Als junger Erwachsener bei den Eltern leben
21.12.2018 um 11:23Ja, von zu Hause ausziehen ist ein wichtiger Schritt in Richtung Erwachsen werden und Selbstständigkeit.
Doors schrieb:Scheinselbständigkeit!Ich würde sagen, dass es schon so nen bisschen drauf ankommt, wie dieses Tür an Tür in der Realität aussieht. Wohn ich im Keller meiner Eltern, lass mich aber weiter versorgen mit Lebensmitteln, Wäsche und co oder wohne ich in einer eigenen Wohnung im selben Haus/Nachbarhaus, führe meinen eigenen Haushalt und bin auch ansonsten unabhängig von meinen Eltern?
Becky schrieb:Wohn ich im Keller meiner ElternIn Österreich nennt man das das Fritzl-Modell.
Doors schrieb am 21.12.2018:Ich war stets für Distanz zu meinem Elternhaus. Früh genug kommt der Tag, an dem man sich wieder um seine alten Eltern pflegerisch kümmern muss. In der Zeit bis dahin sollte man sein eigenes Leben gestalten.Das eigene Leben kann man auch gestalten, wenn man in der Nähe der Eltern oder mit ihnen in einem Haus wohnt. Das eine schließt das andere nicht aus.
triumph1420 schrieb:Ja, ich tragen finanziell was zum Haushalt bei, das haben wir mal ausgemacht, ist für mich auch in Ordnung. Ich brauche auch kein eigenes Auto, für die paar mal wo ich fahren muss nehme ich das von meinem Vater.Gut! So gehrt es sich auch eigentlich :)!
triumph1420 schrieb:für mich ist das die vernünftigste Lösung, nachdem ich mein Schicksal als Einzelgänger längst akzeptiert habe.Das verstehe ich ziemlich gut, ich hatte ein ähnlich enges Verhältnis zu meinem Vater - der eigentlich mein Grossvater war - aber ich bin bei ihm aufgewachsen und er war quasi Mutter und Vater in einer Person für mich, jetzt ist er seit einem Jahr tot und ehrlich gesagt komme ich bis heute nicht damit klar.
Freunde sind kaum der Rede Wert, allenfalls ein paar bekannte und von einer Freundin brauchen wir gar nicht erst anfangen.
Stefan1982 schrieb:Ein paar Beispiele.naja das sind sehr negative Beispiele und so was finde ich natürlich auch unter aller Sau, keine Frage.
Wenn man mit Mitte 20
-die Mutter einkaufen schickt, weil man zu müde ist zum selbst einzukaufen.
-wenn einem die Mutter zu Arbeit fährt, weil man zu müde ist selbst zu fahren.
-keiner von denen hat einen eigenen Internet Anschluss, die Eltern sind ja da(Hauptsache Geld sparen)
-genau so wenig eine eigene Waschmaschine (kostet ja auch Geld)
-ganz zu schweigen von einem Auto. (Bus, warum auch. Mama fährt ja)
-hat eine eigene Küche in der Wohnung der Eltern.
Aber mindestens 5 mal in der Woche bei den Eltern essen (kostet ja nichts)
Stefan1982 schrieb:Bin mit 20 mit meiner Freundin zusammen gezogen.Was auch erstmal ziemlich ins Geld gehen kann, je nch dem wie man sich einrichtet. Ich bin bspw. kein Freund davon sich alles langsam und mühselig nach und nach zu kaufen und so lange in der unfertigen Bude zu wohnen.
Jedes einzelne Möbelstück, Auto, Urlaub, Lebensmittel usw wird bzw wurde vom eigenen Geld bezahlt.
Subway schrieb: Auch wenn man direkt alles selbst finanziert, heißt das noch nicht, dass man tatsächlich ein gutes Leben hat geschweige denn ein besseres als wenn man noch im Elternhaus wohnen würde. Für manche ist es auch einfach eine Überbrückung, um sich dann mit ca. 30 Jahren bereits eine richtig schicke Bleibe anzuschaffen.Wie kommst du auch darauf dass man als junger Mensch bereits ein gutes oder so wie du es dir erträumst- besseres Leben- vor die Nase gesetzt bekommt? Das mussten sich die Alten erarbeiten aber für dich soll dieser Standard bereits beim Start ins Leben vorausgesetzt sein? Das verstehe wer will, klingt für mich überzogen nach verwöhnten egoistischen Gören.
Hayura schrieb:or allem in den Grosstädten wo die Mietspreise und Grundstückpreise steigen sind junge Menschen und allgemein Menschen mit geringen Einkommen kaum ökonomisch in der Lage sind. Wenn man dann noch Single ist wird es noch schwieriger.Das ist eins der Gründe, weshalb manche auch noch zu Hause feststecken. Wollen gehen, aber wohin? In eine Bruchbude in einem schlechten Stadtteil? Nee lass mal.
Hayura schrieb:Dann gibt es noch kulturelle Hintergründe gerade bei Migranten aus dem Südeuropäischen Raum und auch im Orient wo es mit den Ausziehen anders ist. Da ist es oft so das man erst auszieht wenn man eine Familie gründen will oder heiratet.Das stimmt. Meine Eltern haben anfangs auch nicht verstanden, wieso ich als unverheirateter junger Mann ausziehen möchte.
Stefan1982 schrieb:Kenne einige Leute aus dem Familienkreis, Bekanntenkreis wo noch mit Mitte 20 bei den Eltern leben.Das heißt noch lange nicht, dass alle mit Mitte 20 Hotel Mama besuchen.
Und bei jedem einzelnen fehlen mir die Worte.
Alle, bis auf einen haben alle einen Beruf.
ahri schrieb:Der Auszug ins eigene Nest ist aber nunmal der erste, wirklich große Schritt in ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben und wird deshalb auch (grundlegend zurecht) damit asoziiert, denn Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit sind wichtige Ressourcen.Manche Leute sehen darin aber leider auch irgendwie einen gesellschaftlichen Druck und wollen um jeden Preis ausziehen, weil es halt jeder so macht in dem Alter. Dann hocken sie da in einer kack Bude und alles ist schlimmer als vorher.