Auf die Gefahr hin, dass ich hier einen Zombiethread von den Toten aufwecke:
zweiter schrieb am 21.07.2018:also ich würde mich lieber fragen ,woher der mangel an vitaminen kommt. ?
Selbstverständlich sollte man versuchen die Ursache zu klären, aber erst nachdem man den Mangel behoben hat.
zweiter schrieb am 21.07.2018:warum unsere nahrung ohne ergänzer nicht mehr ausreicht. ?
Ich wär mir nicht so sicher ob das "früher wirklich alles besser" war oder einfach nur mehr Leute mit nem Mangel rumgelaufen sind und die Symptome halt irgendwie ertragen haben.
Wo mehr gemessen/getestet wird fallen auch mehr Defizite auf und irgendeinen Grund wird es ja geben, dass man zwar deutlich öfter von solchen Defiziten hört als "früher" die durchschnittliche Lebensdauer aber immer weiter steigt.
zweiter schrieb am 21.07.2018:und ob man nicht mit normaler nahrung ,licht, bewegung ,eine zusammenstellung finden kann die hilft ?
Vermutlich ist das bei manchen Leuten die sonst gesund sind, sich vernünftig ernähren usw sehr wohl möglich, man kann eben nur nicht selbstverständlich davon ausgehen und sollte bei Beschwerden daher rechtzeitig zum Arzt gehen.
Vor ein paar Jahren wurden mir bestimmte Symptome dann irgendwann doch unheimlich und ich ließ mich widerwillig ins Krankenhaus bringen.
Da hatte ich schon ne Weile nen Tinitus, hab mal mehr mal weniger (schleichend immer mehr) Probleme beim Sehen und Hören gehabt, das mit dem Schwindel und der Taubheit in Händen und Gesicht wurde mir dann doch zuviel.
Dazu muss man sagen, dass ich seit ich denken kann zu (zum Teil sehr) niedrigem Blutdruck neige und all diese Symptome für sich genommen daher nicht ernst genommen habe.
Wenn man mit nem Blutdruck von 70/40 aufwacht, da hab ich mir keine Gedanken gemacht, natürlich ist mir da mal schwindelig und die Ohren sausen.
Aber üblicher Weise geh ich dann in den Stall und mach was, check den Weidezaun.. sowas halt: bring den Kreislauf dazu bisschen ausm Quark zu kommen und dann wird das schon.
Im Krankenhaus wurde dann ein katastrophaler Mangel an Vitamin B12 und Folsäure festgestellt..
Also so signifikant, dass falsche Ernährung komplett auszuschließen war, meine Erythrozyten bereits aussahen wie die von nem schwerem Alkoholiker (Megaloblasten) und man mir obwohl ich nen Kassenpatient bin um 21 Uhr noch der notdiensthabende Neurologe aufs Zimmer geschickt wurde.
So hab ich erfahren, dass mein Magen sich aus Gründen die nicht wirklich bekannt sind "entschieden" hat die Produktion des sogenannten "Intrinsic Factor" einzustellen.
Der ist aber leider notwendig um Folsäure und B12 das mit der Nahrung aufgenommen wird bioverfügbar zu machen.
Davon hatte ich noch NIE was gehört, da ich mich vorwiegend vegan ernähre hatte ich meine B12 Werte immer mal checken lassen und sie waren stets ok, Folsäure hab ich zuvor nie untersuchen lassen, aber nen "Müslifresser" wie ich hat auch keinen Grund anzunehmen, dass ein solcher Mangel bei mir überhaupt möglich ist.
Hab mich dann "schlaugelesen" und so erfahren, dass dieses "Phänomen", also "Magen stellt seinen Beitrag für die Aufnahme dieser beiden Vitamine ein ohne dafür Gründe zu haben die man irgendwie bemerken kann." alles andere als selten ist.
Hätte ich das gewusst, hätte ich meinen Hintern früher zum Arzt bzw ins Krankenhaus bewegt aber ich wusste eben nicht mal, dass das ne Option ist.
Ich hatte großes Glück und der größte Anteil der neurologischen Schäden ist wieder ganz weg.
Geblieben ist lediglich ein etwas nerviger aber zu ertragender Tinitus und mein Seh- und Hörvermögen ist etwas beeinträchtigt.
Klingt aber weitaus schlimmer als es ist, die Prognose des Neurologen war sehr viel schlechter.
Allerdings muss man sagen, dass das voll und ganz ein Zufallsbefund war.
Ich fing an Probleme mit Herzrasen und Sauerstoffmangel zu haben, dadurch hat sich natürlich meine körperliche Aktivität vermindert und ich hab die neurologischen Symptome damit "wegerklärt", denn natürlich wird auch der Blutdruck nicht besser wenn man seine körperliche Aktivität derart runterfällt.
Das Krankenhaus war zum Glück nur sehr gründlich. Wie heut zu Tage leider die Regel erfolgt die Untersuchung des Blutes in dem Labor zu dem mein Doc die Blutproben schickt maschinell und dabei kam nur raus, dass mein Eryhtrozytenwert an der unteren Grenze des Normalbereichs war.
Im Krankenhaus haben sie dann zusätzlich einen Blutausstrich angefertigt und mikroskopisch ausgewertet dabei fiel dann auf, dass die Erythrozyten krankhaft verändert sind.
Moral von der Geschichte: man sollte sich nicht so saudämlich verhalten wie ich es getan habe und den Popo lieber einmal zu oft als zu wenig zum Arzt bewegen.
Ayashi schrieb am 23.07.2018:Schlimm wird es erst wenn der Mangel Symptome auslöst, das kann Jahre dauern. Ich nehme täglich, seit der Arzt bei mir den Mangel festgestellt hat 3000 I.E.
D25OH lag bei 19, also erheblich unter Norm
Darf ich fragen wie lange es bei Dir gedauert hat bis die Symptome besser wurden?
Ich hab gestern meine Blutergebnisse bekommen.
Meine Ärztin ist so nett mir meine Laborwerte direkt weiterzuleiten. Ich hab also noch nicht mit ihr gesprochen, das mache ich nächsten Dienstag.
Mein Wert liegt bei 4,4nmol/l und nachdem was ich so an halbwegs brauchbaren Infos im Netz finde ist das schon ein erheblicher Mangel.
Ich hab nochn paar andere Baustellen deren Ursache wir suchen, aber eins nach dem anderen.
In den letzten Monaten ist mein Schmerzpegel erheblich gestiegen, ich werd von Muskelkrämpfen genervt die trotz Magnesium (als Supplement und dem Mampfen von Sonnenblumenkernen) nicht besser werden und egal wie sehr ich versuche meine körperliche Belastbarkeit wieder hoch zu trainieren, meine Muskulatur will einfach nicht stärker werden.
Hab heut Nacht dann damit verbracht möglichst viel Fachliteratur zu sichten und mache mir nun Hoffnung, dass zumindest dieser Nervkram wieder verschwindet sobald der Vitamin D Mangel behoben ist.
Aber ich habe keinerlei brauchbaren Infos dazu gefunden mit was für nem Zeitraum ich da rechnen muss.
Sicherlich wird es da auch erhebliche individuellen Faktoren geben und meine Ärztin kann am Dienstag hoffentlich zumindest nen Tipp abgeben. Aber ich würd mich freuen, wenn Du mir mitteilen magst wie lang Du auf ne Besserung warten musstest.
Depressionen oder so hab ich keine, nur müde/schlapp ohne Ende und eben die Schmerzen in Knochen, Gelenken und Muskeln und eben Muskelkrämpfe.
Weils zusätzlich ne Rolle spielt:
- mein Kalziumwert liegt nur geringfügig unter Referenzbereich aber das muss auch mit dem Vit D Mangel zusammenhängen, denn in meiner "veganen Müslifresser Nahrung" ist mehr als genug Kalzium enthalten
- das CRP (C-Reaktives Protein) liegt bei 1,6 mg/dl bzw 16mg/l was meinen Recherchen zu Folge ein eher milder Anstieg ist (kenn mich damit nicht aus, bei Tieren benutzen arbeiten wir noch mit Blutsenkung)
Ich hoffe meine Fragen sind nicht zu persönlich.
tobak schrieb am 25.07.2018:Warum steht dieser Thread in der Rubrik "Unterhaltung"? :ask:
Ich würd vermuten damit sich die Foris hier zwar drüber austauschen können und so ein Erfahrungsaustausch durchaus auch sehr hilfreich sein kann (ich z.B. bin durch einen Beitrag in einem anderen Forum erst auf die Idee gekommen meine Ärztin mal auf ne Vitamin D Messung anzusprechen, was definitv ein großes Glück war).
Trotzdem möchte man in einem Forum ja sicherstellen dass man es nicht fördert, dass Leute sich mit "Dr Google" und Forenbeiträgen selbst diagnostizieren bzw gar in die Versuchung kommen zu probieren auch die Behandlung komplett in die eigene Hand zu nehmen.
Das ist in Foren und Co immer ein Problem, denn einerseits ist es der Sinn und Zweck eines Forums das Menschen sich untereinander austauschen können und gleichzeitig muss der Forumsinhaber sicherstellen, dass keine medizinischen Ratschläge gegeben oder gar befolgt werden die einem Arzt vorbehalten sind (ist bei juristischen Fragen ähnlich).