Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

pretender9 schrieb:Diese Jobs sind im Grunde relevant, aber keiner will sie eigentlich machen sondern man verlässt sich eben darauf dass es da schon irgendjemanden gibt der das erledigt. …"Ich? Wie ich soll das machen?" "Ich nicht?" "Ich habe ja das und das gelernt", "ich habe studiert" und "für das Geld stehe ich nicht auf" und so. :D

Richtig. Zu denen zähle ich mich mittlerweile auch, die sie nicht machen wollen würden.
Bedeutet aber nicht, dass ich nicht um deren Systemrelevanz weiß. Ebenso habe ich großen Respekt vor den Menschen, die sie immer noch ausführen bzw. arbeiten.

pretender9 schrieb:Daher finde ich auch dass man wenigsten ordentlich bezahlen könnte.

Da sollte es anfangen, wenn es um bessere Arbeitsbedingungen geht.

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alibert schrieb:D.h. keiner kann mehr Abi machen?

Das Lustige ist ja, dass zwar mittlerweile immer mehr Menschen ihr Abi machen - gleichzeitig aber auch immer mehr das Niveau gesunken sein soll. Und am Fachkräftemangel hat es auch so gar nichts geändert. Im Gegenteil sogar; dürfte das, also das immer mehr Menschen ihr Abi machen, den Fachkräftemangel (oder auch Nachwuchsmangel) in ganz bestimmten Ausbildungsberufen noch verstärkt haben.

simson schrieb:Aber es fruchtet wohl nicht, weil ganz viele Jugendliche und junge Personen weder arbeiten noch in Ausbildung sind

Genau das gibt es bis 18 eben bei uns nicht… somit kann dann keiner sagen, dass er keine Chance aus Ausbildung hatte

rhapsody3004 schrieb:Systemrelevanz

Das wird hier so oft verwendet, meine Nachfragen nach der Definition oder Jobs die nicht Systemrelevant sind blieben erfolglos.
Schön dass ihr Begriffe verwendet deren Bedeutung ihr nicht wisst.

Abahatschi schrieb:Das wird hier so oft verwendet, meine Nachfragen nach der Definition oder Jobs die nicht Systemrelevant sind blieben erfolglos.
Schön dass ihr Begriffe verwendet deren Bedeutung ihr nicht wisst.

kannste hier nachlesen:
https://www.gesetze-im-internet.de/bsi-kritisv/BJNR095800016.html

Abahatschi schrieb:Das wird hier so oft verwendet, meine Nachfragen nach der Definition oder Jobs die nicht Systemrelevant sind blieben erfolglos.
Schön dass ihr Begriffe verwendet deren Bedeutung ihr nicht wisst.

Dazu hatte ich mich doch schon mal geäußert. Für mich sind bis auf wenige Ausnahmen alle Jobs von ganz unten bis ganz oben systemrelevant. Übrigens auch nur fürs eigene Privatleben von Relevanz.

Selbstverständlich gibt es da noch Abstufungen. Die oder die Arbeit ist noch immer etwas systemrelevanter als die andere.

Einfaches Beispiel:
Auf Post und Pakete könnte man in der Regel wohl erst mal verzichten. Was anderes, wenn es um Arbeiten geht, bei denen unmittelbar Menschenleben bzw. Leib und Leben gefährdet wären - würde man nicht mehr arbeiten.

Ps.
Innerhalb einer Firma ist für mich das Fußvolk genauso wie die Chefetage von gleicher Relevanz.

Tussinelda schrieb:kannste hier nachlesen:

Nein, kann ich nicht. Da steht was von kritischer Infrastruktur. Kannst Du Infrastruktur von einem Beruf unterscheiden? Meldest Dich danach wieder.

rhapsody3004 schrieb:Für mich sind bis auf wenige Ausnahmen alle Jobs von ganz unten bis ganz oben systemrelevant.

Also, dann braucht man es nicht jedes Mal wenn man irgendeinen Beruf glorifiziert es zu erwähnen.

rhapsody3004 schrieb:Einfaches Beispiel:
Auf Post und Pakete könnte man in der Regel wohl erst mal verzichten. Was anderes, wenn es um Arbeiten geht, bei denen unmittelbar Menschenleben bzw. Leib und Leben gefährdet wären - würde man nicht mehr arbeiten.

Lass das, Du verstrickst Dich wieder in Widersprüchen -> Medikamente kommen auch per Post.

@rhapsody3004

Man muss überhaupt erstmal verstehen, dass Menschen eine unheimlich lange Zeit ihres Lebens mit Arbeit verbringen.
Jemand, der 40 Stunden in der Woche arbeitet, verbringt, wenn wir Arbeitsweg, Aufstehen, Runterkommen mitrechnen mehr als ein Drittel seiner erlebten Woche mit Arbeit (wenn wir den Schlaf abziehen).

Natürlich sollte dann Arbeit (und ist für viele Menschen auch) ein Ort sein, der möglichst angenehm ist, unter demokratischer Kontrolle steht und bei dem die Arbeitnehmer auch Mitspracherechte darüber haben, wie dieser Ort gestaltet ist.

Wenn man begreift, dass Arbeit sinnstiftend ist, versteht man auch, welche sozialen Prozesse und Probleme über Arbeit gesteuert werden können.

Abahatschi schrieb:Lass das, Du verstrickst Dich wieder in Widersprüchen -> Medikamente kommen auch per Post.

Guter Einwand. Stimmt. Gar nicht dran gedacht, um ehrlich zu sein. Aber mir solls recht sein - macht es Fahrer- und Paketboten ja gleich nochmals systemrelevanter.

Abahatschi schrieb:Lass das, Du verstrickst Dich wieder in Widersprüchen -> Medikamente kommen auch per Post.

Ach was. Jeder ist ersetzbar. Schicks mit ner Spedition
*Duck und Weg*

shionoro schrieb:Man muss überhaupt erstmal verstehen, dass Menschen eine unheimlich lange Zeit ihres Lebens mit Arbeit verbringen.
Jemand, der 40 Stunden in der Woche arbeitet, verbringt, wenn wir Arbeitsweg, Aufstehen, Runterkommen mitrechnen mehr als ein Drittel seiner erlebten Woche mit Arbeit (wenn wir den Schlaf abziehen).

Langsam wird es. Jetzt muss Du den Satz auch auf Leistungsträger anwenden die an die 50% Steuern und Abgaben haben, die machen das zur Hälfte für andere! Ausgerechnet für die willst Du die Steuern erhöhen, das übriggebliebene Netto nochmal versteuern und dann als Grande Finale ihre Kinder enterben.

Abahatschi schrieb:Nein, kann ich nicht. Da steht was von kritischer Infrastruktur. Kannst Du Infrastruktur von einem Beruf unterscheiden? Meldest Dich danach wieder.

ja, ich hätte da schon Vorstellung, erst recht direkt nach den Lockdowns, die wir hatten....Du nicht?

aber bitte:

Der zunächst in der Finanzkrise ab 2007 aufgetauchte Begriff wurde während der COVID-19-Pandemie in Deutschland für die Zeit vom 1. April 2020 bis zum 31. Oktober 2020 auch auf Branchen und Berufe angewendet, deren Tätigkeit für das öffentliche Leben sowie die Sicherheit und Versorgung der Menschen unabdingbar sind. § 421c SGB III in der Fassung des Sozialschutz-Pakets vom 27. März 2020[43][44] enthielt bestimmte Sonderregelungen für die Höhe des Kurzarbeitergeldes, wenn während des Bezugs in einer anderen Beschäftigung in systemrelevanten Branchen und Berufen Entgelt erzielt worden war.[45]

Einen Maßstab für die Zuordnung von Tätigkeiten zu systemrelevante Branchen und Berufen biete die Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen nach dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz).[46]

Zu den systemrelevanten Branchen und Berufen zählten nach der Gesetzesbegründung insbesondere

die Ordnungs- und Sicherheitsbehörden,
Energie- und Wasserversorger,
der Transport- und Personenverkehr, aber auch
die Aufrechterhaltung von Kommunikationswegen.
Besondere Bedeutung habe zudem das Gesundheitswesen mit Krankenhäusern und Apotheken, aber auch die Land- und Ernährungswirtschaft und die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln.[47]

Zu den Gruppen, die in der kritischen Infrastruktur tätig sind, gehören in Nordrhein-Westfalen unter anderem:[48]

Ernährung und Hygiene:
Produktion und Handel (Groß- und Einzelhandel) nebst Vertriebsketten;
Logistik, Zulieferer;
Erntehelfer, Saisonarbeiter;
Energie:
Elektrizitätsversorgung, Gasversorgung, Wasserversorgung;
Treibstoffversorgung;
Informationstechnik und Kommunikation:
Aufrechterhaltung und Entstörung der Netze;
Massenmedien;
Gesundheit:
Apotheken, Arzneimittelhersteller, Ärzte, Krankenhäuser, Krankenpfleger, Veterinärmediziner;
Labore, Pflegedienste, Rettungsdienste;
Grundversorgung:
Distributionslogistik;
Kassierer, Reinigungskräfte oder Verkäufer von Lebens- oder Nahrungsmitteln;
Zusteller (Post)[49]
Öffentliche Sicherheit:
Feuerwehr;
Katastrophenschutz;
Polizei;
Technisches Hilfswerk.

Quelle: Wikipedia: Systemrelevanz#Systemrelevante Branchen und Berufe

@Tussinelda
Systemrelevant Berufe ist nicht gleich kritische Infrastruktur, die Kritis ist die wichtigste Unterkategorie.

Tussinelda schrieb:Einen Maßstab für die Zuordnung von Tätigkeiten zu systemrelevante Branchen und Berufen biete die Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen nach dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz).[46]

Abahatschi schrieb:Systemrelevant Berufe ist nicht gleich kritische Infrastruktur, die Kritis ist die wichtigste Unterkategorie.

liest Du auch irgendwas? Die Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen ist ein Maßstab........
was genau willst Du eigentlich?

@devil075

Was wenn die Chancen vertan werden, weil sie selber sich nicht motivieren können? Weil sie bereits in einem eigenen Konstrukt festsitzen was sie daran hindert, weil sie so aufgewachsen sind.

Aber ich sehe schon, die Mehrheit findet es sogar besser, wenn die dann anscheinend die minderwertigen Jobs ausüben, anstatt sich aus zu bilden, aber auch da gibt es Ausbildungen in minderbezahlten unbeliebten Jobs, so ist das ja nicht.

Dann schicken wir die Jungen Leute einfach in diese Jobs und alle 5 Monate in ein Wut Camp, da können sie dann Frustabbauen wegen ihrer miesen Aussichten.

Tussinelda schrieb:was genau willst Du eigentlich?

Abahatschi schrieb:Jobs die nicht Systemrelevant sind blieben erfolglos.

Warum soll ich lesen wenn Du das nicht tust?
Ich hatte Dir doch geschrieben..Kritis sind systemrelevant, aber nicht alles.

shionoro schrieb:Man muss überhaupt erstmal verstehen, dass Menschen eine unheimlich lange Zeit ihres Lebens mit Arbeit verbringen.
Jemand, der 40 Stunden in der Woche arbeitet, verbringt, wenn wir Arbeitsweg, Aufstehen, Runterkommen mitrechnen mehr als ein Drittel seiner erlebten Woche mit Arbeit (wenn wir den Schlaf abziehen).

Natürlich sollte dann Arbeit (und ist für viele Menschen auch) ein Ort sein, der möglichst angenehm ist, unter demokratischer Kontrolle steht und bei dem die Arbeitnehmer auch Mitspracherechte darüber haben, wie dieser Ort gestaltet ist.

Wenn man begreift, dass Arbeit sinnstiftend ist, versteht man auch, welche sozialen Prozesse und Probleme über Arbeit gesteuert werden können.

Sehe ich ja alles so wie du.

Cachalot schrieb:Ach was. Jeder ist ersetzbar. Schicks mit ner Spedition

So leicht ist heute nicht mehr jeder ersetzbar. Betrifft auch Speditions-Fahrer immer mehr. Auch da herrscht Personalmangel. Schuld daran sind aber nicht nur unsere Arbeitslosen bzw. der Teil unter ihnen, der angeblich nichts arbeiten wollen würde.

simson schrieb:Aber ich sehe schon, die Mehrheit findet es sogar besser, wenn die dann anscheinend die minderwertigen Jobs ausüben, anstatt sich aus zu bilden, aber auch da gibt es Ausbildungen in minderbezahlten unbeliebten Jobs, so ist das ja nicht.

Das Problem ist wirklich, dass auch die unpopulären Jobs und Arbeiten, für die keine richtige Ausbildung vonnöten ist, genügend Menschen machen/ausführen/arbeiten müssen.

Sind diese Jobs notwendig? Ja!
Sind schlechte Arbeitsbedingungen in diesen Jobs notwendig? Nein!

rhapsody3004 schrieb:Sind schlechte Arbeitsbedingungen in diesen Jobs notwendig? Nein!

Das finde ich auch. Bei 99% der Jobs kann man nicht behaupten, dass die Arbeitsbedingungen inhärent schlecht sind. Sie sind schlecht, weil die Rahmenbedingungen falsch sind. Putzfrau muss kein schlechter Job sein, Möbelpacker und Paketbote auch nicht. Wenn es den entsprechenden Arbeitsschutz, Lohn und anderweitige Arbeitnehmerfreundliche Rahmenbedingungen gibt.

Tussinelda schrieb:liest Du auch irgendwas? Die Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen ist ein Maßstab........
was genau willst Du eigentlich?

Das ist sehr kurz gedacht. Bleiben wir als Beispiel bei der Wasserversorgung. Ist ja in der Liste aufgeführt. Für die Wasserversorgung sind Pumpen nicht ganz unerheblich. Die müssen regelmäßig gewartet werden. Dazu benötigt es Dichtungen. Die müssen nach Öffnen der Pumpen ersetzt werden. Ohne die Dichtungen, O-Ringe zum Beispiel, funktioniert die Pumpe nicht, ohne Pumpe keine Wasserversorgung.
Ist der Kollege der in der Fabrik die Spritzgussmaschine bedient mit der die O-Ringe gefertigt werden Systemrelevant?
Wenn nein ist die Liste nichts wert. Wenn ja wird’s schwer nicht systemrelevante Berufe zu finden. Auf Anhieb fallen mir da Friseur, Kosmetik etc ein. Noch was?

rhapsody3004 schrieb:So leicht ist heute nicht mehr jeder ersetzbar. Betrifft auch Speditions-Fahrer immer mehr. Auch da herrscht Personalmangel. Schuld daran sind aber nicht nur unsere Arbeitslosen bzw. der Teil unter ihnen, der angeblich nichts arbeiten wollen würde.

Ersetzbar meint, eine andere Gruppe kann den Job übernehmen

Cachalot schrieb:Ersetzbar meint, eine andere Gruppe kann den Job übernehmen

Je nachdem auch nicht mehr so leicht, wenn auch in anderen Gruppen oder Bereichen (wie bspw. LKW-Fahrer aus der Speditionsbranche) auch immer mehr Personal fehlt.

Personal ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr in immer mehr Branchen. Und das betrifft nicht nur solche Jobs, für die keine richtige mehrjährige Ausbildung vonnöten ist - sondern auch anerkannte Ausbildungsberufe sowie auch studierbare Berufe.

rhapsody3004 schrieb:Je nachdem auch nicht mehr so leicht, wenn auch in anderen Gruppen oder Bereichen (wie bspw. LKW-Fahrer aus der Speditionsbranche) auch immer mehr Personal fehlt.

Und was hat das mit der Systemrelevanz des Jobs zu tun? Nix.