Uni-Präsident fordert Arabisch als Pflichtfach für alle Schüler

@xionlloyd

Ach, die Barbaren haben gar keine Kultur...
Ich dachte tatsächlich, ich müsste das falsch verstanden haben und du betrachtest Religion nicht als Teil einer Kultur.

Dass ich mich noch über sowas wundere in unserem kleinen Stuhlkreis hier...

@m.mayen

Du musst Juden in diesem Falle nicht "Zionisten" nennen, nur wenn du sie "kritisierst", aber ist schon in Mark und Bein übergegangen, was?

@Fierna

Ich "muss" gar nix...

Du fragtest im Zusammenhang mit Juden nach Ideologie.

Ist der Zionismus keine Ideologie?

@m.mayen

Das ist vollkommen irrelevant. Hier wurden grundsätzliche Aussagen getroffen, dass es gegenüber Muslimen keinen Rassismus geben kann, da es sich beim Islam um eine Ideologie handelt.
Meine Frage war, ob das auch für das Judentum gilt.

Judentum ist nun genau so eine Religion wie andere auch, in die ich ein- oder austreten kann.
Diese Gleichsetzung von "Rasse" und Religion ist nach '45 irgendwie nicht gründlich genug entnazifiziert worden.

Eben.

Und die ultraorthodoxen Juden in Israel, die selbst den Staat, in dem sie leben aus religiösen Gründen ablehnen, aber
eine Siedlung nach der anderen errichten, sind Rassisten par execellance!

Wers nicht glaubt, der frage mal einen Palästinenser...

@Fierna

Selbstverständlich gibt es unter Muslimen Kultur(en). Aber keine davon ist in seiner Entstehung und Bestehen derartig durch den Islam definiert, dass es dafür herhalten könnte, Kritik am Islam als auf kulturellen Unterschieden fußenden Rassismus zu bezeichnen.

Und da das gerade aufkommt: Ich distanziere mich absolut von der Vermutung, Muslime könnten nicht Opfer von Rassismus werden. Selbstverständlich sind dies viele Muslime ebenso wie viele andere auch. Mir persönlich geht es darum, dass politische und auch ideologische Kritik an einer einzelnen Religion nicht ständig mit Rassismus gleichgesetzt wird. Bei anderen Religionen geschieht das schließlich auch nicht. Vergleichbar wäre vielleicht noch das Gleichsetzen von Kritik an israelischer Politik mit Antisemitismus, was ja auch Gang und Gäbe ist. In beiden Fällen sollte man sehr genau hinsehen, wo Kritik aufhört und pauschale Hetze beginnt.

Wie nennt man eigentlich eine Ablehnung von Menschen basierend auf ihrer Religion? Mir fällt da gar kein äquivalentes Wort zu Begriffen wie Sexismus oder Rassismus ein. Religioismus???

Kritik an Religionen ist immer notwendig.

@slider

Rassismus. Passt immer...

@m.mayen

Je mehr ich drüber nachdenke umso mehr verwirren mich die -ismen dieser Welt.

slider schrieb: Mir fällt da gar kein äquivalentes Wort zu Begriffen wie Sexismus oder Rassismus ein. Religioismus???

z.B. so was wie Islamophobie.
Ist aber mMn Quatsch, weil Religionen nur Ideen sind.

@xionlloyd

Selbstverständlich gibt es unter Muslimen Kultur(en). Aber keine davon ist in seiner Entstehung und Bestehen derartig durch den Islam definiert, dass es dafür herhalten könnte, Kritik am Islam als auf kulturellen Unterschieden fußenden Rassismus zu bezeichnen.

Zuerst einmal haben wir doch bspw Staaten wie den Iran oder Saudi-Arabien, die ländlichen Gegenden von Afghanistan, da kannst du doch nicht sagen, dass der fundamentalistische Islam dort nicht massiv die Gesellschaft prägt.
Und selbst wenn deine Aussage richtig wäre:
Den Rassisten interessiert doch gar nicht, ob die Kultur der Menschen dort auf dem Islam beruht. Das wird schlicht postuliert und da hilft es auch nicht zu sagen "Das ist so nicht richtig", das hat Rassisten nämlich meist nicht interessiert.

Ihr hängt euch hier die ganze Zeit an real existierenden Unterschieden auf und teilt denen dann einen Wert zu, der aussagt, ob man jetzt von Rassismus spricht oder nicht.
Die Motivation, die Handlungen, die Begründungen der aggierenden Personen werden völlig außen vor gelassen.

Wenn jemand sagt "Muslime sollten aufgrund ihrer schrecklichen Kultur in Deutschland unter Fremdrecht gestellt werden und dies beinhaltet keine Menschenrechte", dann kannst du doch nicht sagen, dies sei nicht rassistisch, weil der Islam nirgends als "Kultur" prägnant genug sei...

@Fierna
Warum spricht man von Rassismus, wenn man menschenverachtende Vorstellungen beim Umgang mit Muslimen hat?

@Fierna

Fierna schrieb:Wenn jemand sagt "Muslime sollten aufgrund ihrer schrecklichen Kultur in Deutschland unter Fremdrecht gestellt werden und dies beinhaltet keine Menschenrechte"...

Aber sonst gehts danke...?

Wer würde eine solch hirnverbrannte Forderung erheben?

@Durchfall

Vielleicht weil Rassismus die Steigerungsform von Menschenverachtung ist?

Ich weiß es ja auch nicht.

Sag ich zur katholischen Nachbarin "Du dumme Betschwester" ist das ne Beleidigung.
Sag ich zur muslimischen Nachbarin "Du dummes Kopftuchmädchen" ist das ne rassistische Beleidigung?

Oder wie, oder was?

Es bleibt schwierig...
:D

m.mayen schrieb:Wer würde eine solch hirnverbrannte Forderung erheben?

Ein Rassist womöglich...Ich überspitze, um deutlich zu machen, was ich meine.

m.mayen schrieb:Sag ich zur katholischen Nachbarin "Du dumme Betschwester" ist das ne Beleidigung.
Sag ich zur muslimischen Nachbarin "Du dummes Kopftuchmädchen" ist das ne rassistische Beleidigung?

Oder wie, oder was?

Beides ist diskriminierend aber nicht rassistisch.

@Fierna

Aha!

Diskriminierung ist also nicht immer rassistisch, Rassismus aber immer diskriminierend.

Richtig?

@m.mayen

Richtig.

Ausländerfeindlichkeit, wie auch Schwulenhass oder Antisemitismus, haben gemeinsame Wurzeln:

1. Angst vor allem, was neu, anders, unbekannt ist.

2. Stärkung des schwachen Selbstwertgefühls durch Ab- und Ausgrenzung.

3. Verbesserung des Zusammengehörigkeitsgefühls einer Gruppe durch ein gemeinsames Feindbild.

4. Vorurteile basierend auf schlechten Einzelfall-Erfahrungen.

5. Sozialneid und Konkurrenzangst.



zu 1.

Die sind anders, die sehen anders aus, die leben anders, das kenn' ich nicht - Ich war noch nie im Ausland, ich war noch nie in der Schwulenbar, ich war noch nie in einer Synagoge. Darum ist Ausländerhass im Osten (Ausländeranteil <2%) auch stärker verbreitet als im Westen der BRD. Kaum ein Schwulenhasser kennt einen Schwulen, Antisemiten kennen Juden meist nur vom Hörensagen.

zu 2.

Ich habe keine Arbeit, kein Geld, keine Haare, keine Zähne, keine Perspektive, aber jede Menge Tattoos und eine solides Alkoholproblem. Alle halten mich für den letzten Dreck. Also brauche ich jemanden unter mir, auf dem ich buchstäblich herumtrampeln kann, damit ich höher stehe. Den Ausländer, den Obdachlosen, den Behinderten. Du Untermensch, ich Übermensch.

zu 3.

Mir san mir, wie der Bayer sagt. WIR sind wieder wer! WIR sind die Vorhaut der Arbeiterklasse! WIR sind Papst! WIR sind Weltmeister! WIR sind die Auserwählten! WIR sind HSV-Fans! WIR sind Marktführer! WIR sind irgendwas! WIR sind WIR - Die anderen sind die anderen. Auf sie mit Gebrüll!


zu 4.

Ich bin einmal in Frankreich von einem extrem unfreundlichen Kellner extrem langsam bedient worden. Zwei Jahre später ist mir ähnliches noch einmal wiederfahren.
Daraus könnte ich den Schluss ziehen: Alle Franzosen sind langsam, alle Kellner sind unfreundlich. Ob ich mit dieser Erwartungshaltung noch mal nach Frankreich fahren möchte? Oder überhaupt ein Restaurant betreten? Weiss man doch: Kennt man einen, kennt man alle!


zu 5.

Ich muss mein ganzes Leben lang hart arbeiten, und nun kommen die Zonis, die Russen, die Türken, die Urwaldbewohner hierher und nehmen mir meine Rente, meinen Sozialstaat, meine Arbeit, meine Wohnung, meine Frau, meine Tochter, mein Auto, meine Armbanduhr weg. Die kriegen's doch alle hinten und vorne 'reingeschoben. Jeder Ausländer hat 'ne Villa, fährt zwei Daimler (gleichzeitig) und kann studieren.
Ausserdem, weiss man doch, ist der Zoni bei der Arbeit billiger, der Russe mir im Saufen überlegen, der Türke sieht besser aus und der aus dem Urwald hat einen längeren Schwanz. Mistdreck, Chefs, Gastwirte und Frauen fahren auf sowas ab, also: AUSLÄNDER RAUS!

@Doors

Doors schrieb:Judentum ist nun genau so eine Religion wie andere auch, in die ich ein- oder austreten kann.

Mit Verlaub, das sehen (die meisten) Juden anders, zumindest was den Beitritt angeht.