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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

9.515 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Männer, Diskriminierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

12.11.2021 um 10:29
Zitat von blueavianblueavian schrieb:Das ist für dich schlimmer als ein Vorwurf ein Kind zu schänden?

Dann findest du es in Ordnung, wenn man statt die Leute abzutasten und des Dealen zu verdächtigen, ihnen Pädophilie und Kinderschändung vorwirft ?
Was soll jetzt diese Unterstellung? Es wird auf die Aussenwirkung abgestellt, woher sollen Dritte wissen, worum es sich bei einer reinen Ausweiskontrolle darum handelt? Eine Leibesvisitation ist um ein vielfaches demütigender. Darum gehts. Und da geht die Exekutive auch nicht schonend vor.

Der springende Punkt ist, und ich erkläre es dir gerne nochmal, dass es sich bei dem Vater Sohn Fall nicht um eine Diskriminierung handelt, die ja rein auf Herkunft, Religionszugehörigkeit oder Hautfarbe abstellt, sondern um ein konkretes Verhalten.


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21.11.2021 um 19:32
Zitat von TripaneTripane schrieb am 10.11.2021:nicht gemeint ist, einfach blindwütig Alarm schlagen, ohne Sinn und Verstand.
Wie kommst Du zu dieser Unterstellung? Wie hätte denn Deiner Meinung die Handlung mit sinn und Verstand aussehen sollen`
- Wegsehen?
- Solange dabei sitzen bleiben, bis die Beziehungsverhältnisse klar sind? Woran würdest Du das denn festmachen? Nicht jedes Kind, dass einen Mann Onkel oder Papi nennt, ist auch mit ihm verwandt.
- Den Mann auffordern, zu gehen? Mit welcher Begründung?
- Den Mann auffordern, sich auszuweisen? Mit welcher Befugnis?
- Sonstiges ... und hier darfst Du jetzt die Handlungsweise mit Sinn und Verstand nach Deinem Gusto einsetzen.
Zitat von martenotmartenot schrieb am 10.11.2021:Sie sagte, die Schülerinnen hätten ihr gemeldet, dass ich sie verfolgt hätte, und was ich dazu sagen würde.
1. Du weißt es vermutlich nicht, aber Lehrer sind angehalten, solchen verdächtigen Begegnungen erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken und gegebenenfalls zu melden. Unabhängig vom Geschlecht oder der Hautfarbe eines eventuellen Verfolgers.
Schließlich würden Pädophile genau das Gleiche machen, dass Du gemacht hast: Hinter den Mädchen hergehen, und zwar so unauffällig wie möglich. Ein zufälliger Beobachter vermag in so einer Situation ohne Nachprüfen (also durchaus auch Nachfragen) nämlich nicht zu unterscheiden, ob da jemand wirklich zufällig geht oder nur so tut, als ob.
2. Denke ich daher, dass die Lehrerin völlig korrekt gehandelt hat. Sie ist für das Wohl der Schüler:innen verantwortlich, nicht für Deines.
3. Es waren übrigens ja wohl auch die Schüler:innen, die Dein Verhalten eigenartig fanden, nicht wahr?
4. Als sogenannter mündiger Bürger solltest Du die durchaus vernünftige und beherzte Reaktion der Lehrperson eigentlich verstehen und sogar dulden, statt empört darüber zu sein, dass unserer/Deine Kinder auch in der Schule in guten Händen sind.
5. Wie ich schon zig mal sagte, wäre der Schaden für die Kinder wesentlich größer, wenn sie in die Hände von Pädophilen gelangen, gerade weil die Aufsichtspersonen sich nichts bei einem sie verfolgenden Mann gedacht hätten.

Ja, Himmel, dann wurdest Du halt mal fälschlich verdächtigt und gefragt? Und? Geht davon die Welt unter?
Deine Reaktion, bis heute beleidigt, weil Fremde Dein gutes Herz nicht per Röntgenblick erkennen konnten, ist eher eine kindische Trotzreaktion statt einer verantwortungsbewussten eines reifen Erwachsenen.


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21.11.2021 um 20:44
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb am 11.11.2021:Vielleicht kommt dieses "häufiger in Delikte verwickelt" auch von der erhöhten Kontrolldichte?
Prinzipiell wäre es möglich, aber ist es auch wahrscheinlich, dass es nur(!) davon kommt? Denn das wäre doch der springende Punkt.


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21.11.2021 um 21:32
Zitat von TripaneTripane schrieb:Prinzipiell wäre es möglich, aber ist es auch wahrscheinlich, dass es nur(!) davon kommt? Denn das wäre doch der springende Punkt.
Der Punkt springt vor Allem gewaltig übers Ziel hinaus.
Nein dass man Drogen findet, kommt nicht nur(!) von der erhöhten Kontrolle, sondern primär davon, das die Kontrollierten eben Drogen dabei haben.
Hätten sie keine, könnte man so oft kontrollieren, wie man lustig wäre, und würde trotzdem keine finden.


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22.11.2021 um 12:03
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Nein dass man Drogen findet, kommt nicht nur(!) von der erhöhten Kontrolle, sondern primär davon, das die Kontrollierten eben Drogen dabei haben.
Was hier mit hineinspielt ist die Anzahl der KontrolleurInnen. An manchen Orten (z.B. Bahnhofsbereich) oder zu manchen Gegebenheiten (z.B. Technofestival) geht man davon aus, dass viele, die sich dort aufhalten, Drogen dabei haben.
Je mehr Leute man also kontrollieren kann, desto mehr Drogen wird man finden.
Es ist eine "Holkriminalität".
Aber natürlich müssen zunächst mal die Betreffenden Drogen bei sich haben. Das ist eine Voraussetzung.


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22.11.2021 um 19:07
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb am 10.11.2021:Leider ist es bei sexualisierter Gewalt so, dass nicht jede Form für Außenstehende eindeutig erkennbar ist.
Wenn aber die Beobachtung einer Situation ein ungutes Gefühl erzeugt, darf man gerne ein zweites Mal hinschauen um zu prüfen, ob das was man beobachtet tatsächlich okay ist, oder ob Grenzen überschritten werden.
@fischersfritzi
Das sehe ich genau so. umgekehrt fragt man sich doch oft: Hat denn keiner etwas gesehen oder getan?

Ich als Mann hatte da vor vielen Jahren wohl selbst mal einen Mann diskriminiert als meine Ältester in der ersten Klasse war. Angeblich waren da Kinder vor der Schule seltsam angesprochen wurden von einem ungepflegten Mann. Und da stand ein ungepflegt wirkender Mann vor der Schule rum. Also blieb ich etwas entfernt stehen und wartete. Ich kam sogar zu spät zur Arbeit. Die Situation löste sich auf als die Arbeitskollegen des Handwerker mit dem Firmenwagen zurückkamen.

Besser zu genau hinschauen als gar nicht...

Und bitter aber war: Sexuelle Belästigung in der Öffentlichkeit wird nun mal überwiegend von Männern begangen.


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22.11.2021 um 19:13
Auf der anderen Seite sind es dann doch auch oft schädliche Klischees, die täter schützen.

Einem ungepflegten Handwerker Mann traut man da noch eher zu, dass er wohl ein Täter sein mag, als dem netten gutaussehenden Lehrer, oder dem lieben Kerl mit der etwas stillen Tochter.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

22.11.2021 um 20:46
@shionoro

Vorher war ein Mann der wohl Kinder angesprochen hatte eben so beschrieben worden an dieser Schule.

Ansonsten glaube ich auch nicht, dass ein Anzug und ne Krawatte ein Beweis eines reinen Herzens sind oder Bildung oder Eloquenz.

Jedenfalls kann ich keine Diskriminierung von Männern darin erkennen dass man bei Sexualstraftaten im öffentlichen Raum eigentlich nur auf Männer schaut, weil es eben auch weit überwiegend Männern sind.


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22.11.2021 um 23:21
@sacredheart

Das nicht, aber ich erkenne schon einen diskriminierenden Effekt auf Männer, wenn ich als Mann aufpassen muss, wenn ich mit einem Kind spreche oder mit meinem eigenen Kind herumtobe.
Und ich glaube nicht, dass diese öffentliche Wahrnehmung ernsthaft Straftaten verhindert.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

22.11.2021 um 23:46
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und ich glaube nicht, dass diese öffentliche Wahrnehmung ernsthaft Straftaten verhindert.
Zumindest nicht, indem man einfach leichtfertig schneller Alarm auslöst. Wenn, dann muß man präziser hinsehen, genauer beobachten, was natürlich schwer ist, mMn aber dennoch die einzige Möglichkeit.
Zu viel Fehlalarme haben langfristig zwingend die selben Folgen, wie zu wenig Alarm: Abstumpfungseffekte.


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23.11.2021 um 07:44
Aber dann bitte nicht rumjammern, dass es an Männern in Kindergärten und KiTas fehlt.


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23.11.2021 um 08:15
Zumindest unter dem Aspekt wie ich verlinkt habe, dass es Männer in "Frauenberufen" eh schwieriger haben.


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23.11.2021 um 08:28
Zitat von HatmakerHatmaker schrieb am 11.11.2021:Es mag für jenen Vater ärgerlich sein, aber ihm ist dadurch auch kein Schaden entstanden
Ich glaube kaum dass man das so sagen kann, mMn kann so etwas sehr wohl Schaden für den Vater verursachen. Du weisst doch gar nicht, wie das Kind die Situation aufgefasst hat und ob daraus resultierend die Beziehung zum Vater sich geändert hat oder ein wenig Vertrauen zum Vater verloren gegangen ist.
Immerhin hat das Kind ja miterlebt, dass der Vater wohl scheinbar (in den Augen der Melder) sich falsch verhalten hat bzw. falsch verhält.

Inwiefern kannst du dir da bezüglich des nicht angerichteten Schadens sicher sein?


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23.11.2021 um 09:36
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:2. Denke ich daher, dass die Lehrerin völlig korrekt gehandelt hat.
Was lerne ich daraus (als Mann): gehe niemals so spazieren, dass vor Dir junge Frauen oder Mädchen herlaufen. Man weiß ja nie, ob sich so eine Maßnahme nicht wiederholen könnte. Selbst eine Distanz von mehr als 50 Metern gilt als so verdächtig, dass Lehrerinnen jederzeit korrekt handeln, wenn sie nachfolgende Spaziergänger ansprechen.


Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, welche Handlungsempfehlungen idealerweise zu befolgen sein könnten, wenn sich die bechriebene Konstellation erneut ergibt (ohne dass man dann doch wieder als verdächtig gilt). Mit fallen folgende Optionen ein:

- Stehen bleiben, abwarten bis die Personen aus dem Blickfeld verschwunden sind (reicht das aus? Wirkt es nicht ebenfalls verdächtig, wenn man scheinbar ohne Grund stehen bleibt?)
- Einen anderen Weg nehmen, falls einer vorhanden ist? (wobei ich ja eigentlich den ursprünglichen Weg weiter gehen wollte. Darf ich nach angemessener Zeit zurück auf meinen Weg gehen? Was ist, wenn jemandem auffällt, dass ich scheinbar ziellos hin und her laufe?)
- Immer in Smartphone griffbereit haben, um ggf. eine vermeintliche Nachricht lesen oder schreiben zu können, um Zeit verstreichen zu lassen, bis die Distanz groß genug geworden ist?


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

23.11.2021 um 11:15
Zitat von shionoroshionoro schrieb:netten gutaussehenden Lehrer
Mein Vater ist Lehrer gewesen und schon in den 1970er Jahren, als er angefangen hat, hat ihm ein älterer Kollege geraten, nie mit einem Schülerin alleine im Klassenraum zu bleiben, schon gar nicht mit geschlossener Tür.


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23.11.2021 um 11:22
@nairobi

Ich finde, man muss bei sowas sehr vorsichtig sein. Ja, sicherlich muss man aufmerksam gegenüber Sexismus und sexuellen Übergriffen sein und dazu kann auch gehören, als Mann darauf zu achten, Frauen nicht durch das eigene Verhalten zu verunsichern.

Aber das darf nicht dazu führen, dass Männer im Allgemeinen als Verdächtig gelten, wenn sie nicht allerlei Verrenkungen unternehmen, um andere zu versichern, dass sie gerade nichts böses im Schilde führen.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

23.11.2021 um 11:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich finde, man muss bei sowas sehr vorsichtig sein.
Natürlich. Ich wollte damit eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass das kein neues "Phänomen" ist, sondern dass einige schon vor über 50 Jahren sensibel mit dem Thema umgingen.


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

23.11.2021 um 11:50
Zitat von shionoroshionoro schrieb:dass sie gerade nichts böses im Schilde führen.
Oder dass man womöglich generell nichts Böses im Schilde führt (außer vielleicht mal bei Rot über die Straße zu gehen).

Manchmal scheint man aber tatsächlich gut beraten zu sein, die eine oder andere "Verrenkung" zu machen und beispielsweise nicht als einzelner Mann mit einer einzelnen Frau in einen Aufzug zu treten (selbst wenn man dann vielleicht minutenlang auf den nächsten Lift warten muss und dann nur hoffen kann, dass diesmal nicht erneut eine einzelne weibliche Person im Lift mitfährt).


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

23.11.2021 um 11:59
Zitat von martenotmartenot schrieb:Manchmal scheint man aber tatsächlich gut beraten zu sein, die eine oder andere "Verrenkung" zu machen und beispielsweise nicht als einzelner Mann mit einer einzelnen Frau in einen Aufzug zu treten (selbst wenn man dann vielleicht minutenlang auf den nächsten Lift warten muss und dann nur hoffen kann, dass diesmal nicht erneut eine einzelne weibliche Person im Lift mitfährt).
hm, da kam es mir bisher immer so vor als wäre das nur Einbildung meinerseits und dass man sowas eigentlich schon tun kann...warum auch nicht.
Dass es mittlerweile aber anscheinend tatsächlich schon so ist und man voll unter Generalverdacht steht war mir bis jetzt noch nicht bewusst... ich hoffe diese (bedenkliche) Entwicklung geht nicht noch weiter. Schließlich wollen 99,9% der Männer der Frau nichts Böses...


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Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

23.11.2021 um 12:04
Zitat von knopperknopper schrieb:hm, da kam es mir bisher immer so vor als wäre das nur Einbildung meinerseits und dass man sowas eigentlich schon tun kann...warum auch nicht.
Ich bin mir auch jedesmal nicht sicher, was ich tun soll, wenn es mal wieder zu so einer Situation kommt. Manchmal mache ich es pragmatisch von äußeren Umständen abhängig (wie lange müsste ich auf den nächsten Aufzug warten, gibt es eine Überwachungskamera im Aufzug, etc.)

Auch der nächtliche Nachhauseweg kann zu schwierigen Situationen führen. Oft passiert es mir, dass plötzlich aus einer Seitenstraße eine Frau vor mir auf denselben Gehweg einbiegt, auf dem ich unterwegs bin, und dann stellt sich mir jedesmal die Frage, was zu tun ist? Spontan einen Umweg gehen? Eine vorgetäuschte Nachricht am Handy tippen oder entgegen nehmen und dabei stehen bleiben? Schuhbänder neu binden, die weibliche Spaziergängerin außer Sichtweite ist? Ein Schaufenster gründlich begutachten, bis sich die Distanz so weit vergrößert hat, dass kein Verdacht mehr bestehen kann?


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