Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

9.506 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Männer, Diskriminierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 13:34
@Ilvareth

Nur ein kleiner Ausflug in die deutsche Rechtsgeschichte:

Das BGB trat weitgehend im Jahre 1900 / 1901 in Kraft und wesentliche Teile davon sind erhalten geblieben. Aus dieser Zeit stammt auch die Definition der ehelichen Geburt und der daraus abgeleiteten Vaterschaft.
Damals gab es keine medizinischen Möglichkeiten, eine biologische Vaterschaft nachzuweisen, im selben Jahr wurde gerade mal das AB0 Blutgruppensystem entdeckt, was erst 1930 zum Nobelpreis führte. Von daher gab es de facto keine Alternative, als den ehelichen Vater als biologischen Vater anzunehmen. Es war also eine Situation fehlender Nachweismöglichkeiten, die den 'juristischen' Vater erst erschuf. Heute ist das eigentlich nicht erforderlich, Vater ist Vater und leicht nachweisbar.
Für einen unbekannten Mann als Disco Bekanntschaft, der eine falsche Handy Nummer angibt, gilt das immer noch nicht, es dürfte aber auch nicht den Regelfall des Zeugungsaktes darstellen.

Zur Vaterschaft gibt es auch eine entsprechende Erklärung des Bundesgerichtshofs zu §1592 BGB aus dem Jahr 2018, die klarstellt, dass Elternschaft eben nicht auf beliebige andere Personen übertragbar ist.

Das wird auch leicht inhaltlich verständlich: Schließlich kann jede Partnerschaft in die Brüche gehen, die biologische Elternschaft stellt jedoch eine Konstante dar.

Insofern sehe ich es als einen extremen Fehlanreiz an, dass man Elternschaft nun beliebiger zu fassen wünscht, zumal es ausschließlich den situativen Wünschen Erwachsener angepasst werden soll und nicht den Bedürfnissen von Kindern.

Dein persönlicher Schluss, meine eigenen Erlebnisse hätten mich erst zu diesem Thema gebracht, sind nicht ganz falsch, allerdings betraf mich das exakte Thema nicht. Da ich aber einige Menschen kennengelernt habe, die einen biologischen Elternteil aus verschiedenen Gründen nie kennengelernt haben, ist mir auch die Unsicherheit und der Schmerz bekannt, den das oft in jungen Erwachsenen auslösen kann, oft verbunden mit einer durch diese Person nicht verschuldeten Identitätskrise.

Man benötigt nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass es Kevin irgendwann klar wird, dass wohl doch nicht Jaqueline und Evelina beide seine Mütter sind und dies dann auf ihn zukommt. Die innere Rechtfertigung für diese Krise ist dann der 20 Jahre zurückliegende Wunsch nach Selbstverwirklichung von Jaqueline und Evelina, die mir nicht ausreichend erscheint.

Es würde doch nichts dagegen sprechen, wenn man das Familienrecht an die aktuelle Situation anpasst:
Biologische Elternschaft begründet Sorgerecht und soziale Elternschaft kann dann ja gerne ein zusätzliches 'kleines' Sorgerecht begründen. Warum kein vollwertiges: Weil die Beziehung ja auch in die Brüche gehen kann, bei einem ehelich geborenen Kind bleibt mindestens die biologische Elternschaft, ansonsten bleibt als Rechtfertigung dieses 'Elternrechts' ja nur ehemalige Selbstverwirklichungswünsche.

Im ganz kleinen sehe ich das oft bei der Wahl von Patentanten oder Patenonkeln ohne Verwandtschaftsverhältnis. Das kann super sein, wenn aber Freundschaften in die Brüche gehen, geht oft auch diese Beziehung mit den Bach runter. Ein Patenonkel ist aber in der Erziehung nur ein Bonustrakc oder ein add on, Elternschaft, die erst mal nur durch die emotionale Anbindung an einen Elternteil begründet ist, wäre aus meiner Sicht nicht viel weniger wackelig.


2x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 16:33
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Insofern sehe ich es als einen extremen Fehlanreiz an, dass man Elternschaft nun beliebiger zu fassen wünscht, zumal es ausschließlich den situativen Wünschen Erwachsener angepasst werden soll und nicht den Bedürfnissen von Kindern.
Es soll eben nicht situativen Wünschen Erwachsener angepasst werden, sondern bestehenden Lebenswirklichkeiten von Kindern.

Natürlich wollen Kinder wissen, von wem sie abstammen, von wem sie Nase, Augenfarbe etc geerbt haben. Das darf und soll dich auch der Kevin in deinem Beispiel gerne wissen, das schließt doch aber eine Elternschaft von Jaqueline und Evelina nicht aus.
Ich persönlich gehe ohnehin davon aus, dass gerade lesbische Paare mit Kinderwunsch eher die private Spende bevorzugen als zur Samenbank zu gehen. Das ist nur so ein Gefühl, ich hab keinen Plan, ob es dazu Studien gibt.
Der Vorschlag zur Gesetzesänderung soll doch keinem Kind sein Recht auf das Wissen um seine Abstammung nehmen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Schließlich kann jede Partnerschaft in die Brüche gehen, die biologische Elternschaft stellt jedoch eine Konstante dar.
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber die biologische Elternschaft ist kein Garant für irgendwas. Demnach stellt die biologische Elternschaft auch keine Konstante dar, die irgendeine Auswirkung auf das Kindeswohl hätte. Wieviele Kinder brechen als Erwachsene den Kontakt zu ihren Eltern ab, aus freien Stücken?
Die biologische Elternschaft ist eine unveränderliche Tatsache. Sie garantiert oder gar ersetzt nicht die Bindung zu den sozialen Eltern.
Wenn die biologischen Eltern auch sozial Eltern sein wollen und können, dann gerne doch, das will auch niemand abschaffen.
Aber man angenommen, eine Frau wird schwanger, unter welchen Umständen auch immer, und der biologische Vater will mit dem Kind nichts zu tun haben (wie wir ja aus anderen Threads wissen, kann man ihn auch nicht zum Umgang zwingen, höchstens zur Unterhaltszahlung).
Und diese Frau lernt nun einen Mann kennen, der sie liebt und der auch ihr Kind liebt und der bereit ist, nicht nur das Kind gemeinsam mit ihr zu erziehen, sondern auch bis in die letzte Konsequenz zu diesem Kind zu stehen und die Vaterschaft anzuerkennen. Was spricht dagegen?
Und was spricht dagegen, es dem Kind später, altersgerecht natürlich, genau so zu erklären und zu sagen „Ich wollte gerne dein Vater sein, mit allem, was dazugehört“. Welcher Mann wird denn für das Leben des Kindes wichtiger sein? Der, von dem es seine blauen Augen geerbt hat oder der, der ihm Abends vorgelesen hat, ihm Fahrradfahren beigebracht hat, mit ihm geschimpft hat, wenn es Unsinn gemacht hat, es getröstet hat, wenn es traurig war und mit ihm gelacht hat?

Es geht doch nicht darum, einem Vater die gewünschte und gewollte Möglichkeit zu nehmen, Vater zu sein. Es geht explizit darum, den anderen Fällen genauso Rechnung zu tragen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Biologische Elternschaft begründet Sorgerecht
Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie ich meine Gedanken dazu möglichst sachlich in Worte fassen soll. Ich bin auch kein Freund von Pauschallösungen, gerade in Bezug auf Kinder und Familien. Die bestehende Regelung zum Sorgerecht finde ich zwiespältig genug.
Im Sorgerecht steckt auch immer eine ganze Menge Macht über den Elternteil, bei dem das Kind im Trennungsfalle lebt. Elternteile, die plötzlich nicht mehr auffindbar sind, sorgen jetzt schon dafür, dass sich Betreuungselternteile die Hacken wund laufen, um für ihre Kinder ein Sparbuch zu eröffnen oder einen Reisepass zu beantragen, wenn‘s zur Klassenfahrt ins Ausland gehen soll. Vom Aufenthaltsbestimmungsrecht fange ich nicht an, meine Argumente dazu kennst du.
Wenn man also Sorgerecht automatisch auf biologischer Elternschaft begründen wollte, müsste man meines Erachtens auch eine handhabbare Lösung finden, was in den Fällen passieren soll, in denen jemand sein Sorgerecht brach liegen lässt und die Pflicht, die dahinter steckt, vernachlässigt, ebenso für die Fälle, in denen es jemand, in welche Richtung auch immer, mißbräuchlich nutzt.
Es ist meines Erachtens nicht pauschal das Beste, wenn beide biologischen Elternteile automatisch das Sorgerecht haben. Unzweifelhaft gibt es auch Fälle, in denen besser der Vater das alleinige Sorgerecht hat (und solche, in denen keiner von beiden es haben sollte).
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Im ganz kleinen sehe ich das oft bei der Wahl von Patentanten oder Patenonkeln ohne Verwandtschaftsverhältnis. Das kann super sein, wenn aber Freundschaften in die Brüche gehen, geht oft auch diese Beziehung mit den Bach runter. Ein Patenonkel ist aber in der Erziehung nur ein Bonustrakc oder ein add on, Elternschaft, die erst mal nur durch die emotionale Anbindung an einen Elternteil begründet ist, wäre aus meiner Sicht nicht viel weniger wackelig.
Der Vergleich hinkt.
Also eigentlich ist das noch viel zu sanft formuliert, aber mit fällt nichts Prägnantes ein, was genauer trifft.
Nur in den absoluten extremsten Ausnahmefällen wird ein Kind zu einem Paten, der Oma, dem Onkel oder der Nachbarin eine derartige Bindung entwickeln wie zu seinen sozialen Eltern.
Der Taufpate (oder auch Taufzeuge, wenn er nicht der gleichen Konfession angehört) hat diverse Funktionen. Eine davon kann sein, dem Kind bewusst eine enge Bezugsperson außerhalb der Familie im weiteren Sinne zur Seite zu stellen. Das bleibt von Elternschaft aber in aller Regel sehr weit entfernt.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 16:49
Ich frage mich gerade, was das noch mit dem Thema zu tun haben soll. Männer werden nicht diskriminiert, wenn sie ihren Samen freiwillig spenden und freiwillig auf ihre Rechte als Vater verzichten. Ich denke, so kann man es zusammenfassen.


1x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 16:50
@Ilvareth

Erst mal danke für Deine Antwort, wir haben oft sehr unterschiedliche Ansichten, aber von Dir bekomme ich immer sachliche und inhaltsvolle Antworten.

Ich sehe das so: Wenn ein Kind entsteht, hat es erst mal zwei Eltern, eine Mutter, einen Vater, keine Ausnahmen. Ob das dann zu gelebter Elternschaft führt, stellt sich erst im Laufe der Zeit heraus, das ist richtig. Der erste Indikator ist aber nun mal die biologische Elternschaft. Mehr können Eltern vor der Geburt grundsätzlich nicht vorweisen, ist ja auch logisch.

Dann kann es passieren, dass 'das Kind in den Brunnen fällt': Ein Elternteil stirbt, ein Elternteil ist völlig unzurechungsfähig (zB nach Drogenexzessen), ein Elternteil haut ab etc.

Das setzt man aber nicht voraus und wenn so etwas passiert, ist es Zeit über Alternativen nachzudenken. Ein Schaden ist bereits entstanden, das kann man vielleicht nicht ändern, man kann den Schaden so weit es geht für das Kind minimieren.

Aber von Anfang an darauf zu setzen, dass man -im ausschließlichen Interesse eines Elternteils- eine Notlösung anstrebt, finde ich nicht unterstützenswert.

Und es geht Kindern, die einen Elternteil nicht oder kaum kennen, nicht nur darum, von wem ist meine Augenfarbe, sondern auch darum, wer ist das, mein fehlendes Elternteil. Und das können Jaqueline und Ewelina eben nicht ersetzen.

Ich bin auch dafür, dass kein Mann das Recht hat zu sagen: 'Ne, will ich jetzt doch nicht so gerne.' Ich habe Dir aber schon mehrfach erklärt, dass es dem Kind nichts nützt ein desinteressiertes Scheiss Elternteil zB mit Beugehaft zu einem Kontakt zu zwingen, der dann sehr lieblos abläuft. Das finde ich ungerecht, das macht mich in den wenigen Fällen, die ich kenne auch sauer, aber dafür kann ich auch keine Lösung benennen.

Daraus würde ich dennoch nicht den Schluss ziehen: Dann soll eben die Mutter den anderen Elternteil frei wählen dürfen.

Es geht doch auch heute schon ohne einen künstlichen Titel 'Mutter' oder 'Vater', dass sich neue Partner nach einer Trennung gut kümmern und ein sehr herzliches Verhältnis haben. Meine Frau hat ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Kindern, das geht auch ohne eine staatliche Bezeichnung. Ich wäre aber schon für solche Fälle, wie auch bei anderen nichtbiologischen 'Eltern' für ein 'kleines' Alltagssorgerecht. Ich kann mir sogar vorstellen, dass da ggf Erziehungszeiten angerechnet werden. Aber ich würde mir nie herausnehmen, meinen Kindern jemanden anders als ihre Mutter zu präsentieren, auch wenn ich vieles furchtbar finde, was sie tut. Wir zeigen eben unsere Art zu leben und sie die ihre.
Davon können Kinder am Ende sogar profitieren, wenn sie verschiedene Formen des Umgangs miteinander kennen.

Und ich finde meinen Vergleich, dessen Relative Wirkung mir klar ist, nicht ganz so absurd. Jetzt nehmen wir den Fall, Jaqueline und Ewelina trennen sich und sind sich spinnefeind. Findest Du es abwegig, dass Ewelina sich jetzt denkt: Eigentlich ist es ja gar nicht mein 'richtiges' Kind? Das kann sich ein biologischer Vater, der mit Jaqueline spinnefeind ist, nicht gleichermaßen denken.


3x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 16:57
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Findest Du es abwegig, dass Ewelina sich jetzt denkt: Eigentlich ist es ja gar nicht mein 'richtiges' Kind?
Ich persönlich finde das tatsächlich abwegig. Evelina hat ja zu Jaqueline eine wie auch immer geartete Beziehung, zu dem Kind doch aber eine davon unabhängige.
Möglicherweise bin ich auch nicht die Norm.
Aber wie ich schon schrieb, würde sich jetzt rausstellen, dass man damals im Krankenhaus zwei Babys vertauscht hat und mein Kind genetisch gar nicht mein Kind ist, das würde doch nichts an der Bindung ändern.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 17:00
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und es geht Kindern, die einen Elternteil nicht oder kaum kennen, nicht nur darum, von wem ist meine Augenfarbe, sondern auch darum, wer ist das, mein fehlendes Elternteil. Und das können Jaqueline und Ewelina eben nicht ersetzen.
doch, denn sie können ja auch einen wunderbaren Kontakt zum Vater haben und trotzdem will der seine Rechte nicht. Es gibt nie nur einen Weg und schon gar nicht immer nur den, wo dann der biologische Vater schlecht bei weg kommt.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 17:53
Google hat Männer strukturell diskriminiert. Vielen Männern würde zu wenig Gehalt gezahlt.

Man muss endlich was gegen die Diskriminierung von Männer unternehmen.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 18:06
Heute kam in Deutschlandfunk gg. 14:40h dass in Schweden es bei Männer zu Gender Pay Gap kommt, speziell nach der Elternzeit.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 18:15
@Abahatschi
was soll man damit anfangen? Es gibt keine tatsächliche Quelle, man kann nix nachlesen, woran das liegt, ob es tatsächlich so ist usw.
In Schweden sind übrigens die Steuererklärungen öffentlich, da kann man nicht so leicht ungleiches Gehalt bezahlen, ohne das Betroffene das merken würden. Aber ob man das wollen würde?


1x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 18:20
@Abahatschi
Hast du dazu ne belastbare Quelle? Ich finde das hier: https://www.deutschlandfunk.de/equal-pay-day-die-lohnluecke-von-21-prozent.1939.de.html?drn:news_id=987913 (Archiv-Version vom 19.03.2019)
zum Gender Pay Gap und das hier: https://www.deutschlandfunk.de/equal-pay-day-schweden-transparenz-gegen-ungleiche-loehne.1773.de.html?dram:article_id=443880
zum Equal Pay Day in Bezug auf Schweden, aber das, was du da angibst, lese ich nirgendwo.

Aber wenn das so wäre, was würde uns das sagen?


1x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 19:50
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:man kann nix nachlesen
Du willst Radio lesen? :) / ich glaube DLF transkriptet, aber das dauert paar Tage bis man es hat.
@Ilvareth
Also, ich habe nachgeschaut, die Sendung war:
Campus und Karriere 18.3.2019, komplette Sendung [AUDIO]
https://www.deutschlandfunk.de/campus-karriere-das-bildungsmagazin.679.de.html
Die entsprechende Passage kann ich nicht direkt verlinken, die Sendung ist ca. 19m44s lang und ungefähr in der Mitte wird es besprochen, der Satz fällt in etwa ab 9m15s.
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2019/03/18/campus_und_karriere_1832019_komplette_sendung_dlf_20190318_1435_d029b227.mp3
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Aber wenn das so wäre, was würde uns das sagen?
Dass der Gender Pay Gap nicht nur Frauen betrifft - das finde ich als wertvolle Information.
Seitdem hier soo getan wurde als gäbe es keine Benachteiligung der Männer habe ich in 2 Wochen 2 Beispiele genannt. (1x sogar direkt betroffen!)
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:In Schweden sind übrigens die Steuererklärungen öffentlich, da kann man nicht so leicht ungleiches Gehalt bezahlen, ohne das Betroffene das merken würden. Aber ob man das wollen würde?
Ich weiss nicht was Du mit diesem OT willst, aber ich traue mir zu beschreiben zu können was dann passiert:
Jeder würde über den anderen sagen dass er zu viel verdient! weil die Deutschen das keinem gönnen können!


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 20:06
@Abahatschi
so, habe mir das mal angehört, da geht es "nur" um finanzielle Einbussen, wenn Männer "Elternzeit" nehmen, da eine bestimmte Anzahl Monate (Tage) nur Männern zur Verfügung steht UND genommen werden MÜSSEN, um überhaupt Elterngeld zu bekommen. Es geht also NICHT um generelle dauerhafte Einbussen, die Männer hätten.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 20:15
@Abahatschi

https://orange.handelsblatt.com/artikel/34965

Ich zitiere mal:

„Laut Gesetz ist es so, dass einem Elternpaar insgesamt 480 Tage Elternzeit zustehen. An 390 dieser Tage bekommen Mama und Papa bis zu 80 Prozent des Gehalts. Jedes Elternteil hat das jeweilige Recht auf 90 Tage.

Das heißt: Nimmt der Vater seine 90 Tage nicht in Anspruch, fallen sie weg und können nicht von der Mutter übernommen werden. Die restlichen 300 Tage können sich die Eltern teilen, wie sie wollen.

Elternzeit für Väter? Schwedischer Standard.

Wenn Vater und Mutter aber die gleiche Menge an Elternzeit nehmen, bekommen sie mehr Geld vom Staat. Mit diesem Bonus motiviert die Politik also auch Väter und nicht nur Mütter, sich Elternzeit zu nehmen. Das Ergebnis: Neun von zehn Vätern in Schweden nehmen Elternzeit.

Der „Gender Pay Gap“ ist in Schweden deutlich niedriger als in Deutschland

Trotzdem kann man noch nicht von perfekter Gleichberechtigung sprechen. Zum Beispiel verdienen schwedische Männer im Schnitt fast 15 Prozent mehr als Frauen. Das könnte daran liegen, dass Frauen eher in weniger gut bezahlten Berufen arbeiten. Aber selbst in den gut vergleichbaren Berufen und bei gleicher Bildung bekommen weibliche Angestellte in Schweden rund fünf Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.“

Es geht also um diese 90 Tage, die man nicht frei zwischen den Eltern aufteilen kann.

Ein Blick in den Artikel lohnt sich aber allemal, man erkennt schöne Zusammenhänge zwischen Gender Pay Gap, Besteuerung, Teilzeitmodellen und Elternzeit, wie ich finde.


2x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

18.03.2019 um 20:25
@Abahatschi
Danke für das weitere Beispiel.

Langsam zeigt sich die Diskriminierung immer mehr.
Ich bin immer noch über Google erstaunt. Eig Ein fortschrittliche Unternehmen


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

19.03.2019 um 04:00
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ich frage mich gerade, was das noch mit dem Thema zu tun haben soll. Männer werden nicht diskriminiert, wenn sie ihren Samen freiwillig spenden und freiwillig auf ihre Rechte als Vater verzichten. Ich denke, so kann man es zusammenfassen.
Das wäre ein großer Vorteil für die Väter, dann kann sich kein Kind aus Samenspende irgendwas von ihm einklagen.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Der „Gender Pay Gap“ ist in Schweden deutlich niedriger als in Deutschland
Die Gender pay Gap ist bei dennen genauso wenig real wie bei uns.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

19.03.2019 um 07:42
@Durchfall
Du solltest die Geschichte aber auch zu Ende erzählen:

https://www.google.de/amp/s/t3n.de/news/google-gehalt-maenner-verdienen-weniger-frauen-1148461/amp/

Zum einen wurde bereits entsprechend reagiert und bereits 9,7 Millionen US-Dollar an die Betroffenen auageschüttet, da Männer im direkten Vergleich mit Frauen in der selben Position tatsächlich weniger Gehalt bekommen haben.

Auf der anderen Seite bestehen aber wohl auch bei Google strukturelle Probleme, die möglicherweise eher Frauen benachteiligen. Da hält sich Google leider geschlossen und nicht so transparent, wie in Bezug auf die Gehaltsproblematik.


1x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

19.03.2019 um 08:41
@Tussinelda

Ich gebe Dir recht, auch der schlechteste oder dornigste Weg kann zu einem guten Ziel führen. Aber ist das die Regel oder ist das erstrebenswert?

Solange das beschissene Einzelresidenzmodell in Deutschland der Regelfall bleibt, ist Deutschland kein Rechtsstaat im Familienrecht.

Selbst unter diesen widrigen Umständen schaffen es Kinder und Väter, in gutem lebendigen Kontakt zu bleiben.

Aber genauso wenig wie man aus einer weiblichen Kanzlerin ableiten kann, dass für Frauen in Deutschland alles in bester Ordnung ist, kann man aus einigen gut laufenden Beispielen ableiten, dass die gegenwärtige Situation des Familienrechts mit einer guten Lösung kongruent ist.

Allen Kindern beide Eltern

Eine Madame Curie hat auch ohne formale Gleichberechtigung Bedeutendes geleistet. Aber wollen wir daraus ableiten, dass zu Ihrer Zeit die Frauenrechte bestens gewährleistet waren? Eher nicht.


melden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

19.03.2019 um 16:54
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Auf der anderen Seite bestehen aber wohl auch bei Google strukturelle Probleme, die möglicherweise eher Frauen benachteiligen. Da hält sich Google leider geschlossen und nicht so transparent, wie in Bezug auf die Gehaltsproblematik.
Festgestellt wurde aber dass Männer diskriminiert wurden und nicht Frauen.
Männer würden strukturell diskriminiert bei einem großen Unternehmen.
Wie viele andere Konzerne diskriminieren wohl auch Männer? Die dunkel Ziffer ist möglicherweise vielleicht rießig.

Scheinbar wurden solche Probleme bisher immer verdrängt.


1x zitiertmelden

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

19.03.2019 um 20:08
Zitat von DurchfallDurchfall schrieb:Festgestellt wurde aber dass Männer diskriminiert wurden und nicht Frauen.
Männer würden strukturell diskriminiert bei einem großen Unternehmen.
Das ist so nicht richtig. Es wurde gegen weiße und asiatische Heterosexuelle Männer diskriminiert.


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft

19.03.2019 um 20:38
Ja, der arme (deutsche) Mann - der ist noch ärmer dran als die behinderten Kinder rauchender lesbischer türkischer Roma jüdischen Glaubens - also multipelst benachteiligt.


melden