da sein.
Sowas ist eher was fürs Fernsehen.
Zum Einen ist derartiges Treibgut auf hoher See doch mehr als selten, dann hilft es auch nicht wirklich gegen Unterkühlung und generell...
Hoffnungsszenarien zu zeichnen ist menschlich und das ist auch gut so, aber in solchen Fällen.
Angel2ooo schrieb:Ich werde das Gefühl nicht los, dass er bewusst so ein Grab gewählt hat..
Wenn er tatsächlich gesprungen ist dann mit Sicherheit. Denn auch wenn man von seiner Person halten kann was man will, das er dumm war kann man ihm nicht nachsagen, sollte diese Art des "Abgangs" also seiner Wahl entsprechen hatte er sicher seine Gründe aber ich denk nicht, das diese Gründe uns etwas angehen.
Fedaykin schrieb:Hier scheint es so das sein Tod scheinbar eine besonder Pietät verdient hätte.
Dem ist auch so.
Diese "Selbstauflage" die Medien sich mal gemacht haben das über Selbstmorde _eigentlich_ nicht berichtet wird hat ja ihre Gründe.
Verständlich, dass das bei öffentlichen Personen nicht ganz so "einfach" ist, aber da alle Quellen ja recht sicher von einem Suizid ausgehen stellt sich die Frage warum so umfangreich berichtet wird schon irgendwie.
EDGARallanPOE schrieb:Es verwundert mich, dass schon so viele Einzelheiten über die Geschehnisse an Bord in der Presse veröffentlicht worden sind.
DAS wundert mich gar nicht.
Das ist nen Riesen Schiff mit massenweise Passagieren und Personal und ALLE haben mitgekriegt, dass was passiert ist (Alarm, Kabinen wurden durchsucht, "Anwesenheitslisten" kontrolliert, Schiff hat umgedreht...)
Und die meisten davon haben Handys usw.
Onida schrieb:Die wichtigere Frage wäre hierbei jedoch: Würde so ein Unternehmen wie Aida tatsächlich öffentlich preisgeben, dass jemand dort durch Unfall ums Leben kam?
Gute Frage.
Unfälle oder Verbrechen sind immer schlechte Presse während bei Selbstmorden die meisten Medien selbstauferlegt nicht berichten.
Das macht eine Vertuschung wenn sie gewünscht ist verdammt einfach, grade weil man sich ja auch recht sicher sein kann, dass der Vermisste nicht wieder auftaucht und (und sei es bei einer Obduktion) eine andere Geschichte erzählt.
Angel2ooo schrieb:Was man nie herausfindet ohne ihn zu finden.
Auch wenn man ihn finden würde.
Selbst die "Erkenntnis" dass er zu seinem Todeszeitpunkt Alkohol im Blut hatte würde doch nichts darüber aussagen ob es hier um Selbstmord geht, einen vergeigten "Spaß" unter Alkoholeinfluss" oder sonstwas.
Nev82 schrieb: Onida schrieb:
Würde so ein Unternehmen wie Aida tatsächlich öffentlich preisgeben, dass jemand dort durch Unfall ums Leben kam?
Es soll ja Zeugen geben, die ihn springen sahen
Ich möchte hier niemanden einer Straftat bezichtigen, deswegen rein hypothetisch:
Für ne Reederei ist ein Selbstmord unschöne Presse genug, ein Unfall wäre so ganz und gar nicht gut.
Bei zig Leuten auf dem Boot jemanden zu finden, der sich GANZ SICHER ist jemanden springen gesehen zu haben.. das braucht vermutlich nicht mal Bestechung sondern nur einen Wichtigtuer.
Also nichts gegen ECHTE Augenzeugen, aber es hat schon seine Gründe warum Augenzeugenberichte gern mit einer gewissen Vorsicht gewertet werden (einfach weil viele Menschen nicht mal bewusst lügen sondern sich einfach nur ihrer Vorstellung entsprechend "erinnern").
Onida schrieb:Auf dem Schiff wurde er doch auch fotografiert. Für mich persönlich auch eine hinterhältige Art, vom weiten, schön mit Zoom. Ob es ein Fan war? Wohl kaum.
Naja, das Fotografieren mit Zoom und so find ich erstmal nicht schlimm. Damit muss man als Promi halt rechnen, das ist der Preis den man ür Berühmtheit zahlt.
Unappetitlich finde ich es nur, diese Fotos dann jetzt nach dieser Tragödie meistbietend an irgendwelche Medien zu verscheuern statt sie einfach zu löschen oder den Ermittlern bzw Angehörigen zukommen zu lassen.
off-peak schrieb: Zuerst werden alle greifbaren Rettungsmittel in Richtung der Person hinterhergeworfen (Rettungsringe und andere schwimmfähige Gegenstände).
Vorausgesetzt, es sind solche in der Nähe der Unglücksstelle und vorausgesetzt, es sind Menschen in der Nähe, die diese Dinge werfen können. Ebenso vorausgestzt, diese Menschen wüssten, was zu tun ist.
EDGARallanPOE schrieb:Wir hatten ja schon vorhin über den Mann-über-Bord Notfall Plan gesprochen. Der wird auch vorschriftsmäßig durchgeführt worden sein.
Das große Problem dabei ist die Schwerfälligkeit eines solchen großen Schiffes.
Für mich liest sich dieses "Mann über Bord-Protokoll" auch eher als sei es ne tolle Sache..
Auf nem Fischkutter.
Aber das Meiste davon ist auf einem Schiff dieser Größe gar nicht mehr machbar.
Fichtenmoped schrieb:Leider schaut sich den kaum jemand an, obwohl er an Wechseltagen auf dem eingeschalteten Fernsehr läuft, wenn man in seine Kabine kommt!
Könnt auch daran liegen, dass dieses Video diesen langweiligen, einschläfernden "Bei UNS sind sie sowieso sicher, aber sowas ist halt Vorschrift -Unterton" hat.
Ich mein, ich habs fast bis zum Ende geguckt und das Gefühl, dass damit erreicht werden soll, dass die Kunden wissen, dass auch auf diesem "sicheren Luxusschiff" immernoch gefährliche Situationen eintreten können hatte ich eher nicht.
Onida schrieb:Es sieht so viele Unglücksfälle auf Kreuzfahrtschiffen passiert (Suizid hierbei ausgeschlossen), gibt es keine innovativen Möglichkeiten, wie man diese wenigstens etwas dämmen kann?
Onida schrieb:Wie würde es aussehen, wenn jeder, der sich auf dem Promenadendeck befindet eine Schwimmweste tragen würde?
DAS kannste sowas von knicken..
Kreuzfahrten sind nen Luxusprodukt.
In dem Video heißt es ja auch man solle sich IMMER am Geländer festhalten UND "festes Schuhwerk" tragen, weil Seegang immer unberechenbar ist.
Ich war selbst nie aufm Kreuzfahrtschiff aber irgendwas sagt mir, das die Designertanzschuhe der Damenwelt die da sicher oft zum Einsatz kommen eher NICHT unter die Bezeichnung "feste Schuhe" fallen.
Wenn Du die Leute nun noch zwingst auf dem Promenadendeck Rettungswesten über den Designerkleidchen zu tragen...
näääää, irgendwie passt das nicht so richtig in das Bild das die meisten Kunden von einer Kreuzfahrt haben dürften.
Onida schrieb:Oder in Fällen, in denen man mitbekommt, dass jemand gerade über den Board gegangen ist - kann man demjenigen nicht etwas runterschmeissen?
Theoretisch ja, aber wie viele hier schon schrieben:
Schau Dir an wie klein ein Mensch im Vergleich zu DIESEM Schiff ist, wie schnell es sich bewegt und wie flott Wellen und Co die Position des Verunglückten beeinflussen.
Ab einer bestimmten Größe ist das einfach nicht mehr so leicht und ich behaupte mal, dass die Aida eine Größe hat bei der schon das Auffinden des Leichnams eines über Bord gegangenen eher unwahrscheinlich wird, von einer Lebendrettung mal ganz zu schweigen.
Onida schrieb:Wie schnell ist so ein Schiff, da ständig in Bewegung - wäre es möglich für einen üblichen Schwimmer, hinterher zu schwimmen um das, was man ihm runtergeschmissen hat, zu bekommen? Oder auch unmöglich?
Hängt zwar auch von Aufprall, Schwimmfähigkeit, Geisteszustand, Kleidung, Wassertemperatur und Co ab aber ich würde sagen:
Das kannste getrost vergessen.
knopper schrieb:Ist das heutzutage immer noch so das gebremst wird indem sich die Schiffsschrauben einfach in die Gegenrichtung drehen (Titanic-Film), heißt man dreht die Motoren in die Gegenrichtung?
Die Technik hat sich sicher weiterentwickelt, aber so richtig aktiv "bremsen" dürfte immer noch mit "Alle Maschinen auf Rücklauf" gleichzusetzen sein (und länger dauern als jede Wendung bei laufenden Maschinen).
Hyperborea schrieb:Da ist ein C Promi was passiert und schon schlagen die Wellen (Sorry) hoch, wie und wann und mit technischen Details überhaupt was passiert ist.
Wenn überhaupt, Gesellschaftlich ändert sich nichts. Wie im Falle Robert Enke.
DA wäre ich tatsächlich nicht so sicher.
Wie man hier ja in einigen verlinkten Artikeln lesen kann kommt es Kruezfahrtreederein SEHR gelegen, dass auf See vermisste in der Regel vermisst BLEIBEN UND Medien über Selbstmorde von "Normalbürgern" nicht berichten.
Das macht das Vertuschen solcher Vorfälle und ggf auch zu geringer Sicherheitsstandards SEHR einfach.
Machen wir uns keine Illusionen, dieser Fall wird nicht weltweit Menschen klar machen wozu Mobbing führen kann..
ABER es ist definitiv mal ein akuter und recht gut eingegrenzter Fall von einem auf See "verlorengegangenem" Passagier bei dem eigentlich KEINE Chance mehr besteht irgendwas zu vertuschen.
Die Nachricht machte zu schnell die Runde, Ermittler sind bereits an Bord.
Das ist anders als Tage später im Hafen zu sagen "Hoppla, da fehlt jemand, DAS ist aber blöd." wenn sogar bereits die Möglichkeit bestand die Kabine zu durchwühlen und eventuell unangenehme Dinge verschwinden zu lassen.
Somit könnte dieser Fall schon dazu beitragen, dass man versucht der schlechten Presse entgegenzuwirken in dem man das Geld für bessere Sicherheitsmaßnahmen investiert.
Das jemand, der von einem Schiff springen will das auch tun wird, wird sich vermutlich nie verhindern lassen, aber bessere Sicherheits- und Überwachungssysteme könnten Unfälle verhindern, Straftäter abschrecken und Vertuschungen erschweren.
Onida schrieb:Also Prinzipiell nur eine Sache des Geldes / Investition?
Bei angeblich 5 verschwundenen Menschen im Monat wäre es tatsächlich eine Überlegung wert, auch wenn vielleicht teuer.
Kommt bei solchen Berechnungen ja nicht nur auf die Kosten und die Eintrittswahrscheinlichkeit an, sondern auch noch u.A. auf den im Eintrittsfalle zu erwartenden Schaden.
Und der ist eben mit "sehr hoch" zu bewerten, weil man bei Schiffen dieser Größe fast schon davon ausgehen muss, dass man einen Passagier der aus welchen Gründen auch immer über Bord geht nicht mehr lebend und meistens auch nicht mehr tot wieder einsammeln kann.
Also solch ein Fall, der nu nicht einfach vertuscht oder kleingeredet werden kann könnte tatsächlich mehr bewegen als man vielleicht meint.