anthe schrieb:Ergo wenn ich mal wirklich ein Auto brauche, gibt's Taxen, Shuttleservice, Carsharing, Freunde und Nachbarn mit Auto oder die gute alte Autovermietung, im Zweifel auch von privat (Snappcar).
Jup, ich fahre auch manchmal Taxi. Meistens dann, wenn es spät ist und die nächste Straßenbahn bzw. der Nachtbus, den ich nehmen könnte, noch drölfzig Minuten brauchen, bis sie da sind.
Das kostet mich dann mit Trinkgeld auch mal so 15-20 €, aber wenn ich denke, was mich ein Auto (und der Führerschein, den ich erst noch machen müsste) kosten würde, kann ich mir das die maximal 5x, die ich mir das im Jahr gönne, durchaus leisten.
Teilweise gibt es hier sogar bezuschusste Frauennachttaxis. Da man die allerdings erst mal separat bestellen muss, weil man dafür nicht jedes x-beliebige Taxi nutzen kann, ein solches in diesen Situationen meistens aber schon vor meiner Nase parkt, schmeiße ich aufgrund meiner Faulheit sogar noch Geld zum Fenster raus, das ich theoretisch einsparen könnte.
MissMary schrieb:Das klappt im Individualverkehr. Man kann z.B. bei Streik oder so ganz schön in den Schlamassel geraten.
Ich wohne etwas mehr als 6 km von meinem Arbeitsplatz entfernt. Wären die Radwege hier nicht so mies ausgebaut, wäre ein Rad vielleicht sogar generell meine erste Wahl, um dorthin zu kommen. So aber könnte ich mir immer noch eines an der Leihstation bei mir ums Eck leihen oder mich auf einen ebenso entleihbaren E-Scooter schwingen. Faktisch bin ich beim letzten Straßenbahnstreik schnöde gelaufen. Wenn ich für all diese Varianten nicht fit genug wäre, müsste ich eben mein Geld auch hier in ein Taxi investieren.
Und klar, sowas geht nur in der Stadt. Aber auf dem Land waren die Öffis noch nie gut ausgebaut und von daher haben dort auch die meisten Menschen ab 18 Jahren einen fahrbaren Untersatz. Diese Notwendigkeit war für mich entsprechend auch ein Grund, nach meinem Abi vom Dorf in die Stadt zu ziehen und seitdem keine Absichten mehr zu haben, das zu ändern. Man muss sich eben über die lokalen Gegebenheiten bewusst sein, wenn man sich für Stadt oder Land entscheidet. Einen voll ausgebauten ÖPNV wird es in den allermeisten Dörfern nie geben, weil er einfach nicht wirtschaftlich ist.