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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

14.148 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Tiere, Gefahr ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 13:20
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Sorry aber das stimmt so nicht. Man setze sich mal mit der Jagd auf Füchse auseinander
Das ist auch reguliert und hilft anderen Arten.
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Nein. Die Natur reguliert sich selbst. Nicht der Mensch reguliert die Natur.
Aber nicht aus menschlicher Sicht. Das kann man anzweifeln, aber ein klares "Ja" oder "Nein" ist immer eine persönliche Meinung.
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Oder ein anderes Beispiel sind die Färöer Inseln wo nur aus Spaß etliche Delfine getötet werden.
Ich ging auch von Deutschland aus. Das woanders auf dieser Welt diverse Arten grenzelos bejagt werden, ist klar.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 13:34
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Aber nicht aus menschlicher Sicht. Das kann man anzweifeln, aber ein klares "Ja" oder "Nein" ist immer eine persönliche Meinung.
Der Mensch steht also über der Natur oder wie soll ich das verstehen? Das hat nichts mit Meinung zu tun.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Das ist auch reguliert und hilft anderen Arten.
Auch das ist ein großer Irrtum. Zahlen aus Luxemburg belegen das.
Seit 2015 ist in Luxemburg die Fuchsjagd verboten. Die Horrorszenarien, die seitens des lokalen Jagdverbands FSHCL, aber auch von den deutschen Kollegen seinerzeit projiziert wurden, sind nicht ansatzweise eingetreten: Umweltministerin Carole Dieschbourg bestätigt auf eine parlamentarische Anfrage der Opposition hin, dass es nach fünf Jahren keine Indizien für eine Zunahme der Population der Füchse in Luxemburg gebe. Kontrollen und Zählungen mit Wildkameras würden eher auf einen stabilen, gleichbleibenden Bestand hindeuten.
Quelle: https://www.google.com/amp/s/www.presseportal.de/pm/amp/133267/4657845
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Ich ging auch von Deutschland aus. Das woanders auf dieser Welt diverse Arten grenzelos bejagt werden, ist klar.
Ist im Prinzip doch ganz egal wo das stattfindet. Es sind dann doch nur unterschiedliche Tiere die bejagd werden. Die Grundeinstellung der Jäger bleibt doch die Selbe.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 13:45
Zitat von gastricgastric schrieb:Reicht es dahingehend nicht einen blick in die natur zu werfen? Wirklich große überpopulationen halten sich nicht auf
Ok, du hast keinen Beleg.
Deine "Empfindung" Bezüglich Natur ist nicht konstruktiv und nur eine Behauptung.
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Sorry aber das stimmt so nicht. Man setze sich mal mit der Jagd auf Füchse auseinander
Kannst du das bitte mal erklären? Verstehe ich nicht


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 13:47
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Kannst du das bitte mal erklären? Verstehe ich nicht
Siehe mein Link im letzten Beitrag


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 13:48
@Pestsau
Ach so, es hatte für mich den Anschein, dass du auf die Verwertbarkeit hinaus wolltest.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 13:57
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Deine "Empfindung" Bezüglich Natur ist nicht konstruktiv und nur eine Behauptung.
@Krautwurm
Was soll das? Warum machst du das?
Es ist erwiesen, dass Wölfe aktiv dazu beitragen, dass Wildbestände vitaler werden und Ökosysteme natürlich im Gleichgewicht gehalten werden. Durch die Rückkehr des Wolfes und dessen natürlich regulierende Einwirkung auf den Wildbestand, verändert sich auch das Verhalten der Hirsche und Rehe. Sie werden vitaler, wandern mehr umher und fressen nicht immer an denselben Orten die jungen, frischen Triebe ab. Dies verringert die übermässig grossen Wildschäden am Wald und der Vegetation. Die Vegetation hat mehr Zeit um wieder nachzuwachsen und die Schutzwälder können sich besser und rascher verjüngen. Dadurch werden Erosion und damit Erdrutsche, Lawinen und Hochwasser auf natürliche Weise verhindert und davon profitieren auch die Lebensgemeinschaften von Insekten, Fischen, Vögeln über Biber bis hin zum Menschen.

Im Gegensatz zum menschlichen Jäger, der ein erlegtes Tier immer aus dem Wald nimmt und keiner sonst davon profitieren kann, frisst der Wolf meist nicht die gesamte Beute auf einmal. Die verstreuten Kadaverteile bedeuten für viele Aasfresser eine lebenswichtige Nahrungsquelle und bilden somit für viele Organismen notwendige ökologische Nischen. Mit der Anwesenheit des Wolfes wird das Nahrungsnetz grösser, da die Nutzniesser wiederum eine Nahrungsgrundlage für andere Tiere darstellen. Auch werden viele Destruenten (Bakterien, Pilze, Würmer) das restliche Aas zersetzen und aus dem toten Material wieder anorganische Stoffe (sehr nährstoffreiche Erde) erzeugen, die wiederum eine Grundlage für viele Pflanzen ist.
Quelle: https://chwolf.org/woelfe-kennenlernen/oekosystem/wolf-als-teil-des-oekosystems
(Originalveröffentlichung: Thilo Gross, Lars Rudolf, Simon A. Levin, Ulf Dieckmann: Generalized Models Reveal Stabilizing Factors in Food Webs Science (2009), 10.1126/science.1173536)

__________

Zahlen am Rande der Diskussion - in Anbetracht dessen, dass eigentlich nur der Wolf selbst der Feind des Wolfes ist:
Die Anzahl aufgefundener toter Wölfe (Totfunde) lag bei 138 Tieren, davon sind 107 durch Verkehrsunfälle gestorben. Bei 13 Wölfen war die Todesursache natürlichen Ursprungs, neun Wölfe wurden illegal getötet, bei fünf Wölfen war die Todesursache nicht zu ermitteln und vier Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen im Monitoringjahr 2020/2021 entnommen.
https://www.bfn.de/pressemitteilungen/aktuelle-wolfszahlen-bundesweit-157-rudel-bestaetigt


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:03
@sooma
Danke für einen Beleg und den Brückenschlag zum Wolf ^^


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:04
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Ok, du hast keinen Beleg.
Biologieunterricht..... aber gut, erstmal für kinder:
https://www.oliverkohlhaas.de/%C3%B6kologie-1/populationsdichte/

Dann wiki:
Wikipedia: Populationsdynamik

Oder für studierende erklärt:
https://www.studysmarter.de/schule/biologie/oekologie/populationsdynamik/


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:12
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Der Mensch steht also über der Natur oder wie soll ich das verstehen? Das hat nichts mit Meinung zu tun.
Auch Wölfe werden irgendwann "reguliert", wenn sie zuviel werden. Die Frage ist nicht ob der Mensch darüber steht, sondern ob er sich darüber stellt und das macht man ja nun mal.
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Auch das ist ein großer Irrtum. Zahlen aus Luxemburg belegen das.
Zahlen sind es nicht wirklich, aber gut. Wenn es in Luxemburg aller Anschein nach klappt, kann man es ja auch hierzulande versuchen.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:19
@gastric
Prima, wäre auch toll, wenn du nun aus deinem, meinetwegen Wiki Beleg das, wesentliche zitieren könntest.
Nach kurzer Durchsicht habe ich nicht gesehen, wo stehen soll, dass die Natur sich selbst regelt.

Ganz im Gegenteil, es stand
Hier gilt womöglich das Räuber-Beute-System, wobei der Mensch die Rolle des Räubers einnimmt, aber weitere Faktoren spielen ebenfalls bedeutsame Rollen, darunter die Schweinepest und die wegen der Schweinepest verstärkte Bejagung, durch die die Übertragungsrate verringert wurde
Quelle: Wikipedia: Populationsdynamik


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:25
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Die Frage ist nicht ob der Mensch darüber steht, sondern ob er sich darüber stellt und das macht man ja nun mal.
Das muss aber nicht bedeuten das es auch richtig ist. Ich stelle sowas halt in Frage.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:28
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Das muss aber nicht bedeuten das es auch richtig ist. Ich stelle sowas halt in Frage.
der Mensch muss sich in gewisser Weise und in manchen Bereichen durchaus über die Natur stellen, denn sonst könnte er auch in seiner Wohnung z.B. Mäuse und Ratten rumlaufen lassen (sind ja auch ganz süß, aber wenn es zu viele wären, wird es ungemütlich ;) ).
Und beim Wolf sehe ich es ähnlich, wenn der sich zu sehr ausbreiten würde.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:31
@Krautwurm
Das wesentliche war im studilink zu lesen... kompakt zusammengefasst, kürzer gehts nicht und den satz "die natur reguliert sich selbst" wirst du wohl nirgends finden.
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Ganz im Gegenteil, es stand
Ist ja nicht das gegenteil.... mensch nimmt rolle des räubers ein.... wolf ist räuber. Den "regeln" folgend können wir dem wolf die regulierung durchaus "überlassen". Krankheiten, naturkatastrophen und und und sind btw ebenfalls natürliche faktoren.... alles nachzulesen in den links.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:37
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Das muss aber nicht bedeuten das es auch richtig ist. Ich stelle sowas halt in Frage.
Und das meine ich. Das ist deine persönliche Meinung und Jäger haben vermutlich eine Andere. Da gibt es kein richtig oder falsch.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:der Mensch muss sich in gewisser Weise und in manchen Bereichen durchaus über die Natur stellen, denn sonst könnte er auch in seiner Wohnung z.B. Mäuse und Ratten rumlaufen lassen (sind ja auch ganz süß, aber wenn es zu viele wären, wird es ungemütlich ;) ).
Und beim Wolf sehe ich es ähnlich, wenn der sich zu sehr ausbreiten würde.
Da liegen halt die Argumente für die Jagd. Wenn es jedoch nicht sein muss (wie vermutlich bei dem Fuchs), bin ich auch für ein Verbot.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:51
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Und das meine ich. Das ist deine persönliche Meinung und Jäger haben vermutlich eine Andere. Da gibt es kein richtig oder falsch.
Das war aber auf die Aussage bezogen das die Natur sich selbst regelt. Und das macht sie. Das hat für mich nichts mit Meinung zu tun. Mir ist schon klar das der Mensch sich vor bestimmten Dingen schützen muss. Liegt auch in unserer Natur. Es ist aber ein Unterschied sich vor Gefahren zu schützen bzw sein Überleben zu sichern indem man sich zb vor Wind und Wetter schützt oder ob man Tierarten aus Egoismus ausrottet. Das haben wir in den letzten Jahrhunderten mehr als genügend getan. Gelernt hat der Mensch daraus aber immer noch nichts. Die Auswirkungen die wir eleben zeigen sich ja immer deutlicher.

@Optimist

Stellt sich doch eher die Frage warum Mäuse bzw Ratten überhaupt erst in die Häuser kommen.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 14:53
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Stellt sich doch eher die Frage warum Mäuse bzw Ratten überhaupt erst in die Häuser kommen.
na aber doch sicher nicht, weil sie draußen nicht genug finden?
Vielleicht sind sie auch einfach nur neugierig - so wie auch vereinzelte Wölfe? ;) (...wenn sie durch Siedlungen spazieren)


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 15:01
@Optimist

Mäuse, Ratten und Marder etc nisten sich gern in Dächer oder Hauswände ein weil wir ihnen dadurch einen Unterschlupf geben. Liegt doch eher am Menschen ihnen dort keinen Zugang zu gewähren. So verhält es sich doch auch mit den Wölfen und den Tieren auf der Weide. Sowas nennt man Prävention. Es nützt doch nichts die Tiere unnötig zu töten. Das Verhalten der Tiere wird sich dadurch kaum ändern. Es führt doch nur dazu das die Bestände dezimiert werden.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 15:08
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Mäuse, Ratten und Marder etc nisten sich gern in Dächer oder Hauswände ein weil wir ihnen dadurch einen Unterschlupf geben
okay, daran hatte ich vorhin nicht gedacht.
Mit Vögel ists genau so, die bohren sich in die Wärmedämmung von Blöcken auch gerne Löcher und bauen sich darin Nester.
Aber das ist ja dann auch schwierig das zu verhindern. Wenn man ein Nest zu macht ist kurze Zeit später ein Neues da.
Auch Eichhörnchen bauen sich gerne Nester unter dem Dach von Großblöcken. Ist alles sehr niedlich, aber natürlich nicht erwünscht.

Ich warte noch auf den Zeitpunkt, wenn Wölfe vielleicht auch auf ähnliche Ideen kommen und sich vielleicht Unterschlüpfe in Scheunen oder ähnlichem suchen ;) ... da sie ja mangels großer Wälder zuweilen menschlichen Siedlungen nahe kommen.


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 15:09
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich warte noch auf den Zeitpunkt, wenn Wölfe vielleicht auch auf ähnliche Ideen kommen und sich vielleicht Unterschlüpfe in Scheunen oder ähnlichem suchen ;) ... da sie ja mangels großer Wälder zuweilen menschlichen Siedlungen nahe kommen.
Viel Spaß beim warten. :D


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Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

26.01.2022 um 23:12
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:aber ohne die Jagd vermehrt sich das Wild ja nun mal.
Zitat von gastricgastric schrieb:Nicht unendlich. Ohne jagd stellt sich auf lange sicht ein gleichgewicht ein. Wir hätten ohne jagd einen kurzen anstieg und kämen dann aufgrund begrenzter ressourcen auf lange sicht auf eine stabile population sowohl beim jäger als auch beim gejagten. Zu vorfällen, die in menschennähe ablaufen, wird es aber sowohl mit als auch ohne jagd immer wieder kommen. Die jagd durch den menschen verlangsamt das wachstum der populationen lediglich. Wildschwein und reh vermehren sich hier wie die karnickel.... auch teils durch den jagddruck.
Zitat von PestsauPestsau schrieb:Die Natur reguliert sich selbst. Nicht der Mensch reguliert die Natur.
Genauso ist es @Pestsau und @gastric
Die Natur reguliert sich von selbst

Anerkannte Wissenschaftler und Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. Der renommierte Wildbiologe Prof. Dr. Josef Reichholf betont, dass sich waldbewohnende Tierpopulationen schon immer selbst reguliert haben – nicht etwa durch Beutegreifer wie Wolf oder Luchs, sondern in erster Linie durch natürliche Umwelteinflüsse wie Witterung, Krankheiten und Nahrungsverfügbarkeit. [4]

Der Biologe Dr. Karl-Heinz Loske sieht in der Jagd lediglich ein überflüssiges Hobby, das der Befriedigung der Jagdlust der Jäger dient. Als Loske in jungen Jahren einen Jagdschein machte, wurde ihm schnell klar, dass dies mit Natur- und Artenschutz nicht viel gemein hat. Heute ist Dr. Karl-Heinz Loske anerkannter Experte für Landschaftsökologie, für den die Jagd aus ökologischer und moralischer Sicht nicht zu verantworten ist. [5]

Auch Prof. Dr. Manfred Niekisch, international anerkannter Experte für Naturschutz und ehemaliger Direktor des Frankfurter Zoos, unterstreicht, dass eine etwaige Überpopulation einer Tierart aufgrund von Nahrungsmangel irgendwann von ganz alleine zusammenbricht. [6] Dies ist auf die sogenannte ökologische Tragfähigkeit zurückzuführen: Je größer eine Population wird bzw. je mehr Tiere sich die limitierten natürlichen Ressourcen teilen müssen, desto schwieriger werden die Lebensbedingungen für die einzelnen Individuen. Die ökologische Tragfähigkeit und die daraus resultierende natürliche Selektion halten die Geburten- und Sterberate im Gleichwicht: Schwache Tiere überleben den Winter nicht. Nur die Stärksten setzen sich bei der Partnerwahl oder Revierkämpfen durch und überstehen Hungerzeiten. [7] [8]

Die Ökosysteme der Natur mit ihrem empfindlichen Gleichgewicht sichern das Überleben der meisten Arten auf der Erde – solange der Mensch nicht eingreift. Auch natürliche Prädatoren tragen dazu bei, dieses Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, denn sie jagen vor allem Individuen, die sehr krank und schwach sind. Im Gegensatz dazu versuchen Jäger normalerweise, die größten und robustesten Tiere zu töten – denn sie wollen ihre toten Köpfe stolz über den heimischen Kamin hängen. Doch genau diese starken und gesunden Tiere sind benötigt, um den Genpool einer Art zu erhalten. Die „Trophäenjagd“ schwächt daher die restliche Population einer Tierart.

Der Kanton Genf – in dem die Hobbyjagd seit über 40 Jahren verboten ist – ist nur ein Beispiel hierfür. Die Natur reguliert sich hier in erster Linie von selbst, was eine hohe Artenvielfalt und gesunde, stabile Wildtierpopulationen zur Folge hat. Lediglich auf massiven Druck der Landwirtschaft wird durch ausgebildete Wildhüter vereinzelt mit jagdlichen Mitteln in die Wildschweinpopulation eingegriffen.

Die Jagd ist kontraproduktiv

Die Populationsentwicklung einer Tierart lässt sich laut Prof. Dr. Reichholf in drei Phasen einteilen: In der Anfangsphase wächst die Population nur langsam an, da sich nur wenige Individuen fortpflanzen. In der Wachstumsphase pflanzen sich dann immer mehr Tiere fort, und die Population steigt an. Ist die ökologische Tragfähigkeit erreicht, so tritt die dritte Phase ein, die Stabilisierungsphase, in der die Population nicht weiter anwächst und die natürliche Selektion die Geburten- und Sterberate im Gleichwicht hält.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Populationen der Wildtiere trotz intensiver Bejagung nicht dauerhaft sinken. Im Gegenteil, die Jagdstrecken bleiben gleich bzw. steigen teilweise sogar weiter an. Laut Prof. Dr. Reichholf werden die Populationen durch die Jagd permanent auf dem Niveau der Wachstumsphase bzw. in der Phase der intensiven Fortpflanzung gehalten. [10] Darüber hinaus greift die Jagd so massiv in die Wildtierpopulationen ein, dass Altersstrukturen und soziale Gefüge zerstört werden. Aus einer in dem Fachmagazin Journal of Animal Ecology veröffentlichten Studie geht hervor, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt als in nicht bejagten, was die Geburtenrate wiederum ansteigen lässt.

Die Verluste durch die Jagd werden von den überlebenden Tieren rasch wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Im Zuge der „Hege“ und der Anlockfütterung von Wildschweinen, der sogenannten Kirrung, werden die Tiere zusätzlich massiv gefüttert, Nahrungsengpässe werden überbrückt und Populationen werden künstlich aufgepäppelt. Schließlich wollen die Hobbyjäger bei ihrem nächsten Feldzug voll auf ihre Kosten kommen. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ermittelte beispielsweise in einer Studie, dass in “untersuchten Gebieten pro erlegter Wildsau ca. 100 Kilogramm Mais verfüttert wurden“. [12]. Das sind ca. drei Kilogramm Mais pro Kilogramm Wildschweinefleisch und „mehr als in der Hausschweinemast eingesetzt wird“.
Quelle: https://www.peta.de/themen/jagd-hintergrundwissen/

Der sogenannte "Jäger":
Jäger dulden keine Konkurrenten in „ihrem“ Wald

Während die für Jäger lukrativen Arten (Rehe, Hirsche und Wildschweine) unter dem Deckmantel der „Hege“ und „Kirrung“ gefüttert und ihre Populationen somit künstlich hochgehalten werden, werden Beutekonkurrenten gnadenlos verfolgt und ausgerottet. Die Rückkehr des Wolfes und Luchses wird seitens der Jägerschaft bis heute vehement bekämpft. Füchse werden massenhaft getötet und dienen den Jägern als lebende Zielscheiben. Um die Tötung von jährlich rund einer halben Million Füchse zu rechtfertigen, wird ihnen kurzerhand das Image eines Krankheitsüberträgers verpasst, obwohl die Fakten eine völlig andere Sprache sprechen. Deutschland ist gemäß der WHO seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut [20], und der Fuchsbandwurm zählt laut Prof. Brehm vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg zu den seltensten Parasitosen Europas.

Tierquälerische Jagdpraktiken sind an der Tagesordnung

Ungeachtet des Tierschutzgesetzes begehen Jäger unter Ausschluss der Öffentlichkeit abscheuliche Tierquälereien.

Bei Treib- und Drückjagden werden die Wildtiere von Treibern und ihren Hunden in Todesangst versetzt und vor die Flinten der Schützen getrieben. Nur wenige treffen beim ersten Schuss auf die um ihr Leben rennenden Tiere. Nicht ohne Grund gibt es im Jägerlatein den Begriff der „Nachsuche“ für angeschossene Tiere. Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz sterben insbesondere bei Drückjagden – je nach Tierart – bis zu zwei Drittel der Wildtiere nicht sofort. [26] Mit zerschossenen Knochen und heraushängenden Innereien flüchten die Tiere, quälen sich oft tagelang und sterben einen qualvollen Tod.

Die Fallenjagd mit Totschlag– und Lebendfallen ist eine gängige Jagdmethode auf Fuchs, Marder, Waschbären und Co. Immer wieder geraten auch andere Wildtiere sowie Hunde und Katzen in die Fanggeräte, denn keine Falle fängt ausschließlich selektiv. Totschlagfallen sollen in der Theorie zwar sofort töten – doch in der Praxis werden die Tiere stattdessen oftmals schwer verletzt. Viele von ihnen sterben aufgrund von abgetrennten Gliedmaßen, Trümmerbrüchen oder zerquetschten Körperteilen einen langsamen und schmerzhaften Tod. In Lebendfallen werden die Tiere gefangen und anschließend mit einem Kopfschuss hingerichtet.

Das Abrichten der Jagdhunde findet, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, in sogenannten „Schliefanlagen“ statt. Hier lernen die Hunde am lebenden Fuchs, diesen aus dem Bau zu jagen. Die Füchse werden dabei wiederholt in Todesangst versetzt. Verzweifelt versuchen sie, aus ihrer Folterkammer zu entkommen – vergeblich, denn nach einem qualvollen Leben in der Trainingsanlage wartet auch auf sie der sichere Tod.

Für die Entenjagd werden die Hunde an lebenden Enten ausgebildet. Dazu werden den Enten zunächst die Flügel mit Papiermanschetten abgebunden, damit sie nicht flüchten können. Anschließend werden sie ins Wasser geworfen oder im Gebüsch versteckt, sodass der Hund sie aufstöbern und verfolgen kann. Anschließend schießt der Jäger auf die aufgescheuchte Ente, die nicht den Hauch einer Chance auf eine erfolgreiche Flucht hat.

Jäger machen ihre eigenen Gesetze und rauben allen Nichtjägern die Natur
Im Wald herrscht weitgehend Rechtsfreiheit, weil das blutige Treiben der Jäger kaum kontrolliert werden kann.
Die Jäger entscheiden gerne selbst, was Recht und Unrecht ist, denn die im leitenden Dienst arbeitenden Beamten der Jagdbehörden sind oftmals selbst Jäger. Behördlich-jagdliche Entscheidungen basieren daher häufig nicht auf fundierten wissenschaftlichen Kenntnissen und Ermittlungen. Und im Bundestag sind Jäger – gemessen am Anteil an der Bevölkerung – neunfach überrepräsentiert.

In unseren Wäldern bekommen Spaziergänger Wildtiere kaum zu Gesicht. Schon die kleinste Annäherung versetzt die Tiere in Panik und lässt sie flüchten. In Gebieten ohne Jagddruck haben Rehe und Hirsche ihre unnatürliche Scheu wieder abgelegt. Dies macht die Natur erlebbar. Kindern wird ein reales Bild der Umwelt vermittelt und Naturfreunde profitieren von friedlichen Wäldern und atemberaubenden Begegnungen mit unberührter Wildnis.
Quelle: https://www.peta.de/themen/jagd-hintergrundwissen/

Nicht nur die Jagd auf Wölfe und Füchse sollte verboten werden, meiner Ansicht nach gehört sie komplett verboten. Es spricht einfach alles für ein Verbot.


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