Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Optimist schrieb:Im Zweifelsfalle wären mir Bären - wenn es nicht zu viele in einer Gegend gibt - tatsächlich lieber, sofern diese genau so scheu bleiben, wie es den Wölfen nachgesagt wird

Bären sind alles andere als scheu, denn die wissen um ihre Größe und Kraft. Dagegen sind wir Menschen halt dann doch etwas zerbrechlich. Wölfe dagegen suchen sich eine Beute aus, die möglichst keine Gefahr mit sich bringt.
Bären siehst du in Canada auch mal gemütlich am Straßenrand und die stören sich nichtmal, wenn Autos anhalten, die Menschen aussteigen und teilweise viel zu nah ran gehen um zu fotografieren.
Bären dringen auch in Wohngebiete ein, dringen in menschliche Hütten ein, sie sind einfach mal recht gemütliche Tiere und haben keine so große Scheu wie Wölfe.

Optimist schrieb:Desweitern weiß ich nicht, inwieweit Bären Schafe und andere Nutztiere auf Weiden reißen. Falls nicht, wäre das auch ein großer Unterschied.

Bären reißen auch mal Kühe. ;)
Ein Bär hat ganz andere Kräfte, verglichen mit dem Wolf.

Vomü62 schrieb:Frage an die Experten: Wie wird es eigentlich ausgehen, wenn alle Reviere besetzt sind? Fallen die dann übereinander her, oder machen die dann einen auf Wildschwein und Fuchs und kommen in die Dörfer und Städte?

Dann ziehen sie immer weiter. Deutschland ist ja nicht umgeben von Mauern, Todesstreifen und Stacheldraht. Ich denke mal irgendwann wird es eine natürliche begrenzung geben. Vielleicht bekommen sie nur noch so viele Welpen wie nötig. Wölfe sterben ja auch ein mal. Und wenn es wirklich zu viele werden, dann wird es sicher auch passieren, dass Wölfe geschossen werden dürfen.

Vomü62 schrieb:Wohin gehen die "vergrämten", wenn alle Territorien besetzt sind?

Sie ziehen weiter, bis sie ein eigenesTerritorium gefunden haben.

Vomü62 schrieb:Wir sind hier nicht in Kanada...

Stimmt. Wir sind hier in Deutschland...

Optimist schrieb:wir leben doch aber in einem viel dicht besiedelterem Land, kann man doch gar nicht vergleichen.

Vielleicht fragt man mal in Afrika, wie die Bauern es schaffen ihre Herden vor Löwen und anderen Raubtieren zu schützen, ganz ohne teure Zäune, Strom und hastenicht gesehen.

Optimist schrieb:Ja in Gebieten wo keine Menschen leben.
Wenn sich Mensch und Raubtier ein Gebiet teilen, finde ich das nicht gut.
Entweder müsste der Mensch oder das Raubtier weichen.
Sorry, wenn ich da so konsequent denke.

Dort wo Löwen leben, leben aber auch Menschen. Was meinst du denn warum die ihre Herden schützen müssen?
Auch wo Tiger leben gibt es Menschen. Der Mensch hat nahezu die komplette Erde besiedelt, sollen deswegen alle Raubtiere ausgerottet werden? Die Eisbären lassen wir mal, dass macht der Mensch ja schon auf eine andere Weise...

Man könnte auch fragen ob der Wolf dieses Gebiet nicht schon vor dem Menschen besiedelt hatte, vielleicht sollten wir Europa entvölkern?

Tarddiad schrieb:Sie ziehen weiter, bis sie ein eigenesTerritorium gefunden haben.

Na, da bin ich ja beruhigt. Wenn alle Territorien besetzt sind, ziehen sie also weiter, bis sie ein neues gefunden haben.
Hätte ich auch selber drauf kommen können, ich Dussel...

@Vomü62

Es wird schon eine natürliche Bregrenzung geben, dort wo Wölfe nicht ausgerottet wurden geht es doch auch.
Es wird auch Revierkämpfe geben, die Verlierer vielleicht getötet und es bleibt ja noch der regulierende Mensch. Ab einer bestimmten Anzahl, wird es auch eine Abschussquote geben.

Vomü62 schrieb:Na, da bin ich ja beruhigt. Wenn alle Territorien besetzt sind, ziehen sie also weiter, bis sie ein neues gefunden haben.
Hätte ich auch selber drauf kommen können, ich Dussel...

Tja, der Wolf kümmert sich halt nicht um Grenzen. Er ist sich nicht darüber im Klaren, das er gerade in Deutschland ist. Bedenke, Natur reguliert sich immer von selbst. Nicht der Mensch die Natur.

Bone02943 schrieb:dort wo Wölfe nicht ausgerottet wurden geht es doch auch.

Ich denke mal, dort ist auch keine dicht besiedelte Kulturlandschaft, in der sich gar nichts mehr natürlich regelt wie hier bei uns.
Aber gut, irgendwie regelt sich tatsächlich alles. Die Frage ist, ob uns das dann gefällt.

@Vomü62

Am Ende bleibt ja noch der regulierende Mensch. Andere Tiere werden ja auch geschossen, weil sie sonst überhand nehmen würden. Ich denke mit dem Wolf wird es auch passieren, sollte die Population zu groß werden.
Dann wird halt geschaut wie viele Wölfe es gibt und man gibt eine bestimmte Anzahl zum Abschuss frei.

Tarddiad schrieb:Natur reguliert sich immer von selbst.

Der Wildbestand in D wird vom Menschen gesteuert.

Bishamon schrieb:Der Wildbestand in D wird vom Menschen gesteuert

Momentan ja. Zeitlich gesehen macht er das aber noch nicht sehr lange.

Tarddiad schrieb:Wir sind alle ein Teil dieser Natur, und im Endeffekt ist der Mensch auch nur ein Tier auf diesem Planeten.

Sprach's und stieg in seinen Tesla.

Ich würde mir ja mal deutlich mehr Realismus und weniger Romantik bei manchen Aussagen wünschen.

Und die Sache mit dem Löwen hat schon einen furchtbar langen Bart in diesem Thread.
Wenn man ein bisschen 1 + 1 zusammenrechnen w ü r d e, dann käme man auch schon selbst drauf. Was passiert also, wenn in Ländern wie Afrika oder Kamtschatka Wölfe an die eigenen Tiere wollen? Genau, es wird geschossen. Ist doch gar nicht so schwer, da selbst drauf zu kommen.

Die Luxusvariante der Vergrämung hatte ich auch schon vor ewigen Zeiten erwähnt:

Dawn schrieb:Nun, in den afrikanischen Kontinent passt Deutschland schlappe 86 mal rein. Davon abgesehen, würde kein Löwe einen Besuch in Dörfern oder gar in Nairobi lang überleben.

Bevölkerungdichte Afrika: 31 Menschen/km2 Deutschland: 230 Menschen/km2

Bei 2 Kilometern Annäherung an Dörfer gibt es Alarm. Würden wir dieses System auch in Deutschland nutzen (so wir denn jemals einen Wolf zum Besendern fangen können) hätten wir bei unserer Bevölkerungsdichte einen dezenten Dauerpiepton ;)

-----

Wenn die Löwen bestimmte Linien überqueren, verschickt das System Warnungen: "Wir haben zwei virtuelle Zäune errichtet. Geo-Zaun 1 beschreibt die Grenze zwischen kommunalem Weideland und touristisch genutzten Gebieten. Geo-Zaun 2 ist zwei Kilometer von den Dörfern entfernt", sagt Stein. Wird der erste Zaun durchbrochen, erfolgt eine Mitteilung. Nähern sich die Löwen den Dörfern, greifen die Forscher ein. Sie versuchen, die Tiere zu vertreiben, und starten eine Telefonkette, um die Bewohner zu warnen.

https://m.heise.de/tr/artikel/Unsichtbare-Zaeune-fuer-Loewen-und-Rinder-3725759.html?fbclid=IwAR1gBku9cc25mVTZwyMGEWF8Gb3VrJosPzJuxlmFlzkPL4eimUxUmXBdXys

Beitrag von Dawn (Seite 88)

Dawn schrieb:Ich würde mir ja mal deutlich mehr Realismus und weniger Romantik bei manchen Aussagen wünschen

Was ist denn bitteschön realistischer als die Natur selbst? Das hat mit Romantik nichts zu tun.

Trotzdem find ich das prowolf Getueddel ungerecht. Bei Reh u. Hirsch braucht nur ein Waldbesitzer jammern ueber seinen "grossen" wirtschaftlichen Schaden, wenn ein paar Triebe angeknabbert sind( der Verbiss ruiniert mich!) Sofort wird eine Treibjagt veranstaltet mit 30+ Mann und der Wald leergefegt. Ganz normal und ohne 100 Demonstranten mit Bambimörder Plakaten!
Aber Wolfi darf die Weiden leerfressen und Existenzen gefaehrden- und es braucht Jahre um mal Einen loszuwerden.


:mlp:

@Syndrom

Liegt vielleicht daran, dass der Wolf im vergleich ein seltenes Tier ist, welches sich erst in den letzten 20 Jahren wieder erfolgreich ansiedeln konnte, da dieser durch die menschliche Dummheit und Ignoranz praktisch in diesen Breiten ausgerottet wurde.
Bambis gibt es halt zu hauf im Wald, schon immer, sie werden auch gerne gegessen. Wolfi erinnert die Menschen vielleicht auch mehr an Hunde, ihren besten Freund also.

Tarddiad schrieb:Was ist denn bitteschön realistischer als die Natur selbst? Das hat mit Romantik nichts zu tun.

Ja, was soll ich da noch sagen, wenn man da nicht selbst drauf kommt. Da lass ich mal lieber das uralte Bild aus diesem Thread sprechen.





@Syndrom
Ganz genau!

Dawn schrieb:Ja, was soll ich da noch sagen, wenn man da nicht selbst drauf kommt. Da lass ich mal lieber das uralte Bild aus diesem Thread sprechen.

Was soll ich dazu sagen? Klar sieht man den Wolf auch mal in Städten. Tiere haben ja mittlerweile keine andere Wahl mehr. Tieren wird der Lebensraum genommen, verursacht vom Menschen, der es verlernt hat mit der Natur zu leben. Wundert dich das wirklich?

Der zitierte Beitrag von MrsK wurde gelöscht. Begründung: Vollzitat

Diese übertriebene Angst, die dort geäußert wird finde ich schon befremdlich.
Vorallem gleich wieder "Hilfe der frisst unsere Kinder".
Man sieht dass manche Menschen völlig verlernt haben, dass es um sie herum auch eine Natur ist in der es Leben gibt.
Aber ich denke diese Angst wird sich legen. Spätestens, wenn Wölfe dort so lange leben wie hier in der Lausitz, wird man auch langsam begreifen, dass Wölfe für den Menschen keine besonders große Gefahr darstellen.
Mit der Zeit wird die Anwesenheit zur Normalität.

Dawn schrieb:Ja, was soll ich da noch sagen, wenn man da nicht selbst drauf kommt. Da lass ich mal lieber das uralte Bild aus diesem Thread sprechen.

Ja und nun? Wölfe nähern sich auch mal bebautem Gebiet an, dass bleibt nicht aus. Aber dass ist auch überhaupt nicht schlimm.

@MrsK
danke für deinen Beitrag. Mitten über den Spielplatz, großartig. Da würden die Wolfkuschlerinnen wohl doch große Augen machen, wenn er an ihren Kindern Interesse zeigen würde.

Tarddiad schrieb:Tieren wird der Lebensraum genommen, verursacht vom Menschen, der es verlernt hat mit der Natur zu leben. Wundert dich das wirklich?

Ich finde deinen Einsatz gut. Bitte ausziehen und Haus zurückbauen, du besetzt ein ehemaliges Wiólfsgebiet.

Dawn schrieb:Ich finde deinen Einsatz gut. Bitte ausziehen und Haus zurückbauen, du besetzt ein ehemaliges Wiólfsgebiet.

Das ist in der Tat der Plan den ich verfolge.