Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

@Wünsche
DAs ist was völlig anderes. Ein Kind muss sich selbst in seiner "Gesellschaft" durchsetzen, ja... Ich als Elternteil kann ihm das nur vermitteln und es stärken und aufbauen. Aber ich kann nicht in die Schulklasse gehen und sagen "so, das ist ein tolles Kind, und wer das Kind nicht mag und ärgert, dem hau ich eine rein".
Ich kann es nur bei mir zuhause trösten, aufbauen und darauf vorbereiten.

Meine Eltern taten das auch. Ich sag ja, Kindergarten und Grundschule nie Probleme sogar Liebling von allen.. Auch den Nachbarklassen... Ich hatte nie den Gedanken mal unbeliebt zu sein. Neue Schule, neue Gesellschaft.. Neues Risiko... Als Kind muss man sich seinen Charakter "forsch" erarbeiten. Es gibt Kinder, die können das, und es gibt Kinder, wie ich es war. Hats mir geschadet? Damals ja. Meine Eltern bauten mich auf, meine Eltern unterstützten mich. Aber meine Gesellschaftliche Stellung musste ich mir dennoch selbst erarbeiten. Und das konnte ich einfach nicht.

Und wer bin ich heute? Der, der die Leute, die damals scheisse war, verbal auseinander nimmt. Ich hab mich in meinem Leben noch nie geschlagen oder geprügelt. War selbst als Erwachsener nie nötig. Oder gerade als Erwachsener nie nötig. Ich habs verbal gemacht, wenn mir jemand blöd kam, vor allem wegen dem optischen Makel.

Aber als Kind kann man das nicht immer.

Saturius schrieb:Ist unlogisch.

Mobbing IST unlogisch.
Es müssen nichtmal 'richtige' Gründe vorhanden sein, um gemobbt zu werden.

aero schrieb:Was man als kind macht zählt aber nicht.

Ich hoffe, du meinst das nicht ernst, denn damit gibst du allen Schülern einen Freifahrtschein, unbeliebte Mitschüler in Grund und Boden zu mobben. Zählt ja schließlich nicht. Doof nur, dass es für die Opfer sehr wohl zählt, wenn sie jahrelang ausgegrenzt, bestohlen und körperlich misshandelt werden.

Ja, auch Kinder haben für ihr Verhalten Konsequenzen zu tragen, sonst lernen sie nie, was richtig und was falsch ist.

@Mech
Ich weiß, im Grunde ist es nur eine Verlagerung von der Pubertät in die nächste Reife. Aber Erwachsene, die sich dann auf anderer Leute profilieren müssen indem sie diese Schlecht machen vor anderen...

Dass man vor dem Chef sich immer als besten Verkauft und vom anderen die Defizite aufweist, ja... Mag im Machtkampf des Berufs normal sein. Aber nicht in der Gesellschaft.

Becky schrieb:Ja, auch Kinder haben für ihr Verhalten Konsequenzen zu tragen, sonst lernen sie nie, was richtig und was falsch ist.

Da stimme ich dir absolut zu.

Wünsche schrieb:Mobbing IST unlogisch.
Es müssen nichtmal 'richtige' Gründe vorhanden sein, um gemobbt zu werden.

Für Mobbing gibt es NIE logische Gründe. Nur vorgeschobene.
Deshalb trete ich IMMER ein, wenn ich sehe oder merke, dass jemand anderes von jemandem gemobbt wird... Dann stell ich mich dazwischen und erzähl mal dem Mobbenden, was er für Fehler und Defizite hat und was an ihm komisch aussieht... Gefällt den wenigsten Mobbern.
Aber ich muss auch zugeben, dadurch kamen auch schon gute Bekanntschaften zustande.

Wünsche schrieb:Es müssen nichtmal 'richtige' Gründe vorhanden sein, um gemobbt zu werden.

Becky schrieb:Ich hoffe, du meinst das nicht ernst, denn damit gibst du allen Schülern einen Freifahrtschein, unbeliebte Mitschüler in Grund und Boden zu mobben. Zählt ja schließlich nicht. Doof nur, dass es für die Opfer sehr wohl zählt, wenn sie jahrelang ausgegrenzt, bestohlen und körperlich misshandelt werden.

Ja, auch Kinder haben für ihr Verhalten Konsequenzen zu tragen, sonst lernen sie nie, was richtig und was falsch ist.

Dies kann man so stehen lassen und stimme ich vollkommen zu.

Saturius schrieb:Dass man vor dem Chef sich immer als besten Verkauft und vom anderen die Defizite aufweist, ja... Mag im Machtkampf des Berufs normal sein.

Du hast hier leider den Faktor Mobbing vom Chef selbst vergessen, da z.b. der Mitarbeiter einen Betriebsrat gründen möchte oder aber die schlechten Arbeitsbedingungen angesprochen hat.

Saturius schrieb:Aber nicht in der Gesellschaft.

Auch in der Erwachsenen Gesellschaft werden Menschen rausgemobbt bzw gemobbt, nur weil sie eine andere Nationalität oder religion/bzw keine Religion haben. Auch brauchen Erwachsene Mobber wie die Jungen Mobber KEINE Gründe manchmal, um zu Mobben, schließlich geht es beim Mobbing immer um das eigene Narzisstische Ziel, um sich besser zu fühlen.

Findet ihr, Mobber sollten für den Suizid eines Gemobbten bestraft werden?

@Mech
Mobbing vom Chef hab ich nicht vergessen... Streicheln fürs eigene Ego. Ich muss einen nieder machen um mich selbst gut zu fühlen... Jemand kritisiert mich oder meine Art (etwas zu organisieren, zu führen, einzurichten etc pp)? Den bügel ich mal runter... Reines Ego...

Auch in der Erwachsenen Gesellschaft werden Menschen rausgemobbt bzw gemobbt, nur weil sie eine andere Nationalität oder religion/bzw keine Religion. Auch brauchen Erwachsene Mobber wie die Jungen Mobber KEINE Gründe manchmal, um zu Mobben, schließlich geht es beim Mobbing immmer um das eigene Narzisstische Ziel, um sich besser zu fühlen.

Ja, wie ich schon sagte, egostreicheln und unbegründet. nur weil jemand humorvoller, witziger, netter, charmanter, eloquenter, empathischer, moderner, stärker oder autoritäter ist als ich.. muss ich ihn dann vor allen schlecht machen um meinen Ruf für den von ihm zu polieren?
Wer es nötig hat...

@Wünsche

Nicht erst dann, sondern viel früher schon. Das Problem bleibt die Nachweisbarkeit. Ich würds ansonsten aber mit schwerer Körperverletzung gleichsetzen.

@Wünsche

Wünsche schrieb:Findet ihr, Mobber sollten für den Suizid eines Gemobbten bestraft werden?

Schwierig.. Je nach Art. Wenn ein Mobber immer wieder sagt "wäre ich du, würe ich mich umbringe.. Sowas wie du hat kein Leben verdient... Du solltest besser sterben um der Menschheit einen gefallen zu tun..." immer und immer wieder.. Ja...
Aber bei dem "normalen" mobben wie "guck dich mal an, hau einfach ab, dich will hier keiner" oder dergleichen, nein...

@Becky
Hm ab wann würdest du eine Anzeige erstatten?

@Saturius
Aber beide Varianten greifen den Menschen an. Ich finde nicht, dass man die Beleidigungen unterscheiden kann. Beleidigung bleibt Beleidigung.

Wünsche schrieb:Findet ihr, Mobber sollten für den Suizid eines Gemobbten bestraft werden?

In diesem fall würde ich auf Haftstrafe plädieren. Bei allen anderen Mobbing Arten, je nach schwere zwischen Geldstrafe, Schulverweis und anderen Strafen.

Mobbing sollte grundsätzliche Bestraft werden und kein Freifahrtschein sein, um seinen Frust abzubauen.

@Wünsche

Auf meine Schulzeit rückblickend betrachtet, wohl ab dem Moment, als immer wieder Hausaufgaben, Kunstprojekte und co "verschwanden", damit ich doof dastehe. Denn das wäre das einzige gewesen, das ich handfest nachweisen hätte können.

@Wünsche
Ja, beides greift einen an. Aber ist dann jeder, der den anderen als Arschloch tituliert gleich mitschuld an seinem Suizid?

Ob ein Mobber einen ständig zum Suizid auffordert oder unangebracht abfällig merken lässt, er ist in der Gruppe nicht erwünscht ist doch ein Unterschied. Wenn auch beides nicht wirklihc schön ist.

Aber derjenige der dem anderen sagt "hau ab, wir wollen dich hier nicht".. Gleich für den Suizid des anderen zur Rechenschaft zu ziehen finde ich doch etwas zu weit..
Anders siehst aus, wenns jemand ist der sagt "hau ab, wir wollen dich hier nicht, bring dich am besten um, damit tuste allen einen Gefallen"...

@Wünsche
Wie oft hab ich in meiner Schulzeit gehört, ich solle mich umbringen, weil ich eklig bin, weil ich meinen optischen Makel habe, weil mich keiner dabei haben wollte.. Ok, meine Suizidgedanken fingen dann erst mit 20 an. Ja. Aber sie waren von der Schulzeit schon vorgegeben.. Es streckte sich nur. Sind jetzt minderjährige pubertierende Idioten Schuld, wenn ich mich mit 20 umgebracht hätte?

Saturius schrieb:Ja, beides greift einen an. Aber ist dann jeder, der den anderen als Arschloch tituliert gleich mitschuld an seinem Suizid?

Hm nicht einfach zu beantworten. Vielleicht ist nicht direkt jeder dran Schuld. Aber jedes kleine Wort bestärkt den Gemobbten in seinem Gedankengang, sich umzubringen.

@Wünsche
Ja, das kann aber auch von der Werbung sein... "oh Gott, ich entspreche nicht dem Schönheitsideal. ich muss mich umbringen".. Sind jetzt die Werbeträger schuld?
Du siehst, so einfach ist das nicht zu beantworten.. Was ich aber vertrete, wenn ein Mobber einen immer wieder zum Suizid auffordert und der Protagonist sich dann wirklich umbringt.. Ja, da würde ich tatsächlich Beihilfe zum Selbstmord unterstellen... Aber nicht weil jemand mal einem klar gemacht hat, er gehört nicht die Gruppe. Denn das allein bewirkt keinen Selbstmord. Dazu würde weit mehr Vorarbeit bedürfen.

@Becky

Becky schrieb:Ich hoffe, du meinst das nicht ernst, denn damit gibst du allen Schülern einen Freifahrtschein, unbeliebte Mitschüler in Grund und Boden zu mobben. Zählt ja schließlich nicht. Doof nur, dass es für die Opfer sehr wohl zählt, wenn sie jahrelang ausgegrenzt, bestohlen und körperlich misshandelt werden.

Ja, auch Kinder haben für ihr Verhalten Konsequenzen zu tragen, sonst lernen sie nie, was richtig und was falsch ist.

Natürlich hast du recht. Und das leid das kinder erfahren haben in schule oder wo auch immer steht an erster stelle.

Aber ich meine das zwischen dem mobben eines kindes das dies tut und noch keine richtige lebenserfahrung hat, und einem erwachsenen der abgeklärt genau weiß was er da absichtlich tut, ein unterschied ist.

Ein erwachsener der sich boshaft einen jux daraus macht mitmenschen zu schickanieren kann niemals von mir erwarten, das dies irgendwann einmal entschuldigt werden kann.

Ein kind hat da noch, mmn nach, die möglichkeit solche "jugendsünden" einmal irgendwann aufzuarbeiten.

Ohne das ich dies verharmlosen will was kinder anderen kindern antun können.

Nicht umsonst gibt es die redewendung ..."kinder können grausam sein..".