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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Auto, Kosten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

30.12.2023 um 22:56
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Kontrast dazu hier, Vorort Unistadt: "Natürlich" mit Anzeigetafel, da die Fahrten hier zum Verkehrsunternehmen in der Unistadt gehören. Taktung gut genug dass es kein Problem ist einen vollen Bus durchfahren zu lassen.
Ich wohne zwar in einem Stadtteil einer Großstadt, direkt am örtlichen Klinikum, aber aus irgendwelchen Gründen reicht es hier trotzdem nicht für eine Anzeigentafel. Wobei doch: Ich glaube, der Kartenautomat auf der anderen Straßenseite hat eine eingebaut. Da die Haltestellen sich nicht direkt gegenüber befinden, sondern durch eine Kreuzung relativ weit versetzt sind, würde aber niemand einfach mal so rüber stiefeln, um zu gucken, was auf der Anzeige steht, weil man dann im blödesten Fall die Bahn auch noch verpasst. Insbesondere Leute, die nicht so fix zu Fuß sind.

Immerhin gibt es mittlerweile eine App, die einem anzeigt, ob die Straßenbahn fährt oder nicht. Die ist zwar insofern manchmal etwas "unzuverlässig", weil sie einem zwar anzeigt, dass die Bahn in zehn Minuten ausfällt, allerdings nicht, dass die Bahn in einer Stunde und zehn Minuten das dann zwangsläufig auch tun wird, weil es dasselbe nicht existierende Fahrzeug betrifft. Aber wenn man so ca. eine halbe Stunde bevor man aus dem Haus geht - ich wohne keine 5 Minuten von der Haltestelle entfernt - dann passt das.

Ist halt blöd für all diejenigen, die diese App nicht kennen - so richtig toll beworben wurde sie nur direkt nach der Einführung - oder insbesondere nicht so technisch versierte ältere Leute.

Wobei denen noch eine Auskunfts-Hotline bleibt. Sofern sie wissen, dass es diese Hotline gibt - auch die wird nicht wirklich beworben - und sofern sie nach 8 Uhr anrufen. Vorher ist die Hotline nämlich nicht besetzt, was natürlich vor allem für Pendler, die früher unterwegs sind, wiederum blöd ist.

Ich muss allerdings sagen, dass ich bis vor kurzem immer eingepreist hatte, dass mal eine Bahn nicht kommt und ich dann 15 Minuten auf die nächste warten muss. Mittlerweile wurde der Fahrplan aufgrund von Fahrzeug- und Fahrermangel allerdings stadtweit gnadenlos zusammen gestrichen und in meiner Ecke der Stadt immerhin soweit, dass die Bahn nur noch alle 20 Minuten fährt und einige der Anschlüsse, die ich nehmen muss (ich steige pro Fahrtrichtung zweimal um) ebenso. Wenn dann noch hinzu kommt, dass was ausfällt, komme ich mittlerweile tatsächlich manchmal in zeitliche Probleme. Trotz Gleitzeit habe ich ja morgens manchmal Veranstaltungen, zu denen ich pünktlich da sein muss und darauf, abends dann jeweils eine halbe Stunde länger zu bleiben, um mein Soll zu erfüllen, habe ich auch nicht zwangsläufig.


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30.12.2023 um 23:12
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wir haben ja ein Auto, das Problem sind die Parkplätze in der Nähe meiner Schule (nicht vorhanden). Du parkst ca. 800m von der Schule weg, das ist auch ziemlich nervig, zumal du mehrere Straßen kreuzen musst und immer an den Ampeln stehst. Da kommst du mit "zum Parkplatz laufen" auch auf mindestens +10 Minuten ein Weg.
Fände ich persönlich immer noch praktischer als eine extra Wohnung mit andauernd Zeug hin und her (oder nur provisorischer Ausstattung) bzgl. Kochen, Hobbies, zu erledigender Haushalt.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Ich wohne zwar in einem Stadtteil einer Großstadt, direkt am örtlichen Klinikum, aber aus irgendwelchen Gründen reicht es hier trotzdem nicht für eine Anzeigentafel.
Sehr kurze Taktung oder großer Abstand?

So eine App kenne ich aus dem Ausland; habe einige Jahre in den USA gelebt und auch dort durchgängig den ÖPNV genutzt.


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30.12.2023 um 23:58
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Sehr kurze Taktung oder großer Abstand?
Bis vor kurzem ist die Bahn unter der Woche und samstags noch alle 15 Minuten gefahren (wenn sie nicht ausgefallen ist) und sonntags alle 20 Minuten. Mittlerweile ist das Ganze aufgrund eines "Stabilisierungsfahrplans" (hört sich einfach besser an als das, was es ist: Ein Notfallfahrplan) generell auf die Abfahrt alle 20 Minuten zusammen gekürzt worden.

Da die Seite, auf der ich morgens einsteige, allerdings über den gleichen Fahrkartenautomaten verfügt, auf dem auf der anderen Seite die Abfahrtszeiten in beide Richtungen angezeigt werden, sollte es eigentlich theoretisch machbar sein, das beidseitig zur Verfügung zu Stellen. Zumal erfahrungsgemäß vor allem morgens mehr Leute die Bahn in Richtung Innenstadt nehmen.

Ich kann nur spekulieren, dass sich da einiges verzögert, weil der Verkehrsbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes gerade ganz andere Baustellen hat. Neben dem chronischen Mangel an Fahrzeugen - es wurden vor Corona mal dutzende neue Straßenbahnen bestellt, die jetzt aber nicht mehr im gewünschten Tempo angeliefert werden, während die alten der Reihe nach den Geist aufgeben - und Personal hinkt die Stadt nämlich auch den Regelungen des Personenbeförderungsgesetzes meilenweit hinterher.

Das sieht nämlich vor, dass eigentlich schon seit Januar 2022 alle Haltestellen barrierefrei sein müssen. Davon kann aber z.B. keine Rede sein, wenn Fahrgäste wie bei der Linie, in die ich morgens einsteige, erst mal vom Gehweg runter auf die Straße müssen, um dann in die Straßenbahn einzusteigen, die natürlich nicht ebenerdig ist (irgendwo müssen ja auch noch die Räder hin). Mit einem Rollstuhl hast du da dann Pech, als als sehbehinderte oder gebrechliche Person mit Rollator musst du auf die Hilfe von anderen Fahrgästen hoffen. Eigentlich müsste hier also das ganze Straßenbahnsystem runderneuert werden. Mit welchen finanziellen Mitteln auch immer.

Besonders ungünstig ist es dann auch noch, wenn man nicht barrierefrei am Krankenhaus ein- und aussteigen kann und am dollsten ist es an unserem Hauptbahnhof. Da liegt die Haltestelle nämlich unterirdisch. Aufzüge gibt es keine, eine Rolltreppe nur nach oben (falls sie nicht, wie so häufig, ganz kaputt ist). Wobei ich an der Stelle leider sagen muss, dass auch der Hauptbahnhof - wir reden hier nach wie vor von einer deutschen Großstadt - nicht barrierefrei ist, sodass Leute, die dort nicht in den Zug steigen können, folglich kaum einen Grund haben, dort überhaupt aus der Straßenbahn aussteigen zu wollen.


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31.12.2023 um 00:00
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb: Mittlerweile wurde der Fahrplan aufgrund von Fahrzeug- und Fahrermangel allerdings stadtweit gnadenlos zusammen gestrichen und in meiner Ecke der Stadt immerhin soweit, dass die Bahn nur noch alle 20 Minuten fährt
20 Minuten wäre traumhaft ... wir haben noch Glück. Unser Dorf wird von zwei Buslinien gestreift (ich wohne immer noch mehr als 1km von den Haltestellen entfernt). Somit habe ich bis 20 Uhr tatsächlich vier Verbindungen pro Stunde, allerdings fahren die je 2x jede 30 Minuten und dann im zehn Minuten Takt. Davon fällt, wie berichtet, oft die erste Verbindung aus oder kommt mit mehr als 10 Minuten Verspätung, dass sich dann so viele Leute in den Bus drängen, dass man mitunter gar nicht mehr mitwill. Dann heißt es halt nochmal 20 Minuten warten, oder eben hoffen, dass der verspätete Bus dann doch noch kommt (wenn das passiert, ist es traumhaft, da fast leer). Nach unserem Kaff trennen sich die Linien, die haben zwei Busse pro Stunde. Noch schlimmer sind kleinere Käffer etwas abseits dran. Eins hat samstags zwei Busse über den Tag verteilt und sonntags keinen.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Fände ich persönlich immer noch praktischer als eine extra Wohnung mit andauernd Zeug hin und her (oder nur provisorischer Ausstattung) bzgl. Kochen, Hobbies, zu erledigender Haushalt.
Mir geht es da auch um die Zeitersparnis. Ich will keinen kompletten zweiten Haushalt aufmachen. Manchmal ist es halt auch so, dass ich abends Elternabend bis um 21:45 Uhr habe und dann wieder zur ersten Stunde. So zum ab und an übernachten wäre es dann echt gut, ohne nerviges nach Hause eiern müssen. Wenn mein Mann arbeitet, kann ein 21:45 Uhr Ende echt bedeuten, dass ich gegen 22:45 Uhr dann daheim eintreffe, weil abends die Taktung echt schlimm ist.


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31.12.2023 um 00:08
@MissMary

Könntest du dir für diese Fälle ein Zimmer nehmen, im Sinn von Hotel, Herberge?
Oder "abends die Taktung echt schlimm" durch Autofahren (aus "wenn mein Mann arbeitet" schließe ich, dass das vorhandene Auto mit deinem Mann unterwegs ist), notfalls Taxi umgehen?
(Mir ist natürlich klar dass da auch von örtlichen Gegebenheiten und Präferenzen - auch solchen Überlegungen ob man eine solche Wohnung dann evl. vermietet oder für einen Familienangehörigen brauchen kann - abhängt.)
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich will keinen kompletten zweiten Haushalt aufmachen.
Das ist mir klar und mich persönlich würde genau der Punkt (nicht komplett) stören: jedenfalls bei häufiger Benutzung ein Zimmer in das ich mir immer alles mögliche mitnehmen müsste (Laptop/Computer, etwas zum Abendessen kochen, etwas zum Frühstück zubereiten...) oder das eben nicht mitschleppen und dann mit Frühstücken gehen, belegtes Brötchen vom Bäcker etc.


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31.12.2023 um 10:54
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:20 Minuten wäre traumhaft ... wir haben noch Glück. Unser Dorf wird von zwei Buslinien gestreift
Auf dem Land würde ich mich über die Taktung auch alles andere als beschweren. Sogar in vielen Kleinstädten hier in der Gegend halten Züge häufig nur einmal die Stunde bis maximal halbstündlich.

Aber wir reden hier wie gesagt von einer Großstadt und eine bessere (barrierefreie) Anbindung ans Krankenhaus wäre nicht nur wichtig, damit Patienten und ihre Besucher es besser mit den Öffentlichen erreichen und nicht zwangsläufig auf Taxi oder Privatauto angewiesen sind, sondern auch, weil das Krankenhaus der viertgrößte Arbeitgeber der Stadt ist.

Ich glaube aber kaum, dass die Straßenbahn vom Personal viel genutzt wird. Neben der Unzuverlässigkeit - wie gesagt, fallen trotz Stabilisierungsfahrplan immer noch Fahrten aus. Natürlich kann man auch jeden Morgen 20 Minuten früher als geplant losfahren, aber warum sollte man - sind auch noch die Fahrtzeiten der Linie nicht optimal.

Unter der Woche fährt die Bahn von ca. 5 bis 21 Uhr (da zeigen sie immerhin morgens Gnade mit den Pendlern), am Wochenende aber auch erst ab 9/10 Uhr. In den Zeiten drumherum fährt halbstündlich bis stündlich (je nach Uhrzeit) auch bei uns nur ein völlig überfüllter Nachtbus.

Der kommt im Übrigen auch gerne mal völlig zu spät, was einen dann die anderen, ähnlich ungünstig getakteten Anschlüsse verpassen lässt. Bis vor einiger Zeit habe ich noch teilweise mehrmals im Monat samstags arbeiten müssen und ausgerechnet der Tag war auch immer der einzige, an dem ich keine Gleitzeit hatte. Das war für mich jedes Mal ein ziemlicher Stress und das nur, weil ich immer alle möglichen Alternativen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen, im Hinterkopf behalten musste.

Trotz allem ziehe ich die Öffis dennoch dem Auto in der Stadt vor. Immerhin ist es ja nicht so, dass ich mit einem Auto plötzlich keine Probleme mehr hätte. Ein Auto kostet mich wesentlich mehr Geld als mein Deutschlandticket. Die Parkplatzsuche wird zweimal täglich ein "Spaß" bzw. zusätzlich teuer und auf dem Heimweg rausche ich mit der Straßenbahn regelmäßig an Staus vorbei, die im Schneckentempo über die Fahrbahn zuckeln.

Ich würde mir allerdings wünschen, dass die Verantwortlichen Öffis nicht ständig als notwendiges Übel sehen, dass man als Großstadt zwar haben muss, dass aber deshalb nicht zwangsläufig besonders attraktiv sein muss.


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31.12.2023 um 15:23
Zitat von alibertalibert schrieb:Hatte unsere Azubine auch, kam aus einem Kaff im Bayerischen Wald. Sie durfte mit 17, ohne Begleitung, von zu Hause zur Arbeit und zurück fahren.
Ein junges Mädchen hier aus dem Ort hatte so ein Autochen, das nur 45 km/h fährt. Sie fuhr damit auch zur Ausbildungsstelle, glaube ich. Inzwischen kann sie aber mit einem normalen Auto fahren. Man musste da immer ein wenig aufpassen, wenn man das Fahrzeug vorher sich hatte, da es ja deutlich langsamer war.
Es war auch ab und an kaputt. Immerhin war sie damit unabhängig und wettergeschützt.


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31.12.2023 um 15:25
@nairobi


Besser schlecht gefahren als gut gelaufen.


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31.12.2023 um 15:38
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ein junges Mädchen hier aus dem Ort hatte so ein Autochen, das nur 45 km/h fährt
Ist doch ne super Alternative. Micro-Cars oder Mopedautos genannt. Hab gerade mal nachgelesen
Die Leichtmobile müssen im Gegensatz zum herkömmlichen Pkw weder zur TÜV-Untersuchung noch zugelassen werden. Somit wird für sie auch keine Kfz-Steuer fällig. Lediglich ein Versicherungskennzeichen ist erforderlich.
Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/auto/mopedautos/

Das wäre doch was @MissMary
Das, was du dir da gibst und wieviel Zeit da drauf geht, würde ich mir nicht geben. Hätte vermutlich schon längst geguckt, wie ich stressfreier zur Schule komme, mir einen Stellplatz organisiert oder sonstwas. Aber sicher nicht diese ganze Zeit, die ich darauf warten müsste, ob denn nun ein Bus kommt oder nicht. Im Frühling/Sommer mag das alles noch gehen - aber eigentlich insgesamt ne Zumutung.


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31.12.2023 um 15:48
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ist doch ne super Alternative
Auf jeden Fall. Ist besser und auch sicherer, als mit einem Roller oder so herumzujuckeln.
Hinten steht groß 45 dran. Ein Hinweis für die anderen Verkehrsteilnehmenden.


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31.12.2023 um 18:31
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ein junges Mädchen hier aus dem Ort hatte so ein Autochen, das nur 45 km/h fährt. Sie fuhr damit auch zur Ausbildungsstelle, glaube ich. Inzwischen kann sie aber mit einem normalen Auto fahren. Man musste da immer ein wenig aufpassen, wenn man das Fahrzeug vorher sich hatte, da es ja deutlich langsamer war.
Es war auch ab und an kaputt. Immerhin war sie damit unabhängig und wettergeschützt.
Das ist aber etwas anderes als oben gemeint: Man kann mit 17 Jahren einen normalen PkW ohne Geschwindigkeitsdrosselung und unbegleitet fahren wenn anderweitig der Ausbildungsplatz, die Berufsschule oder auch eine weiterführende Schule nicht (bzw. nicht so dass die komplette Teilnahme möglich ist) erreicht werden kann. Genau das traf z.B. auf mich und auch auf den anderen Vorposter zu.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Auf jeden Fall. Ist besser und auch sicherer, als mit einem Roller oder so herumzujuckeln.
Sehe ich auch so. Die von dir genannte Lösung wird v.a. genutzt wenn ein Roller, ein Fahrrad... behinderungsbedingt nicht nutzbar/ viel zu unsicher sind. Anschaffen kann das Fahrzeug natürlich jeder.
(Vermutlich bereitet das Fahren damit auch besser auf das Fahren eines PkW vor?)


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28.01.2024 um 20:33
Meine Tochter hat es nun echt getroffen - sie ist Studentin in einer süddeutschen Großstadt und hat neuerdings ein inkludiertes Deutschlandticket. Am Freitagnachmittag hatte sie ein relativ spontanes Gespräch in einer anderen deutschen Unistadt für ein Praktikum. Da kein Zug fuhr, musste dreimal der Flixbus zum Höchstpreis her.


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29.01.2024 um 08:09
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Da kein Zug fuhr, musste dreimal der Flixbus zum Höchstpreis her.
Die dauernde Streikerei bei der Bahn ist wirklich ein echtes Manko. Solange das nicht anders gelöst wird, wird es nie möglich sein, sich komplett auf ein Leben ohne Auto zu verlassen, sofern man regelmäßig größere Distanzen zurücklegen muss.

Ich selbst habe das Glück, dass ich ziemlich nah an der Arbeit wohne und andere Fahrten notfalls auch mal ausfallen lassen kann.


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30.01.2024 um 19:57
Ich habe mal eine ganze Zeit in Wiesbaden in der Stadt gelebt. Von meiner Kindheit aus bis ins Erwachsenen alter. Ich habe früher auf dem Dorf gelebt. Alle meine Freunde aus dem Dorf haben so schnell es ging den Führerschein gemacht, weil sie halt sonst voll abhängig von schlechten Nahverkehr waren. Ich habe keinen Sinn gesehen meinen Führerschein zu machen. Ich konnte immer alles zu fuß oder mit dem sehr gut ausgebauten Nahverkehr erreichen. Als ich dann irgendwann 20 war, hab den Führerschein gemacht, als ich mir so dachte, dass es ja eigentlich auch mal zeit wäre.

Tatsächlich habe ich zum bestehen des Führerscheins und zum Geburtstag danach ein Auto von meiner Mutter geschenkt bekommen. Ihr könnt mir glauben, wenn ich euch sage, dass das eine Überraschung war. Nur leider habe ich keinen Grund gehabt das Auto zu nutzten.

Hehe

Aber dann habe ich es doch gebraucht. ich habe mir dann ein Hobby gesucht, wodurch ich plötzlich auf das Auto doch angewiesen war, weil es weiter weg lag.

Jedenfalls habe ich diese Karre (ein alter, wirklich alter Opel Corsa) 10 Jahre Später immer noch und nutze es ab und zu.


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07.02.2024 um 18:09
Wir leben in einer UniStadt- im Zentrum.

Es sollte jetzt ein Jahr rum sein, dass wir unser Auto nicht mehr benutzt haben.

- Sparen bei Einkäufen, weil tragen/ rollen
- viel Bewegung, vor allem bei Bürojob
- vom Leben "draußen" etwas mitbekommen (z.B. in den Öffis)
- selbst Zelturlaub machbar mit der DB

- Renovierung von einem Zimmer klappte super (Möbelanlieferung, Sperrmüllabholung) Kosten waren geringer als Nerven/ Arbeit bei Selbsteinsatz


- Problemchen ist ein anstehender Urlaub in Dänemark. Allerdings würden wir selbst dort per Öffis hinkommen (was ein bisschen Abenteuer wäre =))

- Großes Problem im Kopf ist: Auto loswerden, KFZ- Versicherung und -Steuer sparen.


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07.02.2024 um 18:45
@jada

Ähnliche Erfahrungen unsererseits mit Unistädten, allerdings nach Möglichkeit nicht im Zentrum dieser gewohnt sondern am Rand des mit ÖPNV nutzbaren Gebiets.
Einkäufe rollen wir auch überwiegend; ich kann nicht schwer tragen, habe mir dafür einen guten robusten Einkaufstrolley mit viel Fassungsvermögen gekauft - den kriege ich auch vollbeladen in den ÖPNV.
Zitat von jadajada schrieb:- Problemchen ist ein anstehender Urlaub in Dänemark. Allerdings würden wir selbst dort per Öffis hinkommen (was ein bisschen Abenteuer wäre =))
Für dann (wie bei dir wohl) seltene Fahrten die komplett oder teilweise mit einem Auto erledigt werden müssen würden wir jedenfalls kein Auto bevorraten*, sondern:
- bei Bedarf Auto mieten
- Transport: fahren lassen (heißt bei uns nicht die halbe Bekannt- oder Nachbarschaft anbetteln, sondern Taxi, Lieferung... zahlen)
- schauen ob Teilstrecken für den Urlaub per ÖPNV gehen und dann weiter mit Auto mieten, fahren lassen (selbst so gemacht für Urlaube in ländlicheren Regionen: mit der Bahn bis zum letzten Bahnhof, dann Taxi genommen)

Wie werdet ihr den Urlaub nun durchführen?
Zitat von jadajada schrieb:- Großes Problem im Kopf ist: Auto loswerden, KFZ- Versicherung und -Steuer sparen.
Das fiel mir und meinem Mann mit damals der Ausgangslage, die bei dir anders sein mag, leicht:
Umzug in die Uni-Stadt, wenig Geld (rechnerisch unterm Existenzminimum), froh um das Geld das sofort durch Verkauf des Autos da war, froh um den Mietnachlass wegen Nichtbenötigen des Parkplatzes (waren damals 60 Euro, für uns ein Batzen). Versicherung und Steuern natürlich auch, aber die 3000 Euro auf dem Konto, die 60 Euro im Monat Mietnachlass waren nunmal sofort sichtbar.
Dann, weil dran gewöhnt, "mutig geblieben" uns in verschiedenen Städten (und Ländern) den ÖPNV einfach mal anzuschauen und nicht pauschal uns ein Auto nach dem Motto "bei der Gehaltsklasse muss man doch" zulegen. Auch z.B. in den USA wo wir feststellten dass viele Kollegen den ÖPNV aus Prinzip mieden.
(Objektiv: Der war normal nutzbar und sogar für alle Mitarbeiter dieses Arbeitgebers kostenlos. Auch wenn ich nicht ausschließe dass manche Lebenssituationen derjenigen gelegentliche Autofahrten nötig gemacht haben, zahlten sehr viele Mitarbeiter die den selben Arbeitsweg und wie ich flexible Arbeitszeiten hatten die 100 USD Parkgebühren beim Arbeitgeber, anstatt den kostenlosen Bus zu nutzen. Ich persönlich hätte mir auch bei Notwendigkeit eines Autos für andere Zwecke die 100 USD Parkgebühren gespart und hätte den kostenlosen Bus genommen und das Auto nur fürs Nötigste gefahren.)

Dass es nicht überall geht ist mir klar. Vor dem Umzug zwecks Studium hatten wir als Azubis auf dem Land jeweils ein Auto; reduziert auf nur noch eines für zwei Personen sobald der Tagesablauf das hergab.

*Genauso wie wenn ein Auto nötig ist keines das so groß ist alle Eventualitäten abzudecken. War der Großteil der Fahrten mit einem Kleinwagen machbar, hatten wir nur den - und nichts Größeres für Eventualitäten wie den Transport einer Kühlschrank-Gefrierschrank-Kombi oder eines nicht zerlegbaren Schranks. Wenn letzteres anfiel, galt wieder wie oben:
Entweder Auto ausleihen, oder den Transport durchführen lassen.
Wer natürlich x-mal im Jahr Riesenteile transportieren muss, kommt mit dem Kleinwagen nicht durch. Bei uns fällt sowas alle paar Jahre mal an.


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08.02.2024 um 09:12
Zitat von jadajada schrieb:- Problemchen ist ein anstehender Urlaub in Dänemark. Allerdings würden wir selbst dort per Öffis hinkommen (was ein bisschen Abenteuer wäre =))
Unserer Erfahrung nach braucht man für Urlaube kein eigenes Fahrzeug. Die einfachere Option ist ein Mietwagen. Den kann man entweder schon hier mieten und damit ans Ziel fahren, oder man reist anders ans Ziel, z.B. mit dem Zug, und mietet dort ein Auto.

Ich persönlich finde an Mietautos viele Vorteile: man muss sich ansonsten nicht um ein Auto kümmern, muss keine Versicherungen, Reparaturen, Reifenwechsel etc. bezahlen. Man hat das Auto nur, wenn man es wirklich braucht.


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11.02.2024 um 05:32
Zitat von jadajada schrieb am 07.02.2024:Es sollte jetzt ein Jahr rum sein, dass wir unser Auto nicht mehr benutzt haben.
Wo befindet sich denn das Auto?
Zitat von jadajada schrieb am 07.02.2024:Großes Problem im Kopf ist: Auto loswerden, KFZ- Versicherung und -Steuer sparen.
Als meine Eltern damals in eine Stadt zogen, merkten sie, dass sie das Auto eigentlich nicht mehr benötigen. Es war zwar ein Kleinwagen, der nicht so teuer hinsichtlich Versicherung und Steuer war. Und wo sie wohnten in dem Stadtteil konnte man das Auto an vielen Stellen noch ohne Parkschein abstellen (das kann heute möglicherweise anders sein). Aber ein Auto kostet ja auch Geld, wenn es nur steht. TÜV und AU müssen regelmäßig gemacht werden, evtl. muss Reifenwechsel gemacht werden, Ölwechsel, das Auto muss auch sauber gehalten werden usw. Der Zahn der Zeit nagt und irgendwann muss es dann entsorgt werden.
Meine Eltern hatten eine Jahreskarte für den ÖPNV, die Straßenbahn war in fußläufiger Entfernung. Anfangs hatte mein Vater noch ein Fahrrad, das er aber irgendwann verschenkt hat. Kleinere Einkäufe transportierte er in Stofftaschen tragend aus dem nahe gelegenen Rewemarkt(für zwei Senioren brauchten sie auch nicht viel, zumal er oft in einem nahe gelegenen Altenheim zu Mittag aß). Eine gute Bäckerei und ein Naturkostladen waren auch nicht weit entfernt.
Das Auto zu verkaufen bedeutete eine Erleichterung für meine Eltern.
Meine Mutter fuhr ohnehin nicht mehr, da der Stadtverkehr sie überforderte. Auch mein Vater wurde zunehmend ängstlicher.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Die einfachere Option ist ein Mietwagen
Der Lebensgefährte meiner Schwester hat sein Auto auch schon vor längerer Zeit verkauft, als er zu ihr zog. Innenstadt einer Großstadt. Man findet in der Nähe der Wohnung ohnehin keinen Parkplatz. Hat man mal einen, will man den nicht aufgeben 🤣.
Er macht regelmäßig Homeoffice. Wenn er in Präsenz kommen muss, in eine andere Stadt, nutzt er öffentliche Verkehrsmittel. Wenn sie wirklich mal ein Auto brauchen, was allenfalls alle paar Wochen für Familienbesuche der Fall ist, wird flugs eines angemietet per App. Das hat bisher immer ganz gut funktioniert. In vielen Städten gibt es ja schon lange solche Anbieter und Carsharing.


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11.02.2024 um 19:48
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 07.02.2024:Wie werdet ihr den Urlaub nun durchführen?
@martenot


Entweder Mietwagen oder per Öffis. Ich tendiere zur 2. Variante - als kleines Abenteuer.

Ich bin aber auch ganz "heiß" auf einen Interrail-Sommer.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Wo befindet sich denn das Auto?
Auf einem Stellplatz.


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11.02.2024 um 19:57
Ein Leben ohne Auto ist fuer mich absolut nicht vorstellbar.

Ein Freiheitsgefuehl.

Ich habe frueher zentral in der Großstadt gewohnt und selbst da wuerde und habe Ich auf ein Auto nicht verzichten wollen. Jetzt auf dem Lande erst recht nicht.

Mein Beruf hat mit Autos zu tun, meine Passion hat mit Autos zu tun (Motorsport) und mein kleiner Fuhrpark inkl. Wohnmobil, welchen Ich mir hart erarbeitet habe,macht mich einfach gluecklich und frei.


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