Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

PrivateEye schrieb:Aber der Mensch braucht nun einmal eine Pufferzone zur Natur und deren Bewohnern

Schreibt einer, der den Fischen aufs Dach steigt. ;)
Der Mensch dringt nun mal auf nahezu allen Ebenen in die Natur ein und da drängt die Bewohner an den Rand bzw. engt sie ein. So wenig wie die Lösung ist Haie auszurotten, damit man ungestört Wassersport treiben kann ist das übermäßige Wegschießen beim Wolf. Predatoren erfüllen einen Zweck im Ökosystem und dass es die Jäger seit Jahrzehnten nicht gebacken bekommen darf ja wohl als erwiesen gelten.

Heide_witzka schrieb:Schreibt einer, der den Fischen aufs Dach steigt. ;)

Immerhin beiße ich die nicht! :D

Wie gesagt, ein (sinnvolles) Eingreifen des Menschen ist schon gefragt, in allen Bereichen. Und etwas 100 % perfektes wird es wohl auch nie geben. man muss eben tun, was machbar ist. Aber eben nichts tun ist auch keine Option.

Natürlich sind Haie nicht von Natur aus böse und Menschenfresser. Aber wenn der Mensch immer massiver in deren Lebensräume und Jagdgründe eintritt, die Tiere fälschlicherweise sogar anfüttert, dann kommt es eben zu negativen Zwischenfällen. Leider.

Ebenso könnte ähnliches geschehen, wenn Menschen Wölfe anfüttern. Selbst wenn dies in guter Absicht geschieht. Damit wird alles durcheinander gebracht und verändert. Auch wenn der Wolf gewiss ein erhabener König des Waldes sein mag, ein Kuscheltier ist er deswegen noch lange nicht.

PrivateEye schrieb:Ebenso könnte ähnliches geschehen, wenn Menschen Wölfe anfüttern.

Hab ich so hier in Deutschland noch nicht verfolgen können.
Bei Rotwild etc. ist das in manchen Gegenden wohl Usus.

Heide_witzka schrieb:Hab ich so hier in Deutschland noch nicht verfolgen können.

Es war ja nur als ein Vergleich gedacht. Rehe und ihre Futterkrippen sind wohl unbedenklich, aber bei Carnivoren geht es ja nicht nur um die Ernährung per se, sondern halt auch das Jagd- und Revierverhalten selber.

Bären und Waschbären werden ja scheinbar auch irgendwie magisch von Mülltonnen und deren Inhalten angezogen und trollen sich dann halt im menschlichen Einzugsgebiet, wo sie eigentlich gar nichts verloren haben.

Wenn die Scheu vor dem Menschen verloren geht, kann das bei Haien oder Wölfen eben schneller mal ins Auge gehen als bei Bambi.

Nach der Grütze (Entscheidungen sollen lediglich Betroffene fällen dürfen^^), die gestern hier im Thread entleert wurde kommt jetzt das Klagelied.
Mal eine Frage an die Sängerin.

@Optimist
Du hast ja nun schon Seiten mit deinem Mitleid für Tiere gefüllt, bist du Veganer?
Bemühst du dich zumindest das dir mögliche zu tun, um Tierleid zu mindern?
Wenn nicht, dann sind deine Klageposts wahrscheinlich nicht mal die Zeit wert sie zu lesen.

Wölfe springen 2 m hoch.
Alle?
Immer?
Menschen springen fast 9 m weit.
Wie weit springst du @Optimist ?
Diese aus den Fingern gesaugten Dystopien sind doch albern.

@teleman

teleman schrieb:Gefühltermassen bin ich der einzige Jäger.
Der, der dann nachher wenn alle zu Ende diskutiert haben, handeln soll.
Könnt euch alle drauf verlassen. Werde ich NICHT!
Und ich stehe damit nicht alleine.

Warum wollen Jäger eigentlich, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird, wenn sie dann doch nichts tun wollen?
Macht in meinen Augen wenig Sinn. Sollte dein Revier Teil eines Wolfsreviers werden, sprechen wir uns wieder.

Sobald der Wolf einen entsprechend guten Erhaltungszustand hat, wird er seine Jagdzeiten bekommen, da bin ich ganz sicher. So etwas

weisnixx schrieb am 07.11.2023:wenn man ihn sich weiter ungehemmt verbreiten lässt, was ja scheinbar das Ziel des BfN ist.

ist in meinen Augen ein äußerst dummer Standpunkt und der User war auch außer Stande ihn sinnvoll zu unterfüttern.

@Tussinelda

Ich jage in NRW. In einem Wolfsgebiet.
Also ist das was ich da schreibe weder bulshit oder dumm sondern zu 100% zutreffend.
Einfach aus der Praxis frei heraus hier in dieses weiße Feld reingetippt.
Die Versuche beleidigend zu wirken werte ich als Zeichen der Hilflosigkeit
und des Unvemögens sachlich zu bleiben.

In Hochwildrevieren richten wilderne Hauskatzen keinen Schaden an.
Warum also 5,- EUR für eine Patrone verschwenden.

Unter normalen Umständen ist eine Kontrolle der Bestände kein Problem.
So 100% Kontrolle gibt es sowieso nicht. Da hat man es einfach mit der Natur zu tun und die lässt sich
unmöglich kontrollieren.

Bei neuen Arten (Waschbär oder Nilgänse) war es in der Vergangenheit nie ein Problem die mit ins Jagdrecht zu nehmen
um zu versuchen die Verbreitung zu stopen oder wenigsstens zu verlangsamen.
Ausgerottet wurde in jüngster Zeit bisher durch die Jagd noch keine Spezie.

Bei Wölfen liegt das Problem anders.
Für Waschbär gibt es keine Verrückten die nachts welche suchen.
In keinem Forum wird über den 100% Schutz von Nilgänsen diskutiert.
Keiner wird verklagt wenn er einen Goldschakal ärgert oder sogar erlegt.

@teleman
Dann kannst Du aber keine allgemeine Aussage treffen. Und das hast Du, ohne Einschränkung.
Weshalb ich Dir mitteilte, dass diese Aussage bs ist, sogar mit 2 links, die das belegen.

Waschbär und Nilgänse sind keine heimischen, ausgerotteten Arten.

Und auch der Goldschakal darf nicht geschossen werden

teleman schrieb:Könnt euch alle drauf verlassen. Werde ich NICHT!

So, das haben wir jetzt davon. Wenn das Wolfsrudel das Kind schon umzingelt und die Zähne fletscht, wird dieser werte Herr Jäger dann NICHT schiessen, weil er nach dieser Diskussion hier keinen Bock (sic!) mehr hat.

Optimist schrieb:was hat das alles damit zu tun, was ein Wolf kann oder nicht kann?

(Das bezog sich auf das potentielle Sprungvermögen von Wölfen)
Nixe! Auch der Wolf ist allerdings ein Tier mit vorhersagbaren Verhaltensweisen. Und da einmal etablierte Rudel sich nicht signifikant in ihrer Größe ändern, muss man aus meiner Sicht ansässige Gruppen erziehen und nicht ständig Tiere entnehmen, die für das soziale Gefüge und Erziehung des Nachwuchses eventuell sehr wichtig sind. Das schafft eigentlich nur noch mehr Probleme.

canisrex schrieb:Und da einmal etablierte Rudel sich nicht signifikant in ihrer Größe ändern, muss man aus meiner Sicht ansässige Gruppen erziehen und nicht ständig Tiere entnehmen

Erziehen anstatt schießen wäre mir ohne Frage auch viel lieber.
Du meinst mit Erziehen sicherlich Vergrämungsmethoden oder?

Was meinst du, wie diese funktionieren könnten?
Wurde hier im Thread dazu auch schon manches diskutiert und ist eben auch nicht so einfach wie man sich das als Laie vorstellt.

@Optimist
Ich nehme mal an, dass effektive Maßnahmen hier schon diskutiert wurden.

In Kurzform: die Vergrämung muss von den Wölfen unbedingt mit der Sicherungsmaßnahme verbunden werden (gut sichtbarer, vielleicht zusätzlich auch akustisch wirkender Zaun); der Elektroschutz muss direkt über dem Boden anfangen und die negative Erfahrung nachhaltig sein.

Schutzhunde sind m.W. auch recht sinnvoll.

Nochmal: grundsätzlich halte ich die Entnahme für nicht zielführend.
Erstens müssten die dann neu einwandernden Tiere auch andauernd abgeschossen werden (das freut wohl ausschließlich Förster und Jäger, die "Spass" daran haben) und zweitens reduziert das die Angriffe nicht, da einwandernde Tiere die Gruppen immer wieder auffüllen.
Dafür sorgt man aber für "Chaos" in der Rudel-Hierarchie und erzeugt "anarchistische" Einzeltiere und unberechenbare Gruppen.

edit:
"fun fact":

Schließlich fallen in ganz Frankreich jedes Jahr weit über 1000 Schafe und Ziegen streunenden Hunden zum Opfer. Für solche Verluste aber erhalten die Züchter keinen Cent staatliche Entschädigung, während die Behörden „Wolfsschäden“ komplett erstatten. Grund genug für die Schäfer, hinter jedem Strauch einen Wolf zu sehen, spotten die Naturschützer.

Quelle: https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Wie-Frankreich-mit-der-Ausbreitung-der-Raubtiere-umgeht-527167.html (Archiv-Version vom 19.01.2022)

canisrex schrieb:In Kurzform: die Vergrämung muss von den Wölfen unbedingt mit der Sicherungsmaßnahme verbunden werden (gut sichtbarer, vielleicht zusätzlich auch akustisch wirkender Zaun); der Elektroschutz muss direkt über dem Boden anfangen und die negative Erfahrung nachhaltig sein.

Obedience für Canis Lupus. :D

Dir ist klar, dass die Territorien bis 300 Quadratkilometer groß sind? Wo sollen die akustischen Zäune denn überall hupen? Am Dorfrand gibt es da schon für die HSH die rote Karte. Außerdem, wenn Wölfe merken, dass es nicht beißt, lernen sie das ganz schnell zu ignorieren.

Strom direkt über dem Boden, was ist mit dem stromstörenden Bodenbewuchs? Strom - bei ,090 cm vorgeschriebener Zaunhöhe springt er einfach drüber, höhere mobile Zäune halten die Wind- und Schneelast nicht, feste hohe Zäune springt der Wolf an (kein Bodenkontakt, bedeutet kein Stromschlag) und klettert drüber. Oder buddelt sich drunter.

Kann sich jetzt jeder mal einen 10 Hektar Weidefläche vorstellen und die per Hand wolfssicher umzäunen , mit Untergrabschutz und starkem Strom - wünsche ganz viel Spaß dabei!
Förderung (falls überhaupt) gibt es max für das Material, nicht für die Arbeitskraft.

@Dawn

Nach einer (1) google-Suche:

Wir empfehlen Ihnen das 120 cm hohe Euro-Wolfsnetz mit Wolfsschutzklammer und Wildverbiss-Schutz (Art.Nr.: 27280). Die Wolfsschutzklammer wird direkt an den Erdanschluss des Elektrozaungerätes angeschlossen und sichert so, unabhängig von der elektrischen Leitfähigkeit des Bodens, eine optimale Stromleitung im oberen Bereich des Wolfsnetzes! Auf diese Weise ist selbst auf trockenen oder mit Schnee bedeckten Böden immer die nötige Zaunspannung gewährleistet! Aufgrund der engen und bodennahen Maschen ist weder ein Hindurch- noch Unterschlüpfen des Elektrozauns möglich. Die orange Signalfarbe verstärkt die optische Abschreckung des Elektronetzes!

Quelle: https://www.weidezaun.info/info/ratgeber/wolfabwehr-schafe-schuetzen#:~:text=Die%20Wölfe%20erhalten%20bei%20Berührung,den%20sichersten%20Schutz%20vor%20Wölfen!

@canisrex, aus deinem Link:

Aufgrund der engen und bodennahen Maschen ist weder ein Hindurch- noch Unterschlüpfen des Elektrozauns möglich.

die schreiben hier nichts von der Möglichkeit des Überspringens.
Bei 1,20 m kann ein Wolf locker darüber springen.

Die orange Signalfarbe verstärkt die optische Abschreckung des Elektronetzes!

wie Dawn schon schrieb, das gilt auch für Farben:

Dawn schrieb:Außerdem, wenn Wölfe merken, dass es nicht beißt, lernen sie das ganz schnell zu ignorieren.

canisrex schrieb:Ich nehme mal an, dass effektive Maßnahmen hier schon diskutiert wurden.

ja, und dabei wurden immer wieder die "Haken" der diversen Maßnahmen festgestellt.

Tussinelda schrieb:Waschbär und Nilgänse sind keine heimischen, ausgerotteten Arten.

Ist doch egal ob die schon mal hier waren oder nicht. Noch nie oder vor 200 oder 300 Jahren.
Die Tiere sind nunmal jetzt da.

Goldschakal ist vieleicht ein ungeeignetes Beispiel da es nicht mal 100 Tiere gibt in der BRD.

canisrex schrieb:So, das haben wir jetzt davon. Wenn das Wolfsrudel das Kind schon umzingelt und die Zähne fletscht, wird dieser werte Herr Jäger dann NICHT schiessen, weil er nach dieser Diskussion hier keinen Bock (sic!) mehr hat.

Wer in der Nähe ist macht was in seiner Macht steht um zu helfen.
Wenn ihr nicht daneben steht... Ruft den Nabu an!

Dem werten Herr Jäger macht der Wolf in seinem Revier keine Probleme. Die ziehen so alle paar Monate mal durch.
Aber die Menschen!
- Ein Schäfer der mich anschreit weil ich nichts machen kann.
- Die Irren die ihre läufigen Hündinnen mit einem Wolf paaren lassen wollen.
- Mehr als 50 Autos die nach einem Wolfsriss nachts die Feldwege nach dem Wolf absuchen
- die agressive Stimmung selbst hier im Forum

Wenn hier nur die schreiben dürften die mal einen Wolf gesehen haben....
Ich denke dann schreibt hier keiner mehr. Mich eingeschlossen.

teleman schrieb:Aber die Menschen!
- Ein Schäfer der mich anschreit weil ich nichts machen kann.
- Die Irren die ihre läufigen Hündinnen mit einem Wolf paaren lassen wollen.
- Mehr als 50 Autos die nach einem Wolfsriss nachts die Feldwege nach dem Wolf absuchen
- die agressive Stimmung selbst hier im Forum

Und die Lösung dieser Probleme? Wölfe abschießen? (Ernstgemeinte Frage)

Optimist schrieb:a, und dabei wurden immer wieder die "Haken" der diversen Maßnahmen festgestellt.

Nun, wenn man halt davon ausgeht, dass es keine geeigneten Maßnahmen gibt und in Zukunft geben kann - tja dann muss man halt alle Wölfe ausrotten.
Dann bleiben ja nur noch die Tiere, die von streunenden Hunden angegriffen werden (gibt es hier in D überhaupt eine nennenswerte Anzahl? Na jedenfalls, die müssen wir natürlich auch abschießen).
Und der Luchs..., naja, lassen wir das.

canisrex schrieb:Dann bleiben ja nur noch die Tiere, die von streunenden Hunden angegriffen werden

das wäre nur konsequent, ja.
Und so viel ich weiß dürfen Jäger ja auch streunende Hunde schießen. Ob sie es tun, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Die umgekehrte Nicht-Konsequenz: Wölfe dürfen nicht geschossen werden, weil sie unter Schutz stehen... (die Gründe stehen auch auf einem anderen Blatt).

canisrex schrieb:(gibt es hier in D überhaupt eine nennenswerte Anzahl?

glaube ich nicht. Natürlich büchsen Hunde ab und zu mal aus, werden dann aber auch schnell wieder gefunden.
Ich hatte in meinem bisherigen Leben gerade 2 Mal einen kleinen Hund durch ein Dorf laufen sehen. Und ich war vor paar Jahren noch sehr oft in Wäldern und auf Wiesen.

Optimist schrieb:glaube ich nicht. Natürlich büchsen Hunde ab und zu mal aus, werden dann aber auch schnell wieder gefunden.

naja, es gibt ja Zahlen durch Risse von Hunden.....hatten wir hier schon, Du bekommst einen jagenden oder wildernden Hund auch wahrscheinlich eh nur dann mit, wenn in der Nähe der Besitzer ist und verzweifelt pfeift und ruft