cesare schrieb:Ich glaub das führt jetzt zu weit, aber sowas ist nie unabhängig von allen anderen Faktoren zu sehen. Sowas entsteht ja irgendwo heraus und die Benennung von Allem schafft Realität. Wenn ich das so verkürzt jetzt hier auf dem Sprung eintippe wirkt das wirklich sehr konstruiert, aber frag dich mal, warum es nicht gestattet war, dass eine verheiratete Frau ihren "Mädchennamen" behielt, ohne nicht zumindest den Namen des Mannes hinzuzufügte. Was wurde da markiert, wohin wurde sie warum assimiliert?
Dass sie ihren Namen nicht so ändern durfte, wie sie wollte, ist ein Relikt gewesen aus einer früheren Zeit, in der der Mann eben "den Ton vorgab", was zur damaligen Zeit auch seine Gründe hatte. Ist halt alles mit allem verbunden und nicht immer 'frauenfeindlich', also da stimme ich dir zu.
Das geht Männern übrigens nicht anders; "wir" wurden auch zum Dienst an der Waffe gezwungen, mit dem GG dann nicht mehr, mussten uns aber trotzdem noch einer Rechtfertigungssitzung aussetzen ("Verweigerung") und dann Zivildienst ableisten, was Frauen so nicht mussten.
Was ich sagen will: Niemand hatte es in der Vergangenheit einfach. Und auch heutzutage nicht. Ein 1,60 Mann kann in mancherlei Hinsicht auch nicht gegen einen 1,90 Mann anstinken. Was willst du jetzt machen? Quoten für 1,60 Männer? Und ist eine 1,80 Frau einem 1,60 Mann strukturell jetzt über- oder unterlegen?
Gerne erwarte ich aber immer noch die Antwort auf die Frage:
Wo genau war AKK auf ihrem Weg zur CDU-Parteivorsitzenden, oder früher noch, auf ihrem Weg zur Innenministerin und Ministerpräsidentin, strukturell benachteiligt, im Vergleich zu ihren männlichen Mitstreitern?