Erfahrungen mit Dating-Portalen im Internet

Skorpiusa schrieb:Wenn die Affäre über ihre Krankheit WEIß, dann sollte sie doch nicht Sex haben.

Völlig richtig, das wäre ja vorsätzlich und ggf. strafbar. Bzw. muss man den Sexpartner dahingehend aufklären. Er/Sie kann dann selbst abwägen, ob er/sie sich Herpes einfangen will oder nicht. Daher sollte offen über solche Dinge kommuniziert werden und man sollte sich regelmäßig auf STDs testen lassen. "Kenne deinen Status" !!

MarinaG. schrieb:Dass Datingportale auch für gebundene Menschen derartig interessant sind, sehe ich unmittelbar damit korreliert, dass diese Moralvorstellungen häufig dazu führen, dass Menschen es nicht wagen, offen zu ihren Bedürfnissen zu stehen und dann eine im Verborgenen blühende Parallelwelt entsteht.

Sehe ich genauso. Ich bin in Gay-Portalen unterwegs und dort treiben sich relativ viele Märnner rum, die mit Frauen verheiratet sind ;-)

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Dasdeeeeniz schrieb:Sehe ich genauso. Ich bin in Gay-Portalen unterwegs und dort treiben sich relativ viele Märnner rum, die mit Frauen verheiratet sind ;-)

Das höre ich auch nicht zum ersten Mal. Das finde ich sogar noch einen Zacken schärfer, ehrlich gesagt; weil diese Diskrepanz zwischen "Alltagsleben" und "Alternativleben" ja noch ausgeprägter ist. Man muss, nach meinem Dafürhalten, schon ein verflixt guter Lügner sein, um das auf die Dauer durchhalten zu können. Oder aber, auch etwas, das ich sehr häufig am Rande mitbekam, in der "Primärbindung" läuft bereits seit Jahren kaum bis keinerlei Sexualität mehr; und man ist im Grunde nur noch der Formalien und Gewohnheit wegen zusammen. Und dann noch: "Was sollen denn die Leute denken?!" Da fühlt man sich stante pede in die Fünfziger gebeamt.

Aber die Portalbetreiber freut es wenn die Kasse klingelt.

LG Mina

MarinaG. schrieb:Man muss, nach meinem Dafürhalten, schon ein verflixt guter Lügner sein, um das auf die Dauer durchhalten zu können.

Mein erstes Date nach einer langjährigen Beziehung war mit einem Familienvater in deren Ehebett. Irgendwie fand ich das unheimlich spannend. Das ist nun einige Jahre her, ich habe noch heute Kontakt mit ihm, hauptsächlich per Chat. Zwischendurch hat er sich sehr nach einer reinen Männerbeziehung gesehnt, wollte aber gleichzeitig auch seine Familie nicht aufgeben. Irgendwo kann ich diesen Zwiespalt sogar verstehen.

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Dasdeeeeniz schrieb:Mein erstes Date nach einer langjährigen Beziehung war mit einem Familienvater in deren Ehebett. Irgendwie fand ich das unheimlich spannend. Das ist nun einige Jahre her, ich habe noch heute Kontakt mit ihm, hauptsächlich per Chat. Zwischendurch hat er sich sehr nach einer reinen Männerbeziehung gesehnt, wollte aber gleichzeitig auch seine Familie nicht aufgeben.

Puh. Heftig. Ein Grund, warum ich immer Hotels nahm, war der, dass ich die Männer nicht zu nah in meinem Leben haben und auch nicht in deren Leben hineingezogen werden wollte. Hat Dich das nicht gestört, in dem Ehebett? In dem Wissen, dass er danach wieder mit seiner Frau darin liegen würde? Ich frage mich auch, was ihn dazu bewogen haben mag, es in seinem Ehebett zu tun. Was meinst Du?

Dasdeeeeniz schrieb:Irgendwo kann ich diesen Zwiespalt sogar verstehen.

Inwiefern? Wegen dem möglichen Gerede der Leute?

LG Mina

@MarinaG.

Gestört hat es mich nicht, ich fand es eher spannend und anziehend. Wir haben uns bei ihm getroffen, weil ich zu der Zeit nicht besuchbar war. Mein Ex-Partner kam nicht in die Puschen mit dem Auszug. Hotel war und ist mir ehrlich gesagt dann doch zu teuer für ein Abenteuer.

MarinaG. schrieb:Inwiefern? Wegen dem möglichen Gerede der Leute?

Das kann ein Grund sein. Er ist Bi, von daher hätte er eben gerne beides, bzw. hat neben der Familie auch Sehnsüchte nach Männern. Aber ich kenne das auch aus meiner eigenen Findungsphase als Jugendlicher/junger Erwachsener. Ich wollte mir nicht eingestehen nicht schwul zu sein (obwohl ich fast nur Erfahrungen mit einem Freund gesammelt habe) und habe mir auch Frau und Familie gewünscht. Das hat gedauert, bis ich mit mir im Reinen war. Und ich glaube, so geht es einigen Männern, die erstmal eine Familie gegründet haben und sich erst später ihrer sexuellen Orientierung bewusst werden, bzw. damit im Reinen sind. Der eine trennt sich dann wohlmöglich von seiner Frau, der andere lebt es halt im Verborgenen aus (ja, vielleicht aus Angst vor dem Gerede der anderen Leute oder aus Scham oder Angst vor dem Verlust der Familie).

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Dasdeeeeniz schrieb:Gestört hat es mich nicht, ich fand es eher spannend und anziehend.

Warum anziehend? Das würde mich wirklich interessieren.

Dasdeeeeniz schrieb:Der eine trennt sich dann wohlmöglich von seiner Frau, der andere lebt es halt im Verborgenen aus (ja, vielleicht aus Angst vor dem Gerede der anderen Leute oder aus Scham oder Angst vor dem Verlust der Familie).

Davon leben diese Portale ja zum Hauptteil, vermute ich; von all dem "Verborgenen". Ich lese immer wieder, ja auch hier im Thema, dass viele "ganz normale Singles" sich eher frustriert erleben, von wegen "zu viele Spinner". Aber die, die quasi "Alternativen im Verborgenen" suchen, die haben dort ein ideales "Jagdrevier". Schon schräg. Ich habe tatsächlich letzthin erst realisiert, dass Homosexualität noch immer als Stigma gilt, in wesentlich größerem Ausmaß, als mir das bewusst war. Das wird wohl tatsächlich auch eine große Rolle spielen mitunter. Obwohl ich das zum Kotzen finde, so wie all diese Moralinsäure, die nur Leiden hervorbringt, mAn.

LG Mina

MarinaG. schrieb:Warum anziehend? Das würde mich wirklich interessieren.

Ach, kann ich irgendwie gar nicht so richtig erklären. Es war einfach irgendwie spannend den "normalen" Daddy von nebenan in seinem zu Hause zu daten. Ich glaube, das war es, was mich gereizt hat.

MarinaG. schrieb:Ich habe tatsächlich letzthin erst realisiert, dass Homosexualität noch immer als Stigma gilt, in wesentlich größerem Ausmaß, als mir das bewusst war.

Zum Teil schon, aber sicherlich nicht mehr so wie vor 20 Jahren, als ich mich im Outingprozess befand. Aber in ländlichen Gebieten sicherlich auch heute noch keine Selbstverständlichkeit oder in einem (streng) religiösem Umfeld. Das "Blöde" ist, dass alle erwarten oder davon ausgehen, dass man hetero ist. Daher muss man sich irgendwie ständig neu outen bzw. erklären. Und das wiederum halten einige Leute der LGBT-Community dann wieder vor. Man würde sich aufspielen, wichtig machen, seine Sexualität vor sich hertragen. Wenn ich mir zum Beispiel die Kommentare bei Facebook und co zu CSD-Artikeln durchlese, möchte ich am liebsten manchmal brechen.

Dasdeeeeniz schrieb:Menschen, die gerne rumvögeln, kümmern sich mehr um ihre Gesundheit hinsichtlich STDs.

Was bedeutet die Abkürzung?

Dasdeeeeniz schrieb:Mein erstes Date nach einer langjährigen Beziehung war mit einem Familienvater in deren Ehebett. Irgendwie fand ich das unheimlich spannend

So etwas könnte ich mir nicht vorstellen. Da wäre ich bestimmt total gehemmt gewesen.

nairobi schrieb:Was bedeutet die Abkürzung?

STD = Sexually Transmitted Diseases = sexuell übertragbare Krankheiten

Der zweite Grund, weswegen Kondome Pflicht sind.

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Dasdeeeeniz schrieb:Ach, kann ich irgendwie gar nicht so richtig erklären. Es war einfach irgendwie spannend den "normalen" Daddy von nebenan in seinem zu Hause zu daten. Ich glaube, das war es, was mich gereizt hat.

Okay. Sowas wie, dass er Dich quasi "mitten in sein Leben" gelassen hat? Ist auch irgendwie schräg, danach liegt die Ehefrau wieder mit ihm darin (in dem Bett) und weiß nichts davon. Dazu fällt mir eine Story ein, die eine Bekannte mir erzählt hat, die als Domina arbeitet. Sie bietet auch "Natursekt mit Aufnahme" an (also ihren Urin zum Trinken für die Kunden). Was sie vollends vom "Glauben abfallen ließ", wie sie sagte, war die Tatsache, dass die für die Kunden immer Becher und Mundspülung bereit hält, für danach, das allerdings die Wenigsten nutzen würden. Irgendwann hat sie dann mal einen darauf angesprochen, ob er das nicht nutzen möge und warum. Der antwortete wohl so etwas wie, dass er nun zu seiner Frau nach Hause ginge und diese mal ordentlich küssen würde. Tja. Das ist dann wohl Liebe (oder Rache, für was auch immer).

Ich glaube, diese Mentalität ist, auf der all diese Geheimniskrämerei fußt. Dieses Frustrierte, Negierte, Verborgene .. irgendwie zutiefst Degenerierte. Und das wird dann Liebe genannt. Dabei denke ich oft, dass, wer unter solcher Prämisse von Liebe spricht, sich den Mund mit Seife auswaschen sollte. Die Partnerbösen, bzw. das, was da teilweise los ist, sind vermutlich auch nur ein Symptom des gleichen Syndroms.

LG Mina

Dasdeeeeniz schrieb:Irgendwo kann ich diesen Zwiespalt sogar verstehen.

MarinaG. schrieb:Inwiefern?

Jeder, der Kinder aufgezogen hat, wird das irgendwo verstehen und eventuell auch diejenigen, die selbst in einer intakten Familie groß geworden sind, oder eben Familie einen großen Stellenwert geben.

MarinaG. schrieb:Dazu fällt mir eine Story ein, die eine Bekannte mir erzählt hat, die als Domina arbeitet. Sie bietet auch "Natursekt mit Aufnahme" an (also ihren Urin zum Trinken für die Kunden). Was sie vollends vom "Glauben abfallen ließ", wie sie sagte, war die Tatsache, dass die für die Kunden immer Becher und Mundspülung bereit hält, für danach, das allerdings die Wenigsten nutzen würden. Irgendwann hat sie dann mal einen darauf angesprochen, ob er das nicht nutzen möge und warum. Der antwortete wohl so etwas wie, dass er nun zu seiner Frau nach Hause ginge und diese mal ordentlich küssen würde. Tja. Das ist dann wohl Liebe (oder Rache, für was auch immer).

Erinnert mehr an Geschichten aus dem Paulaner Garten.
Wer kennt Sie nicht, die Herren die auf Natursekt stehen, und nur darauf warten nach einem Domina Besuch, sich an Ihren Frauen zu rächen *lol

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gruselich schrieb:Jeder, der Kinder aufgezogen hat, wird das irgendwo verstehen und eventuell auch diejenigen, die selbst in einer intakten Familie groß geworden sind, oder eben Familie einen großen Stellenwert geben.

Hm. Und das ist dann ein plausibler Grund seine Familie zu hintergehen und seinen Geliebten ins eigene Ehebett zu bringen? Tut mir leid, das ist in meinen Augen ein Symptom für etwas, aber keine adäquate Begründung.

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Kokolores82 schrieb:Erinnert mehr an Geschichten aus dem Paulaner Garten.
Wer kennt Sie nicht, die Herren die auf Natursekt stehen, und nur darauf warten nach einem Domina Besuch, sich an Ihren Frauen zu rächen *lol

Ich kenne die Dame bereits länger und das war noch eine der harmloseren Geschichten. Da ich mich selbst zeitweilig in der SM-Szene bewege und dort schon einigen Seltsamkeiten begegnet bin, erscheint mir das durchaus glaubwürdig. Auch die Quälereien, die innerhalb von Paarbeziehungen an der Tagesordnung sind und die ich durch meinen Ex-Job mitbekommen habe, sind etwas, das ich mir vorher nicht hätte vorstellen können. Bis ich mich unmittelbar damit konfrontiert sah.

Und, wie gesagt, ich sehe das alles als ein korrelierendes Gebilde, zu dem eben auch das hintergeherische Ausleben diverser Gelüste mittels einschlägiger Portale zählt. Aber Hauptsache im Alltag sieht alles hübsch geordnet aus und man kann sich bieder und anständig darstellen. Ich erlebe das alles als zutiefst verlogen. Sicherlich war ich auch eine Zeit lang Teil davon, aber gelogen habe ich dabei wenigstens nicht.

LG Mina

MarinaG. schrieb:Sowas wie, dass er Dich quasi "mitten in sein Leben" gelassen hat?

Ja, auch. Und ich glaube, da schwang auch in mir noch ein bisschen der Wunsch nach so einem "normal life" mit.

MarinaG. schrieb:Ist auch irgendwie schräg, danach liegt die Ehefrau wieder mit ihm darin (in dem Bett) und weiß nichts davon.

Schräg ist das allemal, aber mich schockt mittlerweile gar nichts mehr. Ich habe schon so viele verrückte sexuelle Wünsche gelesen, da ist diese Story ziemlich harmlos. Zum Beispiel hat mir mal jemand Geld geboten ihn mit einer Eisenstange zu schlagen. Ob derjenige es wirklich durchgezogen hätte, kann ich nicht beurteilen. Ich habe dankend abgelehnt. Das einzige, wofür ich mal Geld bekommen habe, waren getragene Socken :D

MarinaG. schrieb:Die Partnerbösen, bzw. das, was da teilweise los ist, sind vermutlich auch nur ein Symptom des gleichen Syndroms.

Ja und das gleiche kann man auch von Social Media und besonders finde ich Instagram behaupten. Das kollektive Geisteskrank-Sein spiegelt sich überall wieder, wo jede(r) sich in Selbstdarstellung probiert “zu vermarkten”.

Irgendwie ist es mit Abstand betrachtet sogar lustig. Wie gesagt, ich habe selbst zwar kein Profil auf Tinder & Co, aber es gibt so viele threads auf Reddit zum Beispiel r/girlsontinder oder /guysontinder oder auch /niceguys etc, wo man einfach die gängigen Maschen sieht, sich fremdschämen, oder sich amüsieren kann, ohne selbst mit zu mischen. Ansonsten und überhaupt wird man eh überall eigentlich angebaggert, online. Viel weniger tun es in real life!
Ich persönlich bin online viel gehemmter, als im echten Leben. Denn da sieht man einfach besser, wen man vor sich hat. Also ich bin absolut nicht überzeugt von online dating.

gruselich schrieb:Also ich bin absolut nicht überzeugt von online dating.

Aber ganz schlecht ist es auch nicht. Immerhin habe ich meinen jetzigen Partner übers Online-Dating kennengelernt, und wir sind jetzt schon seit über 10 Jahren zusammen.

Das Problem bei Realbegegnungen ist halt unter anderem, dass man normalerweise überwiegend auf Personen trifft, die gar nicht auf der Suche nach einem Partner sind, weil sie sich in einer Partnerschaft befinden. Ich fand es immer wesentlich mühsamer, jemanden zu finden, der überhaupt ebenso an einem Kennenlernen interessiert war.

@martenot

Ich möchte dir absolut zustimmen!

Ich hatte in den letzten 20 Jahren zwei längere Beziehungen mit sehr interessanten Frauen, die ich in einem bekannten Online-Portal zur Partnersuche gefunden habe und auch meine heutige Ehefrau habe ich Online kennengelernt, wenn auch nicht auf einem reinen Dating-Portal, sondern einem Diskussionsforum.

Zu den von dir genannten Vorteilen kommt auch hinzu, dass man im Alltag im Wesentlichen immer wieder die gleichen Personen trifft. Außerdem kann man vorab schon Interessen bekunden und auch seinen Suchradius überregional erweitern.

Den Blödsinn, mit den "untervögelten Exemplaren von der Resterampe" kann ich auch nicht bestätigen. Natürlich gibt es in solchen Foren einen gewissen Anteil an problematischen Figuren, die die dort gegebene, anfängliche Anonymität ausnutzen. Die muss man eben ausfiltern. Ich habe dort jedenfalls einige interessante Menschen kennengelernt.

martenot schrieb:Ich fand es immer wesentlich mühsamer, jemanden zu finden, der überhaupt ebenso an einem Kennenlernen interessiert war.

Das ist aber online auch nicht anders, wenn man den „Casual“ Sektor mal nicht betrachtet. Es ist schlussendlich alles ein bisschen Glück, Zufall und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Online fand ich es manchmal anstrengend, das Frau zwar mehr wollte, ich aber nicht. Wenn ich dann schon Telefonnummer etc rausgegeben habe, brauchte ich an und zu etwas Geduld.