@Dennis75 nein, würde ich nicht, ich rede von Allport. Da geht es nicht darum, wer wen zu einer Gruppe zählt, sondern dass man einer bestimmten Gruppe angehört, sich über diese identifiziert.
Jeder Mensch zählt sich zu irgendeiner Gruppe, wird irgendeiner Gruppe zugeordnet und wenn es nur die große Gruppe ist, die eben nicht die eigene, relevante ist. Das ist auch erst einmal gar nicht so das Problem. Das Problem ist, sich und die eigene Gruppe nicht nur von der anderen zu distanzieren, sondern die eigene Gruppe als die "bessere", "wertigere" Gruppe anzusehen, der man aufgrund dessen dann auch mehr Rechte zubilligt, bessere Eigenschaften etc. Die will man erhalten, man will auch natürlich nicht zur schlechteren" Gruppe gehören. Jetzt mal ganz simpel runter gebrochen. Man muss quasi der anderen Gruppe schlechtere Eigenschaften andichten, diese manifestieren, um die Vorurteile, die man hat, zu rechtfertigen und natürlich, um die eigene "Stellung" zu verteidigen, das eigene Verhalten, die eigene Einstellung zu rechtfertigen.
Dein Nazi Beispiel ist ein schlechtes, falsches Beispiel, ich denke, das weißt Du auch. Es ist bezeichnend, wie Du regelmäßig wieder auf die AfD oder den "angeblichen" Nazi zurückkommst, und da quasi für Verständnis wirbst, bzw. aufzeigen möchtest, dass diese lieben guten Menschen nur so schlecht betrachtet werden, weil man sie einer Gruppe zuordnet, der sie gar nicht angehören, so nach eigenem Empfinden, obwohl man doch (keine Kinderehe), so "viel" mit ihnen gemeinsam hat. Würde man das feststellen, wäre sicher vielen geholfen, es ändert aber nix an unterschiedlichen politischen und ideologischen Standpunkten. Man müsste ja, wenn es nach Deinem Beispiel geht, unterschiedliche Parteien verbieten, da diese unterschiedliche Parteiprogramme haben, unterschiedliche Wählergruppen anziehen und unterschiedliche Ziele vertreten. Eine Partei haben, die dann Ziele vertritt, die dann irgendwie allen gefallen. Das ist aber Schwachsinn. Der Mensch an sich kann so unterschiedlich sein, denken, entscheiden, wie er will. Er soll nur anderen nicht weniger zugestehen, als sich selbst. Und das mit Vorurteilen rechtfertigen und durch ungleiche Machtverhältnisse auch noch zu etablieren versuchen, damit er seine angeblich gerechtfertigte Stellung und entsprechende Ressourcen für sich behält.
Gruppen gibt es, wird es immer geben, geht ja schon los bei den Geschlechtern. Beim Alter usw. Es ist auch oftmals notwendig, Gruppen zu bezeichnen, da es sonst unmöglich ist, zum Beispiel Ungleichbehandlungen aufzuzeigen und gegen sie vorzugehen. Bedürfnisse, die durchaus unterschiedlich sein können, wahrzunehmen und Rücksicht darauf zu nehmen. Damit eben nicht eine Gruppe schlechter behandelt wird, als die andere Gruppe. Aber diese Gruppen müssen nichts definitives sein, eine für immer in sich geschlossene Gruppe. Es gibt Überschneidungen, immer, fliessende Übergänge, man kann mehreren Gruppen angehören,da wir alle Menschen sind und man deshalb schon allein nicht eine Gruppe bevorzugen oder benachteiligen sollte.