Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

knackundback schrieb:Da wäre mein Messer schon längst draussen :)

was willst du mit deinem Messer gegen - gleich 3 - Wölfe ausrichten?
Während du auf den Einen einstichst, haben die Anderen beiden dich längst am Wickel.

Versuch macht klug :)

knackundback schrieb:Und ich kann das gut einschätzen, weil ich mal eine Zeitlang mit aggressiven Hunden gearbeitet habe.

deshalb kannst Du inschätzen, dass Wölfe 100mal gefährlicher wären? :D alles klar.

Wer mit aggressiven Hunden gearbeitet haben will weiß aber auch, dass ein Messer eine der denkbar ungünstigsten Waffen ist.

Tussinelda schrieb:Wer mit aggressiven Hunden gearbeitet haben will weiß aber auch, dass ein Messer eine der denkbar ungünstigsten Waffen ist.

Steh mal vor einem zähnefletschenden Pitbull. Im Angriffsverhalten schenken sich Wölfe und Hunde nichts. Ich darf leider keine richtige Waffe führen, sonst hätte ich schon längst eine...

Optimist schrieb:was willst du mit deinem Messer gegen - gleich 3 - Wölfe ausrichten?
Während du auf den Einen einstichst, haben die Anderen beiden dich längst am Wickel.

Das ist der Grund, warum ich das gepostet habe.Was machen denn der Wanderer, die Hundehalterin und der Jogger, wenn sie drei hungrigen Jungwoelfen auf Wanderschaft begegnen und keine Kettensaege dabei haben? Um Hilfe rufen? 110 wählen?
Es ist ja augenscheinlich nicht so, dass das für so einen Fall empfohlene klatschen & rufen hilfreich ist. Für einen Fall wie in Polen hat der Bund einfach keinen Plan und in der Presse liest man sehr oft, dass der Wolf ja so unglaublich harmlos ist.

@knackundback
sehe ich auch so.

Dawn schrieb:Es ist ja augenscheinlich nicht so, dass das für so einen Fall empfohlene klatschen & rufen hilfreich ist.

Vielleicht könnte man noch tanzen, das verwirrt die Wölfe bestimmt...

knackundback schrieb:Ich darf leider keine richtige Waffe führen,

wir in Österreich dürfen echte Messer haben. Nicht die kurzen Stummel in Deutschland 🙃

@knackundback

Ein Messer ist aber wirklich denkbar schlecht.
Vorallem wenn es "ein langes" ist wie du extra betonst.
Erstens kann dies schon verboten sein und zweitens ist die Gefahr, dass du dich damit verletzt, warscheinlich größer als dass du damit einen Wolf niederstichst, der dich gerade anspringt.
Wenn du schon der Meinung bist dich vor Wildtieren schützten zu müssen, dann nutze doch wenigstens offiziell erlaubtes Tierabwehrspray. Wenn du damit ein wenig übst, dann ist die Chance sogar recht hoch, dass du in Richtung Wildtier sprühst, anstatt dir selbst ins Gesicht. Aber auch hier ist Vorsicht angebracht, denn wie schnell wird der Wind vergessen, wenn einem ein bedrohlich wirkendes Tier vor den Füßen steht. ;)

knackundback schrieb:Versuch macht klug :)

Und tötet einen sehr wahrscheinlich. Schon einmal von einem Hund angegriffen worden?

Messer halte ich auch für eher ungeeignet. Je nach Länge nicht nur nicht erlaubt sondern auch nicht so schnell "einsatzbereit" also Springermesser und Butterfly sind schnell und effektiv, wenn man damit um kann, aber fallen unter "verboten" und kannst im Zweifelsfall schon beim "Mitführen" dann der Polizei erklären.
Pfefferspray in Panikmodus wenn es nicht wirklich geübt ist? Bei ungünstigen Wind verätzt du dir nur selbst die Augen und Atemwege. Mit Hustenanfall deinerseits ist eine Abwehr noch schwieriger.
Ich hab schon seit längerem für den "Notfall" einen Handtaschenviehtreiber bei mir. Allerdings eher wegen der aufdringlichen teils angetrunkenen Zweibeinigen "Stadtwölfe". Aber was Bullen, jetzt meine ich schon die "Paarhufer", in Zaum hält sollte auch beim Wolf funktionieren. Die Dinger sind stärker als ein Teletak für Hunde oder ein Weidezaungerät. Sind zwar auch nicht für die Handtasche gedacht aber das kannst der Polizei eher klarmachen als ein Springer- oder Bowimesser.

https://www.stallbedarf24.de/Nutztier/Rinder-und-Kaelberhaltung/Viehtreiber/

Man kann auch ganz einfach unaufgeregt und ohne Waffe in den Wald gehen. Mache ich schon seit Jahrzehnten so, und das obwohl ich nur 20km vom Wolf entfernt wohne. Solltet ihr mal versuchen. Hat auch den Vorteil, das man weniger "Gepäck" dabei hat. ;)

Pestsau schrieb:Man kann auch ganz einfach unaufgeregt und ohne Waffe in den Wald gehen

das dachten sich aber diese Waldarbeiter auch.
Hast du darauf eine Antwort?:

Dawn schrieb:Was machen denn der Wanderer, die Hundehalterin und der Jogger, wenn sie drei hungrigen Jungwoelfen auf Wanderschaft begegnen und keine Kettensaege dabei haben? Um Hilfe rufen? 110 wählen?
Es ist ja augenscheinlich nicht so, dass das für so einen Fall empfohlene klatschen & rufen hilfreich ist. Für einen Fall wie in Polen hat der Bund einfach keinen Plan und in der Presse liest man sehr oft, dass der Wolf ja so unglaublich harmlos ist.

Vielleicht wenigstens sowas mitnehmen?:

sybel schrieb:Ich hab schon seit längerem für den "Notfall" einen Handtaschenviehtreiber bei mir.

Optimist schrieb:das dachten sich aber diese Waldarbeiter auch.

was hat sich in den letzten Jahren an Verletzungen durch Wolfangriffe im EU-Raum getan?
Wir drehen uns seit ein paar Jahren bei diesem Thema im Kreis ... bin nicht auf dem letzten Stand.

@Optimist

Warum sollte ich für sowas Geld ausgeben? Diese Elektroschocker sind teils auch sehr umstritten. Die Wirksamkeit dieser hängt halt auch von vielen Faktoren ab. In erster Linie müsste man den Shocker entweder permanent in der Hand haben, oder zumindest irgendwo am Gürtel schnell griffbereit. In der Handtasche wirds wohl zu lange dauern. Ich halte nichts von Waffen. Erst recht nicht, wenn es kaum einen Grund gibt diese mitzuführen.

@Bishamon
Die NINA Studie wurde aktualisiert. Fazit:

Die Studie zeigt, dass ein Angriff durch Wölfe auf Menschen nicht völlig auszuschließen ist. Die Wahrscheinlichkeit ist aber so gering, dass sie nicht statistisch-sinnvoll berechnet werden kann. Obwohl die Wolfspopulation in Mitteleuropa und Nordamerika in den letzten 20 Jahren zugenommen hat, hat sich die Angriffshäufigkeit nicht erhöht. Die Studie aus 2002 fand 68 Übergriffe in Europa und Nordamerika von 1950-2002, acht davon tödlich, 37 aufgrund von Tollwut. Von 2002-2020 wurden in diesen Regionen 14 Übergriffe registriert, zwei davon tödlich. Grund für die Abnahme der Angriffe ist die Ausrottung der Tollwut. Die Häufigkeit der Angriffe aus sonstigen Gründen ist auf einem gleichen, sehr geringen Niveau geblieben.

Quelle: https://www.nabu.de/news/2021/04/29806.html

hier das Update
https://brage.nina.no/nina-xmlui/handle/11250/2729772

hier die Erkenntnisse auf Deutsch
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/210419_nina_studie_zusammenfassung.pdf

Tussinelda schrieb:hier das Update

Danke :)

4.2 Europe

Poland.
In June 2018 three people were bitten by a wolf in the town of Wetlina in southeast
Poland, an adult on June 12th and two children, aged 8 and 10 on June 26th.
...
In August 2018 a wolf was reported having bitten a person in the Notecka Forest in western
Poland during a barbeque party.
...
Croatia
On 22nd March 2009 a 67-year-old man was attacked by a wolf in his backyard in northeast Croatia. He suffered major damage to his hands, arms, leg and face.
...
North Macedonia.
On 29th January 2016 a 58- year-old man encountered a wolf that had got into his sheep barn.
...
Kosovo.
In July 2019 media in Kosovo reported a number of stories about wolf attacks in the Hani i Elezit region of southern Kosovo. According to the media one attack on a five-year-old child resulted in bite injuries that required hospital treatment.
...

Italy.
In June 2020 ... The wolf was reported to having attempted to bite a 6-year-old girl and wounded a jogger.

https://brage.nina.no/nina-xmlui/bitstream/handle/11250/2729772/ninarapport1944.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Wenn ich jetzt keinen Fehler beim Lesen und Herumschneiden gemacht habe:
4 Verletzte Polen, 1 Verletzter Kroatien, 2 Verletzte Italien, 1 Verletzter Kosovo, 1 Verletzer Mazedonien

Bei 15 000 Wölfen.

Bishamon schrieb:was hat sich in den letzten Jahren an Verletzungen durch Wolfangriffe im EU-Raum getan?

darum gehts nicht, der Punkt ist doch: es kann was passieren, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist - eine Bedrohungssituation meine ich, sh wie bei den Waldarbeitern.

Pestsau schrieb:Warum sollte ich für sowas Geld ausgeben?

Okay.
Aber du hast darauf noch nicht geantwortet:

Dawn schrieb:Was machen denn der Wanderer, die Hundehalterin und der Jogger, wenn sie drei hungrigen Jungwoelfen auf Wanderschaft begegnen und keine Kettensaege dabei haben?

wie gesagt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, aber es könnte passieren - was machst du dann - wohlgemerkt, wenn es nicht nur 1 Wolf ist und die 2, 3 oder noch mehr sich nicht vertreiben lassen?

Pestsau schrieb:Diese Elektroschocker sind teils auch sehr umstritten. Die Wirksamkeit dieser hängt halt auch von vielen Faktoren ab

von welchen Faktoren hängt das ab? (interessiert mich auch ganz allgemein, also nicht nur auf den Wolf bezogen).
Oder hattest du mit den Faktoren das hier gemeint?:

Pestsau schrieb:In erster Linie müsste man den Shocker entweder permanent in der Hand haben, oder zumindest irgendwo am Gürtel schnell griffbereit. In der Handtasche wirds wohl zu lange dauern.

also wenn ich in einem Waldgebiet mit einem Hund spazieren gehen würde, dann würde ich tatsächlich so einen Viehtreiber mitnehmen, damit ich mich sicherer fühlen könnte.

Pestsau schrieb:Ich halte nichts von Waffen. ...

ich normalerweise auch nicht. Aber ich habe halt so ein Sicherheitsbedürfnis, auch wenn Wahrscheinlichkeiten gering sind.

Optimist schrieb:es kann was passieren

Es kann immer was passieren. Also was soll deiner Meinung nach passieren? Soll jetzt jeder ne Waffe bei sich haben weil es Wölfe gibt? Soll jeder der durch den Wald geht einen Helm tragen weil ihm ein morscher Ast auf den Kopf fallen könnte? Sollte man auf Sport verzichten weil das Verletzungsrisiko zu hoch ist?

Optimist schrieb:wie gesagt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, aber es könnte passieren

Was soll ich dazu sagen? Ich bin in der Situation nicht dabei gewesen. Die Berichterstattungen sehen ja schon recht unterschiedlich aus. Was wirklich gewesen ist, werden nur die Waldarbeiter wissen.

Ansonsten gibt es immer noch die altbewährten Mittel zu denen immer wieder geraten wird. Dazu braucht es auch nicht zwingend eine Kettensäge.

Optimist schrieb:von welchen Faktoren hängt das ab?

Gib einfach mal bei Google Elektroschocker ein. Da wird das ausführlich erklärt.

Optimist schrieb:ich normalerweise auch nicht. Aber

Ist einer dieser Sätze die schon für sehr viel Verwirrung gesorgt haben.

Steht dir ja frei sowas mitzunehmen. Ob es wirklich nötig ist, steht auf einem anderen Blatt.

Optimist schrieb:darum gehts nicht, der Punkt ist doch: es kann was passieren

Ja. In Österreich sterben pro Jahr 2-3 Menschen durch einen Blitz:

Zurzeit ist es also wahrscheinlicher durch einen Blitz zu sterben, als durch einen Wolf.

https://www.aldis.at/presse/pressemeldungen/

@Optimist
Hast du vor Blitzen Angst?

Pestsau schrieb:nicht zwingend eine Kettensäge.

Wobei die schon was hat :)

Optimist schrieb:also wenn ich in einem Waldgebiet mit einem Hund spazieren gehen würde

hier hatte ich vergessen: "Waldgebiet in dem es Wölfe gibt" - oder gleich "Wolfsgebiet" ;)

Bishamon schrieb:Hast du vor Blitzen Angst?

ja, genau so sehr wie vor einem Wolf - wenn ich in ein Wolfsgebiet gehen würde.