Atrox schrieb:Die Lebensrealität wird eben nicht vom Soziologen in seinem Kämmerlein bestimmt, sondern in individuell in den eigenen vier Wänden. Da sehe ich es schon als zentral, wenn einem von außen gesagt wird, dass man als Frau doch bitte unabhängig sein soll.
Soziologen bestimmen keine Realitäten und interessieren ich nicht für Deine persönlichen Entscheidungen, sondern erfassen, welche gesellschaftlichen (!) Rollenbilder existieren, woher sie kommen und wie sie sich gesellschaftlich und auf den Einzelnen auswirken.
Das tun sie per Erhebung und Statistik, nicht indem sie in Dein Schlafzimmer gucken.
Atrox schrieb:Was willst du mir damit sagen? Dass ich meine Frau für das "greater good" bis zur Rente malochen lassen soll, obwohl sie nicht möchte? Diskriminiere ich damit vielleicht sogar andere Frauen, wenn meine Frau nicht arbeiten muss?
Nein.
Tatsächlich geht es weder um Dich noch Deine Frau im Einzelnen.
sacredheart schrieb:Warum handelt es sich denn um einen Gesetzesvorstoß, der auch von der Presse so berichtet wurde?
Es wurde nicht "die Presse", sondern ein Artikel zitiert und verlinkt, der den Gesetzentwurf im Titel und den ersten Absätzen sehr einseitig beurteilte.
sacredheart schrieb:Ganz im Gegensatz zu dem was Du schreibst, handelt es sich um eine Gesetzesvorstoß, der ganz isoliert lesbischen Paaren 'helfen' soll, die ja nur eine Teilgruppe homosexueller Paare bilden.
Nein. (Das hatte ich auch schon vorige Woche erklärt) Es geht ebenso um das Adoptionsrecht schwuler Paare, nur dass rein biologisch nicht einer von beiden von Anfang an Elternteil sein kann, außer es wäre sein leibliches Kind. Dann wäre die Situation wie die eines lesbischen Paares: Wenn das andere Elternteil zustimmt, kann der gleichgeschlechtliche Partner adoptieren.
sacredheart schrieb:Und so wenig ein Vater, der sich im Wissen um seine Vaterschaft verdrückt, ein guter sozialer Vater sein wird, so wenig wird eine Mutter, die den Umgang und Kontakt mit dem Vater verhindert, eine geeignete Erziehungsberechtigte sein.
Das kommt darauf an, aus welchen Gründen sie den Kontakt unterbindet oder gar nicht erst entstehen lässt.
sacredheart schrieb:In aller Regel ist bei einer Adoption ja schon vorher für das Kind etwas gar nicht gut gelaufen, Adoptionen sind ja nicht gewünschter Normalfall. Die sich darauf beziehende Rechtslage dient ja auch vor allem dazu, Schaden für das Kind zu minimieren.
Richtig, und darum bekommen jetzt auch gleichgeschlechtliche Paare das Adoptionsrecht. Das erweitert den Kreis möglicher Adoptiveltern, erleichtert die Situation von Kindern allein erziehender Homosexueller und schadet keinem Kind.
Keine Ahnung, was der Wirbel soll.
sacredheart schrieb:Bei einer MitMutterschaft und einer geplanten Adoption liegt ja nicht a priori eine kindliche Notlage vor, es wird lediglich den Wünschen von Erwachsenen Rechnung getragen.
Also wie nun? Notlage oder nicht?
Auch in Hetero-Familien finden Adoptionen durch einen neuen Ehepartner statt... genau das Recht bekommen die Nicht-Heteros jetzt auch (unter den üblichen Voraussetzungen einer Adoption!).
Bitte nenne einen Grund, warum das bei den einen gehen soll und bei den anderen nicht.
Adoptionen erfolgen übrigens immer auf Wunsch der Eltern, egal ob Hetero oder nicht. Die Anforderungen sind an alle gleich, wie gesagt: Nur um den Lifestyle abzurunden, bekommt sowieso niemand ein Kind zur Adoption.