MATULINE schrieb:Die Krönung ist der Nachbar meiner Eltern. Der Sohn ist über 50 Jahre alt und wohnt mit Mami zusammen. Es wird gemunkelt, er liegt sogar nachts neben seiner Mutter im Ehebett. Der Vater ist schon sehr lange tot.
Das ist natürlich die Härte. Die Umstände der beiden kennen wir nicht. Ist er nie ausgezogen und immer bei Mami geblieben, ist die Lebensweise unnormal. In dem Alter sollte man schon längst auf eigenen Beinen stehen.
Doch hier stellt sich wieder die Frage, wie es in Wirklichkeit ist. Vielleicht ist die Mutter zu ihrem Sohn gezogen, weil der Vater gestorben ist. So muss die Mutter in ihren letzten Jahren nicht einsam sterben. Sie wird wohl 70-80 Jahre alt sein. Warum also die Witwe alleine lassen? In dem Fall würde auch ich meine Mutter bzw. meinen Vater schleunigst zu mir holen. Ob ich ne Familie hätte oder nicht...
Vielleicht ist der Vater auch zu einem Zeitpunkt gestorben, in dem der Sohn ausziehen wollte. Da wäre es sehr schlecht, als Sohn dennoch die Mutter zu verlassen. Wie es wirklich dazu kam, werden wir wohl nicht wissen.
Meine Oma wurde recht früh Witwe. Nach und nach zogen ihre Kinder aus, bis ihr jüngster Sohn noch bei ihr war. Das war vorerst kein Problem, da es ein sehr großes Haus war. Leider wurde es im Krieg zerstört. Nach einigen Jahren Unterschlupf bei Bekannten haben sich beide ein kleines Haus gekauft. Mein Onkel wollte sie jedoch in dieser Situation nicht einfach alleine lassen. Er vergrößerte das Haus durch einen Anbau und hat sie bis an ihren letzten Tag gepflegt und sich um sie gesorgt. Seine Geschwister haben die beiden aufgrund der Entfernung leider nur finanziell unterstützen können, jedoch sind alle dankbar dafür, dass er sie nicht alleine gelassen hat. Er hatte leider einfach nie so richtig Glück bei den Frauen.
Außenstehende sehen da einen ehelosen 45-jährigen, der bei Mutti lebt, wenn sie die Geschichte nicht kennen. Man darf nie zu schnell urteilen, wenn man die Hintergründe nicht kennt.
Mein Opa von der anderen Seite hat in seinen letzten Jahren abwechselnd bei seinen Kindern gelebt, um nah bei ihnen zu sein. Denn sie lebten auch weit voneinander entfernt.
@Häresie Da stellt sich wieder die Frage, ob du bei diesen Maßnahmen volljährig warst oder nicht. Denn entweder war es halt eine erzieherische Maßnahme, damit du lernst, pünktlich zu sein und Ordnung im Leben zu haben oder du warst schon erwachsen und sie ließen dich überhaupt nicht dein Leben leben.
Meine Kindheit war auch schon fast wie beim Militär. Aber als ich dann volljährig wurde und meine Eltern gesehen haben, dass ich gut alleine zurechtkomme, ließen sie locker und ich lebte von nun an als unabhängiger Heranwachsender in ihrem Haushalt. Erziehung muss sein und sie wird niemals aufhören. Aber es gibt für jedes Alter Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.