alibert schrieb:Schon interessant, wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind. Für mein Enpfinden wird seit einiger Zeit immer mehr geschlichen. Ich habe es oft, dass hier im Ort 30 (bei 50 erlaubt) und auf der Landstraße 50/70 (bei 70/100 erlaubt) gebummelt wird ohne erkennbaren Grund.
Ich glaube, das hängt auch davon ab, wo man wohnt. Auf dem Land erlebe ich Autoverkehr auch generell als nicht so schlimm. In der Stadt hingegen wird Verkehr schnell mal zu einer stressigen Angelegenheit, auch wenn da beileibe der Automobilverkehr nicht die alleinige Schuld dran trägt. Auch Fahrrad- bzw. Scooterfahrer und Fußgänger tragen ihren Teil dazu bei.
Die Autofahrer hier hängen in der Innenstadt häufig im Stau fest und wehe, man vergisst, an der richtigen Stelle abzubiegen, weil man dann wegen der vielen Einbahnstraßen einen langen Umweg fahren muss.
In der Konsequenz neigen einige Autofahrer hier dazu, wie bescheuert durch die Gegend zu heizen, wenn eben gerade mal kein Stau da ist und dann natürlich auch noch die Ampel in dunkelorange mitzunehmen, weil man an derselben sonst wieder ewig stehen würde.
Andere Manöver, die ich besonders aus Fußgängersicht immer wieder blöd finde, sind:
-An Ampeln auf Teufel komm raus bei Grün auch dann loszufahren/abzubiegen, wenn man wegen des deutlich sichtbaren Rückstaus im Ergebnis mitten auf der Kreuzung/auf dem Fußgängerüberweg/dem Zebrastreifen stehen bleiben muss und dann im schlimmsten Fall noch hupt, wenn besagte Fußgänger von ihrem Recht Gebrauch machen wollen, die Straße zu überqueren, sobald sie Grün haben
- überhaupt dieses ganze sinnbefreite Gehupe
- an Gehwegen so zu parken, dass ich mich zwischen den Autos hindurchschlängeln muss, wenn ich die Straße überqueren will bzw. Leute, die das nicht können, gezwungen sind, einen Umweg zu laufen. Man würde ja meinen, dass jeder mit einem Führerschein wissen sollte, dass man nicht an Straßenecken bzw. abgesenkten Bordsteinen parkt
- darauf zu hoffen, dass die Person am Zebrastreifen schon stehen bleiben wird, wenn man bloß schnell genug heran rast und keine Absicht erkennen lässt, abzubremsen. Pech für die Idioten: Mir ist das mittlerweile völlig egal und ich geh trotzdem rüber, was sie dann dazu zwingt, entweder eine Vollbremsung zu vollführen oder galant um mich drum herum zu rasen.
- alle Regeln, die Straßenbahnen und Busse betreffen, zu ignorieren. Zum einen hat die Straßenbahn Vorfahrt und zum anderen überholt man sie nicht. Erst recht nicht, wenn die Gleise der Bahn wie hier an vielen Stellen auf der normalen Straße verlaufen und Mitfahrende folglich an den Haltestellen über genau jene auf den Gehweg laufen. Hier knallen so häufig Autos mit Straßenbahnen zusammen, dass es nicht mehr heilig ist und ich wäre beim Aussteigen auch mehr als einmal fast überfahren worden, weil irgend ein Idiot meinte, das Abbremsen und Anhalten der Bahn dazu zu nutzen, rechts(!) zu überholen und somit fast in die aussteigenden Fahrgäste reingerast wäre