Nemon schrieb am 10.03.2025:Mich würde stark interessieren, welcher Experte fundiert und evidenzbasiert belastbare Aussagen zum Bedarf und der Supplementierung machen kann.
Das bereits ist leider nicht so einfach, weil die Thematik wohl mehrere Fachbereiche "ein bisschen" streift aber sich irgendwie kein medizinischer Fachbereich so voll und ganz zuständig fühlt.
Ich wollte mal nen Zwischenbericht geben:
Wie "angedroht" war ich bei meiner Hausärztin um die problematischen Blutwerte anzusprechen und idealer Weise einen Behandlungsplan "auszuhandeln".
Meine Hausärztin ist sehr gut, nimmt sich Zeit, sagt durchaus bei komplexeren Dingen auch mal "Muss ich mich erst nochmal zu schlau machen, besprechen wir dann wenn ich mehr weiß."
Aber leider ist es (wie ich bereits befürchtet hatte) nicht so einfach, wenn das Defizit so massiv und die Symptome bereits so ausgeprägt sind.
Bei den "üblichen Mängeln" erzielt sie zwar gute und unkomplizierte Erfolge mit einer Kombination aus D 3 und anderen Supplementen, aber eben bei Patienten mit geringerem Mangel (also zumeist bei Zufallsbefunden oder leichter Symptomatik).
Also wie erwartet:
Wer es so nachhaltig verbockt hat wie ich, der kommt nicht drum herum einen "Profi" beurteilen zu lassen ob und wie sehr meine Knochen bereits gelitten haben.
Hier in der Gegend hat sich ein Orthopäde dieser Diagnostik und Therapie angenommen.
Der soll sich meine Gräten mal anschauen und primär Osteomalazie und Osteoporose ausschließen (hoffe ich mal).
Bisher ist der Plan, dass meine Hausärztin dessen Praxis kontaktiert, das erhöht wohl die Chancen in einem geologisch überschaubarem Zeitraum einen Termin zu ergattern, was bei Fachärzten ja sonst nicht so einfach ist.
Klappt das nicht (wenn die voll sind sind sie voll, mehr als arbeiten geht ja nu auch nicht) greift Plan B und ich werd in ein Krankenhaus verschifft das entweder eine entsprechende radiologische Abteilung oder ne Belegpraxis hat.
Obgleich ich bei sowas üblicherweise richtig Glück habe und auch jetzt damit rechne, dass meine Knochen noch gut sind soll ich natürlich erstmal "vorsichtig" sein und "möglichst die Füße still halten" bis geklärt ist in wie weit ich mich auf die Stabilität meiner Gräten verlassen kann.
Gibt aber auch noch den einen oder anderen Silberstreif:
Der "Knochendoc" soll wohl auch über den notwendigen Erfahrungshintergrund verfügen um einen individuellen Therapieplan zu erstellen, z.B. ist es wohl manchmal sinnvoll die Therapie mit Injektionen einzuleiten und dann p.o. weiterzuführen.
Er ist wohl auch ein Freund davon die Medikation eng an den individuellen Bedarf anzupassen.
Nicht nur das Vitamin D sondern auch die Gabe der "Begleitsupplemente" (Kalzium, Magnesium, K2, ...) u.A. von Ernährungsstand und Blutwerten abhängig zu machen, was mir sehr viel lieber ist als "Pi mal Daumen, rein damit" was wohl leider vielerorts recht üblich ist.
Auch sitzt er in einem Gebäude mit verschiedenen Fachärzten die wo nötig Hand in Hand arbeiten und dazu zählt u.A. auch ein Schmerztherapeut, was mir ebenfalls nützen könnte.
Ich bin schon sehr lange in Schmerztherapie und Selbige lief über mehr als 15 Jahre nicht nur super stabil, ich konnte meine Dosis zuletzt sogar erheblich reduzieren.
Dann stieg der Schmerzpegel nach und nach an, sodass meine "alte Schmerztherapie" nahezu unwirksam wurde und ich sie in Richtungen anpassen musste mit denen ich nicht sonderlich glücklich bin.
Jetzt besteht eine realistische Chance, dass die Ursache dafür mit der Ursache für die Entstehung meines Vitamin D Defizits angefangen hat und die aktuell recht fiese Ausprägung eine Folge des Mangels ist und folglich auch mit dessen Behebung wieder verschwinden wird.
Und sollte mein "Rückweg zur alten Schmerztherapie" nicht so wie ich es erwarte verlaufen habe ich dort zumindest einen geeigneten Ansprechpartner.
Patienten bei denen mehrere Baustellen vorliegen bzw bei denen die angestrebte Problemlösung nicht wie gewünscht läuft werden an einen Endokrinologen überwiesen, der die Therapie dann noch genauer austüfteln und auch die ggf erforderliche Langzeittherapie einstellen und anpassen kann.
Allerdings teilt meine Hausärztin meinen Optimismus, dass dies bei mir nicht nötig sein wird.
Da das Problem bei mir mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" daher kommt, dass ich die Zeit die ich im Freien verbringe aufgrund mehrerer Ursachen in einem sehr ungesundem Ausmaß erheblich gesenkt hatte und ich üblicher Weise dazu neige aus solchen Fehlern zu lernen bin ich guter Dinge, dass ich langfristig auch wieder einen Punkt erreiche an dem ich meinen Vitamin D Bedarf gänzlich mit "Lichtnahrung" und dem (ja sowieso eher geringem) Ernährungsfaktor decken kann und folglich gar nicht supplementieren muss.
Ändert alles leider nichts daran, dass ich damit rechnen soll, dass eine deutliche Besserung der Symptome erst einige Wochen nach Therapiebeginn eintreten wird, aber das ist ebenso und ich versuch mich in Geduld zu üben und damit zufrieden zu sein, dass eine Besserung überhaupt "in Sicht" ist.
krungt schrieb am 10.03.2025:Daher Vitamin D-Spiegel wenigstens jährlich messen und die persönliche Dosis entsprechend "anpassen".
Je nach "Lebensweise" und "Wohnort" würd ich sogar aus Neugier 2x/Jahr messen.
Einfach weil ich neugierig bin, ob mein Spiegel im Winter überhaupt niedriger ist als im Sommer.
Immerhin scheint die Sonne ja auch im Winter und aufgrund meinem massiven Problem mit Hitze bin ich im Winter WEIT mehr tagsüber (also bei Sonnenlicht) draußen als im Sommer und anders als im Sommer benutze ich im Winter auch nur ganz selten Sunblocker.
krungt schrieb am 10.03.2025:Dies ist meine persönliche Erfahrung und niemand muss daran orientieren.
Na ich weiß nicht.
Sobald ich anfing in das Thema ein zutauchen hab ich sehr oft gelesen, dass Vitamin D Mangel und eine erhöhte Infektanfälligkeit ziemlich oft Hand in Hand auftauchen.
Meine eigenen Erfahrungen sind ähnlich.
Ich war als Kind regelrecht beleidigt, dass Freunde oder auch meine Schwester "so oft" wegen irgendwelcher Infekte nicht zur Schule mussten während es sich bei mir nicht mal "rentiert" hat, wenn ich mich im Winter heimlich mit nem nassem T-Shirt auf den Balkon geschlichen habe um da eine Weile zu sitzen und dachte "Das MUSS doch mal zu irgendeiner Erkrankung führen die mich vor der Sonntagsschule bewahrt."
Oder ich mit Absicht kranke Freunde besucht habe um auch mal "frei" zu kriegen.
(Hach ja, die Denkmuster von Kindern können schon drollig sein).
Das blieb mir auch im Erwachsenenalter erhalten.
Die einzige "konstante Abweichung":
Seit ich denken kann hab ich einmal im Jahr ne Mandelentzündung. Hält aber nie mehr als ein paar Tage und geht in den allermeisten Fällen auch ohne Antibiotikum wieder weg.
Im letzten Jahr bin ich von einem Infekt in den anderen geschlittert, zum Glück nie was Ernstes, aber ... da weiß man es direkt mal wieder zu würdigen, was mir da mein Leben lang so zuverlässig erspart wurden ist.
Also Du stehst da keineswegs allein da, auch ich habe die Hoffnung, dass ich wieder zu meiner alten "Unverwundbarkeit" zurück komme, wenn dieses Vitamin D Defizit ausgeglichen ist und ich wieder einen aktiverem Lebensstil nachkommen kann.
Nemon schrieb am 10.03.2025:Meine Ausgangsthese ist, dass der Bedarf an Vitamin D3 weder allgemein, noch für Individuen evidenzbasiert genannt werden kann
Ich würde vermuten, dass das ganz einfach daran liegt, dass Lebensstil, Alter, Wohnorte, Hauttyp, andere Erkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente und andere Faktoren eine so große Varianz haben.
Interessanter Weise habe ich mehrere Quellen gefunden die sich sehr einig darin sind wie man den Ausgleich eines Defizites mit Supplementen berechnet.
Die Deckung des "Alltagsbedarfs" hingegen ist scheinbar einfach extrem individuell, sodass mancher selbst im Sommer substituieren muss, während andere Leute ein Leben lang ohne Substitution auskommen.
Aber das ist ja der Vorteil von Referenzbereichen.
Über eine Blutprobe lässt sich ermitteln ob der eigene Wert innerhalb dieses Referenzbereiches liegt, der ist ja nicht individuell.
Natürlich wäre es sehr viel angenehmer wenn man sicher sagen könnte:
"Verbringe Zeitraum X täglich/wöchentlich im Sonnenlicht wobei n cm² bzw % Deiner Haut dem Sonnenlicht auch ausgesetzt sein müssen, dann kriegst Du keine Probleme."
Aber scheinbar ist eine derartige Verallgemeinerung nicht möglich, sodass jeder selbst entscheiden muss ob und wie oft er sein Blut darauf prüfen lässt ob es im Referenzbereich liegt bzw ob man dies präventiv macht oder nur wenn Symptome auftauchen, die mit einem Vitamin D Mangel zusammenhängen könnten.
Wer jedoch von dieser Möglichkeit der Blutkontrolle Gebrauch macht, der sollte durchaus herausfinden können wie er seinen individuellen Bedarf decken kann. eckung
Ich halte Euch auf dem Laufenden,
Wer mag kann ja mal Däumchen drücken, dass meine Hausärztin schnell einen Termin für mich angeln kann, denn ein Krankenhausaufenthalt passt im Moment so gar nicht in meine Zeitplanung.
Zu dem "OT Exkurs":
Nemon schrieb am 10.03.2025:@Fraukie
Du willst es aber wissen.
Na besser ist das. Also Dinge zu wissen die einen nicht grade kleinen Anteil meiner beruflichen Tätigkeit ausmachen bei der es naturgegeben nicht nur darum geht "meine Brötchen zu verdienen" sondern ich moralisch und rechtlich natürlich auch dafür einstehe wie ich meine Kunden und Patienten behandle oder berate.