raitoningu schrieb:Beispielsweise wirst du immer subjektiv abwägen müssen, ob gerade das Wohl der gesamten Menschheit oder das Wohl des Einzelnen höher zu bewerten ist.
Das ist richtig. Allerdings ist es nicht ganz SO schwierig. Die Grundpfeiler gibt es ja schon. Die europäische Gesetzgebeung gibt bezüglich Eigentum und Schutz des menschlichen Lebens ja schon das richtige Grundgerüst. (Über das Strafmaß kann man diskutieren, geht mir aber zu sehr ins Detail)
Wo diese Regeln gesetzmäßig angepasst gehören, ist vor allem der Umwelt- und Tierschutz. Hier gehören bessere staatliche Regelungen, die zB. bei der Energieversorgung die Kosten von Opprtunitätskosten (Kernkraft - Risiko, Entsorgung und Nachhaltigkeit) miteinbezieht.
Auch dazu gibt es bereits Studien, die bis ins Detail gehen und rein rationell und nicht nur monetär (geldmäßig) bewerten. Hier ein Beispiel:
https://homepage.univie.ac.at/peter.weish/schriften/weish_atomkraft-und-nachhaltigkeit.pdfDer nächste Punkt ist der Tierschutz:
Auch hier haben wir in Österreich seit ein paar Jahren ein modernes Tierschutzgesetz, das Vorbild für die EU ist.
http://www.bmgf.gv.at/home/Gesundheit/Tiergesundheit/Tierschutz/Tierschutzgesetz/Ziel dieses Gesetzes ist:
Das Wohlbefinden eines Tieres kommt in der Befriedigung seiner Bedürfnisse und der Abwesenheit von Schmerzen, Leiden, Schäden oder schwerer Angst zum Ausdruck. Bund, Länder und Gemeinden sind dazu verpflichtet, in der Öffentlichkeit ein Verständnis für den Tierschutz, insbesondere bei der Jugend, zu erwecken und dieses zu vertiefen.
Meiner Meinung nach ist das österreichische Tierschutzgesetz noch nicht perfekt.
Insbesondere was die Haltung von Nutztieren angeht. Die Bedingungen sind noch immer verheerend und entsprechen nicht einem "tierwürdigen" Leben. Auch die Haltung von Tieren in Zoos und Zirkussen gehört überdacht.
raitoningu schrieb:was "unnötiges" Leid ist
Besonder schlimm ist der Tierschutz immer noch im Bereich Tierversuche.
Doch nicht die 890.000 transgenen Labormäuse bestimmen die öffentliche Auseinandersetzung um Tierversuche, sondern zwei Dutzend Rhesusaffen des Bremer Kognitionsforschers Andreas Kreiter. Um zu verstehen, wie aus Sehen Erkennen wird, untersucht Kreiter das Zusammenspiel einzelner Gehirnzellen. Dazu lässt er den Tieren eine Zugangsröhre in die Schädeldecke operieren und eine Halterung an den Hinterkopf montieren. Im Experiment sollen die Affen mit der Bewegung eines Joysticks auf Figuren reagieren, die ihnen auf einem Computerbildschirm gezeigt werden. Dabei ist ihr Kopf im Versuchsstuhl fixiert. So können ins Hirn eingeführte Sonden die Aktivität ausgewählter Zellen exakt messen. Zur Belohnung bekommen die Versuchstiere einige Tropfen Apfelsaft. Das motiviert sie. Denn in der Nacht und am Morgen vor dem Experiment haben sie nichts zu trinken bekommen.
http://www.zeit.de/2014/21/tierversuche-versuchstiere-maeuse-rattenUnnötiges Leid heißt auch, dass auch Laborratten und Mäuse trotz notwendiger Studien (auch hier: was ist wirklich notwendig) artgerechte (!) Haltung haben.
Wer das unnötige Leid bestimmt: Für alle gesetlichen Regelungen gilt: Der Gesetzgeber - Diese ziehen bei den Gesetzesentwürfen ohnehin Fachmeinungen hinzu. (Hier kann man auch NGOs mit einbeziehen)
Last but not least:
Die Verantwortung des Einzelnen in der Umsetzung (Umweltschutz fängt bei Mülltrennung und Müllvermeidung an)
Diese Regelung (siehe oben) greift besonders im gegenseitigen wertschätzenden Umgang.
Dafür gibt es nämlich keine (oder nur wenn es die Öffentlichkeit, also Medien betrifft) allgemeingültige Regeln.
Ziel ist die maximale Freiheit des Einzelnen und Rücksicht und Respekt von anderen.
Wenn jeder dies konsequent einhalten würde, bräuchten wir gar kein Nichtraucherschutzgesetz.
Hier greift nämlich der gegenseitige Respekt (Störender Rauch und Belastung durch Passivrauchen) und der Aspekt der Gesundheit (Bedienungspersonal in Lokalen).
Freiheut des Einzelnen: Typisches Beispiel wäre Homosexualität - Größtmögliche Freiheit und Gleichheit ist hier zu gewähren und der nötige Respekt aufzubringen. Homosexuelle schränken nämlich niemand anderen in ihrer Freiheit ein.