DieLilly
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Was ist gerecht?
24.07.2017 um 15:53@dedux
Danke fürs Nachhaken! Dann schreibe ich wenigstens nicht für mich alleine ;-)
Ich habe diese Woche auch Urlaub und hoffe bis zum Ende der Woche mit dem Precht Buch "Die Kunst, kein Egoist zu sein" fertig zu werden.
Das Buch ist wirklich sehr interessant, noch interessanter als "Wer bin ich? Und wenn ja wie viele?"
Precht schreibt sehr einfach und anschaulich. Die "alten" Philosophen kommen alle ein bisschen verschroben aber sympathisch rüber.
Trotzdem: Ich brauche für ein Kapitel (10-15 Seiten) eine halbe Stunde inklusive Nachdenken und dieses Buch hat 500 Seiten ;-)
Nun gut zurück zum Kropotkin auf Seite 65.
Und jetzt muss mir das Kunststück gelingen mich noch kürzer zu fassen als Precht und trotzdem den Kern des Pudels zu präsentieren.
Kropotkin war ein russischer Adeliger, der eine Elitemilitärschule besuchte und als Offizier nach Sibirien ging. Dort studierte er das einfache Leben der Bauern. In der Schweiz verkehrte er mit Reaktionären und radikalen Flüchtlingen aus Frankreich. Er wird zum Anarchisten. In Frankreich wird er zu fünf Jahren Haft verurteilt und geht schließlich nach London.
1887 hält er in Manchester einen Vortrag mit dem Thema "Gerechtigkeit und Sittlichkeit". Darin widerspricht er Huxley (dem damaligen Experten in Sachen Evolutionsbiologie) heftig.
Jetzt zitiere ich Precht:
Danke fürs Nachhaken! Dann schreibe ich wenigstens nicht für mich alleine ;-)
Ich habe diese Woche auch Urlaub und hoffe bis zum Ende der Woche mit dem Precht Buch "Die Kunst, kein Egoist zu sein" fertig zu werden.
Das Buch ist wirklich sehr interessant, noch interessanter als "Wer bin ich? Und wenn ja wie viele?"
Precht schreibt sehr einfach und anschaulich. Die "alten" Philosophen kommen alle ein bisschen verschroben aber sympathisch rüber.
Trotzdem: Ich brauche für ein Kapitel (10-15 Seiten) eine halbe Stunde inklusive Nachdenken und dieses Buch hat 500 Seiten ;-)
Nun gut zurück zum Kropotkin auf Seite 65.
Und jetzt muss mir das Kunststück gelingen mich noch kürzer zu fassen als Precht und trotzdem den Kern des Pudels zu präsentieren.
Kropotkin war ein russischer Adeliger, der eine Elitemilitärschule besuchte und als Offizier nach Sibirien ging. Dort studierte er das einfache Leben der Bauern. In der Schweiz verkehrte er mit Reaktionären und radikalen Flüchtlingen aus Frankreich. Er wird zum Anarchisten. In Frankreich wird er zu fünf Jahren Haft verurteilt und geht schließlich nach London.
1887 hält er in Manchester einen Vortrag mit dem Thema "Gerechtigkeit und Sittlichkeit". Darin widerspricht er Huxley (dem damaligen Experten in Sachen Evolutionsbiologie) heftig.
Jetzt zitiere ich Precht:
Die wichtigste Nachricht des Russen lautet: Auch Tiere besitzen elementare Voraussetzungen zur Moral.
Und unsere Vorfahren seien bestimmt nicht roh und amorlaisch gewesen, sondern kooperativ. "Fit" in Darwins Sinne müssen nicht nur die einzelnen Tiere sein, sondern die Fitness einer Tierart zeigt sich zumeinst vor allem in ihrem Zusammenhalt gegen äußere Gefahren. Hier,
so Kropotkin, findet der wahre "Kampf ums Dasein" statt: in der Auseinandersetzung der Tiergruppen mit ihrer Umwelt. Nicht Egoismus,
Rücksichtslosigkeit und Gewalt sichern das Überleben, sondern Zusammenarbeit und Zusammenhalt.
...
Nicht Regierungen, Gesetze und Gerichte nötigen die Menschen zum freundlichen Umgang miteinander, wie bei Hobbes, sondern die Anerkennung durch den jeweils anderen. Der Verlust dieser Anerkennung durch eine schlechte öffentliche Meinung ist die höchstmögliche Strafe für das Fehlverhalten.
....
Hat Kropotkin Recht, so ist die ursprünlgiche Lebensgemeinschaft des Menschen die Horde oder der Clan. Die Kleinfamilie sei eine sehr späte Erfindung des Menschen, genau genommen eine europäische Erfindung der letzten Jahrhunderte.
...
Hat Kropotkin Recht, so ist der kommunistische Anteil in der Natur des Menschen größer als der egoistische.