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Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Auto, Kosten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Auto - Eure Erfahrungen u. Meinungen

28.12.2023 um 10:45
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 24.12.2023:(Mit städtischen Freizeitmöglichkeiten kann ich z.B. wenig bis nichts anfangen. Bin jemand der z.B. gerne mehrmals die Woche in der Natur unterwegs ist, den eigenen Garten schätzt, Hobbies wie Werken mag - ins z.B. Theater gehe ich mal alle paar Monate, essengehen auch selten, und bin definitiv kein "sitzt mit dem Laptop im Starbucks"-Typ.)
Automöger bin ich definitiv nicht
Städtische Freizeitmöglichkeiten sind mir schon sehr wichtig, insbesondere im Winterhalbjahr. Ich liebe nach wie vor die breite Palette an kulturellen Angeboten, z.B. Kinos, Theater, Konzerte, Museen und Ausstellungen, Büchereien etc. und nutze sie auch.

Was das Automögen betrifft: aus mir selbst unbekannten Gründen habe ich mich nie für Autos interessiert, obwohl mein Vater damals durchaus erpicht war, mich dafür zu interessieren, als ich ein Kind war. Bis heute langweilen mich Autos aus technischer und Designsicht, auch wenn ich hin und wieder mal in ein Automuseum gehe. Aber meine Faszination bewegt sich auf einem niedrigen Level, und das Selbstfahren reizt mich gar nicht.


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28.12.2023 um 13:34
Zitat von martenotmartenot schrieb:Städtische Freizeitmöglichkeiten sind mir schon sehr wichtig, insbesondere im Winterhalbjahr. Ich liebe nach wie vor die breite Palette an kulturellen Angeboten, z.B. Kinos, Theater, Konzerte, Museen und Ausstellungen, Büchereien etc. und nutze sie auch.
Büchereien nutze ich auch sehr gerne (bin ausgesprochene Leseratte) :) Üblicherweise hole ich mir ein- bis zweimal im Monat einen Stapel Bücher. Üblicherweise erledige ich das in der Mittagspause (habe flexible Arbeitszeiten), nach der Arbeit oder bei einer anderen Erledigung mit.
Museen und Ausstellungen mag ich; realistischerweise bin ich aber "nur" alle ein bis zwei Monate bei einer solchen Aktivität da üblicherweise Ausstellungen nicht so oft wechseln.

(Für mich persönlich ist das aber nicht so ans Winter- vs. Sommerhalbjahr gebunden. Den Stapel Bücher hole ich mir auch im Sommer - und lese dann auf dem Balkon oder im Garten. Oder mag im Sommer kulturelle Angebote die draußen stattfinden, z.B. Bücherflohmärkte oder Freilichttheater.)

Was mich primär stören würde ist wieder so ländlich zu wohnen dass für alles ein Auto nötig ist. Bin so aufgewachsen. Vorweg: Mich hat das geringere Angebot an Party & Co. auf dem Land nicht gestört (bin kein Partymensch; die eher "typischer" interessierten Mitschüler fanden aber auch etwas). Also kein "gelangweilter Jugendlicher der hier alles öde findet". Aber ansonsten die Fahrerei... Oder, knapp vorm Führerscheinalter, andauernd jemanden zum Fahren brauchen. Berufsschule hätte Zusatzangebote abends? Schauen wer fahren kann. Alt genug um alleine zum Arzt zu gehen? Trotzdem, gucken wann Papa frei kriegt. Zur Physiotherapie müssen? Auto fahren. (Vielleicht macht der Grund, zur Physio zu müssen, Autofahren umständlicher bis unmöglich.) Arbeitsplatz? 40 km einfach, obwohl nicht mal sonstwas Ausgefallenes. (Habe damals als Software-Entwickler gearbeitet.) Post, Bank? Schon wieder fahren. (Beides hat der Wohnort meiner Eltern nicht mehr, das ist jetzt 10 km entfernt.) Bahnhof? Ja, vorhanden, auch viel genutzt, aber erstmal eine ziemliche Anfahrt zum Bahnhof und hoffen parken zu können.
Das möchte ich freiwillig nicht mehr und bin daher mit dem Kompromiss - ländlicher Vorort, aber gute ÖPNV-Anbindung - sehr zufrieden. Wenn ich meinetwegen heute abend ins Theater, ins Restaurant... wollte müsste ich nur entweder nach der Arbeit in der Stadt bleiben (oder würde abends von zu Hause mit dem Bus losfahren) und kann bis Mitternacht unkompliziert wieder mit dem Bus zurückfahren.


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28.12.2023 um 21:13
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mich hat das geringere Angebot an Party & Co. auf dem Land nicht gestör
Ich weiß ja nicht, was du für ein Baujahr bist, aber in den 90ern des letzten Jahunderts ging es auch bei uns (NRW) auf dem Land gut ab. Sehr gefragt waren Scheunenpartys. Allerdings war auch hierfür ein Auto schon sehr praktisch.


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28.12.2023 um 21:42
Ich bin jetzt jenseits der 50 - und war nun über Weihnachten auch abends mal "auf einen Sprung" ins die Nachbardörfer eingeladen - bei uns gibt es auch den Brauch des Christbaum lobens. Da ist so ein Auto schon praktisch, dass man nicht trinken muss, sonst kommt da viel Alkohol ins Spiel :-).

Ohne Auto wäre mein soziales Leben praktisch zum Erliegen gekommen, weil bei uns über Weihnachten und nun auch "zwischen den Jahren" die Buslinien empfindlich zusammengestrichen wurden. Zugegeben - die wenigen, die fahren, fahren fast leer, weil es halt keinen Spaß macht, den gesamten Abend die Zeit im Blick zu behalten, damit man den einen Bus, der dann echt zu früh oder zu spät fährt, erwischt.


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28.12.2023 um 23:21
Zitat von alibertalibert schrieb:Ich weiß ja nicht, was du für ein Baujahr bist, aber in den 90ern des letzten Jahunderts ging es auch bei uns (NRW) auf dem Land gut ab. Sehr gefragt waren Scheunenpartys. Allerdings war auch hierfür ein Auto schon sehr praktisch.
Darum schrieb ich "geringere" und
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:die eher "typischer" interessierten Mitschüler fanden aber auch etwas
. Sprich: Die meisten haben schon Party gemacht - jene Scheunen- und Hüttenparties, Disco in der nächsten Kleinstadt, Disco in der nächsten größeren Stadt. Dann gab's noch Volksfest im Ort, in der nächsten Kleinstadt, und ein richtig großes in der nächstgrößeren Stadt. Wie man da hin kam? Mit dem Roller fahren, Discobus (es gab wohl einen Sammeltransport abends und dann retour wenn die Minderjährigen gehen müssen) oder etwas ältere Freunde oder Verwandte haben - wer z.B. 16 ist kennt nicht selten Leute die 18 sind. Meine beste Freundin wurde z.B. immer von ihrer Cousine, zwei Jahre älter, mitgenommen.
Mir wäre nicht untergekommen dass junge Leute das langweilig fanden weil da nicht der hippe DJ aus... auflegt.
Zudem fuhr man zu Konzerten nach München & Co. und gönnte sich dann eine Übernachtung.

(Zum "Baujahr": Ich war Ende der 1990er Jahre in einem Alter in dem man tendenziell mit Parties die über die Kinderdisco hinausgehen anfängt. Aufgewachsen in einem kleinen Ort im Bayerischen Wald.
Wenn es mich interessiert hätte, hätte ich durchaus die Möglichkeit gehabt wie die meisten meiner Mitschüler in Discos (damals hieß das noch nicht "Clubs"), zu Privatparties, zu Volksfesten und dergleichen zu gehen. Dass mich das nicht interessiert hat galt als sehr ungewöhnlich eben weil die Möglichkeiten durchaus existierten.)
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ohne Auto wäre mein soziales Leben praktisch zum Erliegen gekommen, weil bei uns über Weihnachten und nun auch "zwischen den Jahren" die Buslinien empfindlich zusammengestrichen wurden.
Kenne ich so auch aus dem ländlichen Bereich aus den Schulferien: Teils gar kein Busverkehr.
(War dann auch ein Grund dort problemlos den Führerschein mit 17 (ohne Begleitung) zu bekommen, denn zum Ausbildungsplatz kommt man dann nicht.)


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29.12.2023 um 06:00
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:War dann auch ein Grund dort problemlos den Führerschein mit 17 (ohne Begleitung) zu bekommen, denn zum Ausbildungsplatz kommt man dann nicht.)
Hatte unsere Azubine auch, kam aus einem Kaff im Bayerischen Wald. Sie durfte mit 17, ohne Begleitung, von zu Hause zur Arbeit und zurück fahren. Umwege oder andere Strecken waren allerdings nicht erlaubt.


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29.12.2023 um 11:59
@alibert
Exakt diese Regelung: nur von zu Hause zum Arbeitsplatz und zur Berufsschule (die war nämlich auch 45 km entfernt, mit dem Bus konnte man nicht pünktlich zum Unterricht erscheinen*), ohne Umwege. Ebenso kleine Ortschaft im Bayerischen Wald.

Busbenutzung bedeutete dort: Von jemandem zur Bushaltestelle gefahren werden müssen (die Strecke konnte man wirklich partout nicht radeln oder laufen - 10 km unübersichtliche Serpentinenstraße ohne Rad- und Fußweg und dafür mit LkW-Verkehr), am frühen Abend wieder von der Haltestelle abgeholt werden, erste Stunde Berufsschulunterricht großteils verpassen, Teilnahme an Zusatzkursen - die Berufsschule hatte ein attraktives Angebot an Zertifizierungen, unterrichtet abends und am Wochenende - war als Busfahrschüler nicht möglich.
Berufsschullehrer wussten bescheid und tolerierten das, genauso wie der Ausbildungsbetrieb (nur geringere Stundenzahl möglich bei Busbenutzung); frühzeitig den Führerschein zu erwerben wurde aber deutlich angeregt. Hat auch jeder gemacht, schon im eigenen Interesse (Zeitersparnis, Nutzung des vollen Ausbildungsangebots, und dann wirklich ab 18 seine Erledigungen selbstständig durchführen können anstatt immer von jemandem/ den Eltern gefahren werden müssen).

Ich fahre echt nicht gerne Auto, habe auch kein Problem mit weiteren Fußwegen (an einem Wohnort z.B. 35 Minuten zu Fuß zur Haltstelle, von dort weg zuverlässiger und problemlos zu Arbeitszeiten passender Busverkehr - kein Problem, der Fußweg zählt als sportliche Betätigung) aber das ging damals nicht ohne, denn selbst die Busbenutzung machte eine Automitfahrt nötig.


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29.12.2023 um 12:01
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ich fahre echt nicht gerne Auto, habe auch kein Problem mit weiteren Fußwegen
Ich habe eigentlich auch kein Problem mit weiteren Fußwegen, wobei mein Knie zeitweise Zicken macht. Dann laufe ich nicht so gern 30 Minuten oder länger.

Aber selber Auto fahren, das mache ich einfach nicht gern, zumindest nicht in Deutschland, wo noch auf der kleinsten Nebenstraße die Autos oft angefegt kommen, als ob man ein Rennen fahren würde.


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29.12.2023 um 12:38
@Crusi

In deinem Fall würde ich auf ein Auto nicht verzichten wollen. Obwohl der Thread ist bereits über 8 jahre alt. Wahrscheinlich hat sich auch da was bei dir verändert.


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29.12.2023 um 15:57
Zitat von martenotmartenot schrieb:Aber selber Auto fahren, das mache ich einfach nicht gern, zumindest nicht in Deutschland, wo noch auf der kleinsten Nebenstraße die Autos oft angefegt kommen, als ob man ein Rennen fahren würde.
Schon interessant, wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind. Für mein Enpfinden wird seit einiger Zeit immer mehr geschlichen. Ich habe es oft, dass hier im Ort 30 (bei 50 erlaubt) und auf der Landstraße 50/70 (bei 70/100 erlaubt) gebummelt wird ohne erkennbaren Grund.


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29.12.2023 um 15:59
Zitat von alibertalibert schrieb:Für mein Enpfinden wird seit einiger Zeit immer mehr geschlichen.
Das erleb ich völlig gegenteilig. Es wird gedrängelt ohne Rücksicht und ohne Sinn und Verstand. Selbst im Kolonnenverkehr scheint es unglaublich wichtig zu sein, zwei Autos weiter vorn in der Schlange unterwegs zu sein. Dafür wird selbst an unübersichtlichen Stellen überholt und ein Frontalcrash riskiert.

Übrigens: die meisten Drängler sehen wir meistens einige Kilometer später erneut. Das ganze Gedrängel bringt wohl meistens nur einen geringen Zeitvorteil gegenüber uns, die wir eher im Strom mitschwimmen.

Skurril finden wir auch Autos, die riskant überholen, weil wir anscheinend zu langsam fahren (zwar 10 kmh über der vorgeschriebenen Geschwindigkeit, aber zu langsam). Und kurz nach dem Überholmanöver biegt man in eine Einfahrt ein. Zeitgewinn: 5 Sekunden.


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29.12.2023 um 16:24
@martenot


In DK finde ich Autofahren deutlich entspannter als hierzulande. Tempolimit, viele Kontrollen der Geschwindigkeit und offenbar auch deutlich lockerer Umgang miteinander.


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29.12.2023 um 16:26
Zitat von DoorsDoors schrieb:In DK finde ich Autofahren deutlich entspannter als hierzulande.
In Dänemark war ich wegen der Entfernung lange nicht mehr, aber auch uns fällt regelmäßig auf, dass es deutlich entspannter zugeht, sobald man über eine Staatsgrenze gefahren ist, z.B. in Richtung Frankreich. Dann hört das Gedrängel weitgehend auf, die Leute fahren entspannter und außerdem ist die Verkehrsdichte meistens geringer.

Bekannte von uns waren im Urlaub in Frankreich unterwegs. Sie haben ganz begeistert erzählt, wie angenehm das Autofahren war, ganz anders als bei uns.


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29.12.2023 um 16:39
@martenot


Anderswo gibt‘s ja auch schon seit Jahrzehnten Tempolimits, deren Einhaltung streng kontrolliert und deren Überschreitung sehr teuer kommt. Offenbar war das überall politisch durchsetzbar, ohne dass es die jeweiligen Staaten zerbröselt hätte und die Menschen dort in Knechtschaft leben.


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29.12.2023 um 16:39
@martenot


Anderswo gibt‘s ja auch schon seit Jahrzehnten Tempolimits, deren Einhaltung streng kontrolliert und deren Überschreitung sehr teuer kommt. Offenbar war das überall politisch durchsetzbar, ohne dass es die jeweiligen Staaten zerbröselt hätte und die Menschen dort in Knechtschaft leben.


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29.12.2023 um 16:40
Sorry, zu schnell getippt und damit verdoppelt.


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29.12.2023 um 19:12
Zitat von alibertalibert schrieb:Schon interessant, wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind. Für mein Enpfinden wird seit einiger Zeit immer mehr geschlichen. Ich habe es oft, dass hier im Ort 30 (bei 50 erlaubt) und auf der Landstraße 50/70 (bei 70/100 erlaubt) gebummelt wird ohne erkennbaren Grund.
Ich glaube, das hängt auch davon ab, wo man wohnt. Auf dem Land erlebe ich Autoverkehr auch generell als nicht so schlimm. In der Stadt hingegen wird Verkehr schnell mal zu einer stressigen Angelegenheit, auch wenn da beileibe der Automobilverkehr nicht die alleinige Schuld dran trägt. Auch Fahrrad- bzw. Scooterfahrer und Fußgänger tragen ihren Teil dazu bei.

Die Autofahrer hier hängen in der Innenstadt häufig im Stau fest und wehe, man vergisst, an der richtigen Stelle abzubiegen, weil man dann wegen der vielen Einbahnstraßen einen langen Umweg fahren muss.

In der Konsequenz neigen einige Autofahrer hier dazu, wie bescheuert durch die Gegend zu heizen, wenn eben gerade mal kein Stau da ist und dann natürlich auch noch die Ampel in dunkelorange mitzunehmen, weil man an derselben sonst wieder ewig stehen würde.

Andere Manöver, die ich besonders aus Fußgängersicht immer wieder blöd finde, sind:

-An Ampeln auf Teufel komm raus bei Grün auch dann loszufahren/abzubiegen, wenn man wegen des deutlich sichtbaren Rückstaus im Ergebnis mitten auf der Kreuzung/auf dem Fußgängerüberweg/dem Zebrastreifen stehen bleiben muss und dann im schlimmsten Fall noch hupt, wenn besagte Fußgänger von ihrem Recht Gebrauch machen wollen, die Straße zu überqueren, sobald sie Grün haben

- überhaupt dieses ganze sinnbefreite Gehupe

- an Gehwegen so zu parken, dass ich mich zwischen den Autos hindurchschlängeln muss, wenn ich die Straße überqueren will bzw. Leute, die das nicht können, gezwungen sind, einen Umweg zu laufen. Man würde ja meinen, dass jeder mit einem Führerschein wissen sollte, dass man nicht an Straßenecken bzw. abgesenkten Bordsteinen parkt

- darauf zu hoffen, dass die Person am Zebrastreifen schon stehen bleiben wird, wenn man bloß schnell genug heran rast und keine Absicht erkennen lässt, abzubremsen. Pech für die Idioten: Mir ist das mittlerweile völlig egal und ich geh trotzdem rüber, was sie dann dazu zwingt, entweder eine Vollbremsung zu vollführen oder galant um mich drum herum zu rasen.

- alle Regeln, die Straßenbahnen und Busse betreffen, zu ignorieren. Zum einen hat die Straßenbahn Vorfahrt und zum anderen überholt man sie nicht. Erst recht nicht, wenn die Gleise der Bahn wie hier an vielen Stellen auf der normalen Straße verlaufen und Mitfahrende folglich an den Haltestellen über genau jene auf den Gehweg laufen. Hier knallen so häufig Autos mit Straßenbahnen zusammen, dass es nicht mehr heilig ist und ich wäre beim Aussteigen auch mehr als einmal fast überfahren worden, weil irgend ein Idiot meinte, das Abbremsen und Anhalten der Bahn dazu zu nutzen, rechts(!) zu überholen und somit fast in die aussteigenden Fahrgäste reingerast wäre


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29.12.2023 um 20:41
Bei uns in der Gegend ist es so, dass es "früher" einfacher war. Da galt im Dorf 50. Irgendwann auf den Seitenstraßen 30. Jetzt ist auch auf der Hauptstraße im Ortskern 30, aber nur in der Nähe des Kindergartens und des Altenheims. Und des Kerns. Man fährt also zu uns ins Dorf mit 50, dann kommt der obligatorische Kreisverkehr. Man beschleunigt wieder auf 50. wird auf 30 abgebremst. Dann ist wieder 50. Und gegen Ortsausgang, weil da der Kindergarten ist, ist 30. Es gibt auch Schwarzwaldgemeinden, die haben 40 als Kompromiss eingeführt. Da das für Ortsfremde gar nicht nachvollziehbar ist, ist es wirklich stressig, wenn man Strecken fährt, die man nicht kennt.

So auch auf der Landstraße. Nach dem Ortsschild 100. Erste Einmündung 70. Dann wird das aufgehoben 100. Dann kommt eine schnurgerade Strecke durch den Wald, wo sich in kürzester Zeit nachts unerklärliche tödliche Unfälle ereignet haben. Daher ist da nun 70. Dann wieder 100. ... Das ist sehr stressig.

Ähnlich aber in der Stadt - viele Fußgängerzonen, was gut ist. Aber nicht für beeinträchtigte Leute, die nicht aus dem Stadtzentrum heraus zum Parkplatz laufen können.

Analog aber auch der Bus ... wir haben "Rufbusse", die muss man in wenig ausgelasteten Zeiten eine Stunde, bevor man sie nutzt, anrufen. Wenn zufällig ein Rufbus da steht, der auch noch Kapazität hat, darf man trotzdem nicht einsteigen. Gruppen über 10 Leute müssen angemeldet werden. Das bedeutet dann aber nicht, dass die Kapazität erhöht wird, die bekommen dann Nachricht, dass ihre Gruppenfahrt nicht stattfindet. Daher machen das viele Seniorenwandergruppen mit 12 Leuten so, dass 8 an einer Haltestelle einsteigen und 4 an der anderen. Auch das erfordert Koordination. Früher haben sie ab 20 Uhr 5€ Nachtzuschlag erhoben - pro Fahrgast. Wenn man dann vier Fahrgäste hatte, war es fast gleich teuer wie das Taxi. Das wurde dann abgeschafft, aber noch nicht publik gemacht.

Meine Tante mussten wir schon mehrfach aus dem Nachbardorf retten, weil der Rufbus trotz Bestellung nicht kommt. Und abends laufen die Linien anders ... das muss man auch erst mal blicken.

Dann haben wir im Dorf keine Anzeigetafel. Wenn der Bus nicht kommt ... dann kommt er nicht. Du hast keinerlei Information, ob er verspätet ist oder gar nicht kommt. Wenn es schneit und mehr Leute Bus fahren, fährt er ab und an einfach an der Haltestelle vorbei. Dann rennen meine Kinder heim und müssen gefahren werden. Oft überholt man dann aber einen leeren Ersatzbus, von dem niemand kommuniziert hat, dass er noch kommt ...

Oder beim Bahnstreik. Unsere lokalen Lokführer sind nicht betroffen, die sind nicht bei der GDL. Nun kann es aber sein, dass es Engpässe gibt (Krankheit, Urlaub) und dann doch ein GDL Lokführer fährt, der dann streikt. Oder das Stellwerk ist mit GDL Angestellten besetzt. Dann fallen alle Züge aus. Manchmal steht das im Internet. Manchmal aber nicht. Wenn meine Kinder ausgezogen sind, überlege ich ernsthaft, ob ich mir in der Stadt nicht eine 1 Zimmer Wohnung in Arbeitsnähe kaufe und an Abenden, wo mein Mann ohnehin nicht daheim ist, dort übernachte ...


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30.12.2023 um 21:31
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Dann haben wir im Dorf keine Anzeigetafel. Wenn der Bus nicht kommt ... dann kommt er nicht. Du hast keinerlei Information, ob er verspätet ist oder gar nicht kommt. Wenn es schneit und mehr Leute Bus fahren, fährt er ab und an einfach an der Haltestelle vorbei. Dann rennen meine Kinder heim und müssen gefahren werden. Oft überholt man dann aber einen leeren Ersatzbus, von dem niemand kommuniziert hat, dass er noch kommt ...
Das kenne ich leider von meinem früheren Wohnort auch noch (auf dem Land), und ist laut noch dort wohnender Verwandter immer noch so: Keine Anzeigetafel (auch keine sonstige Benachrichtigung wie via App, SMS o.ä.). Morgens stehen dann z.B. die Schüler oder die Azubis die noch keinen Führerschein haben an der Haltestelle, überlegen ob der Bus noch kommt und wenn nicht, Herumtelefonieren ob sie jemand fahren kann - was mal geht, mal nicht, da die Fahrt relativ weit ist und nicht jeder von der Arbeit los kann oder später zur Arbeit um jemanden zu fahren.
Ist 'ne Haltestelle "ganz weit draußen" an einer Bundesstraße.

Das
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn es schneit und mehr Leute Bus fahren, fährt er ab und an einfach an der Haltestelle vorbei.
kenne ich auch; es kam dann sogar vor dass er nicht zum Aussteigen (!) hielt. Fuhr dann durch bis in die nächste Stadt. (Wie nach Hause gekommen? Eltern anrufen, abholen lassen.)


Kontrast dazu hier, Vorort Unistadt: "Natürlich" mit Anzeigetafel, da die Fahrten hier zum Verkehrsunternehmen in der Unistadt gehören. Taktung gut genug dass es kein Problem ist einen vollen Bus durchfahren zu lassen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn meine Kinder ausgezogen sind, überlege ich ernsthaft, ob ich mir in der Stadt nicht eine 1 Zimmer Wohnung in Arbeitsnähe kaufe und an Abenden, wo mein Mann ohnehin nicht daheim ist, dort übernachte ...
Fände ich persönlich sehr unpraktisch - alles mögliche doppelt haben müssen, Einkäufe möglicherweise hin und her damit nichts schlecht wird.
In dem Fall würde ich eher, obwohl ich wirklich nicht gerne Auto fahre, schauen ob ich mir von dem Geld nicht ein sparsames Auto kaufe und es für die Fahrten die anders nicht praktikabel sind nutze. Oder ob es möglich ist mit Mann zusammen umzuziehen - muss ja nicht gleich in die Großstadt sein, mag ich z.B. auch nicht, aber mit besserer Anbindung.


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30.12.2023 um 22:45
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:n dem Fall würde ich eher, obwohl ich wirklich nicht gerne Auto fahre, schauen ob ich mir von dem Geld nicht ein sparsames Auto kaufe und es für die Fahrten die anders nicht praktikabel sind nutze.
Wir haben ja ein Auto, das Problem sind die Parkplätze in der Nähe meiner Schule (nicht vorhanden). Du parkst ca. 800m von der Schule weg, das ist auch ziemlich nervig, zumal du mehrere Straßen kreuzen musst und immer an den Ampeln stehst. Da kommst du mit "zum Parkplatz laufen" auch auf mindestens +10 Minuten ein Weg.


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