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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.03.2017 um 20:46
Zitat von YoooYooo schrieb:Man könnte auch sagen: Wem die Abgaben nicht passen, dem steht es frei, in ein anderes Land zu gehen oder Penner zu werden, selbst H4 nehmen.
Als ich vorgeschlagen habe ...wem H4 und die Sanktionen nicht passt...soll nicht beantragen, gab es einen Aufschrei.
Ich finde man darf schon eine Meinung haben wie Steuern zu verwenden sind, auch wenn diese nicht zweckgebunden sind.
Zitat von YoooYooo schrieb:Dieses Selbstmitleid einiger...
"oh, ich muss arbeiten um die anderen durchzufüttern"
Das ist es nicht - es ist Hohn wenn so einer sich für schlauer hält.
Ist das so dass einer seine Intelligenz beweist in dem er Sachbearbeiter vom JC reinlegt?
Ja, dann...
Zitat von YoooYooo schrieb:Du kannst auch Penner werden.
Du auch, ich auch, alle auch - von wem nehmen wir dann das Geld? Idiotischer gehts nicht.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.03.2017 um 22:09
@Yooo
Er hat aber recht.
Man könnte auch sagen: Wem die Abgaben nicht passen, dem steht es frei, in ein anderes Land zu gehen oder Penner zu werden, selbst H4 nehmen. Selbst schuld. Es ist so gegeben. Wer was ändern will, muss das System ändern.
Dieses Selbstmitleid einiger...
"oh, ich muss arbeiten um die anderen durchzufüttern"
Nein, musst du nicht.
Du kannst auch Penner werden.
Funktioniert wunderbar in beide Richtungen, nicht nur in die des sich beklagenden H4lers.
Diese Gelder sind dafür da um Sich über Wasser zu halten bis man wieder Arbeit hat.

aber nicht um Frech zu sagen, wer Arbeitet ist selber Schuld *wenn leute meinen, ich mach mir ein lenz auf Harz4, dann sollten Sie besser den Mund halten*
Den ich glaube nicht das andere die zwangsweise auf H4 fest kleben, dort sind weil es so schön ist.

wie bitte, wozu in ein Anderes Land, das hier ist meine Heimat, oder *besser alle Arbeitenden gehen, dann hocken die *wirklich Faulen, ohne ein Ct da, weil keiner mehr einzahlt*

und nop Penner werden fällt auch aus!


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.03.2017 um 22:09
Stellt sich die Frage - In welcher Gesellschaft wollen wir denn leben,
ist es hilfreich Leute in Jobs zu zwingen, die sie nicht ausüben wollen,
wieviele unglückliche Existenzen braucht man den noch in diesem Land?
Reicht doch eigentlich.
Die Forderung - "Faulenzer" endlich in Vollzeitarbeit zu bekommen,
kann nur von Leuten kommen die selber tief unzufrieden mit ihrem Leben sind.
Ansonsten stellt sich die Frage nicht.
Von den vielen Arbeitslosen, wollen die meisten arbeiten,
weil sie es gar nicht ertragen Ohne die Aufmerksamkeit und das Gebrauchtwerden.
Die wenigen Prozent der Arbeitslosen, die nichts machen wollen,
können locker von dieser Gesellschaft mitgetragen werden.
Das tut keinem weh.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.03.2017 um 22:16
aber nicht um Frech zu sagen, wer Arbeitet ist selber Schuld *wenn leute meinen, ich mach mir ein lenz auf Harz4, dann sollten Sie besser den Mund halten*
meinte damit:

wer schmarrotzen will, soll nicht rum posaunen!
Kann sowas sehr gerne für sich behalten!


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.03.2017 um 23:51
Was regt mich das auf!
Die meisten, die ohne Arbeit sind, hätten es gerne anders.
Dennoch wird hier immer wieder so getan, als wäre es gar kein Problem eine Stelle zu finden.
Da wird munter ignoriert, dass es eben nicht genügen freie Stellen gibt.
Ach ja, alles nur falsch von mir verstanden! Es gibt doch offene Stellen, die werden doch sogar vom Arbeitsamt ausgeschrieben. Musst dich nur als Helfer hochdienen. Ist doch alles bestens. Immerhin sucht sich @Abahatschi seine „Partner“ nur nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und @capspauldin hat zwar keine nähere Qualifikation, dafür aber die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Negativbeispiele des aktuellen Systems werden rigoros dementiert, @fumo ‚s herzerwärmende Geschichte des von ihm begleiteten, quasi analphabetischen Flüchtlings den er in einem Helferjob untergebracht hat, wird kommentarlos durchgewunken.
Bitte nicht falsch verstehen: Fumos Engagement ist klasse, sogar lobenswert.
Es hat aber rein gar nichts mit der Lebensrealität und –qualität von einheimischen Arbeitslosen zu tun.
Was ist so schwer daran zu verstehen, dass nicht jeder, der derzeit ohne Arbeit ist eine Stelle bekommen kann?
Was ist so schwer daran zu verstehen, dass es ein Unding ist, dass Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung nicht genug verdienen um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können?
Wie zynisch ist es, da zu sagen: Pech gehabt, ist doch bekannt das man in diesem Beruf schlecht verdient. Ist doch egal wo deine Neigungen und Fähigkeiten liegen.
Buckel, schaff Geld ran, geh‘ daran kaputt. Alles egal, Hautsache du dienst der Gesellschaft, wenn das nicht, fall ihr wenigstens nicht zur Last!

Bei so einer Einstellung kann ich nur hoffen, dass demjenigen die Arzthelferin bei der nächsten Blutabnahme einen gigantischen Bluterguss verpasst, der nächste Haarschnitt entsprechend ausfällt, die Pfleger der Eltern mit einem Schulterzucken über nicht gewechselte Windeln oder Bettwäsche hinweggehen oder die Erzieher im Kindergarten erstmal ihren Kaffee trinken bevor sie sich um das schreiende Kind kümmern.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 00:04
Zitat von amerasuamerasu schrieb:Es hat aber rein gar nichts mit der Lebensrealität und –qualität von einheimischen Arbeitslosen zu tun.
Was ist so schwer daran zu verstehen, dass nicht jeder, der derzeit ohne Arbeit ist eine Stelle bekommen kann?
Jaja jetzt rennen uns die Ausländer in Punkto Qualität der Arbeitslosigkeit noch den Rang ab. Herrje was für ein Beitrag, ich musste mich erstmal 5 Minuten sammeln.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 00:10
@capspauldin
zum Glück geb ich eine Sch*** auf deine Meinung :)
Und ja: Ich finde das diese Reaktion angesichts Deiner bisherigen Meinungsäußerungen in diesem Thread angemessen ist.
Kurz gesagt: Was Deine Meinung zu diesem Thema betrifft könnte ich im Strahl kotzen :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 00:25
Also wenn jemand nur arbeitslos ist, aber kein Geld vom Staat fordert, dann sollte man ihn auf keinen Fall zwingen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 00:26
Inflationäres Nutzen von Smileys, da erkennt man den richtigen Denker.
Dass du eine Reaktion erhälst auf dieses Gepöbel dort oben, liegt einfach da drin dass die Gif einfach zu gut passte.
Zitat von amerasuamerasu schrieb:Was ist so schwer daran zu verstehen, dass nicht jeder, der derzeit ohne Arbeit ist eine Stelle bekommen kann?
Nochmal für dich McFly, das hat nie jemand hier behauptet. Darum brauchst du es nicht theatralisch darauf zu verweisen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 00:33
@capspauldin
2 Smileys sind inflationär?
Dass Du Dich selbst mit der Dumpfbacke aus Zurück in die Zukunft identifizierst lass ich dann einfach mal so stehen.
Weil es so gut passt. Und nur für Dich :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 02:20
Nein, jeder hat seine Gründe, warum er nicht arbeitet und Zwangsarbeit führt zu nichts, da der Zwangsarbeiter wahrscheinlich inkompetent in seinem Beruf sein würde.


Vielleicht sollte man das Arbeitslosengeld für die faulen kürzen, weil das schon ziemlich dreist ist, wenn man einfach nur keinen Bock hat.
Aber manche können einfach nicht arbeiten aus Gründen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 03:01
....nochmal zum Thema Mindestlohn....man gucke sich einfach mal die aktuelle Gehaltstabelle des TVL (Tarifvertrag der Länder) an...

http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/west?id=tv-l-2016i&matrix=1


hier sind selbst die untersten Stufen noch ca. 200 € über dem aktuellem Mindestlohn, (ca. 1681 € brutto, Stufe E1). Zu diesen Tätigkeiten zählen unter anderem "einfachste Tätigkeiten" wie "Essensausgeber, Reiniger in Außenbereichen oder Spülhilfe".

im TvÖD ist es sogar noch ein wenig mehr:

http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/vka?id=tvoed-vka-2016&matrix=1

also ich sag mal so...1700 € Brutto für ne einfache Tätigkeit, von mir aus auch mit 4 Stunden Anlernzeit, wird man bei den wenigsten Privatbetrieben in der freien Wirtschaft bekommen.
Da bekommt man sofort ein freundliches "auf Wiedersehen", wenn man das als Einstiegsgehalt verlangt.

Man sieht aber...es ist sehr wohl möglich, oder man muss dem ÖD dann doch wieder unterstellen, dasss sie das Geld "ja haben", und der Chef eines Privatunternehmens es eben erstmal erwirtschaften muss. Nun ja...im Grunde ist es ja so....es wird aber leider immer viel um den heißen Brei drum herum geredet.
Wo kein Geld da ist, da ist eben keins....und es muss entsprechend an den Lohnkosten gespart werden.


Ich wäre jedenfalls dafür das jeder so konsequent seine Forderungen stellt, mit dem Verweis auf die Tarife des öffentlichen Dienstes. Wer mich darunter bezahlen will bekommt eben meine Arbeitskraft nicht.

Es müsste nur halt jeder auch mal tun....


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 06:24
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Was hab ich als Azubi bekommen, im ersten Lehrjahr, um die 280€ im Monat, einfach lächerlich...
Ja das war dann wohl der Berufswahl geschuldet?
Ich hatte damals eine Ausbildungsvergütung von knapp 600 Euro im ersten Lehrjahr. 


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 06:56
....und um mir mal entsprechend Luft zu machen, muss ich mal allgemein erwähnen, dass mir das Gejammer hier tierisch auf den Geist geht. 
Dieses Gefasel von wegen, es gäbe nicht genug freie Arbeitsplätze ist die dümmste Ausrede, die ich je gehört habe.
Es wurde jetzt etliche Male erklärt, dass es durchaus massenhaft freie Arbeitsplätze gibt. Für mindestens die Hälfte derjenigen, die meinen, lieber zu jammern anstatt sich gewisse Qualifikationen anzueignen, gäbe es gut bezahlte Stellen.
Wenn ich seit 5 Jahren, trotz guter Bewerbungen, einem guten Auftreten usw - keine Arbeitsstelle in meinem erlernten Beruf finde, dann sollte ich erkennen, dass eine Umschulung für mich durchaus Sinn machen würde. 
Dann schaue ich, welche Branchen gerade guten Zuwachs haben, gleiche das ab mit meinem Können und mache mich, mit einem Plan, auf zum Vermittler.
Wo in Herrgotts Namen ist das Problem? 

Dieses mimimimi "wozu weiterbilden..es gibt einfach keinen Platz für mich" kann ich nicht mehr hören.
Einen Platz muss man sich erarbeiten/ verdienen !!
Wenn ich etwas möchte (in dem Fall ein festes Arbeitsverhältnis) dann tu ich etwas dafür.
Und wenn das beinhaltet, dass ich 5 Wochen zu einem Bewerbertraining muss, anschließend in einen EDV Kurs..und dann noch in einen SAP-Kurs.. und danach eine völlig unsinnige Maßnahme für Bäume und Büsche beschneiden, Himmel... dann mache ich das !!! Völlig Wumpe ob ICH meine, dass es unnötig war weil ich eigentlich Töpferin werden wollte. 
Dann lege ich meine Bewerbung darauf aus, was mein eigentlicher Berufswunsch war und erwähne meine zusätzlichen Qualitäten. 

Ebenso geht mir hier auf den Keks, dass einigen User irgendwelche Unwissenheit unterstellt wird, obwohl aus den Beiträgen klar hervor ging, dass ein tieferes Wissen vorhanden ist und man einfach nur versuchte, Motivation für Langzeitarbeitslose aufkeimen zu lassen. 
DAS brauchen die nämlich...und keine fehlgeleitete Bestätigung alà "hmm ja blöd, kann man nix machen" 
Kein "ach möönsch, armer Typ" sondern... los komm, diese und diese Möglichkeit hast du, dass kann man auch noch machen und das hier ist auch noch ein Weg.

Anfangen muss man aber mit Ehrlichkeit und keinen falschen Mitleidbekundungen. Und die Wahrheit ist : es gibt genug Mittel und Wege, jemanden aus der Arbeitslosigkeit raus zu lotsen- ganz menschlich und verständnisvoll. 

Klar gibt es hoffnungslose Fälle.. aber wollen wir die Diskussion wirklich auf eine statistische Minderheit aufbauen oder lieber die diskutieren, für die es absolut möglich ist, den Teufelskreis zu durchbrechen??? 

Es brauch sich durch meinen Beitrag niemand persönlich angegriffen fühlen, ich meine niemanden spezielles.
Meine Unverständnis richtet sich gegen alljenige, die lieber den Kopf in den Sand stecken anstatt die Arschbacken zusammen zu kneifen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 06:58
Zitat von amerasuamerasu schrieb:Was regt mich das auf!
Zitat von amerasuamerasu schrieb:Immerhin sucht sich @Abahatschi seine „Partner“ nur nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis
Als würden es andere anders machen. Ich habe erläutert dass zuerst beste Leistung und dann bester Preis kommt - das siebt Billiglöhner eher doch aus! Bist Du anderer Meinung?
Ich habe mir einen BMW gekauft:
https://www.tz.de/wirtschaft/8375-euro-rekordpraemie-bmw-mitarbeiter-6396997.html
Natürlich kann ich nicht ausschließen dass bei einem in der Lieferantenkette MA ausgenutzt werden - wie soll ich das prüfen, wie prüfst Du das? Nichtkaufen wäre doch noch blöder.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 08:36
@Streuselchen

Gehörst du auch zu denen, die meinen, man soll halt keinen pflegerischen Beruf lernen, wenn man wüsste, dass die Bezahlung mies ist? Oder auch diverse handwerkliche Berufe?

Ich weiß nicht, wie das in Großstädten ist, aber in Kleinstädten und auf Dörfern fehlt es teilweise an beidem. Weil sehr viele so denken. Da wird auf Teufel komm raus das Abi gemacht, der schlechte NC mit Wartesemestern überbrückt und dann studiert. Man will ja keinen "niederen", weil schlecht bezahlten, Beruf.

Hier werden zig Malerbetriebe geschlossen, Tischlereien machen dicht usw. Weil einfach kein Nachfolger da ist.

Und weil ichs aus persönlichen Erfahrungen weiß: ne Arzthelferin mit Jahrzehnten Berufserfahrung stellt kein niedergelassener Arzt ein, weil zu teuer. Da landet man dann in Kliniken an der Anmeldung und streikt regelmäßig für besseren Lohn.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 08:51
Zitat von BeckyBecky schrieb:Gehörst du auch zu denen, die meinen, man soll halt keinen pflegerischen Beruf lernen, wenn man wüsste, dass die Bezahlung mies ist? Oder auch diverse handwerkliche Berufe?
Nein ich habe sogar selbst in der Pflege gearbeitet.
Miese Bezahlung war für mich noch nie ein Ausschlussgrund für eine Tätigkeit.
Zitat von BeckyBecky schrieb:Ich weiß nicht, wie das in Großstädten ist, aber in Kleinstädten und auf Dörfern fehlt es teilweise an beidem. Weil sehr viele so denken. Da wird auf Teufel komm raus das Abi gemacht, der schlechte NC mit Wartesemestern überbrückt und dann studiert. Man will ja keinen "niederen", weil schlecht bezahlten, Beruf.
Ich nehme da mal meine kleine Schwipp-Cousine als Beispiel. 190 Leute Dorf.. 
Sie hat ein SUPER Abi und ist wirklich ein kluges, aufgeschlossenes Mädchen. Naja mehr junge Dame mittlerweile.
Sie hat sich entschieden Erzieherin zu werden. Also im Kindergarten. Die Bezahlung in dem Berufsfeld ist wirklich unterirdisch obwohl man eine recht mühsame Qualifikation benötigt. Studium etc. meist sogar vorausgesetzt. 
Ich würde ihr dennoch nichts an ihrem Wunsch ausreden, weil jeder der sich dafür entscheidet, es aus Herzblut macht. Für SIE wird es die nächsten Jahre nicht dramatisch mit wenig Geld zu leben, weil das ihr Wunsch war.
Sollte sie sich aber irgendwann für einen anderen Beruf entscheiden, dann weiss ich, dass sie klug genug ist, sich weiter zu bilden und auch dafür alles geben wird. 
Zitat von BeckyBecky schrieb:Hier werden zig Malerbetriebe geschlossen, Tischlereien machen dicht usw. Weil einfach kein Nachfolger da ist.
Nein, weil keine Aufträge mehr reinkommen.
Da liegt das Problem. Maler und Tischler sind nach wie vor gut besuchte Ausbildungen. 
Zitat von BeckyBecky schrieb:Und weil ichs aus persönlichen Erfahrungen weiß: ne Arzthelferin mit Jahrzehnten Berufserfahrung stellt kein niedergelassener Arzt ein, weil zu teuer. Da landet man dann in Kliniken an der Anmeldung und streikt regelmäßig für besseren Lohn.
Auch richtig, aber da der Arzt eine private Praxis hat (was so ist, wenn der Arzt die Stellen besetzt), darf er entscheiden wen er will und wen nicht. Vllt auch, weil seine Einnahmen nicht so hoch sind, wie man von außen vermutet. Es gibt viele Ärzte die ebenso am Hungertuch nagen km Betrieb. 
In einem Krankenhaus entscheidet die Personalabteilung wer angestellt wird. Da sind die Chancen höher, eine angemessene Vergütung zu erhalten did zumindest einem einheitlichen Standart umfässt statt Laune des Privat-Arztes. 


Das Gesundheitssystem stellt aber generell ein Problem in angemessener Bezahlung dar. Weil es für Kassenleistungen nunmal feste Sätze der Vergütung für den Arzt gibt. In einem staatlichen Krankenhaus wird man keinen reichen Arzt finden.
Die operieren quasi auf Accord um ihr Geld reinzukriegen. 

Beispiel : Für eine Blinddarm-Op gibts 3000Euro( die Zahl stimmt glaub ich nicht... können auch 2400€ sein.. ich hab die Liste leider grad nicht zur Hand)..Patient darf aber nur 6 Tage im Krankenhaus bleiben.
Bleibt er länger, gibts kein Geld mehr für ihn.
Ergeben sich komplikationen - kriegt man kein Geld. Er kam wegen Blinddarm, nur Blinddarm wird bezahlt.


Ist jetzt SEHR runtergebrochen aufs wesentliche.. wer Interesse daran hat, kann ja PN fragen. 


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 09:01
Ich kann auch nicht nachvollziehen, weshalb Menschen sich ständig zu beschweren, statt einfach mal umzudenken. 

Wer mit der Einstellung hinaus in die Welt zieht, dass man ohnehin keinen Job bekommt, weil einen ohnehin keiner einstellen möchte bzw. zu wenige Stellen vorhanden sind, dann ist es kein Wunder, wenn man tatsächlich keine Arbeit findet. 

Damals habe ich die Schule aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen, weshalb ich nur einen Hauptschulabschluss besitze, doch da ich seit eh und je einen Ekel gegenüber meiner Familie empfunden habe, bin ich mit 16 Jahren aus meinem Elternhaus raus, um mich aus einem kleinen Kaff in eine Großstadt zu begeben. 

Für eine Ausbildung hatte ich damals keine Kraft, weshalb ich mich mit Putzjobs, in der Gastronomie und im Nachtleben durchgeschlagen habe. Miete, Strom, Telefon, Krankenkasse und Lebensmittel konnte ich bezahlen, auch wenn nicht unbedingt groß etwas für Luxusartikel übrig blieb, war stets alles wichtige bezahlt und vorhanden. 

Ich war sehr lange der Meinung, dass ich auf dem Arbeitsmarkt aufgrund meines Hauptschulabschlusses keine Chancen habe, doch warum war ich dieser Annahme? Weil der Großteil der Gesellschaft einem suggeriert, dass man nur und ausschließlich nach einem Blatt Papier beurteilt wird, welches einem Arbeitgeber die vorhandene oder nicht vorhandene Intelligenz attestiert. 

Mein aktueller Chef hat mir damals ein Praktikum angeboten, obwohl ein Abitur oder gar ein Studium für die Stelle verlangt wurden, doch ich habe ihn gebeten, mir eine Chance einzuräumen, um ihm zu zeigen, dass ich auch ohne Abitur oder Studium etwas auf dem Kasten habe. 

Ich musste drei Monate ein Praktikum, danach 8 Monate eine Schulung machen, doch nach den insgesamt 11 Monaten wurde mir ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten, den ich mir verdient hatte, denn ich habe meinem Chef und meinen Kollegen gezeigt, dass man nicht alles rein an schulischer Leistung oder einem Lebenslauf festmachen sollte. 

Mittlerweile arbeite ich seit fast 6 Jahren in der Firma, habe sehr viele Weiter- und Fortbildungen absolviert, doch hätte mir vor 8 Jahren jemand gesagt, dass ich mich als Hauptschülerin erfolgreich in der IT-Branche durchschlagen kann, hätte ich jedem den Vogel gezeigt. 

Wer mit der richtigen Einstellung hinaus ins Leben zieht, dem stehen alle Türen offen, doch wer sich lieber in seinem Selbstmitleid suhlen möchte, soll es meinetwegen tun.

Sollte man es aus eigener Kraft nicht schaffen, gibt es in ganz Deutschland absolut fantastische Selbsthilfegruppen, in denen sich Menschen gegenseitig anspornen, denn sowas gibt einem enormen Ansporn, wenn man sieht, dass man nicht die einzige Person ist, die sich aus der Gosse kämpfen muss. 

Ich habe sehr wenig Zeit, denn für mein Geld muss ich wirklich sehr viel und hart arbeiten, wenn auch nicht körperlich, sondern mental.

Sei von dir und deinen Fähigkeiten überzeugt, eigne dir Selbstbewusstsein an, verkaufe dich nicht unter deinem Wert, dann stellt sich auch ganz schnell der Erfolg ein. 


In diesem Sinne 




 


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 09:05
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Da liegt das Problem. Maler und Tischler sind nach wie vor gut besuchte Ausbildungen. 
Ich schrieb von "hier". Die Auftragslage ist gut (in den letzten 10 Jahren wurde es wohl immer noch bessser statt schlechter), aber ein befreundeter Maler muss den Betrieb dicht machen, weil sich kein Nachfolger finden lässt. Und da ist er bei weitem nicht der einzige.

Und was die Krankenhäuser angeht: meine Mutter macht manchmal den Orga-Kram für drei Ambulanzen gleichzeitig, weil Personal fehlt. Dazu kommt Urlaubsvertretung im Chefarztsekretariat usw. Das hat alles mit dem eigentlichen Beruf nichts mehr zu tun und wird auch noch schlecht bezahlt.

Ich würde gerne mal einen Tag erleben, an dem alle in solchen (von manchen so genannten) "überflüssigen" Berufen streiken. Ärzte könnten ihre Praxen nicht öffnen, Abläufe in Kliniken liefen vollkommen unkoordiniert, Ärzte müssten sich im OP selbst assistieren, Kinder wären nicht betreut, Wohngruppen unbetreut, Dächer blieben unrepariert... die Liste wäre endlos.

Es muss sich dringend was daran ändern, damit man als gelernte Fachkraft von seinem Beruf leben kann. Und sei der Job auch noch so verpönt, weil angeblich wenig anspruchsvoll und von jedem Depoen zu machen^^


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

12.03.2017 um 09:08
Zitat von BeckyBecky schrieb:Gehörst du auch zu denen, die meinen, man soll halt keinen pflegerischen Beruf lernen, wenn man wüsste, dass die Bezahlung mies ist? Oder auch diverse handwerkliche Berufe?
Zusatz noch dazu.

In der Pflege gibt es nicht nur schlecht bezahlte Stellen.
Eine Fachkraft für Altenpflege oder Behindertenpflege verdient schon ordentliches Geld. Gibt schlimmere...
Wenn man allerdings nur eine Hilfstätigkeit ausübt kann man kein hohes Gehalt erwarten. 
Problem hierbei ist unteranderem, dass den Helfern zuviel Tätigkeiten aufgedrückt werden statt  sie in ihrer eigentlichen Arbeit zu belassen.
Das was Pflegehelfer leisten - obwohl sie es nicht dürfen, ist teils katastrophal und lebensgefährlich für die Bewohner. Da muss aber JEDER Pflehehelfer sagen "halt.. das darf ich nicht und ich mache mich nicht strafbar" 
Dann ist jede Einrichtung gezwungen ausgebildete Fachkräfte einzustellen. 
Aber dann kommt raus, das es zu wenig Fachkräfte gibt, weil kaum noch einer die Ausbildung abschließt.


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