Nemon schrieb:Es sind halt nicht genug Faktoren ausgeschlossen oder kontrolliert, um Gewissheit zu haben, weißt du ja.
Na ganz so ist es auch wieder nicht.
DAS Vitamin D auch fürs Immunsystem wichtig ist und ein Mangel folglich nachteilig für die Immunabwehr steht außer Frage.
Die generelle Auswirkung auf das Immunsystem wird auch
in dieser Auflistung der Symptome klar aufgelistet und nicht in Frage gestellt.
Untermauert wird das durch mehrere Quellen z.B. dieses
Paperz.b. konkretisiert diese Rolle des Vitamin D's im Immunsystem schon weit über eine Vermutung heraus.
Was ich meinte ist lediglich, dass die Infektanfälligkeit eines bestimmten Individuums so viele Faktoren hat, dass es hier sicherlich schwierig wäre Studien zu bringen die einem so schöne (und vor allem verlässliche) Ergebnisse darüber bringen wie etwa:
"Ein Mangel von x% unterhalb des Referenzbereiches über einen Zeitraum y erhöht die Infektanfälligkeit um n%."
Sowas wird es nicht bzw auf absehbare Zeit (sag nur ganz selten "nie", wenn es um die Zukunft in der Wissenschaft geht) nicht geben.
Aber die Aussage, dass eine Schwächung des Immunsystems/eine erhöhte Infektanfälligkeit zu den möglichen Folgen von Vitamin D Mangel zählt und somit in die Liste der Symptome gehört, das darf als fundierter Fakt angesehen da die gesicherte Erkenntnislage bereits sehr viel konkreter ist als "mischt irgendwie im Immunsystem mit."
Nemon schrieb:Ich habe ja Andeutungen gemacht.
Korrekt und wenn jemand Andeutungen macht, dann nehme ich an, dass es Gründe gibt warum diese nicht konkretisiert werden und gebe mir Mühe allgemeiner zu fragen.
Entschuldige, wenn ich Dir zu nahe getreten bin.
Du erwähntest lediglich "ein Rezept" und das Du Dir Sorgen betrefflich des möglicher Weise ranzigen Fettes in den Dekristol-Weichkapseln machst.
Da die 20 000 I.E. Kapseln üblicherweise eine Haltbarkeit von >2 Jahren haben, es sie aber nur in der 50er Packung gibt, nahm ich an, dass der Mangel aufgrund dessen Dir das Rezept ausgestellt wurde bereits eine Weile zurück liegt.
Deswegen hatte ich gehofft, dass die Frage ob Du Grund zur Annahme hast, dass dein Mangel noch aktuell/weitere Substitution noch notwendig ist von Dir beantwortet werden kann ohne das ich Dich dazu "zwinge" etwas preis zu geben, dass Du (was definitiv Dein gutes Recht ist) nicht öffentlich teilen möchtest.
Wenn ich schreibe, dass ich aus unterschiedlichen Gründen zu wenig draußen war, meint das übrigens nicht "ist mir zu persönlich" sondern nur "ist komplex, sprengt hier den Rahmen".
Groucho schrieb:Aber meine Frau und die Kinder haben, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, eine ärztliche Empfehlung zu supplementieren.
Sowas sehe ich grundsätzlich etwas kritisch.
Schädlich ist das soweit mir die Statistiken bekannt sind in seltenen Fällen, aber in zahlreichen Fällen schmeißt man Geld für etwas zum Fenster raus das man nicht braucht, füttert eine ganze Industrie, die ein Vermögen macht und primär keinesfalls damit Supplemente zur Verfügung zu stellen mit dem Mängelzustände behandelt bzw erhöhter Bedarf gedeckt wird..
Sondern viel mehr damit die Regale in Apotheken, Supermärkten und Internetshops, sowie schöne Werbung damit zupflastert möglichst vielen Menschen zu suggerieren, dass der Griff in diese Regale einfacher ist als sich ab und zu die Zeit zu nehmen sich zu überlegen:
"Werde ICH als Individuum DEM gerecht, was MEIN Organismus benötigt."
Befeuert wird das dann noch davon, dass es in Deutschland (übrigens auch bei Vitamin D Präparaten mit Dosierungen wie 20 000 I.E.) sich an zahlreichen Regulierungen vorbeimogeln kann indem man seinen Krams nicht als Medikament, sondern als Nahrungsergänzungsmittel (bzw "Ergänzungsfuttermittel" im Haustierbereich) auf den Markt bringt.
Im Ergebnis sitzen dann Menschen vor mir die jeden Tag eine Palette von Brausetabletten(oder was grad bevorzugt wird) konsumieren und wenn ich mir das anschaue ich direkt sagen kann: "DA ist Dein Problem, denn wenn Du diese Beiden Präparate jeden Morgen zusammen einnimmst wird KEINER dieser Mineralstoffe vernünftig aufgenommen, die blockieren sich nämlich gegenseitig wenn sie zeitgleich hochdosiert in Dir landen.
Ich hab Pferde mit Selenvergiftung vor mir stehen, weil "man ja ne Schippe Mineralfuttermittel ins Futter tut" statt mal Bodenproben oder das Heu das man verfüttert analysieren zu lassen ob überhaupt was fehlt und wenn ja in welcher Menge...
Bitte nicht persönlich nehmen, ich möchte hier gar nicht suggerieren, dass Du bzw Deine Familie das so tut.
Meiner Erfahrung nach häuft sich das schlicht und ergreifend immer mehr:
Menschen die sich selbst, ihre Familien und Haustiere mit irgendwelchen Supplementen abfüllen und auf Nachfrage "Warum?" antworten :
"Ja machen doch viele so.", "Soll doch gegen Müdigkeit im Winter helfen.", "Die Kinder essen ihr Gemüse nicht usw." o.Ä.
Oft GIBT es gar kein Problem und ebenso oft haben die Konsumenten zwar ein Problem aber keine nachvollziehbare Methode warum sie sich von DIESEM Supplement eine Lösung erhoffen.
Was das angeht kann ich
@krungt also gar nicht genug zustimmen und zwar nicht nur wenn es um Vitamin D geht:
Wenn man den Eindruck hat man braucht irgendein Supplement, dann:
- zum Arzt gehen
- Problem besprechen
- bei hinreichender Indikation Blut nehmen und absprechen welche Werte man kontrollieren möchte
- Ergebnisse besprechen und individuell von Fall zu Fall entscheiden ob und was genau man in welcher Dosis über welchen Zeitraum supplementieren muss und wo es einfach ausreicht sich etwas bewusster zu Ernähren bzw einfache, kleine Anpassungen in der Lebensweise vorzunehmen.
Dieser "Trend" "Ich nehm einfach mal das Supplement von dem schönem Werbeplakat/weil mein Nachbar das auch nimmt, oder oder oder" verbrennt im Bestfall unnötig Geld und kann im unschöneren Fall die Nährstoffversorgung weiter verschlechtern, weil man z:B. irgendwas überdosiert während man einen anderen Mangel ignoriert oder durch die Interaktionen der Nährstoffe untereinander gar verstärkt.
Groucho schrieb:Ich bin mir nicht ganz sicher, aber war nicht in einem Beitrag von @Nemon die Rede davon, dass man gar nicht so genau weiß, was der optimale Spiegel ist?
Das stimmt so nicht.
Der Referenzbereich bei dem man Anhand des Blutwertes einstufen kann ob man "gut versorgt" ist, "sich auf einen Mangel zubewegt", "bereits im Defizit ist" oder gar "eine Überversorgung vorliegt" basiert auf Daten die man als gut gesichtert ansehen darf.
Wie bei allem was komplex ist kann dieser Referenzbereich je nach Fachliteratur oder Labor mal geringfügig schwanken, aber darüber wann ein Mangel besteht der einer Handlung bedarf und ab wo eine Überdosierung droht, da ist der wissenschaftliche Konsens sehr einheitlich.
Was hingegen weit schwieriger ist und wo es noch viel Forschungsbedarf gibt ist die Frage "Wie genau stellt man eine optimale Bedarfsdeckung sicher?" u.A. weil es da massenweise individuelle Faktoren gibt.
Aber der im Labor festgestellte Blutwert ist von guter Aussagekraft über den individuellen Versorgungszustand und eignet sich um die Frage "Benötige ich eine Supplementation?" zu beantworten.
Nemon schrieb:Das ist die Kernaussage jedes Artikels, jeder Studie, die wir bislang hier auf dem Tisch hatten.
Das ist so nicht korrekt.
Ich stimme Dir zu, dass die Fragestellung "Wie decke ich meinen individuellen Bedarf." schwierig ist und es bisher zwar Leitlinien gibt aber kein "DAS klappt garantiert."
Welcher Blutwert jedoch als "gut", "zu wenig" oder "zu viel" einzuordnen ist, da gibt es lediglich geringfügige Abweichungen, generell ist der Referenzbereich gut definiert und ich hab da in zahlreichen Artikeln, Studien und Werten die Labore angeben keine nennenswerten Unterschiede gefunden.