Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Ray. schrieb:Und Katzen gehören eh nicht in die freie Natur.

was? wohin denn dann? Eingesperrt in Wohnungen?
Und haben im Umkehrschluss dMn etwa Wölfe eine größere Daseinsberechtigung in der Natur als Katzen?

Röhrich schrieb:Wie sieht es mit den Katzen und Hunden aus, die Besitzer werden dauerhaft auch betroffen sein.

Katzen können zum Glück auf Bäume klettern 👍 - von daher also keine große Gefahr durch Wölfe.

Optimist schrieb:was? wohin denn dann? Eingesperrt in Wohnungen?
Und haben im Umkehrschluss dMn etwa Wölfe eine größere Daseinsberechtigung in der Natur als Katzen?

Ja hat er. Die Katzen bedrohen die Natur nämlich sehr stark. Sie fangen die zum Teil stark bedrohten Vögel und vermischen sich mit den wildkatzen.

Ray. schrieb:Die Katzen bedrohen die Natur nämlich sehr stark

ich finde, jedes Tier hat seine Daseinsberechtigung oder keines. Jedes Tier gehört zur Natur.

Bis auf die qual-gezüchteten (z.B. bei Hunden) - das ist dann alles andere als natürlich.

Und der Wolf bedroht ja auch andere Tiere. Am Ende frisst er sicherlich auch Vögel (mein Hund z.B. jagte diese gerne, zum Glück konnte er nicht wie er wollte).

Bishamon schrieb:Wo kann man das nachlesen?

In Deinem zitiertem.
Eigentlich wollte man vor 2023 diese Zahl nicht zulassen.


Und unten in Deinem Link zu finden

France to step up wolf culls as population surges
https://phys.org/news/2019-06-france-wolf-culls-population-surges.html
Die Wolfspopulationen in freier Wildbahn sind in Frankreich im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen, ein schneller als erwarteter Anstieg, der die Regierung dazu veranlassen wird, die Jagdquoten zu erhöhen

Warum verlinkst Du also die Bestätigung mit einer Frage? Wenn doch alles dort nachzulesen wäre?

Optimist schrieb:Katzen können zum Glück auf Bäume klettern 👍 - von daher also keine große Gefahr durch Wölfe.

Zwar keine Gefahr für die Katze, aber wohl für die vielen Piepmätze.

Katzen töten in Deutschland jährlich ungefähr 30 Millionen Vögel. Niederländische Juristen fordern jetzt, dass Katzen nicht mehr frei umherstreunen dürfen. Sie sehen in den beliebten Vierbeinern eine Bedrohung für die europäische Artenvielfalt.

Quelle: https://www.oekotest.de/geld-versicherungen/Millionen-toter-Voegel-Katzen-sollen-nicht-mehr-frei-umherlaufen-duerfen-_11044_1.html

Optimist schrieb:Aber klar, nur bissel Kolateralschaden 🙄 ...

Eben. Die Hauptsache ist doch, daß die vielen Katzen sind nicht eingesperrt sind.

peekaboo schrieb:Die Hauptsache ist doch, daß die vielen Katzen sind nicht eingesperrt sind

ich bin ja auch der Meinung, es gibt zu viele Katzen.
Jedoch sollte man die welche nun mal da sind, nicht einsperren - das ist Quälerei für die Katzen, welche Wohnungshaltung nicht gewöhnt sind.

Und wie gesagt, wenn man sich wegen der Vögel stört, die werden nicht nur von Katzen bedroht, u.a. andere Tiere und auch sicherlich die Wölfe.

Optimist schrieb:Bis auf die qual-gezüchteten (z.B. bei Hunden)

Wir wollen bitte nicht die anderen Qualzuchten vergessen. Also die vielen Milchkühe, Mastschweine und Masthühner. Wenn schon denn schon, sollte man alle aufzählen.

Optimist schrieb:Und der Wolf bedroht ja auch andere Tiere.

Tötet der böse, böse Wolf auch jedes Jahr 30 Millionen Vögel?

Optimist schrieb:Jedoch sollte man die welche nun mal da sind, nicht einsperren - das ist Quälerei für die Katzen, welche Wohnungshaltung nicht gewöhnt sind.

Und die Quälerei für die Vögel ist dabei irrelevant, oder wie ist das zu verstehen?

Optimist schrieb:Und wie gesagt, wenn man sich wegen der Vögel stört, die werden nicht nur von Katzen bedroht, u.a. andere Tiere und auch sicherlich die Wölfe.

Na, wenn das so ist und der Wolf vermutlich ein paar Vögel tötet, dann dürfen die Katzen natürlich weiter machen. Jedes Jahr 30 Millionen Vögel wird die Natur schon irgendwie verkraften und eigentlich sind 30 Millionen auch gar nicht so viel, wenn man die 700 Millionen Hühner, die jedes Jahr in Deutschland geschlachtet werden, dagegen setzt.
Meine Güte und dann wundern sich einige, warum die Welt ein einziger Schlachthof ist.
Absurd.

peekaboo schrieb:Und die Quälerei für die Vögel ist dabei irrelevant, oder wie ist das zu verstehen?

im Tierreich gilt nun mal "töten und getötet werden" - leider.
Finde ich ja auch nicht schön, ist aber nun mal so.
Und der liebe Wolf tötet nun mal auch andere Tiere - ist auch leider so.

Röhrich schrieb:In Deinem zitiertem.

No. Da steht:

Bishamon schrieb:the "viability threshold" of 500 animals

Das ist NICHT das Maximum. Sondern das Minimum für eine Population:

the level at which the population is likely to avoid becoming at risk of extinction

Die IUCN Canid Specialist Group Wildlife Conservation Research Unit, University of Oxford hält diese Zahl für zu gering.

Und die Entnahme für nicht sinnvoll und gegen den Empfehlungen der EU-Kommission:

We understand there are plans to increase the wolf quota in 2021 to remove around 20% of the
currently estimated 580 wolf individuals. Such an increased quota is neither recommendable from a
scientific nor a conservation point of view due to the following reasons:

It is estimated that the wolf population in France requires a minimum viable population of 550
individuals to survive in the wild. A population with fewer individuals will face extinction from natural
disasters or demographic, environmental, or genetic stochasticity.

Recent studies are indicating that lethal removal is not the most effective method to counter and
mitigate livestock depredation conflict, as the killing of wolves results in pack instability and
territorial turmoil. Stable packs occupying stable territories are clearly the preferred option from a
human-wolf conflict mitigation, animal welfare, and wolf population conservation perspective. This
can be achieved with a combination of non-lethal methods and monitoring.

Furthermore, increasing the wolf quota to 20% of the population is not in line with the EU Habitats
Directive and goes against the advice from the European Commission.

https://www.canids.org/resources/CSG%20France%202021%20Wolf%20Culling%20Proposal%2010Nov2020.pdf

Optimist schrieb:im Tierreich gilt nun mal "töten und getötet werden" - leider.

tja, dann gilt das ja wohl auch für den Wolf im Tierreich, oder? Du kannst das ja nihct bei Haustieren ok finden und keinesfalls unterbinden wollen, beim Wolf aber schon.

Ray. schrieb:Ja hat er. Die Katzen bedrohen die Natur nämlich sehr stark. Sie fangen die zum Teil stark bedrohten Vögel und vermischen sich mit den wildkatzen.

Und Wölfe zerstören Wiesenlandschaften, die wichtig für viele seltene Vogelarten und Insektenarten sind, weil sie andauernd Schafe und andere Weidetiere reißen (2021 4000 Tiere ) , was wiederum dazu führt, dass die Leute aufgeben und die Wiesen und Heidelandschaften verbuschen. Dazu werden unzählige Kitze im Gras gefressen. Der Wolf ist mit rund 30 % jährlicher Vermehrungsrate der Vernichter der deutschen Natur - mit Freifahrtschein.

Zu den Statistiken der Bundesländer - noch immer sind die Bundesländer nicht vernetzt und es gibt noch immer keine einheitliche Darstellung der Risse oder der Menge der Wölfe in ganz Deutschland. Technisch gesehen ist das für das Jahr 2022 einfach nur lächerlich.
. Es gibt keine übergreifende Statistik /Karte der Behörden, die die gesamten Risse in DE zeigt. Dazu hinken die Daten ein Jahr hinter dem akuellen her und Jungwölfe und Welpen werden erst gar nicht gezählt.




2020 wurden rund 4000 Weidetiere getötet, verletzt oder vermisst. Die Anzal der Rudel stieg im Vergleich zum Vorjahr in Niedersachsen um 50% . Beeindruckende Zahl.

Die Anzahl der Wölfe entwickelt sich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Niedersachsen wurden 35 Wolfsrudel gezählt, ein Zuwachs von rund 50 % gegenüber den 23 Rudeln, die es dort noch im vergangenen Monitoringjahr gab. Bundesweit steht Niedersachsen derzeit an zweiter Stelle bei der Anzahl der Wolfsrudel. In Brandenburg, dem bundesweiten Spitzenreiter, stieg die Zahl der Wolfsrudel hingegen kaum – von 47 auf 49. Auch in Sachsen wuchs die Anzahl der Wolfsrudel lediglich um eines auf 29. Mehrere Wolfsterritorien befinden sich aber an der Grenze zwischen Bundesländern.


Wie Bundesamt für Naturschutz und Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf mitteilten, kam es im Kalenderjahr 2020 in Deutschland zu 942 Übergriffen von Wölfen auf Nutztiere. Dabei wurden 3959 Nutztiere getötet, verletzt oder als vermisst gemeldet. In 2019 lag die Zahl der Übergriffe noch bei 887 Fällen, 2894 Nutztiere fielen ihnen durch Wolfsrisse zum Opfer, wurden verletzt oder als vermisst gemeldet. Innerhalb eines Jahres kamen also rund 37 % mehr Nutztiere durch Wolfsangriffe zu Schaden.

https://www.agrarheute.com/tier/wolf-deutschland-zahl-rudel-wolfsrisse-waechst-stark-588047

Optimist schrieb:Und der liebe Wolf tötet nun mal auch andere Tiere - ist auch leider so.

Okay, mit der Aussage wäre ja alles geklärt. Soll bloß keiner mehr hier rumjammern, wenn der Wolf ein paar Ausnutztiere reißt, die vom Menschen sowieso auf die Schlachtbank geschickt werden.

Tussinelda schrieb:tja, dann gilt das ja wohl auch für den Wolf im Tierreich, oder?

schrieb ich doch auch:

Optimist schrieb:Und der liebe Wolf tötet nun mal auch andere Tiere - ist auch leider so.

worauf willst du also hinaus?

Aber deshalb muss ich es doch nicht gut finden, dass es nun einen Prädiator in D gibt, der keine Fressfende hat - also quasi unbescholten "schalten und walten" kann und dabei auch noch menschlichen Schutz genießt wie kein anderes (ungefährlicheres) Tier.

peekaboo schrieb:Tötet der böse, böse Wolf auch jedes Jahr 30 Millionen Vögel?

Noch nie von den gefährlichen kletternden Wölfen gehört?
Habe ich übrigens auch nie verstanden, warum einige Leute die gegen Wölfe sind, wildernde und streunende Katzen verteidigen.
Der Wolf tötet in erster Linie zum Überleben (ähnlich Luchs und Wildkatze). Die domestizierten Freiläufer Katzen töten einfach nur aus Trieb, sprich total unnötig.
Im gleichen Atemzug sollte man dann auch entlaufene Hunde nennen, die gerne Mal wildern oder ein Blutbad auf der Weide anrichten, was dann (bis zur Überprüfung der DNA) dem Wolf in die Schuhe geschoben wird.

Ergo sollten wir evtl Mal den Umgang mit unseren domestizierten Vierbeinern überdenken, bevor wir den Wolf verteufeln.

Anmerkung bevor die Diskussion ausartet:
Ja, man muss eine Lösung im Umgang mit dem Wolf finden, aber die Ausrottung kann und darf nicht die Lösung sein und nein, ich habe keine bessere Idee als die bislang hier diskutierten.

Bishamon schrieb:Das ist NICHT das Maximum. Sondern das Minimum für eine Population:

Röhrich schrieb:der die Regierung dazu veranlassen wird, die Jagdquoten zu erhöhen

500 Wölfe für ganz Frankreich, vielleicht sollten wir auch eine derartige Höchstgrenze einführen.
Frankreich sieht die Art bei 500 Tier als nicht gefährdet an.

Vielleicht verstehst Du mich nicht, weil Du mich ja bestätigst?
Auch Dein erneuter Link bestätigt die 500 Tiere. Liest Du nicht was dort erneut geschrieben wird?

Wenn es 580 Tiere gibt, denn werden 20% davon abgeschossen.

Bishamon schrieb:Darüber hinaus steht die Erhöhung der Wolfsquote auf 20 % der Bevölkerung

Optimist schrieb:ass es nun einen Prädiator in D gibt, der keine Fressfende hat

Der größter Feind des Wolfes und aller anderen Tiere ist und bleibt immer der Mensch. Das sollte man sich immer vor Auge halten!

@Optimist

Optimist schrieb:worauf willst du also hinaus?

darauf:

Tussinelda schrieb:Du kannst das ja nihct bei Haustieren ok finden und keinesfalls unterbinden wollen, beim Wolf aber schon.

Optimist schrieb:Jedoch sollte man die welche nun mal da sind, nicht einsperren - das ist Quälerei für die Katzen, welche Wohnungshaltung nicht gewöhnt sind.

peekaboo schrieb:Der größter Feind des Wolfes und aller anderen Tiere ist und bleibt immer der Mensch.

Den Wildschweinen, Hasen oder Wolf, wäre es schlichtweg egal ob der Mensch verschwindet oder der Feldhamster.
Nur der Mensch macht sich darüber Gedanken, weil er eben nicht mehr nur an das eigene Überleben denkt, seit dem er seine Nahrungsmittel nicht allein durch jagt erzielen muss.

Anfimia schrieb:Ja, man muss eine Lösung im Umgang mit dem Wolf finden

Sowas könnte doch eine Lösung sein:

Röhrich schrieb:500 Wölfe für ganz Frankreich, vielleicht sollten wir auch eine derartige Höchstgrenze einführen.
Frankreich sieht die Art bei 500 Tier als nicht gefährdet an.

Früher oder später wird es auch bei uns eine Quote geben müssen, davon bin ich überzeugt. Und dies auf bestimmte Landstriche bezogen - nicht auf D insgesamt.

Röhrich schrieb:Frankreich sieht die Art bei 500 Tier als nicht gefährdet an.

die Wissenschaft sieht das anders.

Röhrich schrieb:Auch Dein erneuter Link bestätigt die 500 Tiere.

Aus einem Minimum-Wert hat man einen Maximum-Wert gemacht. Das war aber nicht im Sinne des Erfinders.

Röhrich schrieb:500 Wölfe für ganz Frankreich,

die Wölfe sind nur in einem kleinen Teil von Frankreich:




https://www.thelocal.com/20211124/wolves-move-in-to-northern-france-as-population-expands/

Spanien hat mehr Wölfe:

In der Gegenwart leben zwischen 2000 und 2400 Wölfe auf der Iberischen Halbinsel, davon 1500 bis 2000 in Spanien[4] und etwa 300 bis 400 in Portugal, damit bilden die Iberischen Wölfe den größten und stabilsten Bestand im westlichen Europa.

Wikipedia: Iberischer Wolf