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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

711 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Erfahrungen, Mobbing ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

30.09.2015 um 13:29
Ich wurde seit der Grundschule gemobbt und hatte so gut wie keine Freunde. Eine meiner heute besten Freundinnen hat damals zum Teil mitgemacht, einfach weil sie nicht wusste was sie tun soll. Heute sagt sie selbst, sie hätte einfach zu mir halten sollen. Aber als Kind ist das nicht so einfach. Ich hab damals schon nachvollziehen können, warum sie so gehandelt hat.

Ich wurde ausgergrenzt, abgeschrien, teilweise geschlagen. Dass sich über mich lächerlich gemacht wurde ist ja klar. Spielzeuge wurden mir weggenommen und so weiter und so fort.

Als ich auf die Realschule kam, wurde es besser. Ich fand Freunde, denen gegenüber ich aber trotzdem misstrauisch und verschlossen blieb. Vor allem, weil die Mobber von damals ja auch weitermachten und nun Sachen anstellten, wie Böller in den Briefkasten und Steine an unsere Fenster zu werfen und mich bei meinen neuen Bekanntschaften versuchten schlecht zu machen. Ich war sehr verschlossen bis ich ca. 15 oder 16 war. Zu der Zeit musste der "Chef-Mobber" vom Gymnasium in meine Parallelklasse auf der Realschule wechseln und hielt sich plötzlich nicht mehr für den King :-)

Mittlerweile bin ich 27, habe einen Job und bin seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich sage gerne, die schwere Zeit damals als Mobbing Opfer und mit so einigen anderen Schicksalsschlägen hat mich stärker gemacht und es mir ermöglicht, mich selbst zu finden, weil ich mich nicht für jemanden verbiegen musste (scheiße fanden mich ja eh alle ;-)). Ich habe durch das Mobbing auch eine sehr gute Menschenkenntnis erhalten und kann mich schnell anpassen. Es ist sicher auch zum Großteil so. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen und meinen Mobbern sogar verziehen.

Aber egal wie tough man sich gibt...eine kleine Stimme bleibt im Hinterkopf. Sie sorgt auch heute noch dafür, dass ich meinen Mitmenschen gegenüber misstrauisch bin. Dass ich direkt das Gefühl hab, es würde hinter meinem Rücken über mich geredet, wenn meine Kollegen erst lachen und plötzlich aufhören zu reden, wenn ich den Raum betrete. Aber ich versuche es positiv zu sehen so oft es geht. Es hilft einem nicht, in Selbstmitleid zu versinken.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

30.09.2015 um 13:29
Ich wurde seit der Grundschule gemobbt und hatte so gut wie keine Freunde. Eine meiner heute besten Freundinnen hat damals zum Teil mitgemacht, einfach weil sie nicht wusste was sie tun soll. Heute sagt sie selbst, sie hätte einfach zu mir halten sollen. Aber als Kind ist das nicht so einfach. Ich hab damals schon nachvollziehen können, warum sie so gehandelt hat.

Ich wurde ausgergrenzt, abgeschrien, teilweise geschlagen. Dass sich über mich lächerlich gemacht wurde ist ja klar. Spielzeuge wurden mir weggenommen und so weiter und so fort.

Als ich auf die Realschule kam, wurde es besser. Ich fand Freunde, denen gegenüber ich aber trotzdem misstrauisch und verschlossen blieb. Vor allem, weil die Mobber von damals ja auch weitermachten und nun Sachen anstellten, wie Böller in den Briefkasten und Steine an unsere Fenster zu werfen und mich bei meinen neuen Bekanntschaften versuchten schlecht zu machen. Ich war sehr verschlossen bis ich ca. 15 oder 16 war. Zu der Zeit musste der "Chef-Mobber" vom Gymnasium in meine Parallelklasse auf der Realschule wechseln und hielt sich plötzlich nicht mehr für den King :-)

Mittlerweile bin ich 27, habe einen Job und bin seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich sage gerne, die schwere Zeit damals als Mobbing Opfer und mit so einigen anderen Schicksalsschlägen hat mich stärker gemacht und es mir ermöglicht, mich selbst zu finden, weil ich mich nicht für jemanden verbiegen musste (scheiße fanden mich ja eh alle ;-)). Ich habe durch das Mobbing auch eine sehr gute Menschenkenntnis erhalten und kann mich schnell anpassen. Es ist sicher auch zum Großteil so. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen und meinen Mobbern sogar verziehen.

Aber egal wie tough man sich gibt...eine kleine Stimme bleibt im Hinterkopf. Sie sorgt auch heute noch dafür, dass ich meinen Mitmenschen gegenüber misstrauisch bin. Dass ich direkt das Gefühl hab, es würde hinter meinem Rücken über mich geredet, wenn meine Kollegen erst lachen und plötzlich aufhören zu reden, wenn ich den Raum betrete. Aber ich versuche es positiv zu sehen so oft es geht. Es hilft einem nicht, in Selbstmitleid zu versinken.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

30.09.2015 um 13:30
Ich wurde seit der Grundschule gemobbt und hatte so gut wie keine Freunde. Eine meiner heute besten Freundinnen hat damals zum Teil mitgemacht, einfach weil sie nicht wusste was sie tun soll. Heute sagt sie selbst, sie hätte einfach zu mir halten sollen. Aber als Kind ist das nicht so einfach. Ich hab damals schon nachvollziehen können, warum sie so gehandelt hat.

Ich wurde ausgergrenzt, abgeschrien, teilweise geschlagen. Dass sich über mich lächerlich gemacht wurde ist ja klar. Spielzeuge wurden mir weggenommen und so weiter und so fort.

Als ich auf die Realschule kam, wurde es besser. Ich fand Freunde, denen gegenüber ich aber trotzdem misstrauisch und verschlossen blieb. Vor allem, weil die Mobber von damals ja auch weitermachten und nun Sachen anstellten, wie Böller in den Briefkasten und Steine an unsere Fenster zu werfen und mich bei meinen neuen Bekanntschaften versuchten schlecht zu machen. Ich war sehr verschlossen bis ich ca. 15 oder 16 war. Zu der Zeit musste der "Chef-Mobber" vom Gymnasium in meine Parallelklasse auf der Realschule wechseln und hielt sich plötzlich nicht mehr für den King :-)

Mittlerweile bin ich 27, habe einen Job und bin seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich sage gerne, die schwere Zeit damals als Mobbing Opfer und mit so einigen anderen Schicksalsschlägen hat mich stärker gemacht und es mir ermöglicht, mich selbst zu finden, weil ich mich nicht für jemanden verbiegen musste (scheiße fanden mich ja eh alle ;-)). Ich habe durch das Mobbing auch eine sehr gute Menschenkenntnis erhalten und kann mich schnell anpassen. Es ist sicher auch zum Großteil so. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen und meinen Mobbern sogar verziehen.

Aber egal wie tough man sich gibt...eine kleine Stimme bleibt im Hinterkopf. Sie sorgt auch heute noch dafür, dass ich meinen Mitmenschen gegenüber misstrauisch bin. Dass ich direkt das Gefühl hab, es würde hinter meinem Rücken über mich geredet, wenn meine Kollegen erst lachen und plötzlich aufhören zu reden, wenn ich den Raum betrete. Aber ich versuche es positiv zu sehen so oft es geht. Es hilft einem nicht, in Selbstmitleid zu versinken.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

30.09.2015 um 13:31
Ich wurde seit der Grundschule gemobbt und hatte so gut wie keine Freunde. Eine meiner heute besten Freundinnen hat damals zum Teil mitgemacht, einfach weil sie nicht wusste was sie tun soll. Heute sagt sie selbst, sie hätte einfach zu mir halten sollen. Aber als Kind ist das nicht so einfach. Ich hab damals schon nachvollziehen können, warum sie so gehandelt hat.

Ich wurde ausgergrenzt, abgeschrien, teilweise geschlagen. Dass sich über mich lächerlich gemacht wurde ist ja klar. Spielzeuge wurden mir weggenommen und so weiter und so fort.

Als ich auf die Realschule kam, wurde es besser. Ich fand Freunde, denen gegenüber ich aber trotzdem misstrauisch und verschlossen blieb. Vor allem, weil die Mobber von damals ja auch weitermachten und nun Sachen anstellten, wie Böller in den Briefkasten und Steine an unsere Fenster zu werfen und mich bei meinen neuen Bekanntschaften versuchten schlecht zu machen. Ich war sehr verschlossen bis ich ca. 15 oder 16 war. Zu der Zeit musste der "Chef-Mobber" vom Gymnasium in meine Parallelklasse auf der Realschule wechseln und hielt sich plötzlich nicht mehr für den King :-)

Mittlerweile bin ich 27, habe einen Job und bin seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich sage gerne, die schwere Zeit damals als Mobbing Opfer und mit so einigen anderen Schicksalsschlägen hat mich stärker gemacht und es mir ermöglicht, mich selbst zu finden, weil ich mich nicht für jemanden verbiegen musste (scheiße fanden mich ja eh alle ;-)). Ich habe durch das Mobbing auch eine sehr gute Menschenkenntnis erhalten und kann mich schnell anpassen. Es ist sicher auch zum Großteil so. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen und meinen Mobbern sogar verziehen.

Aber egal wie tough man sich gibt...eine kleine Stimme bleibt im Hinterkopf. Sie sorgt auch heute noch dafür, dass ich meinen Mitmenschen gegenüber misstrauisch bin. Dass ich direkt das Gefühl hab, es würde hinter meinem Rücken über mich geredet, wenn meine Kollegen erst lachen und plötzlich aufhören zu reden, wenn ich den Raum betrete. Aber ich versuche es positiv zu sehen so oft es geht. Es hilft einem nicht, in Selbstmitleid zu versinken.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

30.09.2015 um 13:34
vllt waren es Situationen wie diese, weswegen ich gemobbt wurde :D

kann bitte wer die überflüssigen re-posts löschen? muss an meinem schlechten handy empfang liegen oder so. Danke!

*aus fettnäpfchen steig*


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

30.09.2015 um 23:08
ich wurde auch mal einige wochen lang auf ner bescheuerten arbeitsstelle gemobbt und wortwörtlich drum gebeten, "meine freundlichkeit abzulegen". Als die merkten, dass ich ne sehr freundliche manchmal unsichere natur bin, haben die das gerne ausgenutzt und mich rund gemacht.


es hat mich schon arg runtergezogen und auch verletzt aber bin irgendwie daran auch gewachsen und hab gemerkt, wie es ist wenn man wirklich probleme hat. Es hat mich noch mehr in der motivation bestärkt ein lieber mensch zu sein


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

01.10.2015 um 23:38
Zitat von IrimaIrima schrieb:Ich habe durch das Mobbing auch eine sehr gute Menschenkenntnis erhalten und kann mich schnell anpassen. Es ist sicher auch zum Großteil so. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen und meinen Mobbern sogar verziehen.
Ich kann das alles sehr gut nachempfinden. Irgendwann wird man (unausweichlich) älter und fängt an, eine Begründung für das Verhalten seiner Peiniger zu finden. Heute glaube ich fest daran, dass viele von diesen Kindern (oder zum Teil auch Erwachsene) selbst arme, leidende Seelen waren, die irgendwie ein Ventil gebraucht haben. Es stimmt auch dass man wirklich daran wächst und das sein Charakter dadurch massiv geformt wird. Vielleicht kein großer, eher schwacher Trost, dass man doch etwas "positives" daraus nehmen kann. Das sind Erfahrungen die einem niemand wegnimmt und Erlebnisse die einen doch irgendwo stärker- und zu dem gemacht haben, was man heute ist.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

02.10.2015 um 06:42
(...)
Es stimmt auch dass man wirklich daran wächst und das sein Charakter dadurch massiv geformt wird.
(...)
Das sind Erfahrungen die einem niemand wegnimmt und Erlebnisse die einen doch irgendwo stärker- und zu dem gemacht haben, was man heute ist.
Wenn man geschafft hat die richtigen Schlüsse zu ziehen und nicht rechtzeitig daran gestorben ist dann besteht eventuell eine Wahrscheinlichkeit.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

02.10.2015 um 18:50
Mich regen diese Sprüche auf: "Warum habt ihr euch nicht gewehrt", "Warum habt ihr nicht zurück geschlagen?"

Was wenn der Ober-Mobber nen durchtrainierter 1,80 Sportler ist, der sich beim Prügelversuch scheckig lacht? Und dann nur erwidert "Sei froh, dass ich keine Mädchen schlage. Bei dir würd ich ja ne Ausnahme machen, aber dann bin ich dran wenn ich dir die Fresse weich prügel".
Wenn die ganze Klasse geschlossen gegen einen steht, an einer Schule die dafür bekannt ist, dass Klassenmobs einzelne Schüler über den Schulhof jagen und verdreschen, während sich die "Aufsichtslehrer" unauffällig umdrehen und um nichts sehen zu müssen. (Bei einer Keilerei zwischen zwei 10.Klässlern standen die Aufsichtslehrer keine 5m entfernt, schauten zwar mal hin, waren dann aber doch zu beschäftigt mit Apfel essen)
An welche Lehrer wenden, wenn 60% von denen bei den Schülern als coole Sau punkten wollen und auch noch mit mobben? Und die anderen 40% ohne Beweise nichts machen können/wollen?

So leicht wie einige das hier darstellen ists dann doch nicht.

Und ja, mich hats geprägt. Aber nach 20 Jahren hatte ich endlich gelernt damit umzugehen und die Schatten hinter mir zu lassen. Jetzt bin ich frei, will aber nach wie vor niemals mehr einen der Leute von damals wieder begegnen.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

02.10.2015 um 19:33
@Jinana
Weswegen haben sie dich denn gemobbt und mit welchem Alter?


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

02.10.2015 um 19:34
@Irima
Wow, reicht ein Text nicht? :o


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

03.10.2015 um 12:57
@PassionGirl

Habe doch schon geschrieben, dass es keine Absicht war und drum gebeten, dass die Re-Posts gelöscht werden sollen.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

03.10.2015 um 17:07
@Irima
achso sorry


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

04.10.2015 um 13:59
Ich wurde in meiner Schulzeit auch heftig gemobbt... ich hatte Neurodermitis am ganzen Körper, auch im Gesicht und wurde stets als "Zombie" und Monster beschimpft. Heute ist es weg und ich finde mich selbst nun wesentlich attraktiver, als meine Mobberinnen heute. Dennoch hab ich immer noch mit vielen Ängsten zu kämpfen, insbesondere hab ich große Probleme mit anderen Frauen, ich hab Panik vor ihnen. Je mehr Umgang ich mit neuen Menschen habe, unso besser wird es aber und umso weniger Ängste suchen mich heim.

Mein Fazit... das Leben ist oft unfair. Mobbing ist eine heftige Sache, man geht jeden Tag durch die Hölle... aber ich finde, je unglücklicher mann mal war, umso glücklicher kann man werden. Es ist wie eine Skalar für mich, je weiter sie ins Minus reicht, umso mehr reicht sie ins Plus. Und nicht um es schön zu reden jetzt, aber meine Schulzeit hat mich sehr sensibilisiert. Ich hab ein sehr gutes Gefühl für meine Mitmenschen entwickelt und es fällt mir glaub ich leichter, mit anderen mitzufühlen und sie zu trösten. Im Leben kann man aus allem etwas lernen... aus den Mobbing-Erfahrungen kann man sich eine schöne Gabe mitnehmen, man kann sein Leid nutzen um anderen zu helfen, sozusagen.

Die Mobber selbst.... naja im Leben kommt eines Tages alles wieder zurück und ich bin mir sicher, dass diese Menschen noch ebenso leiden müssen, wie ihre Opfer.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

04.10.2015 um 21:11
@Siiia
Zitat von SiiiaSiiia schrieb:Und nicht um es schön zu reden jetzt, aber meine Schulzeit hat mich sehr sensibilisiert. Ich hab ein sehr gutes Gefühl für meine Mitmenschen entwickelt und es fällt mir glaub ich leichter, mit anderen mitzufühlen und sie zu trösten. Im Leben kann man aus allem etwas lernen... aus den Mobbing-Erfahrungen kann man sich eine schöne Gabe mitnehmen, man kann sein Leid nutzen um anderen zu helfen, sozusagen.
Das könnte ich unterschreiben! :)
Ich hab' aus den negativen Erlebnissen eben auch was lernen können.

Die Mobber von damals sind auch viel reifer geworden. Sie haben wahrscheinlich auch gelernt, das man nicht als etwas starkes gilt, wenn man die anderen unterdrückt und sich als etwas besseres betrachtet...

Manche werden eben früher reif als andere. Passiert natürlich bei jedem auf andere Art und Weise...


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

04.10.2015 um 22:11
Ich kann vieles hier auch unterschrieben.

Ich bin jetzt Mitte 20 und halte mein Gewicht quasi seit ich 12 bin (um es mal mit einem spruch von Arthur aus King of Queens zum Ausdruck zu bringen). :D

Ich war also etwas größer und vor allem schwerer als andere. Das fing dann an mit Sprüchen in der Grundschule an als ich über den Schulhof gelaufen bin und ein anderes Kind einfach so meinte "du bist fett". Das hab ich sogar damals gar nicht sooo schlimm empfunden, erst im Nachhinein. Und das ging dann weiter mit Sachen wie an der Ampel zu stehen vor der Schule und dann wieder ein fremdes Kind ankommt und mich frech fragt ob ich ein Junge oder ein Mädchen wäre wei ich ja "Titten" hätte. Das hat mich allerdings tief getroffen. Wirklich sehr tief. Das ging dann soweit dass ich in der 5. Klasse wenn ich in die Schule kam erstmal immer mein Kopf besonders weit nach oben gestreckt habe damit man kein Doppelkinn sieht...

Das hat sich in der Realschule dann fortgesetzt. Ich und 2 Freunde waren dann da Außenseiter. Die paar "starken" der Klasse haben die Klasse dann in Gruppen eingeteilt und uns da hin gesteckt. Und dann Sprüche einer Schulkameradin "Guck dich mal an wie du rum läufst". Und ich war damals jemand zurückhaltendes der sich dann auch nicht gewehrt hat. Das wurde dann erst besser als ich die 8. Klasse wiederholt habe. In der neuen Klasse auf der gleichen Schule war das glücklicherweise nicht mehr so extrem. Zwar war man trotzdem nicht cool, man wurde aber schon eher so aktzeptiert.



Aber ich bin mir sicher dass mich das geprägt hat, ich hätte diese Erfahrung glaube ich lieber nicht gemacht, auch wenn man wirklich etwas mitnehmen kann. Ich habe das Gefühl mich schränken diese Erfahrungen ziemlch ein im Leben.

Ich hab einiges an mir zu meckern. Ich bin jetzt zwar nicht mehr zu dick, aber es gibt andere Sachen. Desweiteren habe ich u. a. dieser Sachen kein Selbstvertrauen. Ich kann das gut verstecken und es fällt auch so gar nicht auf. Dieser Spruch das die fröhlichsten Menschen eigentlich die traurigsten sind (oder so ähnlich, ich hoffe es ist bekannt was ich meine) stimmt schon in gewisser Weise muss ich sagen. Ich bin jemand der viel nachdenkt. Das ist erstmal nicht schlecht, aber ich meine das ist zu viel bei mir. Und dann kommen die Sachen teilweise wieder hoch.

Obwohl einige sich wundern was aus mir geworden ist (positiv), kann ich damit wegen des geringen Selbstvertrauens nichts anfangen. Und das ist es was mir am meisten zu schaffen macht. Ich frage mich auch wie ich diese Zeit überstanden habe. Wirklich. Außerhalb der Schule hatte ich eine schöne Kindheit finde ich, aber die Zeit in der Schule war im Nachinein betrachtet die Hölle, das wurde mir erst später bewusst dass ich das heute glaub ich nicht mehr schaffen würde... :o


So jetzt reichts aber. Ich könnte noch viel mehr schreiben aber das kann man ja keinem antun hier :D


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

05.10.2015 um 19:26
Mobbing hat meine Einstellung zum Menschen generell verändert, ist verachtender geworden.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

06.10.2015 um 02:09
Guten Morgen.
Mobbing und derartiges verändern einen immer.
Wie hat es mich verändert?
Angst vor Menschen, schwere Depressionen, Unfähigkeit, einem normalen Leben nachzugehen.
Desweiteren Rachegelüste(ich wollte das Leben meiner Peiniger ao grundsätzlich ruinieren, wie sie meins ruiniert haben), unkontrollierbarer Zorn und solche unschönen Sachen.
Aber wenn man am tiefsten Punkt ist, es nichtmehr geht, sich alles um einen auflöst, vernichtet es einen komplett, oder man kriegt die Kurve. Ich hab schlussendlich die Kurve gekriegt. Das fühlt sich an wie eine lange, schmerzhafte Wiedergeburt.
Ein erhebendes Gefühl. Aber auch die Gewissheit, dass die Probleme nicht weg sind und einen weiter verfolgen. Wer einmal unter wirklichen Depressionen leidet, kommt nicht davon weg. Man muss sich damit arrangieren. Aber man hat gelernt zu kämpfen, sich harte Bandagen angelegt und man kann sein Leid irgendwie als Schild nutzen. Ich kann es nicht recht erklären, aber daraus erwächst eine Stärke, die einen zu einem furchteinflößenden Gegner werden lässt. Irgendwann lernt man, sich selbst zu respektieren und zu lieben. Dann spielen die Fehler, die man hat, keine Rolle mehr. Man nimmt sich vor daran zu arbeiten und es verleiht einem Stärke, wenn man daran arbeitet. Es ist, als würde man eine schartige Schwertklinge schleifen und sie so wieder scharf machen. Und man entwickelt dieses Selbstbewusstsein, das einem die Gewissheit gibt, man könne alles schaffen.
So ist es bei mir.
Nun denn, angenehme Nacht noch.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

06.10.2015 um 13:32
Es ist einerseits schon wichtig und hilfreich, sich seine negativen Erfahrungen und Leiden mal von der Seele zu schreiben, wie man so sagt.
Mobbing kann die schlimmsten Auswirkungen haben und ist schwer zu bekämpfen.
Vielleicht ist Mobbing auch eine instinktive Verhaltensweise des Menschen, die Übertragung von Rangkämpfen aus dem Tierreich.

Abgesehen davon, dass es das Rumgehacke auf anderen Mitgliedern der Gesellschaft vermutlich immer schon gab, liegt das Problem für den modernen, zivilisierten Menschen in der westlichen Welt - wie es in anderen Teilen und Kulturen der Welt so ist, kann ich nicht sagen - wohl vor allem darin, dass er sich über sein Naturell erhaben fühlt und seine natürlichen Instinkte und Eigenschaften nicht mehr akzeptieren will.

Es bestehen oftmals Diskrepanzen zwischen Moral und Idealen auf der einen Seite und Realität auf der anderen Seite.

Das geht schon früh los, man lernt schon im Kindergarten:,,Sei immer nett und freundlich und höflich, Gewalt ist keine Lösung für Konflikte, wenn du Ärger hast, hol einen Lehrer oder Erwachsenen, alles muss mit Reden gelöst werden, wir sind ein Team und haben uns alle lieb..."

Diese für die Stabilität der Gemeinschaft gedachten Regeln reiben sich aber an der Realität der Gesellschaft und Wirtschaft.

Einige begreifen das früher, andere später, manche nie.
Die, die es schon früher, instinktiver, begreifen, dass man sich immer noch durchsetzen muss, trotz dieser ganzen ,,Luft-und-Liebe-Regeln", die einem eingetrichtert werden, sind diejenigen, die man in der Schule die ,,Coolen" nannte.

Die Gangster, die Sportler, die Typen, die sich mal kloppen oder scheiße bauen, Mädchen abschleppten, rebellierten und eben zum Teil auch das taten, was man Mobbing nennt.
Auf Schwächeren rumhacken oder sich über andere Menschen lustig machen.
Bei Mädchen war es natürlich genauso in den entsprechenden Varianten.

Auch, wenn man es nach verbreiteten Moralvorstellungen nicht gerne zugeben mag, tat ihnen das gut, ihre Instinkte auszuleben, das war Training für später, für Erwachsenenleben und Wirtschaftsleben.
Sie haben eher gelernt, sich durchzusetzen, als der stets ruhige, zurückhaltende, freundliche Teamplayer und Mr. Niceguy, das Mobbingopfer.

Dabei ist ,,böse" eigentlich die falsche Kategorie für ihr Verhalten.
Was Kinder und Jugendliche betreiben, ist Training für später, wie auch Tiere durch ihre Kabelleien, Spielkämpfe und so für ihr Erwachsenenleben üben.

Wirklich ,,böse" kann man meiner Erfahrung nach nur wenige Mobber nennen, auch wenn man zeitweilig, bis man ihn überwindet, einen großen Hass auf sie verspürt.

Weil sie früher begriffen haben, dass immer noch viel in unserer Gesellschaft nach instinktiven und natürlichen Regeln funktioniert, haben diese Typen und Mädels von damals mindestens scheinbar mehr Erfolg, als die sensibleren Menschen.

Weil sie fokussierter sind und ihre Ausbildung oder ihren Job durchziehen.
Weil sie sagen:,,Hören Sie, Chef, ich leiste hervorragende Arbeit, ich will eine Gehaltserhöhung."
Oder:,,Hier, ich bewerb mich für die Leitungsposition, ich hab das drauf!"
Oder auch, weil sie ausstrahlen:,,Mach meine Freundin/Frau nicht an, sonst setzt es was!"

Und es gibt noch eine Menge anderer Beispiele. Sie sind erfolgreich, weil sie durchschauen, dass die von Gesellschaft und aktueller Moral vermittelten Gesetze nicht so unbeschränkt gültig sind, wie behauptet.

Und grade diejenigen, die es am weitesten bringen, haben einen starken Willen zur Macht, was in gewissem Umfang auch Opfer fordert.
Man könnte das ja kritisieren (wenn man bedingungslos an die Luft-und-Liebe-Gesetze glaubt), sollte sich aber auch vor Augen halten, warum Führungspersonen, Anführer, Entscheider usw. wichtig sind für ein Unternehmen oder eine Gesellschaft und warum mam nicht immer alles ausdiskutieren und nicht immer freundlich und fair sein kann.

Ich will Mobbing nicht rechtfertigen, jedoch versuche ich, das etwas zu erklären.
Täter war ich nie, sondern Opfer, vor allem wegen meiner Schwerhörigkeit, was mir viele Probleme und viel Schaden bereitete.

Heute allerdings sage ich anderen Menschen, die Opfer von Mobbing sind/waren:

Selbstmitleid hilft nicht. Zu warten, dass irgendwann alles gut wird, irgendjemand anders für einen alles löst und in die Hand nimmt, bringt nichts. Und auch beständig an der negativen Vergangenheit festzuhalten, an Trauer, Wut oder Hass bringt nichts.

Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Sehr wohl aber die Gegenwart und die Zukunft.

Oftmals hält es einen unten, dass man glaubt, man könne nichts erreichen.
Man scheitere sowieso, also sei es besser, gar nicht ernsthaft eine Verbesserung seiner Zustände zu erreichen.
Das aber ist falsch. Menschen KÖNNEN sehr, sehr viel an sich ändern und erreichen!
Daran muss man GLAUBEN und dafür an sich arbeiten. Das dauert vielleicht Monate oder Jahre, es ist vielleicht unangenehm, sehr unangenehm oder man hat auch zeitweilig Rückfälle in alte Muster

Aber man KANN es schaffen, sich positiv zu ändern und ein glücklicheres Leben zu haben, was umso wertvoller ist, wenn man den Kontrast zu früher beachtet.

Man kann Selbstbewusstsein auf und Ängste abbauen, teils sind Freunde und Spezialisten hilfreich, doch die wichtigste Person ist man selbst.
Ein entscheidender Faktor ist es, sich von Wiut und Hassgefühlen gegenüber den Mobbern von früher frei zu machen.
Sich klarzumachen:,,Ja, die waren im Unrecht, nicht ich. Aber Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich will nicht mehr in der Vergangenheit festhängen!"

Vergebung, innerliche und wahre Vergebung ist ein Schlüsselfaktor.
Denn man vergibt nicht einfach nur den anderen - sondern mit wahrer Vergebung vergibt man auch sich selbst!
Man vergibt sich, dass man nicht ,,stark" war, nicht früher den Mobbern eine oder auch zwei gelangt hat, wie sie es verdienten. Man nicht die scharfe Braut abgeschleppt und ausgelassen gefeiert hat oder sonstwas.

Wenn man mit fortwährender Wut und Hass an die Vergangenheit denkt, dann ist man zu einem guten Teil auf sich selbst wütend, auf seine eigenen Unzulänglichkeiten, man ist sich selbst nicht genug, man geisselt sich selbst - unnötigerweise!
Auf diese Art kann man keine positive Entwicklung durchlaufen.

Durch diese wahre, innerliche Vergebung aber macht man frei - den anderen, den Mobbingtäter, der sich möglicherweise Jahre später stark dafür schämt, was er früher getan hat.
Insbesondere aber macht man sich frei, man verzeiht sich seine Schwächen, seine Unzulänglichkeiten, seine Ängste.
Wenn man diese Freiheit erlangt, lässt man den negativen Ballast hinter sich und ist bereit, neues, schönes zu lernen und eine positive Entwicklung zu machen!

Gebt nicht zu viel darauf, was andere gesagt haben und sagen, gebt nicht zu viel drauf, was ihr selbst sagt, das ihr nicht könnt.
Sondern vergebt den anderen und vergebt euch, macht euch frei von den negativen Lasten und dem Druck der Vergangenheit.

Es mag sein, dass das nicht so einfach ist und nicht so schnel geht. Aber machbar ist sehr, sehr vieles! :)


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

16.10.2015 um 14:17
sehr...


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