Warum Feminismus nicht ok ist

@kleinundgrün
Was den Boykott der neuen Rechtschreibung angeht, dürfte es mitunter auch daran liegen, dass Menschen verunsichert sind, wenn sie diese nicht in der Schule gelernt haben. Da kommt dann die Angst, alt und neu zu vermischen und am Ende sieht es aus, als könne man nicht schreiben. Was das ẞ angeht, das gehört auch noch zur Rechtschreibung.

Feminismus war und ist dort wichtig, wo keine Gleichberechtigung der Frau gegeben ist. Gilt umgekehrt auch für Männer (Familienrecht etc), wie nennt man das?
Genderwahn ist, wie der Name schon sagt, ein krankhafter Auswuchs davon

gekonnt schrieb:Nee, da muss man eben nicht "durch". Von "die Bürger" zu reden und damit ALLE anzusprechen ist nichts Schlimmes oder Ehrenrühriges; es ist grammatikalisch richtig (wie auch im Spanischen oder Französischen übrigens) und jeder, der sich nicht angesprochen fühlt, hat mMn ein Problem mit dem eigenen Selbstwertgefühl.

darum geht es nicht, es geht darum, dass Gleichberechtigung sich auch in der Sprache widerspiegeln sollte.

@abberline
Das einzige was ich jetzt kenne wo keine gleichberechtigung vorliegt ist Paragraph 183 Punkt 1.
https://dejure.org/gesetze/StGB/183.html

Was gibt es noch?

Tussinelda schrieb:darum geht es nicht, es geht darum, dass Gleichberechtigung sich auch in der Sprache widerspiegeln sollte.

Du bist ja "widergespiegelt". In der konkreten Ausprägung bist du eine Bürgerin, auf einer abstrakten Ebene bist du "ein Bürger", dieses Wort ist auf einer Linie mit abstrakten Konzepten wie "der Staat", "die Person" oder "die Fachkraft".

@Tussinelda
Gleichberechtigung in der Sprache... Das nenn ich Luxusproblem... der Mensch heisst dann "gleichberechtigt" wie? Da kommt dann ein Mumpitz wie "Grüss Göttin" raus.. und der Text der französischen Nationalhymne sollte dann auch gleichberechtigter werden😉

@abberline
es ist auch ein Luxusproblem, sich darüber zu echauffieren, so wie Du es tust. Sprache ist machtvoll, sie bestimmt unser Denken. Das sollte man vielleicht manchmal berücksichtigen, Veränderung (negativ wie positiv) beginnt mit Sprache. Muss man sich nur mal mit Rassismus beschäftigen ;)

@Tussinelda
Nein das ist Unsinn. Den dann müssten die Frauenrechte in der Türkei besser sein. Dort ist die Sprache nämlich "gendergerecht".

@gorasul
ach, weil die meisten Nomen genderfrei sind meinst Du es sei eine gendergerechte Sprache? Die auch entsprechend verwendet wird? :D Es geht auch darum, WIE die Sprache verwendet wird und das ist in der Türkei eben frauenfeindlich, homophob und transphob.

@Tussinelda
Sprache ist aber nicht machtvoll wenn sie zum einen verhunzt und zum anderen von einer kleinen Minderheit unnötig aufgezwungen wird.

@abberline
Sprache ist IMMER machtvoll, weshalb man sich ruhig mal mehr Gedanken darüber machen könnte, warum sie ist, wie sie ist, was das bewirkt und wie man mit Sprache etwas verändert. Aber wem sage ich das.....

@Tussinelda
Es wird in der deutschen Sprache aber niemand diskriminiert und wenn ein Unwetter einen männlichen Namen hat, bekomm ich auch keine Schnappatmung😉

abberline schrieb:Es wird in der deutschen Sprache aber niemand diskriminiert und wenn ein Unwetter einen männlichen Namen hat, bekomm ich auch keine Schnappatmung😉

ach so, na wenn DU das sagst. Ich frage mich, wie man zu solch einer Behauptung kommt, es gibt keine diskriminierungsfreie Sprache, da geht es schon mal los, es gibt aber eine diskriminierungsfreie Verwendung von Sprache.

@Tussinelda
Wie nennt man diese Form des Feminismus? Zensurfeminismus? :D

Eine komplette diskriminierungsfreie Verwendung der Sprache ist nicht möglich. Und wen dann nur durch Gleichschaltung. Kein erstrebenswertes Ziel. Es wird immer jemanden geben für den Worte okay sind welche für nen anderen wieder nicht okay sind.

Gesellschaftliche Veränderungen funktionieren zu einem nicht unerheblichen Teil über Sprache.
Wie @Tussinelda schon erwähnt hat, siehe das Thema Rassismus (N-Wort, "Mohrenkopf" etc etc).
Keinem weißen Mann (und auch keiner weißen Frau) bricht ein Zacken aus der privilegierten Krone, wenn gegendert wird. Ich hoffe sehr, dass dies in ein paar Jahren die Norm stellt, das wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.

@gorasul

Ja, eben. Und dann sollten sich die Menschen, für die der Gebrauch einer bestimmten Sprache "okay" ist natürlich an jenen orientieren, für die das nicht okay ist weil sie dadurch diskriminiert werden. Ist doch simpel.

smallbrownbike schrieb:N-Wort,

Gerade durch soeine tabuisierung, das man das Wort nichtmal als Beispiel sagt, bekommt ein Schimpfwort ja wieder erst recht macht.

@smallbrownbike
Nein. Eine derartige Gleichschaltung ist mir zu faschistisch. Außerdem kann man dann gleich die Sprache einstellen weil jeder das eine oder andere für nicht okay erachtet.

gorasul schrieb:Eine komplette diskriminierungsfreie Verwendung der Sprache ist nicht möglich.

hast Du es schon ausprobiert?

gorasul schrieb:Und wen dann nur durch Gleichschaltung.

Schwachsinn

gorasul schrieb:Es wird immer jemanden geben für den Worte okay sind welche für nen anderen wieder nicht okay sind.

ja, wenn die Worte, die für einen ok sind aber einen anderen verletzen und man das weiß, dann hat man die Möglichkeit, dieses Wort nicht mehr zu benutzen. Hat mit Zensur null zu tun, das ist nur das Pseudo-Argument derer, die "das wird man doch noch sagen dürfen" oder "es kommt darauf an, wie ich es meine, nicht wie der Angesprochene es empfindet" so gerne propagieren ;)

gorasul schrieb:Gerade durch soeine tabuisierung, das man das Wort nichtmal als Beispiel sagt, bekommt ein Schimpfwort ja wieder erst recht macht.

Schimpfwort? Na das ist aber "nett" ausgedrückt, es ist eine rassistische Bezeichnung, steht für die Herabwürdigung und Entmenschlichung Schwarzer Menschen durch Weiße. Es geht um Respekt, darum anzuerkennen, dass dieses Wort keines ist, was man benutzt, wenn man Menschen mit Respekt und auf Augenhöhe gegenüber tritt.

Tussinelda schrieb:hast Du es schon ausprobiert?

Ebensowenig wie mir Flügel wachsen zu lassen. Immerhin sind nicht alle menschen gleich in ihrem Denken.

Tussinelda schrieb:Schwachsinn

Weil?

Tussinelda schrieb:ja, wenn die Worte, die für einen ok sind aber einen anderen verletzen und man das weiß, dann hat man die Möglichkeit, dieses Wort nicht mehr zu benutzen.

Also darf nichts mehr verwendet werden solange eine Person auf der Welt etwas dagegen hat?

@gorasul

gorasul schrieb:Also darf nichts mehr verwendet werden solange eine Person auf der Welt etwas dagegen hat?

ich schrieb "hat man die Möglichkeit", das hat mit "dürfen" null zu tun.

gorasul schrieb:Ebensowenig wie mir Flügel wachsen zu lassen. Immerhin sind nicht alle menschen gleich in ihrem Denken.

dann kannst Du es auch nicht wissen ;)

gorasul schrieb:Weil?

weil wir so viele Worte haben, um alles mögliche auszudrücken, dass nix und niemand gleichgeschaltet wäre, wenn er auf manche Worte verzichtet.

Tussinelda schrieb:dann kannst Du es auch nicht wissen

Natürlich den das ist reine Logik das Menschen nunmal verschieden empfinden. Erinnerst du dich noch an den "skandal" mit dem Shirt "cooles monkey on the jungle"? Viele haben sich aufgeregt, und andere wieder so:
Original anzeigen (1,0 MB)

Allein weil Humor schon so divers ist kann man da nie auf einen Nenner kommen.