Streuselchen schrieb:Aber das ist nur ein Punkt von vielen kleinen Spielchen, denen man dann tagtäglich ausgesetzt ist. In der Masse werden sie kräftezehrend, man weiss am Ende nicht mehr wogegen man sich noch wehren soll. Ist von selbstzweifel zerfressen weil man sich insgeheim dann doch nicht vorstellen kann (oder möchte) das irgendwie der gesamte Tag nur ein Spielchen ist, und man selbst nur eine bewegliche Spielfigur.
Man weiss vieles, man merkt vieles aber wahrhaben mag man das nur selten - auch weil einem ja maßgeblich kontinuierlich eingetrichtert wurde, dass alles falsch ist was man denkt. So denkt man auch in dem Bereich, dass man vielleicht nur übertreibt, zu empfindlich sei etc. Zumindest für ne ganze Zeit.
@Streuselchen Es ist wohl auch sehr schwierig, dass den Glücklichen wirklich begreifbar zu machen, die es nie erlebt hatten.
Natürlich war ich Volljärig, als ich in Beziehung zu dieser NPS Person ging. Von außen kann man sagen, eigene Entscheidung und Deckel drauf. Aber so läuft es ja nicht, sonst wären Narzissten nicht erfolgreich. Ein NPS Profi schafft ja erst mal die Welt, die Partner oder Partnerin sich wünschen. Dann kommen die ersten Versuche ohne jede Ankündigung, diese Welt, die ja nur der Anbahnung dient zu beenden. Das geht erst mal nur kurz so und dann ist alles wieder da, wie bei einer Glühbirne, die mal flackert.
Und wenn sie merken, sie haben es übertrieben oder zu früh das Licht ausgemacht oder zu lange, dann kommt immer die gleiche Methode: Statt einer Entschuldigung kommt eine lavierte Entschuldigung, die in eine meist frei erfundene Drama Geschichte gekleidet wird: Weil ich XXX erlebte, reagiere ich so. Und der Andere hat es wegen des erlebten Dramas einfach zu akzeptieren.
Dann leuchtet sie immer seltener, aber immer unvermutet wieder auf, oft gerade in dem Moment wo man so ganz kurz vor 'finito la musica' steht und es keimt die Hoffnung auf, dass es mal so bleiben könnte. Das tut es aber nie, einfach weil NPS Personen da gar keinen Spaß dran haben und nicht mal einen Sinn drin sehen.
Innerhalb der Beziehung war ich auch so weit, mir selbst kaum noch zu trauen. Ich war früher immer ein sehr strukturierter Mensch, ich mag Struktur, ich mag Ordnung, ich komme gerne pünktlich. In einer Welt, die von einer Person dominiert wird, deren innere Unordnung alles dominiert, funktionierten dann meine Methoden gar nicht mehr. Alles war irgendwie weg. Ich hatte auch gar nicht mehr die Zeit oder die kraft, etwas dagegen zu tun.
Nach 20 Jahren Tornado trennten wir uns, nicht im Guten und ruckzuck hatte ich meine Welt wieder und meine Methoden, Dinge zu erledigen, funktionierten auch wieder. Es war auch nicht mehr alles weg, auch nicht das Geld vor Ende des Monats. Ich habe ja das große Glück, jetzt eine Beziehung zu leben, die Narzissten freie Zone ist. Und alles geht wieder. Solange man sich in der Welt von Narzissten bewegt, geht es einfach nicht. Und ich wette, wenn ich in die Welt zurückmüsste, trotz mittlerweile ganz anderem Selbstwertgefühl, würde es nach kurzer Zeit wieder nicht funktionieren.
Es gibt vielleicht Menschen, die können das aushalten und können damit umgehen. Ich kann es nicht. Ich nehme an, das sind auch die Gleichen, die nicht unsichtbar werden, wenn sie Saurons Ring aufsetzen, also ganz Wenige.