Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?
21.04.2023 um 19:18shionoro schrieb:Aber mit DruckOhne Druck wird es nicht gehen, eigentlich muss man für die gute Sache den Druck noch erhöhen wenn jemand gesund, fit ist und Arbeit bekommen würde.
shionoro schrieb:Aber mit DruckOhne Druck wird es nicht gehen, eigentlich muss man für die gute Sache den Druck noch erhöhen wenn jemand gesund, fit ist und Arbeit bekommen würde.
devil075 schrieb:Ohne Druck wird es nicht gehen, eigentlich muss man für die gute Sache den Druck noch erhöhen wenn jemand gesund, fit ist und Arbeit bekommen würde.Welche Belege hast du dafür, diese offensichtlich nicht der Studienlage entsprechende Behauptung zu tätigen?
shionoro schrieb:Welche Belege hast du dafür, diese offensichtlich nicht der Studienlage entsprechende Behauptung zu tätigen?Der Mensch hat einen Selbsterhaltungstrieb, das ist Fakt und wenn er nicht mehr finanziert wird, muss er arbeiten oder kriminell werden.
devil075 schrieb:Der Mensch hat einen Selbsterhaltungstrieb, das ist Fakt und wenn er nicht mehr finanziert wird, muss er arbeiten oder kriminell werden.Aber dass Sanktionen dazu führen, dass langfristig Arbeitslosigkeit vermieden werden kann, müsstest du belegen und ein Selbsterhaltungstrieb den du dann deklarierst reicht dazu nicht.
shionoro schrieb:dazu nicht.Reicht dir nicht… Selbsterhaltungstrieb, den jeder in sich hat, ist ausreichend genug
devil075 schrieb:Selbsterhaltungstrieb, den jeder in sich hat, ist ausreichend genugja das ist klar.
devil075 schrieb:Der Mensch hat einen Selbsterhaltungstrieb, das ist Fakt und wenn er nicht mehr finanziert wird, muss er arbeiten oder kriminell werden."oder kriminell werden" -> wer also nicht arbeiten will, muss es nicht, der wird dann eben kriminell oder geht betteln.
pretender9 schrieb:naja das möchte ich mal belegt haben. Wo denn genau das System so sehr belastest wird durch einen Bürgergeld-Empfänger.Ernsthaft? Erbringt der Bürgergeldempfänger irgend eine Leistung die man den Kosten gegenrechnen kann? Jeder Euro egal ob als Bürgergeld, Krankenversorgung etc, jeder Cent belastet das System.
shionoro schrieb:Beim Zeitarbeiter muss ich als Arbeitgeber nicht in die Suchkosten investieren, ich kann den Zeitarbeiter jederzeit loswerden.Schau mal an warum Pflegekräfte von den Krankenhäusern zu den Zeitarbeitsfirmen wechseln. Das Thema hatten wir hier schon durchgekaut.
shionoro schrieb:Nur ist "rechtlich dagegen vorgehen" eben nicht so schrecklich einfach, wenn man am Existenzminimum lebt und sein Geld nicht bekommt.Natürlich lebt jeder Zeitarbeiter am Existenzminimum
shionoro schrieb:Im Median verdient ein Beschäftigter in Deutschland pro Monat 3.024 Euro, ein Leiharbeiter dagegen nur 1.758 Euro.Weil du genau wie bei deiner letzten Analyse nicht die Gesamtsituation verstehst.
Wie kommt es zu sowas?
Cachalot schrieb:Jeder Euro egal ob als Bürgergeld, Krankenversorgung etc, jeder Cent belastet das System.das tun Steuergeldverschwenungen in großem Stil auch (Mario Barth hatte schon vieles aufgezeigt) - regt man sich darüber auch genauso auf? ;)
Cachalot schrieb:Schau mal an warum Pflegekräfte von den Krankenhäusern zu den Zeitarbeitsfirmen wechseln. Das Thema hatten wir hier schon durchgekaut.Und haben wir über Pflegekräfte gesprochen, oder nicht doch eher über:
shionoro schrieb:Das kann sinnvoll sein und sich auch für AN rentieren (z.b. in der Pflege), aber gerade in den Niedriglohnsektoren wird der Arbeiter zu einer Ware, die man beliebig ankaufen und abstoßen kann. Das ist attraktiv und lukrativ in Bereichen, wo kurzzeitig benötigte Helferaktivitäten eine Rolle spielen.
Optimist schrieb:das tun Steuergeldverschwenungen in großem Stil auch (Mario Barth hatte schon vieles aufgezeigt) - regt man sich darüber auch genauso auf? ;)Und das macht was jetzt genau besser?
Cachalot schrieb:Und das macht was jetzt genau besser?es geht nicht um besser oder schlechter, sondern dass man gesellschaftlich gesehen gerne nach unten tritt - es immer bei den "Kleinen" sucht, was in der Gesellschaft schief läuft.
Cachalot schrieb:Weil du genau wie bei deiner letzten Analyse nicht die Gesamtsituation verstehst.Ernsthafte Frage, wie oft soll man Ihm den Kram eigentlich noch erklären?
Überleg mal ob Führungskräfte, Spezialisten etc, all die hoch dotierten Jobs die auf eine langfristige Firmenplanung ausgelegt sind über Zeitarbeit abgedeckt werden. Im Median betrachtet vergleicht man wieder mal Äpfel mit Melonen da ein unterschiedliches Portfolio miteinander verglichen wird.
Rechtlich darf der Zeitarbeiter nicht weniger verdienen als die Stammbelegschaft. Ist damit in der Zeit in der er arbeitet für die Firma teurer als die Stammbelegschaft.
Optimist schrieb:es geht nicht um besser oder schlechter, sondern dass man gesellschaftlich gesehen gerne nach unten tritt - es immer bei den "Kleinen" sucht, was in der Gesellschaft schief läuft.Wunderbar, ab Montag sollten alle kündigen.
shionoro schrieb:Und haben wir über Pflegekräfte gesprochen, oder nicht doch eher über:Stimmt, hast Recht.
Kokolores82 schrieb:Wunderbar, ab Montag sollten alle kündigen.was soll diese schwarz-weiß-Malerei?
devil075 schrieb:Der Mensch hat einen Selbsterhaltungstrieb, das ist Fakt und wenn er nicht mehr finanziert wird, muss er arbeiten oder kriminell werden.
Optimist schrieb:"oder kriminell werden" -> wer also nicht arbeiten will, muss es nicht, der wird dann eben kriminell oder geht betteln.
Ob das für eine Gesellschaft so gut wäre, wenn man dann am Ende viele Kriminelle hätte, weil man angeblichen oder tatsächlich faulen Arbeitslosen nichts mehr oder nicht ausreichend zahlt?
Optimist schrieb:aber gegen andere in den "Oberschichten" (Politiker z.B.) verliert man keine Groll-Äußerungen (wie gesagt, Stichwort Steuerverschwendungen). Seltsam.Dann lebst du wohl im Tal der Ahnungslosen oder auf einem anderen Planten. Es gibt dutzende Schwarzbücher zum Thema Steuerverwschendungen und zum Thema "inkompetente Politiker" 5x die Woche abendfüllende Talkshows ;)
Optimist schrieb:es geht nicht um besser oder schlechter, sondern dass man gesellschaftlich gesehen gerne nach unten tritt - es immer bei den "Kleinen" sucht, was in der Gesellschaft schief läuft.Mit dem besser und schlechter hast doch du angefangen.
shionoro schrieb:Welche Belege hast du dafür, diese offensichtlich nicht der Studienlage entsprechende Behauptung zu tätigen?Das deine Studie nicht das aussagt was du behauptest hab ich dir aufgezeigt. Widerlege das mal wenn du denkst das ich falsch liege
Cachalot schrieb:Sorry, war etwas länger offAn deinem Post stimmt leider vieles nicht. Ich beziehe mich auf diese Studie https://www.iab-forum.de/schneller-ist-nicht-immer-besser-sanktionen-koennen-sich-laengerfristig-auf-die-beschaeftigungsqualitaet-auswirken/
Hier mal mein Kommentar zu der Studie
die Studie bezieht sich auf die Sanktionen die 2012 bis 2018 galten. Nach dem BVerfG Urteil mussten diese in Teilen geändert werden. In 2021 als die Studie veröffentlicht wurde waren bereits Änderungen vorgenommen worden.
Welche Gruppen wurden Untersucht
Es wurde untersucht welche Auswirkungen die Sanktionen auf Arbeitssuchende männliche Personen unter 25 Jahren hatten.
Was schon nicht mehr mit beachtet wurde - Auswirkung auf alle. Sprich, haben Arbeitssuchende einen Job angenommen um nicht sanktioniert zu werden und wie sieht es bei denen aus.
Das ist ja der eigentliche Zweck der Sanktionen.
Ergebnis.
Erstmal haben die Sanktionen gewirkt. Es wurden mehr Jobs angenommen.
Die Qualität der Jobs im Sinne von Einkommen sind geringer als bei den Nicht-Sanktinierten.
Der Vergleich ist eigentlich unzulässig. Warum wurden die Menschen sanktioniert? Weil sie keine Arbeit angenommen haben. Also die Gruppe die eher weniger motiviert ist aktiv zu werden, sich weniger bemüht etc. Das merkt man auch bei Vorstellungsgesprächen etc. Diese Menschen werden nicht die Traumjobs erhalten. Als Arbeitgeber stellst du solche Menschen nicht in verantwortungsvolle Tätigkeiten.
Damit verglichen werden Menschen die sich um Arbeit bemühen. Ganz andere Ausgangslage.
Also: Der Vergleich ist unzulässig wenn ich damit die Wirkung der Sanktionen beurteilen will.
Damit ist die Studie für das was du aussagen willst schon hinfällig
Langfristig ist die Beschäftigungswahrscheinlichkeit für die Sanktionierten allerdings geringer: Vier Jahre nach der Sanktion liegt sie für Männer um 3,5 Prozent und für Frauen um 5 Prozent niedriger. Das heißt, die zunächst positive und die langfristig negative Wirkung der Sanktion heben sich langfristig gegenseitig auf.Haben wir da dieselbe Studie vorliegen? Da werden auch Frauen untersucht. Und bei denen ist der Effekt sogar noch größer.
Die Untersuchung beschränkt sich auf erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die als arbeitsuchend gemeldet und parallel zum Leistungsbezug nicht in Beschäftigung oder Maßnahmen sind. Analysiert werden die Auswirkungen der ersten Sanktion innerhalb eines Jahres wegen anderer Pflichtverletzungen als Meldeversäumnisse mithilfe des sogenannten Propensity Score Matching. Dabei werden Leistungsbeziehende, die eine Sanktion erhalten haben, mit ihnen ähnlichen „statistischen Zwillingen“, die keine Sanktion erhalten haben, verglichen.Heißt, man vergleicht Personen, die sich in einer ähnlichen Lage befunden haben, als sie sanktioniert oder nicht sanktioniert worden sind. Heißt, auch die Nichtsanktionierten haben natürlich zu dem zeitpunkt nicht gearbeitet, warenähnlich lange Arbeitslos und haben ggf. auch schonmal ein Jobangebot abgelehnt.
Optimist schrieb:Außerdem hatte das gar nichts mit meinem Punkt zu tun, dass gerne nur auf die "Kleinen" geschaut wird und diese angeprangert werden, aber gegen andere in den "Oberschichten" (Politiker z.B.) verliert man keine Groll-Äußerungen (wie gesagt, Stichwort Steuerverschwendungen). Seltsam.Seltsam ist das diese zwei Themen vermischt werden. Noch dazu wäre es hier OT. Da immer mehr Firmen händeringend Personal suchen und nicht finden spricht für sich.
Optimist schrieb:was soll diese schwarz-weiß-Malerei?Genau, deswegen wird hier auch als gegen die gebasht, die bereits den höchsten Steuersatz zahlen, ohne das eine Million auf dem Konto liegt.
Außerdem hatte das gar nichts mit meinem Punkt zu tun, dass gerne nur auf die "Kleinen" geschaut wird und diese angeprangert werden, aber gegen andere in den "Oberschichten" verliert man keine Groll-Äußerungen. Seltsam.