Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

gastric schrieb:Sein vorgesetzter (frisch vater geworden) arbeitet freiwillig von Mo - Fr 14-16h. Was glaubst du wie begeistert seine frau davon ist?

Will ihn die nicht daheim haben? 2 Std pro Tag ist doch super.

gastric schrieb:Haben frauen diesen anspruch? Ich habe den nie gehabt

Ab hier habe nicht weiter gelesen. Du bist nicht alle Frauen.

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:Will ihn die nicht daheim haben? 2 Std pro Tag ist doch super.

Ich hätte schon uhr geschrieben, wenn ich die zeitangabe meine. Das weißt du und ich weiß, dass du es auch weißt :D

Abahatschi schrieb:Ab hier habe nicht weiter gelesen.

Hättest du mal, dann hättest du die gründe gelesen, warum der mann oftmals in die versorgerrolle fällt. Aber hey immerhin bin ich nicht alle. Schön, dass wir das geklärt haben.

gastric schrieb:Das weißt du und ich weiß, dass du es auch weißt :D

Ich habe mich an deinen Maßstäben gehalten...als meine Autokorrektur aus Sanität Sanitär gemacht hast Du nichts gewußt ;)
Also, Du meinst wohl nicht 14 bis 16 Uhr, sondern 14 Stunden bis 16 Stunden, ok.
Und warum ist die Frau unzufrieden?

gastric schrieb:Hättest du mal

gastric schrieb:Aber hey immerhin bin ich nicht alle.

In diesem Thread geht es nicht um Dich, ich lese Dich zwar gerne, aber nicht in der Selbstdarstellung.

Abahatschi schrieb:als meine Autokorrektur aus Sanität Sanitär gemacht hast Du nichts gewußt ;)

Doch habe ich, hast wohl auch damals nicht weitergelesen ;) :D

Abahatschi schrieb:Also, Du meinst wohl nicht 14 bis 16 Uhr, sondern 14 Stunden bis 16 Stunden, ok.
Und warum ist die Frau unzufrieden?

Ja weiß ich auch nicht. Ich finde es ja weniger ulkig von einem mann nur schnarchen zu hören, weil er nur noch zum pennen nach hause kommt. Aber gut auch hier könnte ich wohl dazu schreiben, dass er diese arbeitsstunden täglich vollzieht, damit wir hier endlich mal von diesem sinnfreien geplänkel wegkommen hm?

Abahatschi schrieb:In diesem Thread geht es nicht um Dich, ich lese Dich zwar gerne, aber nicht in der Selbstdarstellung.

Das war keine selbstdarstellung, sondern gaaaaanz allgemeine gründe, die mich nichteinmal betreffen. Ich sage ja, hättest du mal weiter gelesen, das wäre weitaus weniger persönlich geworden und weitaus sinnvoller. Nun gut du willst nicht, dann eben nicht. Nenn es weiter strukturelle diskriminierung.

gastric schrieb:Nenn es weiter strukturelle diskriminierung.

...die nachweislich ohne Belege bleibt.. ;-)

Intemporal schrieb:Haben sie doch heute gar nicht mehr. Seit Jahrzehnten geht der Trend in die andere Richtung, das dürfte inzwischen selbst der letzte Hinterwäldler mitbekommen haben.

Dazu gab es ja erst eine Studie:
https://www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie.html

Sehr lesenswert ist der Abschnitt
"Partnerschaft und Vorstellungen von
partnerschaftlicher Aufteilung der
Erwerbstätigkeit" auf Seite 25 der Zusammenfassung. Mal ein paar Ausschnitte:

In einer Partnerschaft
mit kleinem Kind sollte die Frau und
nicht der Mann beruflich kürzer treten.
65% der Frauen würden gerne maximal
halbtags arbeiten...

Von den jungen Frau-
en wünschen sich etwas mehr (51%),
dass der Vater in Vollzeit arbeitet...

Insgesamt ist es mehr als die Hälfte
(54%) aller 12- bis 25-Jährigen, die ein
»männliches Versorgermodell« favorisie-
ren: 10% bevorzugen das Modell eines
»männlichen Alleinversorgers« (der
Mann versorgt die Familie allein und ar-
beitet 30 oder 40 Stunden in der Woche),
weitere 44% präferieren das Modell ei-
nes »männlichen Hauptversorgers« (der
Mann arbeitet mindestens 30 Stunden,
die Frau maximal halbtags)

Insbesondere im Westen ist dieses Denken stärker verbreitet. Die Methode der Studie kenne ich nicht. Scheint aber zumindest nicht die große Ausnahme zu sein.

gardner schrieb:...die nachweislich ohne Belege bleibt.. ;-)

Worin ja nachweislich keine Einigkeit besteht :p

gastric schrieb:Sein vorgesetzter (frisch vater geworden) arbeitet freiwillig von Mo - Fr 14-16h. Was glaubst du wie begeistert seine frau davon ist

Den Job hätte ich auch gerne, nur von 14-16 Uhr zu arbeiten.

Abba mal Spass beiseite.

@Jorkis

Was man als Jugendlicher denkt und was am Ende die Realität sein wird, ist selten das Gleiche.

Ein Paar lebt zusammen, die Frau wird schwanger.

Sie ist Friseurin, Kindergärtnerin, Sozialarbeiterin, Grundschullehrerin, Altenpflegerin , an der Kasse.

Er ist Technicker, Mechatroniker, Ingenieur oder Ähnliches.

Das Paar überlegt: Von wessen Gehalt können wir als Alleinverdiener denn besser leben? Dann fällt die Abwägung zwischen 1800€ und 3500€ einfach nicht soooo schwer, egal was Beide früher gedacht haben.

Ich bin dafür die Bezahlung klassischer Frauenberufe zu verbessern, dann wird diese Abwägung auch nicht immer das gleiche Ergebnis bringen. Stattdessen werden ein paar Dutzend Goldröcke in Vorständen geschaffen, die meistens ohnehin keine Kinder haben und gesellschaftlich null Veränderung bewirken.

@sacredheart
Du meinst, eine Grundschullehrerin verdient weniger als ein Mechatroniker? Weiter noch, du glaubst, eine Grundschullehrerin verdient 1.800, ein Mechatroniker 3.500?? lol
Brutto oder netto??? :D

sacredheart schrieb:Was man als Jugendlicher denkt und was am Ende die Realität sein wird, ist selten das Gleiche.

Schon wahr. Es zeigt aber trotzdem eine mehr oder weniger idealisierte Vorstellung auf, bevor man von der Realität eingeholt wird. Am Ende ist es, wie du sagst, ja meist eh die pragmatische Lösung.

@gardner

Eingepreist hatte ich natürlich die Möglichkeit eines jeden Handwerkers, unbürokratisch hinzuzuverdienen. Die Möglichkeit hat eine Grundschullehrerin nicht. Insgesamt sind klassische Frauenberufe halt viel schlechter bezahlt als klassiche Männerberufe.

Eine Altenpflegerin oder Kindergärtnerin würde sich in aller Regel über 1800€ netto freuen, weil es weit von ihrer Realität entfernt ist.

@Jorkis

Dann darf man sich halt über die übliche Wahl junger Familien auch nicht wundern, wenn man von einem klassischen Frauenberuf keine Familie ein paar Jahre ernähren kann.

sacredheart schrieb:Die Möglichkeit hat eine Grundschullehrerin nicht.

Wirklich, ist das so?
Schon mal das von Nachhilfe gehört?? ;)

Nochmal, brutto oder netto?

cesare schrieb:"alten, weißen Männer"

Das Konzept "critical whiteness" eignet sich jedoch für sog. "reverse racism". Wer in die Rolle eines Chefs/einer Chefin rutschen will, ist jedenfalls per se überaus machtaffin.

sacredheart schrieb:Eine Altenpflegerin oder Kindergärtnerin würde sich in aller Regel über 1800€ netto freuen, weil es weit von ihrer Realität entfernt ist.

Finde auch, dass die Bezahlung da grottenschlecht ist - geht gar nicht. Handwerker werden allerdings auch schlecht bezahlt.

@postcrysis
reverse racism? Was soll das sein? Den gibt es nicht.

Tussinelda schrieb:reverse racism? Was soll das sein? Den gibt es nicht.

Ja, auch dieser Begriff ist etwas abstrus - ist mir jetzt aber zu kompliziert, das zu durchdenken und hier hinzuschreiben.

@postcrysis
ich kenne das Konzept, es gibt keinen reserve racism. Erklären musst Du mir da nix.

postcrysis schrieb:Wer in die Rolle eines Chefs/einer Chefin rutschen will, ist jedenfalls per se überaus machtaffin.

Naja, Führungsqualitäten sind durchaus etwas positives. Etwas zu leiten, zu moderieren, Verantwortung zu übernehmen... das ist mehr als Autorität, sondern bedarf z.B. auch viel Kommunikation, wenn es sich um eine gute, konstruktive Führung handelt. Ich glaube da ändert sich auch viel derzeit. Klar, Ehrgeiz braucht es auch.

postcrysis schrieb:Das Konzept "critical whiteness" eignet sich jedoch für sog. "reverse racism".

Critical Whiteness sagt eigentlich kategorisch, dass es keinen "reverse racism" gibt. Ich verstehe auch grad noch nicht, wie der Begriff jetzt hier hin passt?

@Jorkis
Vielleicht fragen wir die Leute noch mal, wenn sie denn endlich erwachsen sind. Wie @sacredheart schrieb, sind Erwartungen als Jungendliche und die tatsächlich eintretenden Situationen im Erwachsenenalter zwei völlig verschiedene Dinge.

Mit Sicherheit würden solche Studien anders aussehen, wenn Männer oft nicht mehr verdienen würden, als Frauen.

Intemporal schrieb:Vielleicht fragen wir die Leute noch mal, wenn sie denn endlich erwachsen sind. Wie @sacredheart schrieb, sind Erwartungen als Jungendliche und die tatsächlich eintretenden Situationen im Erwachsenenalter zwei völlig verschiedene Dinge.

Mit Sicherheit würden solche Studien anders aussehen, wenn Männer oft nicht mehr verdienen würden, als Frauen.

Natürlich macht es einen Unterschied. Aber wie ich oben schon schrieb. Das Bild der Jugendlichen stellt in gewisser Weise das romantische Ideal dar, bevor es von der Realität eingeholt wird. Darunter finden sich Schüler, Auszubildende und Studenten (12-25), die über ihre Wunschvorstellung bzgl. der Zukunft sprechen. Im Übrigen ist das auch das Alter, in dem der Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern noch nicht so eine große Rolle spielt und bei der Berufswahl oft noch alle Türen offen stehen.

Ich will nicht spekulieren, welchen Einfluss dies auf die spätere Berufswahl hat. Sieh es einfach als Input zur Diskussion bzgl. gesellschaftlicher Erwartungshaltung an Männer und Frauen. Ich fand die Zahlen durchaus überraschend. Leider habe ich die Werte aus den älteren Studien nicht gefunden, um hier die Entwicklung ablesen zu können.

@Jorkis
Man muss dazu einfach auch anerkennen, dass diese Rollenbilder noch ein Relikt aus einer Zeit sind, in denen Männer die Welt regierten, allein die Macht besaßen und Frauen überhaupt keine andere Möglichkeit hatten, als sich diesem Ideal zu beugen, wie ich bereits schrieb.

Da kommt mir dieses weinerliche Getue von @Abahatschi schlicht hoch, wenn man Frauen nun dieses Ideal allein ankreiden möchte, ohne dabei zu berücksichtigen, was ich oben schon angeführt habe und dass sich Männer nachwievor scheuen, den Hausmann zu spielen, weil sie sich dabei so schrecklich unmännlich vorkommen.

@Intemporal

Für mich sind solche Rollenbilder immer ein Wechselspiel beider Geschlechter. Ein Hausmann wird eben von vielen (Frauen wie Männern) immer noch negativ beäugt. Es ist ja nicht (und war auch nie) so, dass wir uns völlig frei davon entscheiden können. Weder als Mann noch als Frau. Entsprechend tragen auch beide Geschlechter ihren Teil dazu bei.