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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

786 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Angst, Panik, Öffentliche Verkehrsmittel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 22:31
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja das ist dann eben mal so.......ist ja lange genug angekündigt, so dass man sich organisieren kann......
Blöd braucht es doch Autobesitzer.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:kann......Arbeitskampf hat seine Berechtigung und bringt nichts, wenn nicht überdeutlich wird, wie abhängig alle davon sind, dass diese Menschen den Job machen, den sie machen und eben auch entsprechend entlohnt werden möchten.
Arbeitskampf kennt auch Grenzen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ankündigung hin oder her ... der Depp sind halt die Leute, die sich kein Auto leisten können
Joop ein Hoch auf den Individualverkehr.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:mit ausländischen Pflegehelferinnen, die alle am lokalen Altersheim aussteigen. Was machen die am Montag? Was macht das Heim, wenn sie nicht kommen?
Streiken wäre doch was : Troll:


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 22:44
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:der Depp sind halt die Leute, die sich kein Auto leisten können.
ja, ich zum Beispiel. Ich bin von solchen Streiks betroffen, wie alle anderen auch, und? Ich habe dieses Mal "Glück", dass ich frei habe......
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Arbeitskampf kennt auch Grenzen.
und die Grenze wäre....?


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:01
@MissMary

Was wäre denn dein Gegenvorschlag? Dass nicht gestreikt wird? Dass sich die AN des öffentlichen Dienstes mit dem Lohn begnügen müssen, den sie derzeit verdienen, damit Kitas, Krankenhäuser, Bürgerdienste auf jeden Fall offen bleiben können und die Öffis fahren?

Ich kann dir sagen, wozu das führt: Da wird sich der Busfahrer, der aktuell an ein paar Tagen streikt über kurz oder lang überlegen, ob sich ein Job in der freien Wirtschaft nicht doch rentiert. Klar, da hat man dann das theoretische Risiko, dass einem gekündigt wird, wenn es dem Betrieb mal schlecht geht, aber andererseits: Fachkräftemangel, da war doch was. Irgend eine andere Stelle wird sich selbst in dem Fall finden lassen.

Da dieser Busfahrer nicht der einzige sein wird, sind irgendwann nicht mehr genug Busfahrer:innen da, um die vorhandenen Routen in dem Takt zu bedienen, den du gewöhnt bist. Mit der Konsequenz, dass der Bus eben noch seltener fährt oder Linien ganz gestrichen werden.

Dann doch lieber ein paar Tage Ausfall, über die man ja durchaus auch nicht auf dem letzten Drücker Bescheid weiß und sich dementsprechend vorbereiten kann. Zum Beispiel in Form von Fahrgemeinschaften.

Dass Linien gestrichen oder in einem anderen Takt befahren werden ist zudem kein krasses Horrorszenario der Zukunft, sondern bereits jetzt Gang und Gebe.

Vor Corona gab es hier vor Ort ein Programm, dass es Student:innen ermöglicht hat, eine bezahlte Einweisung ins Fahren von Straßenbahnen zu machen und das dann als bequemen Nebenjob auszuüben. Das Programm wurde dann allerdings wieder eingestampft. Ich weiß allerdings nicht, ob Corona der Grund ist oder die Tatsache, dass so ein Programm eher weniger nachhaltig ist. Immerhin muss man da eine Menge Geld in die Hand nehmen, um Leute, die den Job dann im Regelfall maximal 3-4 Jahre machen, ehe sie ihren Abschluss haben und danach eher keine Straßenbahn mehr fahren, erst mal aufwendig einweisen. Personal, das auf Dauer bleibt, wäre da definitiv wünschenswerter.

Seit Corona fallen hier teilweise Linien ganz aus - immerhin angekündigt - bzw fahren manchmal innerhalb der Taktung manche Straßenbahnen nicht. Letzteres merkt man dann meist aber erst an der Haltestelle, weil auch das Personal, um solche Infos in die entsprechenden Kundenapps einzupflegen, zu fehlen scheint. Auf den letzten Drücker loszufahren, wenn man zu einem Termin muss, ist daher nicht zu empfehlen. Ebenso werden wohl zum Fahrplanwechsel diverse weniger wichtige Haltestellen außer Betrieb genommen (und die liegen ja eigentlich sogar an der Strecke, da Straßenbahn), um zum ganzen Chaos nicht auch noch die üblichen Verspätungen addieren zu müssen.

Neben dem ebenfalls grassierenden Ersatzteilmangel ist für diese Situation maßgeblich ein Fachkräftemangel schuld. Leider möchte das in den aktuellen Verhandlungen die AG-Seite aber nicht sehen.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:08
@Tussinelda
@Sterntänzerin

Zumal es ja Alternativen gibt - Fahrgemeinschaften, Leihwagen, Taxis, Fahrrad, usw usw.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:14
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und die Grenze wäre....?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und die Grenze wäre..
Wikipedia: Arbeitskampfrecht (Deutschland)
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Was wäre denn dein Gegenvorschlag? Dass nicht gestreikt wird? Dass sich die AN des öffentlichen Dienstes mit dem Lohn begnügen müssen, den sie derzeit verdienen, damit Kitas, Krankenhäuser, Bürgerdienste auf jeden Fall offen bleiben können und die Öffis fahren?
Punktueller Streik. Ja man sollte schon den Gesamtschaden gering halten.

Grade der ÖD mit seinen Privilegien, finanziert von der Öffentlichkeit steht da mehr in der Pflicht, als irgendeine Firma.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Busfahrer, der aktuell an ein paar Tagen streikt über kurz oder lang überlegen, ob sich ein Job in der freien Wirtschaft nicht doch rentiert
Ja kann er ja. Soll er Reisebus fahren.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Fachkräftemangel, da war doch was. Irgend eine andere Stelle wird sich selbst in dem Fall finden lassen
So mancher öd Mensch könnte aber ein böses Erwachen haben.
Zitat von cejarcejar schrieb:Zumal es ja Alternativen gibt - Fahrgemeinschaften, Leihwagen, Taxis, Fahrrad, usw usw.
Ja klar, Fahrrad. Taxi. Ich möchte sehen wiie man 50 km zb mit dem Fahrrad fährt. Morgens um 6 Uhr

Ich wusste gar nicht das überall Hunderte Leihwagen gibt.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Leider möchte das in den aktuellen Verhandlungen die AG-Seite aber nicht sehen.
Vielleicht sollte alle Mal auf den Schuldenstand ihrer Kommune Schauen


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:21
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ja klar, Fahrrad. Taxi. Ich möchte sehen wiie man 50 km zb mit dem Fahrrad fährt. Morgens um 6 Uhr

Ich wusste gar nicht das überall Hunderte Leihwagen gibt.
Ich glaube auch nicht das man überall hunderte von Leihwagen bräuchte. Aber wenn ich tatsächlich 50km morgens fahren müsste, hätte ich mich frühzeitig um einen gekümmert, denn der Streik ist lange angekündigt, also überraschen dürfte es niemanden.

Trotzdem steht jedem Menschen außer Beamten das Recht auf Arbeitskampf zu - außer in Deiner Meinung, da natürlich nur an bei den Menschen wo man auch ja nichts davon merkt...


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:23
Zitat von cejarcejar schrieb:Ich glaube auch nicht das man überall hunderte von Leihwagen bräuchte
Nicht? So wenig Menschen nutzen den ÖPNV?
Zitat von cejarcejar schrieb:Trotzdem steht jedem Menschen außer Beamten das Recht auf Arbeitskampf zu - außer in Deiner Meinung, da natürlich nur an bei den Menschen wo man auch ja nichts davon merkt...
Arbeitskampf ist nicht gleich Arbeitskampf.

Wie immer geht es um die Verhältnismäßigkeit.

Man wird sehen wohin es führt.

Ein hoch auf die Autoindustrie


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:28
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nicht? So wenig Menschen nutzen den ÖPNV?
Nö, ich glaube nicht das so viele Menschen 50km einfache Strecke am Tag Arbeitsweg haben und dabei den ÖPNV nehmen, ohne eine Alternativen zu haben, denn auch andere Dinge ausser STreik können zu Problemen im ÖPNV führen.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:30
Zitat von cejarcejar schrieb:Nö, ich glaube nicht das so viele Menschen 50km einfache Strecke am Tag Arbeitsweg haben und dabei den ÖPNV nehmen, ohne eine Alternativen zu haben, denn auch andere Dinge ausser STreik können zu Problemen im ÖPNV führen.
Eben deshalb ist er keine Alternative.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

24.03.2023 um 23:33
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Punktueller Streik. Ja man sollte schon den Gesamtschaden gering halten.
Also darf man nur dann streiken, solange es niemandem weh tut. Und weil es immer jemandem weh tut, darf man dann gar nicht mehr streiken.

Wie gesagt, weder heute, am Montag oder in Zukunft wird es so sein, dass man an der Haltestelle steht, vorm Bürgerservice oder mit dem Kind in der Hand vor der Kita und erst dann merkt, dass nix geht. Und entsprechend kann man sich organisieren. Fahrgemeinschaften zu bilden, wäre z.B. eine Option.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:So mancher öd Mensch könnte aber ein böses Erwachen haben.
Und so mancher Nicht-ÖD-Mensch eben auch. Was bringt dir der tollste Job, wenn du ihn nicht annehmen kannst, weil deine Kinder aufgrund des Erzieher:innen-Mangels keinen Betreuungsplatz haben? Teilweise fehlen ja sogar die Tagesmütter, die Kommunen häufig als Ersatz finanzieren müssen (was mehr kosten dürfte als das Gehalt einer Erzieherin). Wenn man auf Termine beim Amt noch länger warten muss, weil kein Personal da ist, um die ganzen Anliegen abzuarbeiten? Wenn der Müll nicht mehr ordnungsgemäß abtransportiert wird? Dann meckert auch wieder jeder.

Gleichzeitig hat man als ÖD-Mensch wie gesagt durchaus Fertigkeiten, die im Regelfall auch in der freien Wirtschaft gesucht sind. Dass man sein Gehalt nicht individuell verhandeln muss, sondern das alle X Jahre automatisch geschieht, ist ja gerade ein Grund, aus dem sich manche Menschen entschließen, im ÖD zu arbeiten. Wenn das nicht mehr gegeben ist bzw. wenn die Erhöhung so gering ausfällt, dass man einen Nicht unerheblichen Kaufkraftverlust erlebt, überdenkt man die Sache aber vielleicht auch noch mal.

Um das noch mal in Zahlen zu benennen: Die Inflation beträgt aktuell ca. 10%. Die AG-Seite bietet 5% Lohnerhöhung, gestaffelt auf über zwei Jahre. Wenn jetzt gestreikt wird, geschieht das nicht, weil man gerne für die gleiche Leistung mehr verdienen möchte. Streikende wollen schlichtweg keinen Kaufkraftverlust erleben müssen.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 08:56
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei uns fährt morgens um 5.30 Uhr ein Bus, der ist voll mit ausländischen Pflegehelferinnen, die alle am lokalen Altersheim aussteigen. Was machen die am Montag? Was macht das Heim, wenn sie nicht kommen
Zur Not müsste vielleicht das Heim einen Fahrdienst organisieren. Das ist ja eine Ausnahmesituation.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 11:33
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb: Was wäre denn dein Gegenvorschlag? Dass nicht gestreikt wird? Dass sich die AN des öffentlichen Dienstes mit dem Lohn begnügen müssen, den sie derzeit verdienen, damit Kitas, Krankenhäuser, Bürgerdienste auf jeden Fall offen bleiben können und die Öffis fahren?
Ich finde, dass eine gewisse Grundversorgung des öffentlichen Verkehrs beibehalten werden muss. Entweder - wie in Japan - öffentlicher Nahverkehr fährt weiterhin, aber der Fahrgast fährt an dem Tag kostenlos = kleine Leute werden nicht belastet, Arbeitgeber verdient aber nichts.

Oder eben zumindest ein "Notbus" oder so etwas. Den Laden komplett schließen ist sehr kontraproduktiv und schadet v.a. den Leuten, die sich keine Alternativen leisten können.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Personal, das auf Dauer bleibt, wäre da definitiv wünschenswerter.
Mr Mary arbeitet auch viel mit Studenten - die haben den Vorteil, dass sie oft lieber am WE arbeiten, wenn z.B. Leute, die Familie haben, gerne daheim sind. Inzwischen scheint so eine "lebenslange Arbeitsplatztreue" ohnehin kontraproduktiv zu sein. Unser Nachbar kündigt alle fünf Jahre - egal, wie gut es ihm gefällt, weil er meint, das gehört in seiner Branche zum guten Ton.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Seit Corona fallen hier teilweise Linien ganz aus - immerhin angekündigt - bzw fahren manchmal innerhalb der Taktung manche Straßenbahnen nicht. Letzteres merkt man dann meist aber erst an der Haltestelle, weil auch das Personal, um solche Infos in die entsprechenden Kundenapps einzupflegen, zu fehlen scheint.
Damit kannst du ja arbeiten - bei uns fallen mitunter auch Busse oder Züge aus. Wenn man das weiß, geht man früher los oder fährt später. Allerdings muss man sich dann nicht wundern, dass viele Leute dann eben doch mit dem privaten PKW fahren.
Zitat von cejarcejar schrieb:Zumal es ja Alternativen gibt - Fahrgemeinschaften, Leihwagen, Taxis, Fahrrad, usw usw.
Die mag es in der Stadt geben.

Leihautos sind bei uns auf dem Land schwierig, v.a., weil die Abgabe dann wieder in der nahen Stadt erfolgt - von da kommt man da ja dann wieder nicht heim.

Gleiches mit Taxi - am Montag werden nun nicht 500% mehr Taxis zur Verfügung stehen. Bei uns (Schwarzwald) stürmt und schneit es am Montag vermutlich, daher fällt das Fahrrad als Ersatzmittel aus.

Unsere Lösung: Mein Mann fährt nun 3x morgens und 2x nachmittags die Stadt an - und steckt vermutlich fluchend im Verkehr, weil das jeder so macht. Und wir können das - was macht denn die alleinerziehende Mutter ohne Auto? Wie kommt da das Kind in die Schule? Frau Schmitt mit Mindestrente, die im 30km entfernten Krankenhaus ihren Bestrahlungstermin hat?
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Fachkräftemangel, da war doch was. Irgend eine andere Stelle wird sich selbst in dem Fall finden lassen.
Es gibt glaube ich eine ganze Reihe Leute, die selbst bei Vollbeschäftigung nicht in der Lage sind, ihren Job gut auszuüben.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Um das noch mal in Zahlen zu benennen: Die Inflation beträgt aktuell ca. 10%. Die AG-Seite bietet 5% Lohnerhöhung, gestaffelt auf über zwei Jahre. Wenn jetzt gestreikt wird, geschieht das nicht, weil man gerne für die gleiche Leistung mehr verdienen möchte. Streikende wollen schlichtweg keinen Kaufkraftverlust erleben müssen.
Welche Branchen zahlen denn 10%? Was machen die Rentner, die ohnehin an der Mindestrente kratzen?


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 11:59
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Also darf man nur dann streiken, solange es niemandem weh tut. Und weil es immer jemandem weh tut, darf man dann gar nicht mehr streiken.
Es geht um den Umfang des Streikes. Vor allem sollte man schauen wen es weh tun soll.

Streiken in öd basiert ja auf "Geiselnahme" es schadet nicht dem AG sondern den Bürgern.

Die sollen Druck ausüben.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Und so mancher Nicht-ÖD-Mensch eben auch. Was bringt dir der tollste Job, wenn du ihn nicht annehmen kannst, weil deine Kinder aufgrund des Erzieher:innen-Mangels keinen Betreuungsplatz haben
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:da ist, um die ganzen Anliegen abzuarbeiten? Wenn der Müll nicht mehr ordnungsgemäß abtransportiert wird? Dann meckert auch wieder jeder.
Das gehört eh privatisiert.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Gleichzeitig hat man als ÖD-Mensch wie gesagt durchaus Fertigkeiten, die im Regelfall auch in der freien Wirtschaft gesucht sind
Welche im besonderen?
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:, sondern das alle X Jahre automatisch geschieht, ist ja gerade ein Grund, aus dem sich manche Menschen entschließen, im ÖD zu arbeiten
Nein eigentlich die Sicherheit, die Recht gut Bezahlung, der Urlaub uva.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Um das noch mal in Zahlen zu benennen: Die Inflation beträgt aktuell ca. 10%. Die AG-Seite bietet 5% Lohnerhöhung, gestaffelt auf über zwei Jahre. Wenn jetzt gestreikt wird, geschieht das nicht, weil man gerne für die gleiche Leistung mehr verdienen möchte. Streikende wollen schlichtweg keinen Kaufkraftverlust erleben müssen.
Na wer will das schon. . Aber es muss auch finanziert werden.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 12:53
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich finde, dass eine gewisse Grundversorgung des öffentlichen Verkehrs beibehalten werden muss. Entweder - wie in Japan - öffentlicher Nahverkehr fährt weiterhin, aber der Fahrgast fährt an dem Tag kostenlos = kleine Leute werden nicht belastet, Arbeitgeber verdient aber nichts.

Oder eben zumindest ein "Notbus" oder so etwas. Den Laden komplett schließen ist sehr kontraproduktiv und schadet v.a. den Leuten, die sich keine Alternativen leisten können.
Wie willst du das denn praktisch umsetzen und mit wem? Das Gewerkschaftsmitglied kannst du nicht zwingen, an diesem Tag Bus zu fahren, immerhin gibt es Gesetze, die es ihm erlauben, an diesem Tag zu streiken. Beziehungsweise kannst du auch das Nicht-Gewerkschaftsmitglied nicht zwingen, denn auch dieses hat das Recht, zu streiken. Es verzichtet an diesem Tag allerdings gegebenenfalls auf seinen Lohn, den Gewerkschaftsmitglieder wiederum in Form von Streikgeld bekommen.

Du hast also drei Optionen:
1. Du änderst die Gesetze und zwingst Nicht-Gewerkschaftsmitglieder, an Streiktagen zur Arbeit zu gehen. Ich pack mal meine Kristallkugel aus und behaupte: Da freut sich die Gewerkschaft sogar drüber, denn so ein Mitgliedsantrag ist schnell ausgefüllt. Dann hast du das gleiche Problem in Grün und kannst dieses Mal niemanden mehr zwingen

2. Der AG stellt für den Tag/die Tage Leiharbeiter ein. Kann man machen, macht aber vermutlich wenig Sinn. Erstens dürfte das ein teurer Spaß werden und widerspricht der Aussage, dass kein Geld da ist, um die regulären Arbeitskräfte besser zu bezahlen, ja auch irgendwie. Weiterhin muss so jemand auch erst mal die ganzen Linien kennenlernen, sonst eiert da ein Bus irgendwo in der Gegend rum und niemand hat was davon. Falls es überhaupt genug Leiharbeitskräfte für die ganzen an diesem Tag zu besetzenden Stellen gibt.

3. Wieso nicht mal den AG fahren lassen? Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, vielen AGs dürften die erforderlichen Qualifikationen fehlen, aber es wäre immerhin mal eine praktische Alternative zur ganzen Jammerei
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Unsere Lösung: Mein Mann fährt nun 3x morgens und 2x nachmittags die Stadt an - und steckt vermutlich fluchend im Verkehr, weil das jeder so macht. Und wir können das - was macht denn die alleinerziehende Mutter ohne Auto? Wie kommt da das Kind in die Schule? Frau Schmitt mit Mindestrente, die im 30km entfernten Krankenhaus ihren Bestrahlungstermin hat?
Und ihr seid die einzigen im Ort, die in die Stadt fahren müssen? Mit der gegebenen Vorlaufzeit lassen sich doch prima Fahrgemeinschaften bilden. Gegebenenfalls müssen dann diejenigen, die eine Stunde später hin müssen oder eine Stunde früher frei haben, halt ein bisschen warten.

Das musste ich früher auch, wenn ich erst zur zweiten Stunde aus hatte oder schon nach der fünften frei. Weil einfach nur ein Bus zur ersten Stunde oder erst wieder nach der sechsten gefahren ist. Davon, dass nach der zehnten Stunde gar kein Bus mehr zurück in mein Dorf ging und ich die Heimfahrt an solchen Tagen immer anders organisieren musste, mal ganz zu schweigen.

Und nein, meine Mutter konnte mich da nicht immer fahren. Die hatte lange kein Auto und als sie dann eines hatte, konnte sie sich nicht immer einfach frei nehmen, um ihr Töchterchen von der Schule abzuholen. Sie war zu dem Zeitpunkt bereits alleinerziehend und musste arbeiten.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Welche Branchen zahlen denn 10%? Was machen die Rentner, die ohnehin an der Mindestrente kratzen?
Wenn Leute aus anderen Branchen sich nicht drum kümmern, dass sie keinen Reallohnverlust erleiden, ist das deren Ding. Zumal es ja auch nicht nur darum geht, was man jetzt im Geldbeutel hat, sondern auch, was man später an Rente bekommt. Ich kenne jetzt schon Leute, die neben ihrem eigentlichen Vollzeitjob noch einen Zweit- oder sogar Drittjob ausüben müssen, um sich das Leben leisten zu können. Die 10% an sich sind ja auch nicht völlig dahin fantasiert, das ist die reale Inflation.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Es geht um den Umfang des Streikes. Vor allem sollte man schauen wen es weh tun soll.

Streiken in öd basiert ja auf "Geiselnahme" es schadet nicht dem AG sondern den Bürgern.

Die sollen Druck ausüben.
Es hält dich niemand davon ab, mitzustreiken oder dich wahlweise an die Verantwortlichen in deiner Gemeinde zu wenden und sie aufzufordern ihren Mitarbeitern mehr Lohn zu zahlen. Macht aber irgendwie kaum jemand. Stattdessen wundern sich dann die Leute, dass sie zum Beispiel keinen Betreuungsplatz für ihr Kind bekommen oder die Pflege im Uniklinikum mangels Personal so dürftig ausfällt.

Dass ein Streik im ÖD der Allgemeinheit weh tut, liegt ja auf der Hand, sonst wäre es kein ÖD. Nichts zu tun, weiter zu arbeiten und gegebenenfalls entweder still oder richtig zu kündigen, kann aber auch nicht im Sinne des Bürgers liegen, weil siehe oben.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Welche im besonderen?
Der ÖD ist ja nun ein weites Feld. Menschen mit einem Führerschein, der es ihnen erlaubt, einen Bus zu fahren, können in die Logistik wechseln, Sparkassenmitarbeitende zu privaten Banken. Für die ganzen handwerklichen Berufe wird sich sicher in diversen Betrieben ein neuer Job finden lassen, Kinderbetreuung lässt sich auch privat organisieren (kostet die Eltern dann gegebenenfalls halt mehr), Pflege sowieso. Und selbst für die ganzen Bürojobs gibt es Alternativen. Entgegen der ganzen Klischees können die Leute da doch meistens mehr als Kaffeetrinken.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein eigentlich die Sicherheit, die Recht gut Bezahlung, der Urlaub uva.
Ob die Bezahlung gut ist, hängt von der Stelle ab und ohne Lohnerhöhung ist die Bezahlung eben über kurz oder lang auch nicht mehr gut. Urlaub, ist nichts, was es nur im ÖD gibt und somit bleibt nur die Sicherheit. Wobei man heutzutage mehr Chancen hat, bei Jobverlust was Neues zu finden, als noch vor einigen Jahren. Also ist selbst das Risiko, in der freien Wirtschaft zu arbeiten, relativ.

Im Gegensatz dazu kann man im ÖD sein Gehalt nicht frei verhandeln. Man hat seine Eingruppierung, seine Erfahrungsstufe und das wars. Den Rest regeln die Gewerkschaften, so wie aktuell. Außerdem sammelt man je nach Arbeitsbereich schnell Massen an Überstunden an, weil chronisch zu wenig Personal da ist, man die ganze Arbeit aber irgendwie auffangen muss.

Ich kenne einige Leute mit dreistelligen Überstundenkonten. Überstunden, die man theoretisch abfeiern kann (ja, wann denn?), die einem im aber nicht, wie häufig in der freien Wirtschaft, ausbezahlt werden können.

Weiterhin wird nach wie vor an der Regel fest gehalten, dass 39 Stunden Vollzeit sind. Ganz ehrlich, ich kenne einige, die sich mit einer geringeren Lohnerhöhung zufrieden geben würden, wenn die Arbeitszeit in Vollzeit auf 35 Stunden herabgesenkt werden würde. Dass dann auch die Arbeit ganz anders organisiert und gegebenenfalls Öffnungszeiten in kommunalen Einrichtungen herunter gefahren werden müsste, mal ganz unbenommen.


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 13:12
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Wie willst du das denn praktisch umsetzen und mit wem? Das Gewerkschaftsmitglied kannst du nicht zwingen, an diesem Tag Bus zu fahren, immerhin gibt es Gesetze, die es ihm erlauben, an diesem Tag zu streiken.
Ehrlich gesagt - ja. Ich hätte gerne eine Gesetzesänderung, die vorsieht, dass eine bestimmte Notversorgung gegeben ist, einfach, um eine gewisse Grundversorgung zu gewährleisten.

Es bringt so viel Druck: Wir haben eine verwitwete Kollegin, deren Kind beim letzten Kindergartenstreik in eine Notgruppe sollte, dort aber niemand kannte und so hysterisch gebrüllt hat, dass es dort nicht bleiben konnte. Sie musste ja arbeiten und konnte als Lehrerin nicht freinehmen, dass sie das Kind (das schon den Verlust des Vaters erlitten hatte), mit in den Unterricht bringen musste (was auch nicht besonders gut lief).

Es geht meiner Meinung nach nicht, dass man Leute in derartige Grenzsituationen bringt. Ich zahle im Monat 150€ für den öffentlichen Nahverkehr (der übrigens auch so nicht sehr zuverlässig ist) + das Studententicket meiner Tochter - für das Geld kann ich mir fast ein zweites Auto kaufen und bin auch kurz davor, das zu tun. Ständig ist irgendein Theater.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:3. Wieso nicht mal den AG fahren lassen? Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, vielen AGs dürften die erforderlichen Qualifikationen fehlen, aber es wäre immerhin mal eine praktische Alternative zur ganzen Jammerei
Warum nicht die Leute fahren lassen, die dafür bezahlt werden? Streik auf dem Rücken der Kunden auszutragen, ist echt mies.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Und ihr seid die einzigen im Ort, die in die Stadt fahren müssen? Mit der gegebenen Vorlaufzeit lassen sich doch prima Fahrgemeinschaften bilden. Gegebenenfalls müssen dann diejenigen, die eine Stunde später hin müssen oder eine Stunde früher frei haben, halt ein bisschen warten.
Es geht nicht um eine Stunde ... wir werden uns schon noch koordinieren, aber es ist super nervig - ich bezahle ja für den Nahverkehr und zwar nicht wenig. Daher will ich mir dann auch keine Gedanken machen müssen, wie wir zu dritt zu unterschiedlichen Zeiten in die Stadt kommen.

Ich nutzen den Nahverkehr v.a. aus Umweltgründen, habe aber wegen des gesamten Theaters nicht wenig Lust, mir einfach ein zweites Auto zu kaufen - mein Sohn darf begleitend fahren, dann bekommt er eben auch eins. Dann haben wir das Problem auch gelöst - nur nicht im Sinne der Umwelt.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Wenn Leute aus anderen Branchen sich nicht drum kümmern, dass sie keinen Reallohnverlust erleiden, ist das deren Ding. Zumal es ja auch nicht nur darum geht, was man jetzt im Geldbeutel hat, sondern auch, was man später an Rente bekommt.
Es wird keine Branche geben, die die 10% bezahlen - das ist ein völlig naiver Traum und eine Zumutung für alle, die unter diesem realitätsfremden Streik leiden. Ich fürchte, dass das erst der Anfang ist ....


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 13:49
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Streiken in öd basiert ja auf "Geiselnahme" es schadet nicht dem AG sondern den Bürgern.
Ich glaube Dir scheint das Konzept des Staates zu komplex zu sein. Der Staat besteht aus der Gesamtheit seiner Bürger, dh die Bürger sind in dem Fall die Arbeitgeber. Der Streik kommt also genau da an wo er soll. Du hast manchmal Vorstellungen...

So und anstatt dem jeweiligen Bundestagsabgeordneten oder Landtagsabgeordneten, je nach Zuständigkeiten, Druck zu machen das die dringend benötigten Berufe im öffentlichen Dienst, wie eben Busfahrer, Erzieher und teilweise Pfleger usw anständig bezahlt werden - und nicht durch den Kaufkraftverlust effektiv weniger in der Tasche haben, haust Du auch noch auf die Berufe die am Stresslimit mit geringer Bezahlung drauf. Top!
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Welche Branchen zahlen denn 10%? Was machen die Rentner, die ohnehin an der Mindestrente kratzen?
Also Rentner bekommen dieses Jahr um die 5% - und nicht auf zwei Jahre gestaffelt. Und in der freien Wirtschaft macht zumindest meine Firma jedes Jahr den Inflationsausgleich automatisch zum Ende des Jahres. Ansonsten laufen die Leute weg, weil es ja nun auch kein Geheimnis ist das ein Firmenwechsel oftmals mit einem Gehaltssprung verbunden ist zu Zeiten des Fachkräftemangel.


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25.03.2023 um 13:52
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Warum nicht die Leute fahren lassen, die dafür bezahlt werden? Streik auf dem Rücken der Kunden auszutragen, ist echt mies.
Du bist nicht Kunde, Du bist beim ÖD Arbeitgeber. Du bist doch Lehrerin, so abstrakt ist das Konzept des Staates und der Zuständigkeit nicht. Bei mir als Beispiel besteht der HVV aus Teilen der Hamburger Hochbahn, zu 100% Tochter der Stadt Hamburg und der deutschen Bahn, zu 100% im Besitz des deutschen Staates. Wo genau ist denn da der Arbeitgeber, wenn nicht die Bürger?


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 14:07
Zitat von cejarcejar schrieb:Wo genau ist denn da der Arbeitgeber, wenn nicht die Bürger?
Land und Kommunen, aber doch nicht der Bürger...


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Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

25.03.2023 um 14:08
Zitat von nairobinairobi schrieb:Land und Kommunen, aber doch nicht der Bürger...
Und wer genau ist das Land und die Kommunen, wenn nicht der Bürger?


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25.03.2023 um 14:09
Zitat von cejarcejar schrieb:Tochter der Stadt Hamburg und der deutschen Bahn, zu 100% im Besitz des deutschen Staates. Wo genau ist denn da der Arbeitgeber, wenn nicht die Bürger
Ähem nein, nur weil der Bürger es bezahlt ist er nicht der AG.

Das ist etwas stark vereinfacht.

Ebenso der Status des Arbeitgebers hat ja gewissen Rechte und Pflichten.

Im deutschen Arbeitsrecht ist Arbeitgeber, wer die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers kraft Arbeitsvertrages fordern kann und das Arbeitsentgelt schuldet. Die Arbeitgeberstellung wird maßgeblich vom Direktionsrecht geprägt, kraft dessen der Arbeitgeber die konkrete Leistungspflicht des Arbeitnehmers hinsichtlich Art, Ort und Zeit näher gestalten kann

Wo kann ich das machen beim ÖD, immerhin bin ich ja deren Arbeitgeber.


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