nairobi schrieb:Warum eigentlich? Hast Du in Deinen Bekanntenkreis solche Fälle? Kennst Du persönlich mehrere solcher Menschen?
Erstens kenne ich das noch von ALG1 (da allerdings erst nach einer gewissen Zeit und nach Wechsel der Sachbearbeiterin) und weiß daher wie es an den Nerven zehren kann.
Zweitens kann Druck auch krank machen oder noch kränker. Und unter Sanktionen leiden nun mal auch nicht nur die Faulpelze unter den Arbeitslosen. Dazu gab es genug Berichte seit Hartz 4.
Drittens (heute hoffentlich etwas besser) habe ich noch nie etwas davon gehalten arbeitslose Menschen Hauptsächlich nur in prekäre Beschäftigungsverhältnisse als Oberbegriff zu drängen und das nur aus dem Grunde, damit sich AG und die Wirtschaft möglichst schnell wieder freuen können.
nairobi schrieb:m europäischen Vergleich liegt Deutschland mit seinem Spitzensteuersatz von 42 % im unteren Mittelfeld. Die höchsten Spitzensteuersätze werden in Finnland (56,95 %), Dänemark (56 %) und Schweden (52,85 %) aufgerufen. Man spricht hier auch vom „Nordischen Modell“.
In Österreich, Belgien und Portugal liegt der Spitzensteuersatz ebenfalls deutlich höher als in Deutschland. Der niedrigste Spitzensteuersatz fällt in Ungarn an: Spitzenverdiener:innen werden hier lediglich mit 15 %pro belastet.
Danke dir übrigens dafür. Wir, also D, führen nicht mal die Spitze an.
Die Skandinavischen Länder zählen für mich neben Deutschland zu den lebenswertesten Ländern dieser Erde. Denke großen Anteil daran hat deren Wohlfahrtsstaat, der nochmals besser als der deutsche Sozialstaat sein soll.
Abahatschi schrieb:Und eine Klage des Finanzamtes ich hätte in 4 Jahren 18€ Einkommensteuer und 99 Cent Solidaritätszuschlag hinterzogen.
War auch so, ich war schuldig, der Grund waren Auf und Abrundungsfehlern und es hat sich zusammengeläppert bei 300-400 Rechnungen und ca. 250 Aktienbewegungen im Monat.
Die Wirtschaftsprüfer dazu haben mich 4000€ gekostet, der Anwalt 1500€ -> deswegen, ein ehrliches: macht doch Euren Scheiß ohne mich. Dies als Einwurf warum Leistungsträger einfach so gehen können.
Das ist natürlich ärgerlich. Gerade nur wegen solcher Kleinstsummen. Aber mal ehrlich; Glaubst du andere Finanzämter auf dieser Welt würden/hätten etwas zu verschenken?
Abahatschi schrieb:wenn man vermögend ist, kriegt man kein Bürgergeld, obwohl man eigentlich wie andere einbezahlt hat. So schwer ist das jetzt nicht zu verstehen.
Na, da kannst dich ja auch bei der Union bedanken. Immerhin wollten die auch nicht das Schonvermögen anheben.
Abahatschi schrieb:Nee, der Staat kann das Gleiche leisten in dem er zB. Verschwendung minimiert.
Also du würdest für alle Einkommensschichten die gleiche niedrige Abgabesumme vorschlagen? Und wäre angeblich damit zu erreichen, wenn der Staat Steuerverschwendungen einstellen würde? Welche wären das eigentlich genau?
Warum sollte das eigentlich fair sein? Ich sehe es grundsätzlich so: Wer mehr hat - kann auch mehr geben bzw. an Steuern zahlen. Natürlich immer nur so viel, dass niemals die Existenz von irgendwem bedroht ist/wäre.
Und mit Steuern wird längst nicht nur der Sozialstaat finanziert.
Und wer hat dich eigentlich gezwungen Unternehmer zu werden und so viel zu verdienen, wenn du es dadurch angeblich sooo schwer hast oder hier bei uns in D gehabt hast?
Ich frage bewusst etwas polemisch, weil du ja auch immer der Meinung bist, dass Arbeitslose auch nicht jammern/sich beschweren sollen - könnten ja schließlich arbeiten gehen.
sacredheart schrieb:Das wiederum ist völlig legitim, wenn man entweder zuvor angespart hat oder weniger Geld benötigt.
Ich finde es auch unabhängig davon nachvollziehbar, dass man nur ungern alles arbeiten wollen würde. Und noch mehr nachvollziehbar unter jeder Bedingung alles arbeiten zu wollen.
sacredheart schrieb:Das mache ich ja auch so. Bin nicht mehr der Jüngste und arbeite noch maximal 42 Stunden pro Woche, oft weniger. Das ist schon recht entspannend.
Auch ohne große Rücklagen lautet mein Motto seit einigen Jahren: Nur noch so viel wie nötig zu arbeiten und auch nur das zu arbeiten, wo ich nicht unnötig gestresst werden würde.
Ist mir erst wieder letztes Jahr wieder so richtig bewusst geworden, wie schnell das Leben für Menschen zu Ende sein kann. Auch allgemein ist es ja oft so, dass sich viele Menschen totmalochen, im arbeitsfähigen Alter/in diesen Jahrzehnten nur Arbeit und Arbeit kennen - und es gerade mal so bis zu Rente schaffen, wenn überhaupt.
Klar ist mir allerdings auch, das ist die Zwickmühle, dass wir uns auch niemals alle ausruhen könnten. Und das insbesondere nicht zu früh.