@Robert80 Im gleichen Artikel steht auch das:
SPIEGEL ONLINE: Sie haben eine Beerdigung inszeniert, bei der Gina-Lisa Lohfink um den Verlust ihrer Privatsphäre trauert. Wie kamen Sie denn auf die Idee?
Verhoeven: Im Rahmen der Biennale Wiesbaden, einem Avantgarde-Festival, arrangiere ich als Künstler Trauerfeiern in einer Kirche. Wir verabschieden uns symbolisch von Werten, die zu verschwinden drohen: von der "Multikulti-Gesellschaft", von der "ewigen Treue". Es ist wie ein Gottesdienst, mit Orgel, Chören und Sarg vor dem Altar. Ich finde die Geschichte von Frau Lohfink interessant, weil sie die Menschen reizt. Deshalb habe ich sie als "Angehörige" der "Verstorbenen" angefragt, die auch eine kleine Rede hält.
SPIEGEL ONLINE: Frau Lohfink verdient seit Jahren Geld damit, dass sie ihr Privatleben öffentlich macht. Wie echt kann da die Trauer sein?
Verhoeven: Ich fand sie sehr ehrlich. Sie hat gesagt, dass sie ohne Privatsphäre lange sehr gut gelebt hat. In den vergangenen Monaten aber habe sie einen Verlust empfunden. Das ist eine interessante Frage: Wie viel Privatsphäre billigen wir jemandem zu, der in der Öffentlichkeit steht? Gar keine? Oder nur ein bisschen?
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gina-lisa-lohfink-als-trauerrednerin-kuenstler-dries-verhoeven-im-interview-a-1110179.htmlPersönlich hätte ich es treffender gefunden, wenn dieser Künstler ihr die Möglichkeit gegeben hätte ihre Würde zu beerdigen, denn die wurde ihr meiner Meinung nach in erster Linie genommen. Etwas, das ihr eigentlich immer zustehn sollte.