Dobie schrieb:Ich würde nie auf die Idee kommen, mittlere und große Einkaufe mit dem Fahrrad zu erledigen, oder gar Möbeltransporte.
Das macht meiner Meinung auch nur eine Minderheit. Um mal bei den Getränkekisten und Möbeln zu bleiben: Das klappt sogar mit dem erwähnten motorisierten Lastenrad maximal so semi-gut, falls man nicht gerade eine spezielle genau auf sowas ausgelegte Spezialanfertigung hat (falls es die gibt). Gleichzeitig braucht man überhaupt erst mal den Platz, um so ein Lastenrad unterbringen zu können.
Der dürfte gerade in der Stadt begrenzt sein, gerade wenn man nicht die Kohle hat, um in dieser Lage auch noch im noblen Eigenheim zu wohnen. Beileibe nicht jeder Wohnkomplex bietet Fahrradstellplätze, in die Wohnung kann man so ein Ding im Gegensatz zum normalen Rad aber auch eher nicht mitnehmen und wer so ein mehrere Tausend Euro teures Ding an die Straßenlaterne kettet und sich dann wundert, dass es morgens geklaut ist, ist selbst Schuld.
In der Stadt gibt es dafür andere bequeme Wege, sich sperrige Dinge nach Hause liefern zu lassen. Ich kauf zu Fuß z.B. auf einmal auch nur das ein, was ich in eine große Mehrwegtasche rein bekomme, die ich mir dann auf dem Heimweg über die Schulter hängen kann (ich bin es allerdings auch gewohnt, so durchaus auch mal 10+ Kilo durch die Gegend zu bewegen).
Will ich Getränkekisten kaufen, eine große Box Waschmittel und anderes Zeug dieser Größenordnung, dann bestelle ich das online und lasse es liefern. Je nach Präferenzen, Dringlichkeit und zeitlicher Flexibilität kann ich hier aktuell zwischen zwei Anbietern wählen.
Natürlich bedeutet das, dass auch in diesem Fall ein Kraftfahrzeug unterwegs ist und dabei Abgase in die Luft pustet (wobei es sich aber auch um ein E-Auto handeln könnte, dann fielen zumindest die Abgase schon mal weg). Es ist allerdings eines, das mehrere Kunden anfährt, statt mehrerer Autos, die einen Supermarkt ansteuern.
Außerdem verhindert schon der Mindestbestellwert, dass man da jemanden, drastisch gesagt, für einen Joghurt und eine Packung Zwiebeln durch die Gegend schickt, während ich einige Leute kenne, die "noch mal schnell" ins Auto springen, wenn sie merken, dass sie Zutaten fürs Abendessen vergessen haben. Wobei es sogar für den Fall in der Stadt mittlerweile Fahrradkuriere gibt, die einem solche einzelnen Zutaten schnell mal vorbei fahren.
Ich verzichte aktuell auch aus Kostengründen darauf, doch noch einen Führerschein zu machen und mir ein Auto zuzulegen. Für die Kosten, die der Lappen, ein halbwegs vernünftiges Auto, Versicherungen, Steuern, etwaige Summen für Reparaturen und nicht zuletzt der Sprit kosten, kann ich mein Deutschlandticket und die Kosten für den Einkaufslieferservice sehr viele Jahre bezahlen.
Ich würde allerdings auch gar nicht mehr auf die Idee kommen, ländlich wohnen zu wollen. Weil da wirklich nichts ohne Auto geht. Aber so trifft halt jeder seine Entscheidungen für sich selbst.