@Niemanden Du solltest dir Gedanken über einige Punkte machen, bevor du deine Entscheidung triffst:
- Wie viel Zeit muss ich in's Studium investieren und wie viel Zeit habe ich für Nebenjobs zur Verfügung?
- Wie hoch sind die Gesamtkosten für eigene Wohnung, eigenen Haushalt und wie treibe ich die auf?
- Möchte ich ausziehen, weil das Umfeld es von mir verlangt oder ich mich unter Druck gesetzt fühle?
In den Großstädten explodieren die Mieten gerade und eine erschwingliche Wohnung zu finden ist schwer. Eine WG ist zwar eine Möglichkeit, allerdings wohnst du auch hier nicht alleine, sondern musst deinen Privatraum mit anderen Personen teilen, ergo tauschst du deine Eltern lediglich aus und änderst die Situation nur pro forma. Du wirst dich mit deinen Mitbewohnern einigen müssen, wer wann welche Funktion im Haushalt übernimmt. Für die Zeit, in der Andere diese Aufgaben übernehmen, ist es vom Prinzip her dem Hotel Mama sehr ähnlich, außer, die Anderen kommen in den Genuss und du musst die Aufgaben erledigen, was wiederum Disziplin verlangt. In einer WG bist du also auch nicht Herr deiner Selbst, sondern arrangierst dich mit anderen Personen. Bist du der Typ dafür? Oder präferierst du es lieber, deine Ruhe zu haben und dich nicht von Anderen abhängig zu machen? Das solltest du vorher herausfinden. Vorteil einer WG ist demgegenüber sicherlich die Minderbelastung im Finanziellen.
Findest du für dich heraus, lieber alleine zu wohnen, gewichtet die Kostenfrage natürlich schwerer. Das ist bei den doch nicht unerheblichen Lebenserhaltungskosten nicht zu unterschätzen. Es wäre ein Fehler, sich nur nach der Miete zu orientieren, denn Nebenkosten sowie Lebensmittel, Putzmittel, Komfortgüter, Körperpflegeprodukte, Internet, Krankenversicherung usw. schlagen u.U. doch ordentlich zu Buche. Einkalkulieren musst du auch, dass evtl. mal etwas kaputtgeht und Dinge neu angeschafft werden müssen, ganz zu schweigen von Dingen, du du extra für's Studium anschaffen musst (je nach Studiengang kann das ziemlich happig werden). Zum Schluss ist der Stromverbrauch ein wichtiger Aspekt. Je nach Anbieter kann das schnell sehr teuer werden, auch als Student, wenn man PC oder Lappy dauerbenutzt.
Mit 21 hast du noch Anspruch auf Kindergeld und musst keine allzu hohen Versicherungsbeiträge zahlen. Mit 25 ändert sich das allerdings i.d.R. Wirst du dir das da dann auch noch leisten können? Können deine Eltern dich finanziell unterstützen oder wirst du ganz auf dich selbst angewiesen sein? Meine Kommilitonen, die ich so kenne und die (notgedrungenermaßen) eine eigene Wohnung haben (wenn man es denn immer so nennen kann^^), bekommen alle Geld von ihren Eltern und haben daher auch genug Zeit für's Studium (und müssen sich nicht allzu viel um Lebenserhaltungskosten scheren).
Womit wir zu einer essenziellen Frage kommen: wie viel Zeit wirst du für das Studium benötigen und wie viel Zeit kannst du für's Geldverdienen 'verschwenden'? Studiengänge wie Medizin oder Jura sind extrem zeitintensiv und da wird nebenher arbeiten z.T. schwierig.
Lass' dir all das mal bei 'ner chilligen Tasse Kaffee durch den Kopf gehen, informiere dich über deine Möglichkeiten und evaluiere. Dann triffst du deine Entscheidung. Ansonsten kann das dazu führen, dass dein Studium entweder schwerer wird als es zumutbar ist oder du dauerpleite bist und an vielen sozialen Dingen kaum teilhaben kannst (Mediziner z.B. feiern viel, aber haben oft auch reiche Eltern
;)) und nach ein paar Monaten wieder in's Hotel zurückziehst, weil du festgestellt hast, dass du so am besten fährst.
Viel Erfolg bei deiner Entscheidung und deinem weiteren Lebensweg.
:)