off-peak schrieb:Bleibt die Frage warum? Ich denke eher, es hat einfach damit zu tun, dass sie halt stärker sind und diese physische Stärke als Konfliktlöse einsetzen.
Zum einen sicherlich die meist physische Überlegenheit, zum anderen vllt. eine niedrigere Hemmschwelle. Gibt sicherlich massenhaft wissenschaftliche Studien dazu. In wärmeren Ländern wird oftmals auch allgemein öfter gemordet als in kälteren Ländern. Das sei aber nur allgemein angemerkt, hat ja nichts mit dem Thema hier zu tun.
off-peak schrieb:Wie schon erwähnt, hier muss man sich den Einzelfall genauer ansehen. Es ist durchaus möglich, das die Kollegin einfach beliebter war.
Ich kenn das Phänomen ja durchaus auch dann, wenn es nur um Frauen geht. Dass man der einen alles nachsieht und der anderen nichts verzeiht. Hat null mit geschlechtlicher Diskriminierung, sonder lediglich mit Sympathien zu tun.
Und, wie gesagt, er hat ja im Vorfeld gar nichts gesagt.
Doch, er hatte es vorher gesagt - im Gegensatz zur Kollegin. Wobei... ich weiß natürlich nicht ob sie nicht ihrer Kollegin im selben Büroraum schon was erzählt hatte, aber insgesamt waren dann doch alle mehr oder weniger überrascht. Ich schrieb ja, dass die Situation des Kollegen im Kollegenkreis und bei den Vorgesetzten bekannt war. Das bezog sich logischerweise nicht darauf, dass es allen
danach bekannt war. Ebenso schrieb ich, dass beide im Kollegenkreis ein ähnliches Standing haben. Beide mehr oder weniger beliebt, zumindest so beliebt, wie man das unter Kollegen halt sein kann ohne dass gleich eine private Beziehung eine tragende Rolle spielt. Natürlich hat jeder der beiden auch private Beziehungen zu Kollegen*innen. Das nicht jeder jeden gleich gut leiden kann und so weiter - geschenkt. Wissen wir doch alle.
off-peak schrieb:Nicht ausschließlich. Gesetze entstehen ja aufgrund von Meinungen. Und sie können selbstverständlich auch Meinungen ändern.
Die Mehrheit der Gesellschaft benutzt aber nunmal TikTok, Facebook, WhatsApp, liest BILD, Welt oder sonstwas, statt der Neuen juristischen Wochenschrift. Vom Rechtsverständnis mal ganz abgesehen. Die meisten scheitern schon daran zu verstehen, das "Mord" eben auch "nur" Totschlag sein kann, dadurch aber noch lange nicht weniger schlimm ist. Oder gar Mord aus Heimtücke. Oder fahrlässige Tötung. Oder, oder, oder... Fünf Minuten googlen ersetzt halt kein Jurastudium.
off-peak schrieb:Sah man den direkten Zusammenhang? Hat er so kommuniziert? Bat er um freie Tage?
Was wäre passiert, wenn die Kollegin ihr Problem nicht explizit geschildert hätte? Wenn sie in der Arbeit geblieben wäre und Fehler gemacht hätte?
Also, nochmal: Bei beiden fiel mangelnde Arbeitsleistung auf. Da wurden persönliche Aufgaben vergessen oder nur halbherzig erledigt und noch einige andere Dinge. Flüchtigkeitsfehler, die man so nicht gewohnt war. Von beiden nicht. Zu dem Zeitpunkt war die Situation des Kollegen bereits bekannt. Bei der Kollegin nicht, dort wurde aber nachgefragt "Mensch, was ist denn los mit dir?", natürlich nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß. Beim Kollegen gab es trotz Vorwissen direkt den Einlauf. Nicht vor versammelter Truppe, aber Flurfunk und so, und die Türen sind ja auch nicht aus massiver Eiche... Im Grunde genommen macht es das ja sogar noch schlimmer, man weiß um den psychischen Ausnahmezustand und trotzdem wurde verbal draufgekloppt. Bei der Kollegin spart man sich das und fragt mitfühlend nach was denn sei, warum die Konzentration bei der Arbeit nicht so ist, wie sie sein sollte.
Ich überlasse es mal der Phantasie, welches Situation als erstes eintrat, ebenso lasse ich mal offen welche Aussagen ("Nicht jammern!", "nicht so anstellen!") von Kollegen, und welche von Kolleginnen stammten, oder ob diese aus dem Vorgesetztenkreis kamen, weil das für mich persönlich keine Rolle spielt.
Natürlich sind nicht beide Situationen 1:1 gleich abgelaufen, aber das geht ja auch schlecht. Trotzdem bleibt für mich die Frage, warum beim Kollegen relativ hart reagiert wird, bei der Kollegin aber empatisch und einfühlsam. Und nur um da mal vorzubeugen: Am Aussehen lags wohl eher nicht, irgendwelche "Chef und heiße Sekretärin"-Geschichten fallen da also als Begründung raus.
Spaßeshalber kann sich ja mal jeder hier überlegen was wohl passiert wäre, wenn ich die Geschlechter der beiden erstmal verheimlicht hätte. Ich bin mir sicher: die ein oder andere Antwort wäre anders ausgefallen.
Nun könnte man ja meinen, dass Rollenbilder dabei eine Rolle gespielt haben, von wegen "die arme, hilflose, zarte Frau" und der "Männer weinen nicht!"-Kram. Aber in dem Falle bedeutet doch alleine die Erwartungshaltung aufgrund solcher Rollenbilder schon eine Form der Diskriminierung.
Tussinelda schrieb:der Punkt ist doch nicht, dass diese Morde keine Rolle spielen, wie kommst Du auf so etwas in Bezug zu meinen posts?
Keine Ahnung. Vielleicht, weil zu deiner Art der Diskussion mitunter der inflationäre Gebrauch von Floskeln wie "nicht relevant" usw. gehört. Du redest oft viel, sagst aber selten etwas, oft geht es dir einfach nur um den Streit bei solchen Diskussionen. Deswegen auch immer die süffisanten Nachfragen nach Nebensächlichkeiten, die überhaupt nix mit dem Thema zu tun haben. Die Nachfrage warum du das machst hast du ja auch hier (mal wieder) nicht beantwortet.
Tussinelda schrieb:es ist aber keine Männerdiskriminierung, wenn es jede Person,egal welchen Geschlechts in gleichem Maße treffen kann
Aha. Um das mal zu rekapitulieren: Der Maßstab ist also, ob irgendetwas jemandem ungeachtet seines Geschlechts in gleichem Maße treffen
kann, nicht ob das auch tatsächlich passiert. Das ist ja interessant
:)Tussinelda schrieb:wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.......natürlich kann es auch einen Menschen ungerechtfertigt treffen, das ist immer möglich. Allerdings ist eben in der Regel (hatte ich ja belegt) die Wahrscheinlichkeit leider größer, dass eine männliche Person Täter ist. Es entscheidet das Familiengericht, da wird natürlich auch die Gegenseite gehört.
Na sieh mal einer an, hier ist der Maßstab also doch wieder egal, oder anders herum, oder... ach, lassen wir das. Dass Einsatzkräfte bei Alarmierung wegen mutmaßlicher häuslicher Gewalt tendenziell eher der Frau glauben und den Mann der Wohnung verweisen ist also soooo unwahrscheinlich? Weil Polizeibeamte*innen natürlich überhaupt nix mit Rollenbildern am Hut haben, generell überhaupt keine Vorurteile haben? Hmm.... und warum gibt es dann immer wieder die Rassen-Diskussion bei Personenkontrollen, wo sich nette Menschen in ganzen Tiraden darüber auslassen, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe tendenziell öfter kontrolliert werden?
Dann können wir uns Gerichte und langwierige Ermittlungen ja sparen, wenn Polizisten das so fehlerfrei an der Haustür entscheiden und beurteilen können.