Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

@Dawn
na dann ist ja gut, dann muss man ja auch keine Angst vorm Wolf haben, sondern das machen, was sowieso empfohlen wird und Du ja plötzlich auch als wirksam ansiehst. Interessant.

Tussinelda schrieb:na dann ist ja gut, dann muss man ja auch keine Angst vorm Wolf haben, sondern das machen, was sowieso empfohlen wird und Du ja plötzlich auch als wirksam ansiehst. Interessant.

Ob das bei jedem Wolf funktioniert, bezweifele ich und natürlich ganz besonders, wenn man auf ein Wolfsrudel trifft. Jedoch sind diese Verhaltensempfehlungen das fast einzige, was einem In Deutschland erlaubt ist, um einen oder mehrere Woelfe abzuschütteln, es gibt da kaum Alternativen.

Bis auf den § 228 Notstand BGB, den ich jederzeit entsprechend nutzen wuerde, sollte es gefährlich werden.

§ 228 Notstand
Wer eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, um eine durch sie drohende Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht widerrechtlich, wenn die Beschädigung oder die Zerstörung zur Abwendung der Gefahr erforderlich ist und der Schaden nicht außer Verhältnis zu der Gefahr steht. Hat der Handelnde die Gefahr verschuldet, so ist er zum Schadensersatz verpflichtet.

https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__228.html#:~:text=Wer%20eine%20fremde%20Sache%20besch%C3%A4digt,Verh%C3%A4ltnis%20zu%20der%20Gefahr%20steht.
.

Tussinelda schrieb:sondern das machen, was sowieso empfohlen wird

empfohlen wird kein langsames Arm-ausbreiten und diese dann in dieser Stellung ruhig haltend (so wie man das bei Gänsen macht), sondern mehr eine Art Rumfuchteln mit den Armen - zumindest verstand ich die bisherigen Publikationen dahingehend.
Und das halte ich für eher gefährlicher weil evtl. provozierend wirkend.

Aber man kanns ja mal ausprobieren, was besser wirkt, wenn man mal einen Wolf trifft. 😉😜

Optimist schrieb:empfohlen wird kein langsames Arm-ausbreiten und diese dann in dieser Stellung ruhig haltend (so wie man das bei Gänsen macht), sondern mehr eine Art Rumfuchteln mit den Armen - zumindest verstand ich die bisherigen Publikationen dahingehend.

man soll sich groß machen......

Sollte es zu einem Aufeinandertreffen kommen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und Abstand zu halten. Besonders Jungtiere sind noch neugierig und ziehen sich eventuell nicht sofort zurück. Auf keinen Fall sollte man in solch einer Situation davonrennen, da dies ein Verfolgungsverhalten des Tieres auslösen könnte. Sollte der Wolf sich Ihnen wider Erwarten nähern, bleiben Sie stehen und machen Sie sich groß. Nähert sich das Tier weiter, sollten Sie eher einen Schritt auf den Wolf zugehen, als zurückweichen und versuchen, das Tier damit einzuschüchtern.

Quelle: https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/wolf-verhalten-100.html
das ist etwas anderes, als den Wolf zu "lenken"

Tussinelda schrieb:das ist etwas anderes, als den Wolf zu "lenken"

von mir aus.
Ihn jedoch zu "lenken" - in dem Sinne dass er von mir weg geht - kann mMn auf keinen Fall schaden.
So wie eben besagter Hund dann wegging, mir sein Hinterteil zuwendend. Genau das würde ich bei einer Wolfsbegegnung bezwecken.
Und durch das Arm-ausbreiten macht man sich gleichzeitig eben auch größer - was halt nicht schaden kann im Sinne von Einschüchterung.


Alles in allem bin ich froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Werde ich demnächst mal noch bei anderen Hunden ausprobieren 😁 und hoffe inständig, dass ich es niemals bei einem Wolf nötig haben werde zu versuchen.

Optimist schrieb:Werde ich demnächst mal noch bei anderen Hunden ausprobieren

wieso solltest Du das machen? Laufen da ständig streunende Hunde rum, die Du "lenken" musst?

Tussinelda schrieb:Laufen da ständig streunende Hunde rum

keine streunende, sondern Hunde, welche in Grundstücksnähe manchmal auf einer wenig befahrenen Straße rumlaufen.
Lustig fand ich ja, dass der heutige Hund mein Auto anbellte und als ich ausstieg sofort ruhig wurde (erst das große Maul habend und dann "den Schwanz eingezogen" 😁)

Tussinelda schrieb:wieso solltest Du das machen?

Aus Interesse heraus wie sie reagieren (private Verhaltensforschung), empirische Erfahrungen sammeln usw.
Wer weiß, vielleicht kann das bei einer späteren Wolfsbegegnung sogar nützlich sein.
Und ja (gleich mal vorbeugend), ich weiß es doch - ein Hund ist kein Wolf. Aber sie haben dennoch gewisse Ähnlichkeiten im Verhalten. Außerdem wird ja auch nicht ein Wolf wie der Andere sein.

Optimist schrieb:empfohlen wird kein langsames Arm-ausbreiten und diese dann in dieser Stellung ruhig haltend (so wie man das bei Gänsen macht),

Man kann das ja mal bei einem Schwan versuchen, der gerade seine Brut verteidigt , bevor man sich mit einem Wolf anlegt :D

Ich habe ein Schild am Tor: "Vorsicht frei laufende Hunde. Wenn Hunde kommen, flach auf den Boden legen und auf Hilfe warten. Wenn keine Hilfe kommt - Viel glück!"

Ich mache das besser ab, bevor es jemand ernst nimmt.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich mache das besser ab, bevor es jemand ernst nimmt.

für so doof musst du mich nun jetzt auch wieder nicht hinstellen. 😉

Vielleicht sollte erst mal der Nabu oder wer auch immer empfahl, mit den Armen zu gestikulieren oder rumzufuchteln mal ausprobieren ob das bei einem wilden Wolf (nicht einem Gezähmten) wirklich hilfreich wäre oder eher einen Wolf noch provozieren würde.

Frau.N.Zimmer schrieb:Man kann das ja mal bei einem Schwan versuchen, der gerade seine Brut verteidigt

bei meinem angedachten Szenario gings aber um keinen Wolf, der etwas verteidigt, sondern lediglich um einen neugierigen Wolf ohne Aggressionen.

Optimist schrieb:Aus Interesse heraus wie sie reagieren (private Verhaltensforschung), empirische Erfahrungen sammeln usw.

und wenn der Hund anders reagiert als erwartet, dann ist es ganz schnell ein "Problem"hund, nur weil Du "Verhaltensforschung" betreibst. Ist eine super Idee.

Optimist schrieb:Vielleicht sollte erst mal der Nabu oder wer auch immer empfahl, mit den Armen zu gestikulieren oder rumzufuchteln mal ausprobieren ob das bei einem wilden Wolf (nicht einem Gezähmten) wirklich hilfreich wäre oder eher einen Wolf noch provozieren würde.

das wurde ausprobiert

Optimist schrieb:bei meinem angedachten Szenario gings aber um keinen Wolf, der etwas verteidigt, sondern lediglich um einen neugierigen Wolf ohne Aggressionen.

was bin ich froh, dass Du das unterscheiden kannst

Tussinelda schrieb:und wenn der Hund anders reagiert als erwartet, dann ist es ganz schnell ein "Problem"hund, nur weil Du "Verhaltensforschung" betreibst

ich kenne alle Hunde dort und die kennen mich. Da besteht wenig Gefahr, dass die mich angreifen würden.
Und wenn doch, wäre es sehr fies von mir, wenn ich den Hundehalter anzeigen würde, wenn es ja allein meine Schuld wäre.

Tussinelda schrieb:das wurde ausprobiert

ich hoffe auch bei wilden Wölfen und nicht bei Gezämten.
Und hast du evtl. ein Beleg dafür, das würde mich jetzt echt interessieren, wie man da vorging.

Tussinelda schrieb:was bin ich froh, dass Du das unterscheiden kannst

ja stell dir vor, ich bin differenzierungsfähig.

Tussinelda schrieb:das wurde ausprobiert

wenn es bei einem oder ein paar klappt, muss es trotzdem nicht bei allen klappen - jeder Wolf ist anders.
Am Ende - wenn es nicht klappt - läufts dann trotzdem darauf hinaus:

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn keine Hilfe kommt - Viel glück!

Optimist schrieb:ja stell dir vor, ich bin differenzierungsfähig.

nur kannst Du gar nicht wissen, ob der Wolf in der Nähe seine Welpen hat, ob er alleine ist, krank oder sonst etwas. Da kannst Du noch so "differenzierungsfähig" sein. Das nennt man Selbstüberschätzung.

Optimist schrieb:ich hoffe auch bei wilden Wölfen und nicht bei Gezämten.

nicht nur bei Wölfen, alle Wildtiere vermeiden möglichst eine Auseinandersetzung mit einem größeren, übermächtigen Gegner, das solltest Du wissen, Du "Verhaltensforscher"

Tussinelda schrieb:alle Wildtiere vermeiden möglichst eine Auseinandersetzung mit einem größeren, übermächtigen Gegner,

das steht ja außer Frage, bezweifle ich auch nicht. Aber DAS war ja vorhin bei mir gar nicht das Thema, sondern ein Gestikulieren und herumfuchteln mit den Armen oder den Wolf zu beschießen und damit evtl. aggresiv zu machen, ihn zu provozieren.
Da habe ich erhebliche Zweifel ob das nicht eher kontraproduktiv wäre, als wenn man die Arme ausgebreitet eher ruhig lässt - zumindest anfänglich.

Wenn der Wolf dann trotzdem weiter auf einen zu kommt, könnte man es ja dann immer noch so versuchen wie es angeraten wird. Dann wäre es egal ob er durch mich provoziert würde, weil er sich ja offensichtlich sowieso nicht abschrecken ließ.

Also mich würde echt interessieren, wie solche Studien speziell bei wilden Wölfen aussahen und nicht nur bei irgendwelchen Wildtieren.

Optimist schrieb:Aber DAS war ja vorhin bei mir gar nicht das Thema, sondern ein Gestikulieren und herumfuchteln mit den Armen oder den Wolf zu beschießen und damit evtl. aggresiv zu machen, ihn zu provozieren.

nur geht es nicht um Provokation, sondern um Abschreckung, Einschüchterung. Und hysterisches Gefuchtel wird meines Wissens nirgends propagiert.

Tussinelda schrieb:nur geht es nicht um Provokation, sondern um Abschreckung

menno, das weiß ich doch auch - mir gehts aber um den unerwünschten Nebeneffekt einer möglichen Provokation -> jetzt verständlich genug was ich meine?

Tussinelda schrieb:hysterisches Gefuchtel

warum übertreibst du so? von "hysterisch" war auch bei mir keine Rede.
Es war aber eben auch nicht davon die Rede, die Arme ruhig zu halten, sondern diese zu bewegen und sogar den Wolf zu beschießen - und dies als Sofortmaßnahme.
Damit (wegen "sofort") habe ich ein Problem.
Wenn eher ruhiges Verhalten nichts bringt, kann man das obige ja dann immer noch versuchen.

Und es geht mir speziell um die Arme (was man damit machen soll) bei den empfohlenen Maßnahmen. Da nützt es auch nichts zu sagen, man soll sich ruhig verhalten, wenn man jedoch anrät, den Wolf zu beschießen usw.

Optimist schrieb:für so doof musst du mich nun jetzt auch wieder nicht hinstellen. 😉

Entschuldige bitte! Ich habe dich wirklich nicht persönlich gemeint :)

Optimist schrieb:das steht ja außer Frage, bezweifle ich auch nicht. Aber DAS war ja vorhin bei mir gar nicht das Thema, sondern ein Gestikulieren und herumfuchteln mit den Armen oder den Wolf zu beschießen und damit evtl. aggresiv zu machen, ihn zu provozieren.
Da habe ich erhebliche Zweifel ob das nicht eher kontraproduktiv wäre, als wenn man die Arme ausgebreitet eher ruhig lässt - zumindest anfänglich.

Das Problem wird sein, dass niemand von uns den betreffenden Wolf einschätzen kann. Es wird auch nicht so sein: " Kennst du einen Wolf, kennst du alle" Ich würde nicht ohne Not anfangen zu experimentieren. Das geht ja bei Hunden schon oft schief. Sich größer machen kann schon helfen, muss aber nicht bei jedem Tier.

Frau.N.Zimmer schrieb:wird auch nicht so sein: " Kennst du einen Wolf, kennst du alle"

genau, das schrieb ich auf der vorhergehenden Seite auch mal.
Und deshalb zweifle ich u.a. auch an den Verhaltensempfehlungen der Experten.

Frau.N.Zimmer schrieb:Sich größer machen kann schon helfen, muss aber nicht bei jedem Tier.

klar. Aber einen Versuch ist es evtl. wert und dann markt man halt ob es nützt. Ich würde dieses Größermachen halt auf alle Fälle ruhig ausführen, nicht gestikulierend.
Aber ob so oder so, ich würde mir so und so bei einer Wolfsbegegnung in die Hose machen 😉

Optimist schrieb:Aber ob so oder so, ich würde mir so und so bei einer Wolfsbegegnung in die Hose machen 😉

Bis der Wolf eine wirkliche Gefahr für Menschen würde, wäre ich eh schon tot. Letztendlich gibt es ja kaum ein Wesen, von dem keine geringe Gefahr ausgeht. Ein Bekannter wurde von einem Rehbock aufgespießt als ihm dieser durch die Windschutzscheibe flog. Das ganze Leben ist unberechenbar.

Optimist schrieb:Und deshalb zweifle ich u.a. auch an den Verhaltensempfehlungen der Experten.

Wie sollte die Empfehlung denn aussehen? Es gibt doch immer Risiken. Und das scheint mir die beste Maßnahme zu sein dieses Risiko zu minimieren. Einen 100% Schutz gibt es bei so einer Wolfsbegegnung nun mal nicht. Und wird es auch nie geben.

Pestsau schrieb:Wie sollte die Empfehlung denn aussehen?

mMn so, dass man sagt, zunächst erst mal nur mit den "mildesten" (am wenigsten provokanten) Mitteln beginnen:
Ruhig bleiben (auch die Arme ruhig halten falls man diese ausbreiten oder hoch nehmen will um sich größer zu machen).
Erst wenn das nicht hilft, gestikulieren und Krach machen.
Hilft dies auch nicht, dann erst den Wolf beschießen.

SO in der Art hatte ich es bis jetzt noch nicht gelesen. Sondern bei mir kam immer an, dass man zwar ruhig bleiben soll, bzw. nicht wegrennen, aber trotzdem sofort gestikulieren, Krach machen und evtl. beschießen soll -> also alles mehr oder weniger gleichzeitig und NICHT in einer Abfolge je nach Reaktion des Wolfes.
Vielleicht hatte ich da aber auch was falsch interpretiert.

Jedenfalls ich für meinen Teil würde - zumindest theoretisch - so vorgehen wie ganz oben beschrieben.