Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

dasewige schrieb:du unterliegs einen irrtum, behörden und ämter arbeiten in bestimmten strukturen und da ist sehr wenig platz auf das eingehen von persönlichen situationen, es muß nach schema f gehen, jeder wird gleich behandelt.

Wie kann man denn jemanden Sanktionieren wenn auf seine Situation nicht eingegangen werden kann?

Mag sein das dies bei vielen Ämtern der Fall ist aber in diesem Fall ist die Behörde darauf angewiesen auf die Leute einzugehen.

Wie will man sie denn sonst wieder in Arbeit bringen, qualifizieren etc.

Wenn die Behörde dazu nicht in der Lage ist dann stimmt etwas nicht.

Wie gesagt, ich wäre dafür die Grundsicherung Sanktionsfrei zu gestalten und mit den Menschen zu arbeiten statt gegen sie.

Wer nicht arbeiten will soll eben mit den paar Kröten Glücklich sein, trotzdem soll er menschenwürdig leben können.

Dann könnte man auch die Verwaltung stark verkleinern da man nur noch die Bedürftigkeit prüfen müsste.

R4z0r schrieb:Wie kann man denn jemanden Sanktionieren wenn auf seine Situation nicht eingegangen werden kann?

Ich muss ein anderes Beispiel zu Sanktionen bringen - Schnellfahren. Allen sind die Regel bekannt, wenn ich zu schnell gefahren bin aus triftigem Grund muss ich es nachweisen (Frau Schwanger auf dem Beifahrersitz), sonst bleibt es bei der Strafe. ICH muss mich darum KÜMMERN.

Ich finde die Diskussion gut - mir hat es die Augen (weiter) geöffnet.
Ich habe mir das ALGII Formular angeschaut - da fehlt eindeutig sowas wie:
"Ich benötige Unterstützung bei Behördengänge, ich tue mir schwer mit Formularen, ich kann komplizierte Zusammenhänge nicht bearbeiten".  (nicht despektierlich gemeint)
Diese Leute sollen Unterstützung erhalten = JC erhält einen Beratungsauftrag.

Sanktionen und Klagen kosten auch Geld - wie wäre es mit einer Schiedstelle mit Sofortentscheidungen?

Die Abschaffung jeglicher Sanktionen ist ein BGE - kommt für mich nicht frage, bitte in dem entsprechenden Thread diskutieren.

Abahatschi schrieb:Ich finde die Diskussion gut - mir hat es die Augen (weiter) geöffnet.
Ich habe mir das ALGII Formular angeschaut - da fehlt eindeutig sowas wie:
"Ich benötige Unterstützung bei Behördengänge, ich tue mir schwer mit Formularen, ich kann komplizierte Zusammenhänge nicht bearbeiten".  
(nicht despektierlich gemeint)
Diese Leute sollen Unterstützung erhalten = JC erhält einen Beratungsauftrag.

finde ich einen wirklich guten Vorschlag. 
Allerdings gibt es ja Anlaufstellen wo man sich bei Behördengängen helfen lassen kann. 
Bei uns macht das die Sozialstation, wo eigentlich jeder hin kann um Hilfe zu beanspruchen.

Andere frage wäre, sind diese Menschen dann fähig ein Arbeitsverhältnis aufzunehmen oder lässt man ihnen Zeit und Raum, dass alles ausreichend zu erlernen um dann vllt in ein paar Jahren selbstständig durch zu starten. 

Abahatschi schrieb:Ich muss ein anderes Beispiel zu Sanktionen bringen - Schnellfahren. Allen sind die Regel bekannt, wenn ich zu schnell gefahren bin aus triftigem Grund muss ich es nachweisen (Frau Schwanger auf dem Beifahrersitz), sonst bleibt es bei der Strafe. ICH muss mich darum KÜMMERN.

Ich finde die Diskussion gut - mir hat es die Augen (weiter) geöffnet.
Ich habe mir das ALGII Formular angeschaut - da fehlt eindeutig sowas wie:
"Ich benötige Unterstützung bei Behördengänge, ich tue mir schwer mit Formularen, ich kann komplizierte Zusammenhänge nicht bearbeiten".  (nicht despektierlich gemeint)
Diese Leute sollen Unterstützung erhalten = JC erhält einen Beratungsauftrag.

Sanktionen und Klagen kosten auch Geld - wie wäre es mit einer Schiedstelle mit Sofortentscheidungen?

Die Abschaffung jeglicher Sanktionen ist ein BGE - kommt für mich nicht frage, bitte in dem entsprechenden Thread diskutieren.

Soweit ich weiß soll das Bge jeder Bürger erhalten und dies ist bei Alg2 weder mit noch ohne Sanktionen der Fall, also ist es quatsch was du schreibst.

Alg2 stellt eine Grundsicherung dar und diese erhält man nur wenn man Bedürftigkeit nachweisen kann.

Sanktionen an der Grundsicherung halte ich persönlich für Blödsinn.

Was das Existenzminimum mit zu schnellem fahren zutun hat ist mir auch unklar.

@Streuselchen

na also es geht ja doch.
Warum muss eigentlich immer erst ein Mod. eingreifen.
So wie dein letzter Beitrag sieht eine faire Unterhaltung aus.

Wenn ca. 30% Steuerbescheide rechtwidrig wären und den Steuerpflichtigen mehr abknöpfen als es Recht ist was wäre dann eigentlich los?

Ich kannst dir sagen: die Legitimation des deutschen Staates würde angezweifelt werden.
Und bei Sanktionen sehe ich es ebenso, nur das die Betroffenen keine Lobby haben sondern als Prügelknabe missbraucht werden.

Du verniedlichst weiterhin die Auswirkungen von rechtswidrigen Santionen.
Bei Sanktionen (30% der Klagen) geht es nicht um: 50Cent mehr oder weniger, oder GEZ Befreiung oder eine Fahrkarte. Es geht um die menschenwürdige Existenz der Betroffenen.

R4z0r schrieb:also ist es quatsch was du schreibst.

Danke für deine Bewertung, ich bin ausreichend auf die Sanktionen im Vergleich eingegangen, Diskussion beendet.

@LaDaya
Wer sich nicht auskennt, kann auch das machen, kostenlos:
https://hartz4widerspruch.de/?gclid=CL3mxImKv9ICFeQK0wodhS0HlQ

@LaDaya

LaDaya schrieb:Wenn ca. 30% Steuerbescheide rechtwidrig wären und den Steuerpflichtigen mehr abknöpfen als es Recht ist was wäre dann eigentlich los?

Ich kannst dir sagen: die Legitimation des deutschen Staates würde angezweifelt werden.
Und bei Sanktionen sehe ich es ebenso, nur das die Betroffenen keine Lobby haben sondern als Prügelknabe missbraucht werden.

Das ist aber nunmehr nicht das Thema und das irgend jemand als Prügelknabe missbraucht wird, ist auch mehr dein persönliches Empfinden, als Tatsache. 
Wenn man beide Seiten betrachtet, statt nur eine, wird schnell klar, dass mehr geholfen wird als missbraucht.

LaDaya schrieb:Du verniedlichst weiterhin die Auswirkungen von rechtswidrigen Santionen.
Bei Sanktionen (30% der Klagen) geht es nicht um: 50Cent mehr oder weniger, oder GEZ Befreiung oder eine Fahrkarte. Es geht um die menschenwürdige Existenz der Betroffenen.

Auch hier muss ich dir widersprechen.
Es ist weniger verniedlicht sondern mehr die Realität.
Die Existenz der Sanktionierten wird insofern nicht angegriffen, da es Lebensmittelgutscheine gibt und die Miete gezahlt wird. 
Alles weitere zählt nunmal zu den kulturellen Bedürfnissen und simd kein Existenzbedürfnis. 

@Abahatschi

Mensch die meisten armen Sch...... haben gar kein Internet.
Wovon sollen die das denn bezahlen?

LaDaya schrieb:Mensch die meisten armen Sch...... haben gar kein Internet.

Quelle?

@SergeyFärlich

na dann schau dir halt mal die Aufschlüsselung des Regelsatzes mal an.
Den hat neulich hier jemand eingestellt.
Für Kommunikation sind so um die 30 Euro vorgesehen.

Es sind 36,11 Euro/Monat und der Posten nennt sich: Nachrichtenübermittlung.

Abahatschi schrieb:Danke für deine Bewertung, ich bin ausreichend auf die Sanktionen im Vergleich eingegangen, Diskussion beendet.

Du verstehst offensichtlich nicht was gemeint ist.

Alg2 setzt eine Bedürftigkeit voraus, daher kann es auch ohne Sanktionen kein Bedingungsloses Grundeinkommen sein, das ist einfach quatsch.

Was hat es denn für einen Sinn für dich Äpfel mit Birnen zu vergleichen?

Bei Sanktionen der Grundsicherung geht es um Existenzen von Menschen und nicht um 20 Euro weil man mal geblitzt wurde als man zu schnell gefahren ist.

@LaDaya
Eigentlich wollte ich ja eine verlässliche Quelle haben, wie du deine Aussage belegst.
Der Regelsatz ist mir bekannt. Nur, das Geld wird ja nicht zweckgebunden gezahlt. 

Weiter ist es heutzutage durchaus möglich, mit weit weniger als 30 Euro online zu sein.

LaDaya schrieb:na dann schau dir halt mal die Aufschlüsselung des Regelsatzes mal an.
Den hat neulich hier jemand eingestellt.
Für Kommunikation sind so um die 30 Euro vorgesehen.

Vllt solltest du mit deinen ALG2 Ausführungen dann doch in den Hartz4 Thread. 
Es drifted jetzt doch immer weiter ab. 

LaDaya schrieb:Wovon sollen die das denn bezahlen?

Also, wirklich! In den 409€ sind 36€ für Kommunikation, das sind ganze 6€ mehr als was ich privat ausgebe (20€ Internet mit Flatrate Telefon + 10 Handyflat)

@Streuselchen
@LaDaya
Ich möchte mal die Zahlen gewichten:
https://www.tagesschau.de/inland/hartz-klagen-101.html

Jeden Monat klagen etwa 10.000 Hartz-IV-Empfänger gegen Jobcenter-Bescheide - fast jeder Zweite von ihnen mit Erfolg

Das heißt 5000 bekommen Recht pro Monat / pro Jahr 60000.

Bei den Klagen geht es vor allem über die Übernahmen von Unterkunftskosten, Rückzahlungsforderungen und Untätigkeitsklagen gegen die Jobcenter.

Eher daraus ist zu lesen dass keiner/wenige zu "Zwangsarbeit" gezwungen wird.

Anzahl der Empfänger 2017: 4.369.055.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1396/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-jahresdurchschnittswerte/ (Archiv-Version vom 10.02.2017)

Das sind 1,37% die zu Unrecht sanktioniert wurden, man beachte ich rechne mit 50% Klageerfolg.
(*die anderen sind zu Recht sanktioniert)

@LaDaya
Das berechtigt Dich so einen Aufwind mit Prämien und Unterstellungen gegen JC zu betreiben und eines der besten Sozialsysteme der Welt in Frage zu stellen? Ich finde das ist frech.

LaDaya schrieb:Mensch die meisten armen Sch...... haben gar kein Internet.
Wovon sollen die das denn bezahlen?

Du tust ja gerade so als ob die nichts bekommen,das ist doch Blödsinn!
Als ich HarzIV bekommen habe hatte ich auch Internet und habe es sogar geschaft 50 € pro Monat für die KFZ-Haftplicht aufzubringen, alles eine Frage wie man mit Geld umgehen kann.

Ich habe die Berater im Jobcenter überwiegend als bemüht und entgegenkommend erlebt ( wie man in den Wald hinein ruft ...)


Ich finde wirklich unerträglich wie das dargestellt wird als ob die, die armen Arbeitslosen nur Schikanieren wollen...
Wenn man da nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann und sagen kann mein Berater hat.... sollte man da vielleicht einfach mal versuchen beide Seiten zu betrachten.

@Streuselchen

ja, die Grundfrage war: sollte man Arbeitslose dazu zwingen zu arbeiten.

Nur dumm ist, dass  mittlereweile dieser Zwang per Gesetz schon festgeschrieben ist.

@Abahatschi

viele haben nicht das "know how" sich zu wehren.
Also sollte man nicht von ...% rechtmäßigen Sanktionen ausgehen.

Aber sicher gibt es auch rechtmäßige Sanktionen laut SGB II.
Das zweifelt niemand hier an.
Ob sie mit unserer Verfassung kompatibel sind wird ja demnächst geklärt.

@Abahatschi

Vielen Dank, genau so ist es. 

@LaDaya

Wo ist per Gesetz bitte festgeschrieben, dass man Arbeitslose zum arbeiten zwingen darf? 
Wirklich, wie soll man mit dir vernünftig diskutieren wenn du so einen Schwachsinn schreibst. 

LaDaya schrieb:ja, die Grundfrage war: sollte man Arbeitslose dazu zwingen zu arbeiten.

Nur dumm ist, dass  mittlereweile dieser Zwang per Gesetz schon festgeschrieben ist.

Es wird niemand gezwungen. 
Wer nicht auf Kosten des Staates lebt ist nicht gezwungen zu arbeiten. Man muss halt irgendwie anders für seinen Lebensunterhalt aufkommen. Erbschaft, Ersparnisse,Ehepartner... Möglichkeiten gibt es da schon.