@Ilvareth@FFJa, es gibt alle möglichen Konstellationen, in denen Kinder aufwachsen können. Und es wäre schön, wenn jedes Kind in der für das Kind bestmöglichen Familienkonstellation aufwächst. Aber wer soll das denn festlegen?
Von daher kann man da gerne anfangen zwischen sozialen und biologischen Eltern zu unterscheiden, aber zunächst einmal ist es wohl ein guter Ausgangspunkt, dass im ersten Ansatz die biologischen Eltern auch die sozialen Eltern sein sollten.
Alles andere bedarf meines Erachtens einer guten Begründung. Warum es sinnvoll sein soll, zu entscheiden, ja die biologische Mutter ist natürlich auch die soziale, wählt aber den sozialen Vater unabhängig von der Biologie nach ihrem persönlichen Partnerschaftswunsch aus, wird mir niemals erklärbar sein.
Genauso wenig erklärbar ist mir allerdings auch, dass es Väter gibt, die tatsächlich einfach nur 'fuck and run' spielen. Da bringe ich auch keinerlei Verständnis für auf. Und ich bringe auch nur begrenzte Sympathie dafür auf, wenn Väter nach Jahren des Desinteresses plötzlich ihre väterliche Ader entdecken und nach Jahren der Funkstille dann plötzlich vehemente Rechte einfordern.
Ich sehe wieder andersherum aber in jedem Vorstoß, biologische Väter wie auch immer nach Mutterwunsch zu ersetzen, eine erhebliche Gefahr: Wenn eine Mutter den Vater des Kindes ab der Geburt kathegorisch vom Kontakt ausschließt und dafür eine andere Person (egal ob Mann oder Frau) als sozialen Elternpart gemäß ihrem Wunsch einbringt, wird sie damit in Deutschland relativ leicht durchkommen. Das können Männer schon biologisch nicht genau so tun.
Aus meiner Sicht steht aber das Recht des Kindes auf seine echten Eltern im Vordergrund, dem sollte der Wunsch der Mutter, in einer bestimmten Konstellation mit jemandem zusammenzuleben oder nicht einfach klar hintanstehen.
Warum soll der situative Wunsch einer Mutter mit einer Person, die nicht der Vater des Kindes ist, als Eltern aufzutreten, die biologische Elternschaft gut ersetzen? Warum soll der Wunsch der Mutter, der auch nicht unabänderlich sein muss, ggf die Elternschaft des biologischen Vaters verhindern, die immerhin unabänderlich ist?
Ich will darauf hinaus: Aus meiner Sicht hat ein Kind das Recht, seine Eltern zu kennen und seine Eltern zu erleben. Eltern ist aber nicht ein Wunschkonstrukt von wem auch immer, das wechselhaften Wünschen unterworfen ist, sondern erst mal die Sache mit dem Ei und dem Sperma, die ich hier nicht weiter ausführe. Ich werde hierzu auch keine Belege bringen.
Wenn das nicht möglich ist, zB ein Elternteil tot oder ein Elternteil abgehauen oder ein Elternteil Serienmörder, dann bin ich gerne auch jederzeit für ein zweitbestes Modell zu haben, sonst nicht.