Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Abahatschi schrieb:(Schulaspekt raus genommen)

Warum? Weil du nicht hören/lesen willst warum Burnout oder Vergleichbares auch immer mehr jüngere Menschen betrifft oder betreffen kann, die die Arbeitswelt/den Arbeitsmarkt noch gar nicht beteten haben?

Abahatschi schrieb:Wir haben ca. 45Mio Arbeiter und ja nach Rechnung paar Mio AL -> wäre es nicht im Sinne der Gesundheit der Gesellschaft dass wir bei den Arbeitern den Leistungsdruck raus nehmen?

Ja, da bin auch für. Und je nach Arbeiter und Branche haben/hätten es sogar noch mehr als andere Beschäftigte verdient.
Aber bestimmt nicht zu dem Preis mehr Druck auf alle Arbeitslosen auszuüben.

Abahatschi schrieb:Wenn man sich überlegt dass 20-30% der Abgaben Steuern sind und man diese halbieren würde, könnten die Arbeiter beim gleichen Netto 10-15% weniger arbeiten!
Na, ist das nichts?

Du schon wieder damit. Jups; bin auch für Steuerentlastungen niedriger- und mittlerer Einkommen. Wie oft eigentlich noch? Für alle Steuersenkungen aber nicht. Immer daran denken, dass der Staat handlungsfähig bleiben muss und das längst nicht nur bzgl. der Grundsicherung für Menschen.

rhapsody3004 schrieb:Immer daran denken, dass der Staat handlungsfähig bleiben muss und das längst nicht nur bzgl. der Grundsicherung für Menschen.

Ja, deswegen habe ich es nur halbiert und nicht komplett rausnehmen wollen.

rhapsody3004 schrieb:Für alle Steuersenkungen aber nicht.

Wieso, haben die keinen Leistungsdruck von dem sie krank werden können? Diskriminierung aufgrund von Verdienst und/oder Vermögen? Mensch ist Mensch.

Abahatschi schrieb:Wieso, haben die keinen Leistungsdruck von dem sie krank werden können? Diskriminierung aufgrund von Verdienst und/oder Vermögen? Mensch ist Mensch.

Sagen wir es so: Nicht jede Ungleichbehandlung ist rechtswidrig bzw. verfassungswidrig. Verdient bspw. ist ein Merkmal, wonach/weshalb ungleich behandelt werden darf und das haben auch nicht nur die Deutschen erfunden.

Ebenso ist/wäre sie je nachdem auch moralisch zu rechtfertigen.

Hör auf wieder Reiche und Superreiche als Opfer hervorzuheben und die ja so nennenswert alle unter Druck und Stress stehen - wegen ihrer Abgaben an den Staat oder ihrer schweißtreibenden Arbeiten.

capspauldin schrieb:Richtig es muss praktikabel sein und jedes Familienteil welches im Sinne des Kindes denkt wird dies befürworten, denn am Ende geht es ums Kind und fürs Kind.

Wir haben das Thema öfters im Kollegenkreis oder auch im privaten Umfeld. Alle wären damit einverstanden das Kindergeld dementsprechend zu kürzen weil es egal ist, ob ich das Geld für Lernmittel , Mittagessen, mitgebe, oder die Schule kriegt es direkt. Ausgegeben muss das Geld doch eh werden. Kann man auch noch auf Sportvereine, Musikschulen usw. ausdehnen.

simson schrieb:Somit könnte man ein Motivierendes Schulsystem aufbauen und über Noten Verteilung, auch da kann man darüber sprechen, ob es überhaut in den ersten paar Jahren Sinn macht dies Kindern aufzudrücken und ob es nicht eher, Kinder die Probleme haben, oder nur Durchschnitt sind unter Druck setzt.

Bei uns gibt es erst im Jahreszeugnis der zweiten Klasse Noten. Wem das nicht passt, kann sein Kind doch auch auf eine alternative Schule schicken. ABER, da muss man sich kümmern, das kann kein Staat riechen. Meine Güte, dann geht das Kind eben auf eine Montessori oder Waldorfschule. Förderschule wäre auch eine Möglichkeit - wir haben doch alles.

rhapsody3004 schrieb:Sagen wir es so: Nicht jede Ungleichbehandlung ist rechtswidrig bzw. verfassungswidrig. Verdient bspw. ist ein Merkmal, wonach/weshalb ungleich behandelt werden darf und das haben auch nicht nur die Deutschen erfunden.

Ebenso ist/wäre sie je nachdem auch moralisch zu rechtfertigen.

Das ist doch bereits gegeben. Schau dir die unterschiedlichen Steuersätze nach Einkommen an. Wer mehr verdient hat auch einen höheren Steuersatz

Cachalot schrieb:Wer mehr verdient hat auch einen höheren Steuersatz

Und wer besonders hart arbeitet, der muss nicht erst heiraten, bei dem ist der Euro schon so nicht mal die Hälfte wert. Das ist dann das "Glück" das wir immer schon hatten :D Basiert ja scheinbar alles auf Glück.

Ich hatte das Glück, als siebtes Kind von einer Flüchtlingsmutter und einem Vater, der aus dem KZ kam, zu sein. Im Nachhinein empfinde ich das wirklich als Glück, gar nicht erst auf die Schiene von Jammerlappen gekommen zu sein. Dieses ewige " Der Staat, oder die anderen sind schuld" wäre nichts für mich.

Die rechte Regierung um Giorgia Meloni will das erst vor rund vier Jahren eingeführte Bürgergeld zum 1. Januar 2024 fast vollständig abschaffen. Stattdessen soll es nur noch so genannte Inklusionsschecks geben. Zudem sollen Niedriglohnjobs ohne Arbeitnehmerrechte und Sozialabgaben wieder eingeführt werden.

Quelle: https://www.gegen-hartz.de/news/550-euro-buergergeld-werden-gestrichen-meloni-schafft-arbeitslosengeld-ab?amp

Das ist hart. Bürgergeld in Italien nur noch für behinderte, Personen über 60 und alleinerziehende bzw Familien mit Kindern. Da sieht man mal wieder wie gut es uns in Deutschland "noch" geht. Vielleicht ein kleiner Vorgeschmack was hier noch alles die nächsten Jahre kommt... Bleibt natürlich zu hoffen das es erst gar nicht soweit kommt...

satori42 schrieb:Vielleicht ein kleiner Vorgeschmack was hier noch alles die nächsten Jahre kommt...

Ich bezweifle jetzt schon mal, dass alles mit unserem deutschen Recht vereinbar wäre, auch wenn sich das natürlich auch hierzulande einige Rechte/Rechtsexterme und Hardcore-Neoliberale wünschen würden:

Arbeitslosengeld nur noch eine kurze Zeit
Zunächst soll das Bürgergeld wieder abgeschafft werden. Wer seinen Job verliert und damit arbeitslos wird, soll nur noch für kurze Zeit und unter strengen Sanktionsregeln staatliche Unterstützung erhalten. Ab 2024 sollen Arbeitslose nur noch so genannte “Inklusionsschecks” erhalten, wenn sie strenge Auflagen wie die Arbeitssuche erfüllen.

Keine Unterstützung sollen Arbeitslose erhalten, die allein leben und keine Kinder haben. Außerdem will die Regierungschefin wieder Arbeit ohne Sozialversicherung und Arbeitsvertrag zulassen.

Lesen Sie auch:
– Bürgergeld-Sätze 2023 – Regelbedarf, Mehrbedarfe und Mietkosten

Sozialleistungen nur noch für Menschen mit Behinderungen oder Kindern
Sozialleistungen sollen nach dem Willen der italienischen Regierung nur noch Betroffene erhalten, die behindert, minderjährige Kinder haben oder älter als 60 Jahre sind.

Allerdings soll auch hier der ursprüngliche Bürgergeldsatz von 550 Euro auf 500 Euro zum 1. Januar 2023 gesenkt werden. Für Wohnkosten soll es dann nur noch maximal 280 Euro geben.

Die Regierung begründet diesen sozialen Kahlschlag mit ähnlichen populistischen Argumenten, wie sie auch in Deutschland immer wieder vorgebracht werden. Bürgergeldempfänger würden nicht arbeiten wollen und das Sozialsystem betrügen.

Zusätzlich will Melonie explizit Arbeitgeber entlasten, die nur befristete Stellen anbieten, damit diese keine Sozialversicherungsbeiträge mehr zahlen müssen.

Quelle: https://www.gegen-hartz.de/news/550-euro-buergergeld-werden-gestrichen-meloni-schafft-arbeitslosengeld-ab?amp

satori42 schrieb:Da sieht man mal wieder wie gut es uns in Deutschland "noch" geht

Und das aus Italien findest du erstrebenswert? Menschen so unter Druck zu setzen und sie auch im Stich zu lassen - insbesondere Alleinstehende unter 60 Jahren - nur um sie für Hungerlöhne möglichst schnell auf irgendwelche Felder zu bekommen? So werden Sklaven gemacht bzw. behandelt.

rhapsody3004 schrieb:Und das aus Italien findest du erstrebenswert?

Ja, deshalb hab ich ja auch geschrieben 🙄

satori42 schrieb:Bleibt natürlich zu hoffen das es erst gar nicht soweit kommt...

Du kannst aber schon lesen? 4x8 =32, 5x8=40

satori42 schrieb:Du kannst aber schon lesen? 4x8 =32, 5x8=40

Ach komm. Auf einmal. Insgeheim wünscht dir das doch auch. Steh doch wenn dazu. Gerade um damit dem angeblichen Schmarotzen aus Faulheit entgegen zu wirken.

rhapsody3004 schrieb:Ach komm. Auf einmal. Insgeheim wünscht dir das doch auch. Steh doch wenn dazu. Gerade um damit dem angeblichen Schmarotzen aus Faulheit entgegen zu wirken.

Insgeheim hast du eher Angst dass du in Zukunft nicht mehr schmarotzen kannst oder? Das wirds wohl sein...

satori42 schrieb:Da sieht man mal wieder wie gut es uns in Deutschland "noch" geht. Vielleicht ein kleiner Vorgeschmack was hier noch alles die nächsten Jahre kommt...

Schauen wir mal was es Italien bringen wird. Wahrscheinlich jede Menge neuer zelte in den Innenstädten. Besser wird es dadurch definitiv nicht.

Ray. schrieb:Schauen wir mal was es Italien bringen wird. Wahrscheinlich jede Menge neuer zelte in den Innenstädten. Besser wird es dadurch definitiv nicht.

Das glaub ich nicht da italiener in der Regel nicht zur Miete wohnen.

72 Prozent der Italiener leben in den eigenen vier Wänden.

Quelle: https://www.nordbayern.de/politik/eigene-vier-wande-deutschland-hinkt-in-europa-hinterher-1.9394542

Ich glaub ehrlich gesagt nicht mal dass es soweit kommt, Populismus halt. Und wo jetzt der Unterschied zwischen einem check ist und der Aufforderung sich zu bewerben und "money for nothing" bleibt abzuwarten. Wenn es keine Jobs gibt dann gibt es halt keine. Lese ich doch hier andauernd. Es gibt nicht genügend Jobs, das wird in Italien nicht anders sein, eher schlechter. Also gibt's auch keine Sklavenjobs auf den Feldern 🙄

Was es halt anscheinend in Zukunft nicht mehr gibt ist kohle für lau...Aber wer weiß wie lange sich die Regierung überhaupt halten kann.

satori42 schrieb:Das glaub ich nicht da italiener in der Regel nicht zur Miete wohnen.

Auch ein Haus muss erst mal abbezahlt sein und vor allem finanziert werden.

Ray. schrieb:Auch ein Haus muss erst mal abbezahlt sein und vor allem finanziert werden.

Die wohnen nicht erst seit letzter Woche in den eigenen vier Wänden.

satori42 schrieb:Das glaub ich nicht da italiener in der Regel nicht zur Miete wohnen.

sorry, ich schicke voraus, dass ich nicht die ganzen Diskussionen hier gelesen habe eigentlich nur die letzte Seite, deshalb hake ich hier ein
- Italiener wohnen sehr wohl in Miete, in den Millionenstädten wie Rom und Mailand erst recht. Häuser oder ähnliches haben nur die Leute am Land oder in der Peripherie. Aber Florenz usw. genauso Plattenbauten wie hier auch.

satori42 schrieb:Also gibt's auch keine Sklavenjobs auf den Feldern 🙄

und Sklavenjobs in Italien (wenn es darum ging) gibt es auch in Italien, im Süden, da wo die Erdbeeren und die Oliven herkommen.
Soweit ich weiß werden da viele aus Marokko und Tunesien eingestellt

leaxx schrieb:Italiener wohnen sehr wohl in Miete

72% halt eben nicht, und es muss auch nicht immer gleich ein ganzes Haus sein. Die eigenen vier Wände sind wohl in den meisten Fällen auch kleinere Wohneinheiten in der ganze Familien wohnen.

leaxx schrieb:und Sklavenjobs in Italien

Ja und in Berliner Kellern nähen Vietnamesen Klamotten zusammen hab ich mal gehört...

Was in den Berliner Kellern abgeht weiß ich nicht, weder weiß ich etwas von Berlin noch von Keller
aber von Italien und besonders von Süditalien weiß ich es schon.

Und was heißt schon Sklavenjobs, die Arbeit muß bzw. sollte gemacht werden

leaxx schrieb:Und was heißt schon Sklavenjobs, die Arbeit muß bzw. sollte gemacht werden

Klar, eigentlich muss man doch für jeden Job dankbar sein wenn man ein Haus abzuzahlen hat 🙄